Dagstuhl reloaded – das Frankfurt Dreieck

Das mitt­ler­wei­le weit bekann­te Dag­stuhl-Drei­eck wur­de oft für eine ein­sei­ti­ge tech­no­lo­gi­sche Fokus­sie­rung kri­ti­siert. In der Tat „krei­sen“ die Leit­fra­gen des Modells um eine Mit­te, deren Kern ein tech­ni­scher ist.

Die hier gewähl­te Dar­stel­lung aus dem Rou­ten­pla­ner #digi­tale­bil­dung zeigt die­ses Pro­blem noch­mals ver­schärft durch die Wahl der Pik­to­gram­me. Das Dag­stuhl-Drei­eck wird gele­gent­lich als „Brü­cke“ zwi­schen Medi­en­bil­dung und infor­ma­ti­scher Bil­dung „geframed“. Die­se Brü­cke wird not­wen­dig durch Über­spit­zun­gen bei­der „Lager“.

Ein häu­fig bemüh­ter Ste­reo­typ dafür ist der Autovergleich:

Man muss ein Auto nicht ver­ste­hen, um es benut­zen zu kön­nen, die Ein­füh­rung in die Benut­zung reicht“ – sagt der ste­reo­ty­pi­sche Medienpädagoge.

Wenn man Grund­zü­ge von auto­mo­bi­ler Tech­nik nicht ver­steht, kann man ein Auto nicht mün­dig benut­zen. Man begibt sich in eine gro­ße Abhän­gig­keit von tech­no­lo­gisch ver­sier­ten Men­schen und Fir­men“ – sagt der ste­reo­ty­pi­sche Informatiker.

Das Frank­furt Drei­eck löst aus mei­ner Sicht die­ses Pro­blem – und macht ein neu­es auf.

Im Zen­trum steht hier nicht mehr Tech­no­lo­gie, son­dern etwas neu­tra­ler ein Betrach­tungs­ge­gen­stand, der nicht nativ infor­ma­ti­scher Natur sein muss. Die­ser befin­det sich in einem kul­tu­rel­len Kon­text, der auf unter­schied­li­chen Ebe­nen ana­ly­siert wer­den kann. Das Frank­furt Drei­eck hat für mich das Poten­ti­al, die „ste­reo­ty­pe Kluft“ zwi­schen Medi­en­päd­ago­gik und Infor­ma­tik zu schließen.

Aller­dings opfert man im Frank­furt Drei­eck die ein­leuch­ten­de, kla­re Struk­tur des Dag­stuhl Drei­ecks. Allein die ver­wen­de­ten Begriff­lich­kei­ten – so sehr sie auch von ihrer Prä­zi­si­on her einen Gewinn gegen­über dem Dag­stuhl-Drei­eck dar­stel­len – sind wesent­lich schwie­ri­ger mit „Leben“ und „Bei­spie­len“ zu fül­len. Die Anschluss­fä­hig­keit für Geis­tes­wis­sen­schaft­ler steigt. Der Natur­wis­sen­schaft­ler in mir sieht zu viel Deu­tungs­raum. Zum Glück bin ich bei­des :o)…

 

 

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