Sechs Jahre oder vier Jahre?

„In kei­nem Leis­tungs­be­reich sind För­der­wir­kun­gen des grund­stän­di­gen Gym­na­si­ums nachweisbar“, ana­ly­siert der bes­te deut­sche Schul­for­scher. Und resü­miert: „Bewertet man die Befun­de ins­ge­samt, so sind sie zunächst ein Kom­pli­ment für die [sechs­jäh­ri­ge, d. Red.] Grund­schu­le. Die Ent­wick­lungs­kur­ven von Spit­zen­schü­lern ver­lau­fen in der Grund­schu­le und in der Unter­stu­fe des grund­stän­di­gen Gym­na­si­ums par­al­lel, und zwar nicht nur im Lesen, son­dern … auch in der unter­richts­ab­hän­gi­gen Domä­ne Mathe­ma­tik. Für die grund­stän­di­gen Gym­na­si­en sind die Befun­de ein Grund zur Nach­denk­lich­keit. Gene­rell ist frag­lich, ob die Gym­na­si­en die För­de­rung der Lese­kom­pe­tenz als aka­de­mi­sche Auf­ga­be aller Fächer bis­lang über­haupt ent­deckt haben.“

gefun­den auf: http://www.pisaversteher.de

Die­se Aus­sa­ge Jür­gen Bau­mert im Kon­text der Dis­kus­si­on in Ber­lin um die sechs­jäh­ri­ge Grund­schu­le getrof­fen (die in Nie­der­sach­sen mit der Abschaf­fung der lang­jäh­ri­gen Ori­en­tie­rungs­stu­fe gera­de eli­mi­niert wor­den ist). Der Ver­gleich ist in mei­nen Augen unvoll­stän­dig, weil es nicht dar­um gehen kann, ob man sechs oder vier Jah­re zur Schu­le geht (Struk­tu­rel­le Reform), son­dern wir müs­sen uns dar­um küm­mern, was in die­sen vier oder sechs Jah­ren eigent­lich geschieht (Inne­re Reform)  Orga­ni­sa­ti­ons­for­men kom­men und gehen. Unter­richts­kul­tur scheint mir da bestän­di­ger zu sein, was ja auch als immer­wäh­ren­der Vor­wurf gegen die Gym­na­si­en anklingt.

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Ich wünsch‘ dir Liebe ohne Leiden

Chris­ti­an Fül­ler ver­öf­fent­licht Aus­zü­ge aus einer Kor­rek­tur eines Kol­le­gen, wie ich sie bestimmt auch schon oft ver­fasst habe – glei­cher Duk­tus, ähn­li­cher Auf­bau – allein die Tat­sa­che, dass die von mir sel­ten ver­wen­de­ten Fach­be­grif­fe „Adver­bi­en“ und „Adver­bi­al­sät­ze“ auf­tau­chen, geben mir die Sicher­heit, dass Chris­ti­an Fül­ler noch nichts von mir in den Hän­den hält. Auch ich muss mich schul­dig beken­nen viel zu oft viel zu wenig Posi­ti­ves hervorzuheben.

Det­lef Teich hat sich in einem Blog­bei­trag mit der Art und Wei­se von Fül­lers Aus­ein­an­der­set­zung mit die­ser Kor­rek­tur bereits umfas­send geäu­ßert. Wesent­lich scheint mir der Hin­weis, dass eine sol­che Kor­rek­tur immer in einem Kon­text steht, wesent­lich scheint mir wei­ter­hin die Fra­ge, ob die Lehr­kraft mit dem Leid, mit der „Beschä­mung“ und mit der Aus­gren­zung bila­te­ral durch z.B. die Eltern kon­fron­tiert wor­den ist, bevor es zu die­ser Ver­öf­fent­li­chung kam. Da die­se Aspek­te im Dun­keln blei­ben, schei­nen mir die stärks­ten Posi­tio­nen und Gedan­ken zu die­ser Kor­rek­tur  und der Art ihrer Ver­öf­fent­li­chung ausgetauscht.

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Neues Halbjahr – Stundenplan 2.0

So sah mein Stun­den­plan bis­her aus – Spring­stun­den und ande­rer Tüd­de­lüt sind aus Daten­schutz­grün­den nicht aus­dif­fe­ren­ziert (und: Nein, ich muss nicht 32 Schul­stun­den unterrichten…).

Stun­de Mon­tag Diens­tag Mitt­woch Don­ners­tag Frei­tag
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Im kom­men­den Halb­jahr wird er so aussehen:

Stun­de Mon­tag Diens­tag Mitt­woch Don­ners­tag Frei­tag
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Tja – irgend­wie auf­ge­räum­ter. Nur noch Doppelstunden.

Mei­ne Sorgen:

  • Sehe ich mei­ne eige­ne Klas­se noch oft genug? Bekom­me ich so viel mit wie bisher?
  • Was ist mit den Haus­auf­ga­ben, wenn ich nur noch zwei Mal pro Woche wel­che stel­len kann?
  • Muss ich mich für eine Dop­pel­stun­de nicht viel inten­si­ver hin­set­zen, um einen Bogen hineinzubekommen?

Mei­ne Hoffnungen:

  • Ich kann gera­de in Che­mie Expe­ri­men­te viel aus­führ­li­cher und selbst­stän­di­ger durch­füh­ren lassen
  • Wann im Block eine Pau­se nötig ist, bestimmt der Pro­zess, nicht der Gong
  • Drei Lern­grup­pen am Tag, maxi­mal vier (bei acht Stunden)
  • Zwei Stun­den reden schafft kei­ner – SuS müs­sen mehr ein­ge­bun­den wer­den als bei Einzelstunden
  • Ich habe Zeit, um den SuS in ihren Ideen nach­zu­ge­hen (und das Tafel­bild fertigzubekommen)
  • Pro­zes­se in Maha­ra nicht nur ansto­ßen, son­dern gleich im Anschluss reflektieren
  • Viel­leicht bekommt mein Neben­fach für SuS eine ande­re Wer­tig­keit, wenn es am Tag eines unter drei bzw. vier Fächern ist als eines unter sechs bzw. acht

Ich bin sehr gespannt, wie das für mich wer­den wird. Auf jeden Fall wird mei­ne Schul­ta­sche leich­ter (oder das Net­book kommt jetzt öfter mit). Und: Für mich wan­delt sich jetzt Schu­le und bestimmt auch mein Schulerleben.

Seminarfach – ein Projekt

Vor­ges­tern Abend war es so weit. „Mein“ Semi­nar­fach prä­sen­tier­te Gedan­ken rund um ihr Erle­ben von Schu­le und rund um ihre Gedan­ken zur Zukunft von Ler­nen und Bil­dung. Eines vor­weg: Kon­kre­te Aus­schnit­te und Pro­duk­te die­ses Abends wer­den hier erst zu sehen sein, wenn wir uns als Grup­pe dar­über ver­stän­digt haben, was wir in wel­cher Form öffent­lich zei­gen wol­len – hier­zu sind auch Drit­te zu befra­gen, die z.B. gefilmt wor­den sind.

Hier gibt es die Geschich­te des Pro­jek­tes zu lesen, eine Geschich­te, deren Autor anfangs ich, zum Ende hin jedoch mehr und mehr die Schü­le­rin­nen waren. In der Rück­schau wird mir immer kla­rer und kla­rer, dass die­ser Abend bei­lei­be kein Spie­gel mei­nes Unter­richts gewe­sen ist, son­dern weit mehr. Ich möch­te es indi­vi­dua­li­sier­te Trans­for­ma­ti­on von Inhal­ten, Kon­zep­ten nen­nen, oder – um mit einem Begriff von Jean-Pol Mar­tin zu spre­chen –  um kom­pri­mier­te, zeit­na­he Emer­genz, wie sie einem Leh­rer ganz sel­ten oder eben erst sehr viel spä­ter wider­fährt. Die Geschich­te ist für mich auch ein Beleg für Mechanismen,wie sie in Schu­le nun­mal wir­ken und man sie aus­hal­ten ler­nen kön­nen muss. Wei­ter­le­sen soll­te nur, wer Geschich­ten mag. Alle ande­ren kön­nen direkt an das Ende des Arti­kels (4. Semes­ter), zu dem eigent­li­chen Pro­jekt springen.

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Warum Schule sich kaum verändert

Nor­we­gen. Test­stre­cke des Auto­her­stel­ler Cypa­ris. Das neu­es­te Modell springt bei hoher Luft­feuch­tig­keit und tie­fen Tem­pe­ra­tu­ren nicht an. Seit zwei Jah­ren bemü­hen sich Inge­nieu­re, Test­fah­rer, Mecha­ni­ker und Logis­ti­ker dar­um, die­ses Modell so zu ver­bes­sern, dass es eine sol­che Rei­fe und Qua­li­tät erlangt, dass der Markt das Pro­dukt und das voll­stän­dig neue Bedien­kon­zept annimmt. Davon hängt die wirt­schaft­li­che Exis­tenz von Cypa­ris ab. Nach lang­jäh­ri­gen Tests, unzäh­li­gen Ver­bes­se­run­gen und der Arbeit an Details kommt das Fahr­zeug schließ­lich auf den Markt und wird ein Erfolg.

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