Fundstück

… etwas ganz Sel­te­nes bei mir. Ich habe lan­ge nicht mehr eine so gelun­ge­ne Prä­sen­ta­ti­on gese­hen. Sie war es mir sogar wert, end­lich dem Flash­play­er auf mei­nem Ubun­tu den nati­ven 64bit-Sup­port bei­zu­brin­gen. Neben­bei weiß ich nun auch, was mir bis­her an Mög­lich­kei­ten ent­gan­gen ist, als ich Pre­zi noch nicht nut­zen konn­te. Das ist nun ja anders.

Hier nun der Link zur Key­note­pre­zi von Max Woodt­li auf der Mood­le­kon­fe­renz 2010 in Duis­burg. Kam übri­gens via Twit­ter – äh, Twit­ter­feed… Viel Spaß.

Gastartikel in Blogs

Heu­te schrieb mich jemand unter einer pri­va­ten E‑Mailadresse an und bot mir einen Text für mein Blog kos­ten­los an. Im Gegen­zug sei es mir erlaubt, auch einer mei­ner Arti­kel in sei­nem Blog zu ver­öf­fent­li­chen. Das ist sehr geschickt gelöst, weil es dabei natür­lich ein­mal mehr um den Ver­kauf einer Dienst­leis­tung gehen soll­te, für die Links im gelie­fer­ten Arti­kel gesetzt waren und die wei­ter­hin sehr gut the­ma­tisch zu mei­nem Blog passt. Die Mail erweck­te aber den Anschein, als sei sie pri­vat (GMX-Adres­se, per­sön­li­che Anspra­che). Zum Glück stimm­te der Name und Tan­te Goog­le war dann so frei, die not­wen­di­gen Hin­ter­grund­in­fos zu lie­fern. Was steckt hin­ter sol­chen Mailings?

Wenn ich als Dienst­leis­ter im Netz über Such­ma­schi­nen gefun­den wer­den will, muss ich in den Such­ergeb­nis­sen mög­lichst weit oben ste­hen. Das errei­che ich durch ein gutes Ran­king mei­ner Sei­te. Letz­te­res errei­che ich wie­der­um dadurch, dass ich auf vie­len Sei­ten ver­linkt bin, die ihrer­seits ein mög­lichst hohes Ran­king auf­wei­sen, d.h. ver­lin­ken mich z.B. Spie­gel-Online, Hei­se und Bild zusam­men, wür­de auch mein Sei­ten­rang stei­gen. Je höher der z.B. der Page­rank der ver­lin­ken­den Sei­te bei z.B. Goog­le, des­to bes­ser für mich.

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Warum Creative Commons?

Lan­ge Zeit dach­te ich, groß­zü­gig zu sein, mei­ne Mate­ria­li­en und Tex­te hier unter der Crea­ti­ve Com­mons Lizenz zur Ver­fü­gung zu stel­len. Es geht mir dabei dar­um, mei­ne Ideen auch für Drit­te nutz­bar zu machen und gleich­zei­tig dafür zu sor­gen, dass es dabei fair zugeht – nichts ande­res ist die Crea­ti­ve Com­mons – ein leicht zusam­men­fass­ba­rer, fai­rer Ver­trag zur Wah­rung gegen­sei­ti­ger Interessen.

In letz­ter Zeit schrei­ben mich immer wie­der ein­mal Start­ups von Por­ta­len an, die Lehr­ma­te­ria­li­en an Lehr­per­so­nen ver­mark­ten wol­len. Dabei gibt es ver­schie­de­ne Facet­ten: Die einen ver­ste­hen sich genau wie Ebay ledig­lich als Ver­mitt­lungs­platt­form zwi­schen Ver­käu­fer und Käu­fer. Die ande­ren gehen wei­ter und wol­len sich gleich selbst in ihren AGB so ziem­lich alle Rech­te an den hoch­ge­la­de­nen Mate­ria­li­en sichern – qua­si poten­ti­el­le „Zulie­fer­be­trie­be“ für Verlage.

Auf Nach­fra­ge erhal­te ich Ant­wor­ten wie „bran­chen­üb­lich“, „nicht anders rea­li­sier­bar“, „Abde­ckung aller Even­tua­li­tä­ten“ usw. Für mich sind das Aus­re­den. Es geht anders. Jede Foto­sei­te bie­tet ein abge­stuf­tes Lizenz­mo­dell an. Der Autor kann wäh­len, wel­ches er für sei­ne Wer­ke ver­wen­den möch­te. Der Diens­te­an­bie­ter benö­tigt streng­ge­nom­men über­haupt kei­ne Rech­te an den Inhal­ten außer den­je­ni­gen, die für die tech­ni­sche Bereit­stel­lung unab­ding­bar sind – Ver­wer­tungs­rech­te sind nicht, Modi­fi­ka­ti­ons­rech­te sind nur in sehr begrenz­tem Umfang nötig.

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Warum reflektiertes Benutzen nicht reicht (ipv6)

Ich möch­te mei­nen Com­pu­ter und das Inter­net ein­fach nur benut­zen. Tech­ni­sches Ver­ständ­nis über die Vor­gän­ge hin­ter den Kulis­sen inter­es­sie­ren mich nicht. Bei mei­nem Auto wird auch nie­mand von mir ver­lan­gen, dass ich die Spur ein­stel­len oder die Zylin­der­kopf­dich­tung wech­seln kann. Um ein Auto zu fah­ren, sind Pra­xis und Kennt­nis­se über die all­ge­mei­nen Regeln des Stra­ßen­ver­kehrs aus­rei­chend. Um das Inter­net oder den Com­pu­ter zu nut­zen rei­chen Fähig­kei­ten auf ana­lo­gen Ebe­nen aus. Ich will nichts über Über­tra­gungs­pro­to­kol­le wis­sen – ich will ein­fach nutzen.“

So oder so ähn­lich las­sen sich gele­gent­lich Aus­sa­gen zur Aus­rich­tung eines medi­en­päd­ago­gi­schen Kon­zep­tes zusam­men­fas­sen, wenn es dar­um geht, wie das Inter­net genutzt wer­den soll und wel­che Kom­pe­ten­zen dafür tat­säch­lich not­wen­dig sind.

Es gibt zur Zeit einen Bereich, der evo­lu­tio­nä­ren Fort­schritt durch das Inter­net in mei­nen Augen mas­siv ver­hin­dert, weil eben vie­le Nut­zer und Leh­ren­de genau so den­ken: Ich spre­che von der Ein­füh­rung von ipv6. Was ist das?

Jedes Gerät in einem Com­pu­ter­netz­werk wird durch eine ein­deu­ti­ge Num­mer iden­ti­fi­ziert, die soge­nann­te IP. Ver­netz­te Gerä­te reden nicht durch „Domain­na­men“ wie z.B. „riecken.de“ mit­ein­an­der, son­dern erken­nen sich an einer Num­mer, die für das jewei­li­ge Gerät ein­deu­tig. Die­se Num­mer hat zur Zeit fol­gen­des Format:

xxx.xxx.xxx.xxx

Dabei ist „xxx“ eine Zahl zwi­schen 0 und 255, z.B. ist „88.198.182.180“ die IP des Rech­ners von riecken.de. Rech­ne­risch gibt es nur eine begrenz­te Anzahl von zur Ver­fü­gung ste­hen­den IPs, nämlich

4.294.967.296

Davon sind zur Zeit noch übrig:

ca. 245.000.000

Die Ver­ga­be­stel­le für IP-Adres­sen rech­net damit, dass in spä­tes­tens zwei Jah­ren der letz­te Adress­block aus die­sem Pool an einen Anbie­ter ver­ge­ben wird. Durch ein paar Tricks wie z.B. NAT las­sen sich die Adres­sen bes­ser aus­nut­zen, jedoch bringt NAT so eini­ges an ande­rem Ärger mit sich. Bei Bei­be­hal­tung des jetzt bestehen­den IPv4-Sys­tems gehen „uns“ die Adres­sen bald aus – es soll ja auch bevöl­ke­rungs­rei­che Schwel­len- und Ent­wick­lungs­län­der geben, die auch ins Inter­net wol­len.  Des­halb wur­de schon vor län­ge­rer Zeit ein neu­es Sys­tem – IPv6 – erson­nen, wel­ches die Anzahl der Gerä­te in einem Netz­werk mas­siv erhöht, näm­lich auf:

≈ 340 Sex­til­lio­nen = 3,4·1038

Jedes Han­dy, jeder Dienst auf mei­nem Ser­ver – ein­fach alles, was in einem Netz­werk hängt – könn­te eine eige­ne IP erhal­ten, wodurch vie­le, vie­le net­te Spie­le­rei­en mög­lich wür­den, für man heu­te eini­ges an Klimm­zü­gen machen muss. Vor alle das The­ma Sicher­heit wäre ein ganz ande­res, weil hin­ter jeder IP nur ein Dienst „lau­ert“, der even­tu­ell eine Angriffs­flä­che bie­tet statt heu­te z.B. bei einem popu­lä­ren Betriebs­sys­tem meh­re­re. Zer­ti­fi­kats­ba­sier­te Kom­mu­ni­ka­ti­on wäre auch ohne staat­li­che Instanz mög­lich, von Bür­gern initi­ier­te Mini­netz­wer­ke und und und..

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Meritokratie im Machtsystem Schule

Das The­ma „Macht“ ist bei mir ja ein Dau­er­bren­ner. Die­ser spie­gelt sich in ver­schie­de­nen Arti­keln dazu im Kon­text von Schu­le wie­der, z.B. hier. Ich unter­schei­de in der Schu­le immer zwi­schen ideel­ler Macht (die z.B. auf Grund einer beson­de­ren Fähig­keit erwächst) und insti­tu­tio­nel­ler Macht (für die das nicht unbe­dingt gel­ten muss). Im Ide­al­fall fällt bei­des zusam­men, d.h., die­je­ni­gen, die etwas kön­nen, gelan­gen in die Schul­lei­tung und nicht die, die gera­de „dran“ sind.

Ich habe auch schon kri­ti­siert, dass Schu­le sich nicht ver­än­dern kann, weil die ideel­len Macht­ha­ber oft kei­ne insti­tu­tio­nel­len Macht­po­si­tio­nen mehr anstre­ben, um nicht die Nach­tei­le eines insti­tu­tio­na­li­sier­ten Amtes in Kauf neh­men zu müs­sen. Das waren bis­her Deskrip­tio­nen, Zustands­be­schrei­bun­gen, die ich bei ande­ren Leu­ten immer sehr stark kritisiere.

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