Noch mehr Kugelteilchenmodell „over head“

… qua­si als Ergän­zung zu die­sem Arti­kel. Heu­te ging es dabei um eine Wie­der­ho­lung der Aggre­gat­zu­stän­de im Kugel­teil­chen­mo­dell. Das kann man auch sehr schön „inter­ak­tiv“ mit dem Over­head­pro­jek­tor machen:

In der Pro­jek­ti­on schaut es dann so aus:

Pri­ma fin­de ich, dass es so sim­pel ist, man so viel damit machen und erklä­ren kann und vor allem die Schü­le­rin­nen und Schü­ler denn gesam­ten Pro­zess in sei­ner Ent­wick­lung „live“ mit­be­kom­men: Einer legt das Gas, einer die Flüs­sig­keit, einer den Fest­stoff – Dis­kus­si­on: Stimmt das jetzt so mit der Flüs­sig­keit? Wel­chen Aspekt des Kugel­teil­chen­mo­dells zeigt die­ses „Modell des Modells“ nicht? Wie nennt man eigent­lich den Über­gang von flüs­sig zu fest etc.?

Für die Deu­tung der Volu­men­kon­trak­ti­on (Mischung von Alkohol/Wasser) war es auch nicht ver­kehrt – man braucht ledig­lich noch Kugeln in einer ande­ren Größe.

Gedichtinterpretation mit GoogleDocs & Blogs

Erstel­le mit den drei Mit­schü­lern dei­ner Grup­pe eine kom­plet­te Gedicht­ana­ly­se: Inter­pre­ta­ti­ons­hy­po­the­se, Inhalts­an­ga­be, for­ma­le Ana­ly­se, sprach­li­che Ana­ly­se, inhalt­li­che Ana­ly­se und Rück­be­zug der Ana­ly­sen­tei­le auf dei­ne Hypothese.

Die fin­dest das zu ver­wen­den­de Doku­ment hin­ter die­sem Link unter dei­ner Gruppennummer:

Zu dem Doku­men­ten (Ver­weis auf frei­ge­ge­be­nen GoogleDocs-Ordner)

Even­tu­ell musst du noch auf den Link “öffnen” kli­cken, um das Doku­ment bear­bei­ten zu können.

Kami­ka­ze­stun­de heu­te: Es ist eine gute Klas­se, die offen für Neu­es und Expe­ri­men­te ist. Was mit Goo­g­le­Docs mitt­ler­wei­le geht und was ich damit bereits gemacht habe, ist hier beschrie­ben. Ich woll­te ein­fach mal sehen, ob es mög­lich ist, eine Gedicht­in­ter­pre­ta­ti­on kol­la­bo­ra­tiv in einer Schul­stun­de durch jeweils drei SuS erstel­len zu las­sen. Dazu gab es die oben zitier­te Auf­ga­be im Klassen-Blog.

Dazu habe ich ein neu­es Fea­ture von Goo­g­le­Docs genutzt, wel­ches erlaubt, die Doku­men­te eines gesam­ten Ord­ners zur anony­men Bear­bei­tung durch die SuS frei­zu­ge­ben. Es wur­de so vie­le Doku­men­te erstellt, dass immer drei SuS in einem arbei­ten konnten.

Erfah­run­gen:

  1. Es geht. Es kommt kei­ne fer­ti­ger Text dabei her­aus, aber viel Stoff zum Üben, The­ma­ti­sie­ren und Über­ar­bei­ten. Es wür­de ein sol­cher Text her­aus­kom­men, gäbe es mehr Arbeitszeit.
  2. Man soll­te dem Team vor­her sagen, dass jeder zunächst auf einer eige­nen Sei­te des Doku­ments arbei­ten soll­te. Es ist doch zunächst sehr irri­tie­rend, wenn drei Cur­sor oben auf der Sei­te durch die Gegend hüp­fen und ihre Leer­zei­len set­zen wollen.
  3. SuS nut­zen die neu­en Mög­lich­kei­ten zunächst nicht: „Aber das soll doch ein Text wer­den, in dem die ein­zel­nen Tei­le zuein­an­der pas­sen, Herr Riecken!“ – „Nö. Ihr könnt neben­ein­an­der schrei­ben und hin­ter­her gemein­sam aus­mis­ten und anpas­sen. Das ist schließ­lich kein Schulheft…“
  4. Gehen wir mor­gen zum Über­ar­bei­ten wie­der hier­her?“ – „Grum­mel – mor­gen haben wir nur eine Ein­zel­stun­de… Daher arbei­ten wir exem­pla­risch im Heft.“ (die­se media­len Brü­che gehen mir manch­mal auf den Sen­kel, jetzt dru­cke ich heu­te Abend flei­ßig vor­sor­tier­te Bei­spie­le auf Tot­holz aus – allein die ver­schie­de­nen Hypo­the­sen, die ent­stan­den sind, fül­len schon eine gan­ze Stunde)
  5. Kann man damit eigent­lich auch Refe­ra­te und so vor­be­rei­ten?“ – „War­um nicht?“

Ich sehe bei sol­chen metho­di­schen Kunst­grif­fen immer das Rezep­ti­ons­pro­blem. Es ent­steht eine Men­ge Text und alle SuS sind dar­an betei­ligt. In einer sol­chen  Stil­l­ar­beits­pha­se kann man sich schlech­ter durch­sa­cken las­sen. Weil wesent­lich mehr SuS aktiv gear­bei­tet haben, ist das Ver­lan­gen nach Wahr­neh­mung die­ser Arbeit nach mei­ner Erfah­rung auch größer.

Dem kann ich zur Zeit sys­te­misch nur sehr schlecht gerecht wer­den, weil auf Tot­holz (Papier/Schulheft) eben nur exem­pla­ri­sches Arbei­ten und kei­ne Peer2­Peer-Rezep­ti­on mit den Mög­lich­kei­ten von Online­tools rea­li­sier­bar ist. Das ist viel­leicht im Sin­ne einer didak­ti­schen Reduk­ti­on auch legi­tim, aber nicht unbe­dingt för­der­lich unter moti­va­tio­na­len Gesichts­punk­ten. Also zurück mit dem Text ins Klas­sen­blog und dort kom­men­tie­ren las­sen? Mal sehen…

Das böse, böse Internet!

Das neue Medi­um bewahrt kei­ne Geheim­nis­se! Es macht die Schrei­ber arbeits­los! Es ver­fälscht die Wer­ke der alten Dich­ter und Phi­lo­so­phen durch schlud­ri­ge Raub­dru­cke! Am schlimms­ten aber sei, dass es jede Mei­nung unge­prüft ver­brei­te, ‚alleyn uff gewynn und groß beschisß‘, sodass die Leu­te am Ende den ‚buren‘ mehr glau­ben als den ‚gler­ten‘.“

Quel­le: GEO

So äußer­te sich der Dich­ter Sebas­ti­an Brant um 1500 im Fahr­was­ser der Erfin­dung des Buch­drucks. Schlimm, echt schlimm, so ein Buch! Meint er mit „uff gewynn und groß beschisß“ eigent­lich die Autoren oder die Ver­le­ger der dama­li­gen Zeit? Auch der Rest des zitier­ten GEO-Arti­kels ist abso­lut lohnenswert.

Dienende Fächer

… mit kaum einem ande­rem Aus­druck gelingt es mir immer wie­der, Fach­lei­ter und an der Fort­ent­wick­lung ihrer eige­nen Fächer invol­vier­te Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen auf die Pal­me zu brin­gen. Von dem Fach Deutsch erwar­ten die­se die­nen­de Funk­ti­on nach mei­ner Erfah­rung vie­le KuK, dicht gefolgt von Mathe­ma­tik. Ich per­sön­lich die­ne gern, weil ich den Kampf um eine gelun­ge­ne Vor­gangs­be­schrei­bung an der che­mi­schen Ver­suchs­pro­to­koll­front naht­los und für die SuS sinn­voll wei­ter­füh­ren kann: Wenn ich Vor­gän­ge prä­gnant und mit weni­ger Wor­ten beschrie­ben kann, ver­steht es jeder und weni­ger schreiben/tippen muss man auch.

Nicht die­nen zu wol­len ist für mich ein ande­rer Aus­druck dafür, dass man sich nicht mit ande­ren Fächern ver­net­zen will – mit allen dort sich auf­tu­en­den, jedoch nicht nur einem Fach zuzu­ord­nen­den Bil­dungs­po­ten­tia­len. Pro­fi­lie­ren kann sich mit sowas kei­ne ein­zel­ne Fach­grup­pe, son­dern „ledig­lich“ eine Schul­ge­mein­schaft.  Es ist schön, im Deutsch­un­ter­richt den Blick mehr auf schü­ler­zen­trier­te, krea­ti­ve Auf­ga­ben­for­men zu len­ken – für die Anfor­de­run­gen an sprach­li­chen Aus­druck im Che­mie­un­ter­richt ist es bei Aus­schließ­lich­keit fatal. Es ist schön, den Mathe­ma­tik­un­ter­richt von for­ma­len Ope­ra­tio­nen (z.B. Glei­chungs­um­for­mun­gen) durch Hilfs­mit­tel ent­las­ten zu wol­len, um auch SuS, die ansons­ten genau dar­an geschei­tert wären, einen Zugang zu anspruchs­vol­le­ren Pro­blem­lö­se­stra­te­gien zu ermög­li­chen, sie auf ein ande­res, viel moti­vie­ren­des „Level“ zu brin­gen. In Aus­schließ­lich­keit erle­be ich es für die Betrach­tung che­mi­scher Zusam­men­hän­ge als fatal: Der for­mal nicht beherrsch­te Drei­satz knippst uns Che­mi­kern oft genug das didak­ti­sche Licht aus, weil da um ein Zah­len­ge­fühl geht, wel­ches ein Hilfs­mit­tel, das zudem an der Uni­ver­si­tät oft gar nicht mehr ein­ge­setzt wer­den darf, offen­bar effi­zi­ent ver­hin­dert. Über Log­arith­men und der damit ver­bun­de­nen „Taschen­rech­ner­gläu­big­keit“ könn­te ich Roma­ne schreiben…

Wei­ter­le­sen

Fundstück

… etwas ganz Sel­te­nes bei mir. Ich habe lan­ge nicht mehr eine so gelun­ge­ne Prä­sen­ta­ti­on gese­hen. Sie war es mir sogar wert, end­lich dem Flash­play­er auf mei­nem Ubun­tu den nati­ven 64bit-Sup­port bei­zu­brin­gen. Neben­bei weiß ich nun auch, was mir bis­her an Mög­lich­kei­ten ent­gan­gen ist, als ich Pre­zi noch nicht nut­zen konn­te. Das ist nun ja anders.

Hier nun der Link zur Key­note­pre­zi von Max Woodt­li auf der Mood­le­kon­fe­renz 2010 in Duis­burg. Kam übri­gens via Twit­ter – äh, Twit­ter­feed… Viel Spaß.

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