Und wieder zwei Diktate zur Getrennt- und Zusammenschreibung

Ich dies­mal die ent­spre­chen­den Refe­ren­zen direkt bei den Wor­ten zur Kon­trol­le für euch ver­linkt. Lei­der löst in mei­nen Augen der Duden die Regeln nicht ganz kon­se­quent und scheint sich in Tei­len auch der tat­säch­li­chen Pra­xis prag­ma­tisch anzupassen.

Dies­mal habe ich im Prin­zip nur drei Regeln vermittelt:

  1. Die Getrennt­schrei­bung ist die Regel.
  2. Dies gilt nicht bei Nominalisierungen.
  3. Dies gilt nicht, wenn eine über­tra­ge­ne Bedeu­tung vorliegt.

Im Wesent­li­chen klappt es mit die­sem redu­zier­ten Regel­satz. Die emp­foh­le­ne Schrei­bung des Wor­tes „leicht machen / leicht­ma­chen“ ist aus mei­ner Sicht durch den Duden hier inkon­se­quent gelöst. Wenn ich ein Flug­zeug leicht mache (es um Gewicht erleich­te­re), liegt in mei­nen Augen die wört­li­che Bedeu­tung vor (Getrennt­schrei­bung), wenn ich es durch ein anspruch­lo­ses Dik­tat einem Schü­ler leicht­ma­che, die über­tra­ge­ne. Der Duden schlägt in bei­den Fäl­len die Getrennt­schrei­bung vor, obwohl es hier ja einen seman­ti­schen Unter­schied gibt.

Die meis­te Wör­ter sind in der Unter­richts­ein­heit ent­we­der geübt wor­den, die SuS haben in Word­Press mit dem Quiz-Script-Frame­work die­se als Bei­spie­le in ihren selbst­ge­stal­te­ten Übun­gen ver­wen­det oder die Wor­te stan­den auf einer Lernliste.

Dik­tat 1 (ca. 225 Wörter):

Die Rege­lung zum Nach­schrei­ben von Klau­su­ren und Klas­sen­ar­bei­ten am all­ge­mein­bil­den­den (auch all­ge­mein bil­den­den) Kepp­ler-Gym­na­si­um ist mitt­ler­wei­le völ­lig unge­eig­net für zart­be­sai­te­te (auch: zart besai­te­te) Schü­ler­na­tu­ren. Die Lehr­kräf­te wol­len den Eltern und Schü­lern tat­säch­lich weis­ma­chen, dass der Ter­min an einem Frei­tag­nach­mit­tag geeig­net wäre. Dabei müs­sen doch die all­ge­mein ver­ständ­li­chen (auch: all­ge­mein­ver­ständ­li­chen) Nach­tei­le auch dem letz­ten klar sein. Wer kann sich denn nach einer lan­gen Schul­wo­che nach einer viel zu kur­zen Pau­se noch so locker­ma­chen, dass er mit die­sem Ter­min von sei­ner Kon­zen­tra­ti­ons­fä­hig­keit her zurecht­kommt? All­zu oft sahen sich gera­de Schü­le­rin­nen und Schü­ler aus den jün­ge­ren Klas­sen außer­stan­de (auch: außer Stan­de), zu solch einem Zeit­punkt noch Wis­sen preis­zu­ge­ben. Von vorn­her­ein ist klar, dass die Leis­tun­gen dadurch ins­ge­samt sin­ken. Wur­de schü­ler­sei­tig bei einer anste­hen­den Arbeit auch ein­mal blau­ge­macht?
Natür­lich liegt die­ser Ver­dacht immer in der Luft, das darf man aus Leh­ren­den­sicht nicht wun­der­neh­men. Es ist auf­wän­dig, extra für ein Lern­grup­pen­mit­glied eine eige­ne Arbeit zu kon­zi­pie­ren, aber gerät die Schu­le nicht in Ver­dacht, es sich viel zu leicht zu machen (auch: leicht­zu­ma­chen), wenn durch den unter­stell­ten Gene­ral­ver­dacht auch die­je­ni­gen lei­den, die wirk­lich an dem betref­fen­den Tag krank waren? Auch bei Lehr­kräf­ten gilt ein Ver­trau­ens­prin­zip: Sie müs­sen sich bei Arbeits­un­fä­hig­keit erst ab dem drit­ten Tag offi­zi­ell krank­schrei­ben lassen. 
Nichts­des­to­trotz gehen die Fehl­zei­ten bei Klas­sen­ar­bei­ten und Klau­su­ren nach Ein­füh­rung der Rege­lung ste­tig zurück. Es wird den Schü­le­rin­nen und Schü­ler wohl nichts ande­res übrig blei­ben (auch: übrig­blei­ben), als sich mit der Rege­lung zu arrangieren.

Dik­tat 2 (ca. 225 Wörter):

All­zu oft sah er sich außer­stan­de (auch: außer Stan­de) die Namen der neu­en Lern­grup­pe ken­nen­zu­ler­nen (auch: ken­nen zu ler­nen) und war so dem Spott der schö­nen Petra preis­ge­ge­ben. Wann immer sie ihn bloß­stel­len konn­te, tat sie es, was für ihn eine Angst machen­de Erfah­rung war. Erst seit kur­zem unter­rich­te­te er in der Klas­se, aber schon jetzt woll­te er in jeder Stun­de so schnell wie mög­lich mit dem Unter­richt fer­tig sein. Er hat­te das unbe­stimm­te Gefühl, dass Petra ihn sehr bald so rich­tig fer­tig­ma­chen wür­de. Das Bei­sam­men­sein mit der Lern­grup­pe wur­de für ihn bald zu einer Furcht ein­flö­ßen­den (auch: furcht­ein­flö­ßen­den) Pflicht.
Wie konn­te ein ein­zi­ges, unschul­dig aus­se­hen­des Mäd­chen so viel Angst und Schre­cken bei einem gestan­de­nen Mann wie ihm ver­brei­ten? Als Petra eines Tages krank­heits­be­dingt nicht am Unter­richt teil­neh­men konn­te, sah er sei­ne Chan­ce gekom­men: Gera­de­her­aus gestand er der Lern­grup­pe, wor­an er litt. Die­se nahm die Nach­richt ungläu­big auf. Petra war in der Klas­se dafür bekannt, es neu­en Lehr­kräf­ten nicht beson­ders leicht zu machen (auch: leicht­zu­ma­chen), aber auch hoch geschätzt (auch: hoch­ge­schätzt) für ihr sozia­les Enga­ge­ment. Die Klas­se konn­te es dem ver­zwei­fel­ten Refe­ren­dar nur nahe­le­gen, sich auf ein direk­tes Gespräch mit Petra ein­zu­las­sen. Dazu sah sich der jun­ge Leh­rer jedoch nicht in der Lage. Irgend so ein inne­rer Schwei­ne­hund hin­der­te ihn, das Pro­blem direkt anzu­ge­hen. Unver­rich­te­ter Din­ge ver­ließ er auch an die­sem Tag die Schu­le. Als er die Woh­nung sei­ner Freun­din betrat, blick­te er kurz ver­stoh­len in das Zim­mer ihrer kran­ken Tochter.

Mailmanagement mit osTicket

Seit lan­gem nervt es mich, dass ich kei­ne kla­re Tren­nung zwi­schen der Bear­bei­tung von E‑Mails und sons­ti­gen Auf­ga­ben  hin­be­kom­me. Mir schrei­ben vie­le Men­schen E‑Mails: Mei­ne Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen bei Pro­ble­men mit unse­rer Schul­ser­ver­lö­sung, Men­schen, mit denen ich im Rah­men der Medi­en­be­ra­tung zu tun habe. Oft geht es dabei um Ter­min­ver­ein­ba­run­gen, tech­ni­sche Pro­ble­me, Erstel­lung von Aus­stat­tungs­vor­schlä­gen, also klas­si­sche The­men, die man dem „Sup­port­be­reich“ zuord­nen kann. Da geht viel durch­ein­an­der, sodass ich das eine oder ande­re auch schon ein­mal ver­ges­se. Zum Glück gibt es ein Stück Tech­nik, wel­ches genau für die­se Anfor­de­rung erschaf­fen wur­de, denn Fir­men haben im Sup­port genau die glei­chen Her­aus­for­de­run­gen: Das Ticket­sys­tem. Ich set­ze dafür das kos­ten­lo­se Open­so­ur­ce-Sys­tem  osTi­cket ein (hier gibt es eine Demo – Log­in: demo / Pass­wort: anmelden ).

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osTi­cket soll­te auf fast jedem Web­space pro­blem­los lau­fen, der fol­gen­de Bedin­gun­gen erfüllt:

  • MyS­QL-Unter­stüt­zung
  • PHP ab Ver­si­on 5.3
  • PHP IMAP – Modul
  • imap-fähi­ger E‑Mailaccount mit der Berech­ti­gung, eige­ne Ord­ner anzulegen

Was ändert sich?

osTi­cket macht eigent­lich tech­nisch genau das, was ein belie­bi­ges E‑Mailprogramm wie Out­look oder Thun­der­bird tut: Es holt die Mails eines Kon­tos per imap ab, schreibt die­se jedoch in eine Daten­bank. Jede neue Mail erhält eine Ticket-ID, die auto­ma­tisch mit in die Sub­ject-Zei­le geschrie­ben wird, wenn ich jeman­dem ant­wor­te. Ant­wor­tet mir mein Gegen­über auf die­se Mail, erkennt osTi­cket anhand der Ticket-ID, zu wel­chem Kom­mu­ni­ka­ti­ons­vor­gang die Ant­wort gehört und weist die­sen auto­ma­tisch zu. Ein Kom­mu­ni­ka­ti­ons­vor­gang heißt „Ticket“. Das ist erst­mal alles.

Hä? Und wo ist da jetzt der Unter­schied zu vorher?

Bleibt ein Ticket zu lan­ge lie­gen (bei mir sind es drei Tage), schreibt osTi­cket Jam­mer­mails und prio­ri­siert das jewei­li­ge Ticket, indem es den Kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­zess in einer Lis­te nach oben schiebt. Erst wenn ich ant­wor­te, ist wie­der für drei Tage Ruhe – ich brau­che das.

Wenn ein Pro­zess abge­schlos­sen ist, kann ich das Ticket „schlie­ßen“. Natür­lich wird eine Sta­tis­tik erstellt (mein Dienst­herr mag Sta­tis­ti­ken als „Arbeits­nach­weis“ und ich habe kei­nen Bock, die selbst zu erstel­len) und ich kann geschlos­se­ne Tickets ganz ein­fach fin­den, z.B. mit einer Suche nach einem Namen oder einer E‑Mailadresse. Damit weiß ich, was ich wie oft mit wel­cher Per­son ver­hack­stückt habe.

Und sonst?

Ich kann vor­de­fi­nier­te Ant­wor­ten anle­gen – wenn eine Schu­le z.B. über unse­re Medi­en­zen­trum eine Home­page hos­ten und betreu­en las­sen möch­te, ähneln sich die Pro­zes­se doch sehr. Die Ant­wor­ten kli­cke ich ein­fach in die Mail hinein.

Auch für tele­fo­ni­sche oder münd­li­che Anfra­gen kann ich selbst Tickets eröff­nen. Da alle Pro­zes­se in osTi­cket mehr­be­nut­zer­fä­hig sind, wüss­ten z.B. auch Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen von mir, wo ich gera­de stehe.

Wer es mag, kann osTi­cket auch mit Android und Co. über eine App mana­gen. Das ist für mich und mei­nen Work­flow aber eher ein Nach­teil. Ich set­ze mich lie­ber gezielt 1–2x am Tag an einen Rech­ner und arbei­te den Kram dann kon­zen­triert ab.

Außer­halb mei­ner Arbeits­zeit gibt es eine höf­li­che, aber bestimm­te Mail, die den Emp­fang bestä­tigt, aber dann auf z.B. Mon­tag vertröstet.

Und nicht zuletzt: Das Back­up einer MyS­QL-Daten­bank ist auch viel per­for­man­ter als das­je­ni­ge tau­sen­der Fit­zel­da­tei­en auf der Festplatte.

Und der E‑Mailclient zu Hause?

osTi­cket löscht nor­ma­ler­wei­se emp­fan­gen­de Mails auf dem Ser­ver, kann aber die­se auch in einen imap-Unter­ord­ner ver­schie­ben. Wenn sich eine wirk­lich pri­va­te Mail auf einen Dienstac­count ver­irrt, kann ich sie immer noch aus dem Archiv­ord­ner her­aus ganz nor­mal ohne Ticket-ID per­sön­lich mit der pri­va­ten Mail­adres­se beantworten.

 

Jubelperser und rhetorische Raubeine

… und dann doch die zu wenig Begeis­ter­ten. (das wird hier ein Rant)

Ich fin­de Dis­kurs ja ganz pri­ma. Wenn die Din­ge auf den Tisch kom­men, ist es oft der ers­te Schritt, um Ver­än­de­rung zu initi­ie­ren. Wenn sich Pro­zes­se aber immer wie­der wie­der­ho­len, muss man sich die Fra­ge stel­len, ob es um Ver­än­de­rung oder um Recht­ha­ben, bzw. die Struk­tur des Dis­kur­ses geht.

Und ich stel­le mir die Fra­ge, was man mit die­ser dort gepark­ten Ener­gie alles anstel­len könnte.

Die Schu­len, mit denen ich so Kon­takt kom­me, inter­es­siert die­se in Rela­ti­on zu ihrem Leben wirk­lich­keits­ent­kop­pel­te Twit­ter- oder Blog­dis­kurs­welt nicht. Selbst wenn die Betei­lig­ten in die­se Sphä­re des Digi­ta­len ein­tauch­ten (sie tun es nicht), wären allen­falls Kopf­schüt­teln und Abwehr die Reak­ti­on. Gut so. Gibt ande­re Sor­gen und Probleme.

Es mag eine Zeit gege­ben haben, in der (Geistes-)Wissenschaft Poli­tik bera­ten hat und nicht nur gehört, son­dern auch teil­wei­se adap­tiert wur­de. Das setzt aber poli­ti­schen Gestal­tungs- und Füh­rungs­wil­len vor­aus und die Fähig­keit, nicht nur die eige­ne klei­ne Welt zu sehen, son­dern die Ver­net­zungs­po­ten­tia­le. Wie ver­brei­tet sind die­se Fähig­kei­ten? Wie stark ist heu­te das „Backend“, wel­ches die Gestal­tungs­wil­li­gen z.B. mit Rechts- und Pro­zess­be­ra­tung unter­stützt, ihnen den Rücken freihält?

(Geistes-)Wissenschaft erkennt m.E. nicht, dass die­se Ära ent­schie­den vor­bei ist – sie ist es, die in ihren Struk­tu­ren ver­harrt – oach, wir machen Stu­di­en (mit teil­wei­se m.E. so aben­teu­er­li­chen Fra­ge­stel­lun­gen wie: „Beför­dern Tablet­klas­sen den Lern­pro­zess?“) oder schrei­ben elo­quen­te Grund­satz­auf­sät­ze (die dann in Fil­ter­bub­bels durch­ge­reicht und dis­ku­tiert wer­den). Ich mag das ja auch, strei­che aber davon für mei­ne Arbeit gleich 95%.

Der Bedarf aber lau­tet (dar­über kann jam­mern oder es hin­neh­men wie im Früh­ling die Blu­men): „Sage mir, wie ich mir mög­lichst wenig Res­sour­cen den Out­put stei­gern kann!“ Sor­ry, und Pssst! – die­sen Bedarf decken längst andere!

War­um soll ich mich als Poli­ti­ker von „dis­kurs­ver­lieb­ten Social­me­dia­fuz­zis“ lei­ten las­sen? Mei­ne größ­te Wäh­ler­grup­pe sind nicht die Fami­li­en. Kin­der und Jugend­li­che schon gar nicht.

Ganz neben­bei machen sich Schu­len – so ganz extrain­ter­ne­tis­tisch – mit ganz ande­ren Moti­va­tio­nen auf den Weg. Da geht es oft zunächst um Kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­zes­se. Tech­nik hilft dabei. Meta­ge­sei­er über poten­ti­el­le tech­ni­sche Poten­tia­le zunächst ganz viel weni­ger. Was danach kommt – mal sehen. Meist kom­men Ideen.

Wir müs­sen gera­de ganz stark dar­auf auf­pas­sen, hilf­rei­che Metho­den wie Pro­jekt­ma­nage­ment nicht in der Wahr­neh­mung der Schu­len abzu­fa­ckeln. Jacket, Schlips und tol­le Foli­en über Qua­li­täts­ma­nage­ment­pro­zes­se tra­gen genau bis zu der Erkennt­nis, dass es für die Umset­zung Res­sour­cen braucht. Die Kom­pe­ten­zen bren­nen ja schon lich­ter­loh. Die Inklu­si­on schwelt bereits kräftig.

Das Ziel könn­te ja hei­ßen: Bes­se­re Bil­dung und gerech­te­rer Zugang zu ihr. Ist das nicht die Gemein­sam­keit? Und auch ich ertra­ge iPads. Wer mich kennt, weiß: Da kann das mit dem Aner­ken­nen  ande­rer Wege und Schwer­punkt­set­zun­gen doch nicht so schwer sein.

Wenn ich Schulleitung wäre …

Als pro­gres­si­ve Schul­lei­tung müss­te ich Per­so­nal­ent­wick­lungs­ge­sprä­che füh­ren. Ich ver­wal­te das Schul­bud­get. Ich pla­ne den Unter­richts­ein­satz und die ‑ver­tei­lung. Heu­te Abend ist schon wie­der eine Klas­sen­kon­fe­renz, bei der ich mei­ne Anwe­sen­heit nicht dele­gie­ren darf. Bei jeder Auf­füh­rung oder beson­de­re Akti­on von Schü­le­rin­nen und Schü­lern wird in der Öffent­lich­keit mei­ne Anwe­sen­heit erwar­tet. Ich soll mich fort­bil­den – nicht Füh­rung, son­dern Lea­der­ship wird von mir erwar­tet. Mein Pool der zu ver­tei­len­den Ent­las­tungs­stun­den wird seit Jah­ren klei­ner. Jeder Kol­le­ge erwar­tet, dass ich ihn oder sei­ne Arbeit wahr­neh­me. Ich schlich­te Strei­tig­kei­ten um die Beno­tung von Abitur­ar­bei­ten. Ich muss im Auge behal­ten, wer die erwei­ter­te Schul­lei­tung besetzt. Ich habe immer ein offe­nes Ohr für die Nöte und Pro­ble­me mei­ner Lehr­kräf­te. Ich ver­tre­te die Schu­le gegen­über dem Trä­ger und der Öffent­lich­keit. Ich füh­re Ver­be­am­tungs­ge­sprä­che durch und ver­fas­se Gut­ach­ten für Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen. Ich küm­me­re mich um rechts­si­che­re Ver­trä­ge mit päd­ago­gi­schen Fach­kräf­ten für den Ganz­tags­schul­be­trieb. Ich sit­ze regel­mä­ßig in Gre­mi­en wie dem Schul­vor­stand. Ich bin ver­pflich­tet, den Per­so­nal­rat regel­mä­ßig über das Per­so­nal betref­fen­de Ent­schei­dung zu infor­mie­ren. Ich hal­te die Rede zum Abitur. Kol­le­gen sind sau­er, wenn ich aus ihrer Sicht inte­gra­le Auf­ga­ben wie z.B. Schul­ent­wick­lungs­pro­zes­se an die erwei­ter­te Schul­lei­tung dele­gie­re. Ich ver­ant­wor­te letzt­lich jede recht­lich rele­van­te Ent­schei­dung gegen­über dem Dienst­herrn. Eltern beschwe­ren sich bei mir berech­tigt und unbe­rech­tigt. Ich habe mit Lücken in der Unter­richts­ver­sor­gung zu kämp­fen, die ich meist zunächst „aus dem Sys­tem her­aus“ schlie­ßen muss. Ich wäh­le Bewer­ber um neue Stel­len aus – wenn sie mir zuge­wie­sen wer­den und wir­ke auch bei deren Stel­len­aus­schrei­bung mit. Ich bin bei Prü­fungs­stun­den mit Refe­ren­da­ren mit dabei. Ich muss Ent­schei­dun­gen des Kol­le­gi­ums Eltern- und Schü­ler­gre­mi­en ver­mit­teln. Ich muss Ent­schei­dun­gen von Eltern- und Schü­ler­gre­mi­en den Lehr­kräf­ten ver­mit­teln. Ich muss schul­in­ter­ne Ent­schei­dun­gen der Öffent­lich­keit ver­mit­teln. Ich bin bei Aus­wahl­ver­fah­ren für neue A14- und A15-Stel­len mit ein­ge­bun­den. Oft kommt mir schwer Vor­her­seh­ba­res dazwi­schen. Ich befin­de mich mit ande­ren Schu­len und Schul­for­men im Wett­be­werb um die Schü­le­rin­nen und Schüler. […]

Ach ja – und dann noch die­ser Medienonkel.

PS: War­um gibt es einen „Towel­day“ und kei­nen „Prin­ci­pal­day“? Mir wür­de an die­sem Tag bewusst, was Schul­lei­te­rin­nen und Schul­lei­ter, die ihren Job ernst­neh­men,  jeden Tag tun. Übri­gens hat mein fik­ti­ver Schul­lei­ter von oben eine erwei­ter­te Schul­lei­tung, die ihm Auf­ga­ben abnimmt. Er hat ein bestimm­tes Gehalt und er darf A14- und A15-Stel­len anbie­ten. Wie ist denn das an einer klei­nen Grundschule?

Gehackt und zum Spamversand missbraucht …

Diens­tag, 8:15 Uhr:

Men­no, die Schul­home­page ist ja wie­der schne­cken­lahm. Joom­la ist doch ein­fach Mist. Jetzt aber los zur Bera­tung zwei­er Schulen.

Diens­tag, 14:42 Uhr:

Boah ey, immer noch. Ich rufe da gleich mal im Rechen­zen­trum an. Das Ding ist zwar gespons­ort, aber so … Hm. Zur Sicher­heit guckst du dir wohl bes­ser noch­mal die Sache von der Kon­so­le aus an.

Diens­tag, 14:53 Uhr:

Über 50 akti­ve post­fix-Pro­zes­se, Load bei 22, vie­les boun­ce-Pro­zes­se – komisch, sind wir wie­der mal auf irgend­ei­ner Black­list gelan­det? Aber wir ver­schi­cken über die­sen Ser­ver doch gar kei­ne Mails.

Diens­tag, 15:01 Uhr:

Arrrgh. 46531 Mails in der Queue. Alle mit einer Domain, die gar nicht als akti­ve Mail­do­main genutzt wird. Und: Wir sind so ziem­lich auf allen Black­lists gelan­det. Bes­ser mal das Mail­sys­tem her­un­ter­fah­ren. Puh. Load nor­ma­li­siert sich.

Diens­tag, 15:13 Uhr:

Erst­mal ist Ruhe – zumin­dest geht nichts mehr raus, aber die Mail­queue füllt sich wie­der Stück für Stück mit ca. 3 Mails / Sekun­de und war­tet auf Aus­lie­fe­rung. Damit ist zumin­dest der Mail­ser­ver schon­mal sau­ber. Kommt der Kram über den Web­ser­ver rein? Ooops. Des­sen Log ist ja leer?

Diens­tag, 15:42 Uhr:

Joah. Der Mist kommt über Apa­che rein und irgend­ein Script setzt des­sen Log auf Null. Aber: Es gibt ja noch wei­te­re Logs an Orten, die der Wurm so nicht vor­her­se­hen konn­te. Aber wel­ches ist das Rich­ti­ge? Auf dem Ser­ver lie­gen unzäh­li­gen Home­pages von Schu­len und auch Testinstallationen.

Diens­tag, 16:25 Uhr:

Ein Log ist beson­ders groß. Dank tail mal die letz­ten 50 Zei­len aus­ge­ben. Tref­fer! Ein Word­Press­plug­in, aktu­ells­te Ver­si­on, trotz­dem offen­bar ver­wund­bar. Vie­le net­te ver­schlüs­sel­te PHP-Scripts als Pay­load. Alles säu­ber­lich im Cus­tom­log als Pfadangabe.

Diens­tag, 16:48 Uhr:

War­tungs­sei­te set­zen, Instal­la­ti­on hin­ter .htac­cess-Schutz ver­ste­cken, Mail­ser­ver anfah­ren, warten.

Diens­tag, 17:03 Uhr:

Mail­ser­ver bleibt unauf­fäl­lig. Ver­seuch­te Instal­la­ti­on rei­ni­gen und wie­der online stel­len. Da es ein Kalen­der­plug­in war, gibt es lei­der eini­ges an Datenverlust.

Diens­tag, 18:15 Uhr:

Seufz. Dann man die IP von dem Spam­lis­ten delis­ten (las­sen). Mails an t‑online hän­gen immer noch :o(…

Tage, an denen es bes­ser wäre, ein­fach nur Leh­rer zu sein. Hei­se kam just zum Zeit­punkt mei­ner Suche mit der ent­spre­chen­den War­nung raus – wäh­rend ich schon such­te. Und natür­lich war dann ein Able­ger eines von mir ein­ge­setz­ten Plug­ins auf der ent­spre­chen­den Lis­te. Tja. Es ist halt nicht immer gut, unter den ers­ten zu sein.

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