Organisation von technischem Support an Schulen
Ich hatte ja schon in einem der letzten Artikel etwas über die Geschichte des technischen Supports an Schulen geschrieben und welche Probleme das für Träger und Schulen im Hinblick auf eine verlässliche Medienentwicklungsplanung bringt.
Dazu passte ganz hübsch eine Veranstaltung der evangelischen Akademie Loccum, in der vergangenen Woche, die ich mit einem Vortrag und der Organisation von gemischten Gesprächsrunden zwischen Schulen, Trägern und Politik gemeinsam mit meinen Kolleg*innen aktiv mitgestalten durfte.
Aus meiner Erfahrung gibt es da bei Trägern und Schulen immer ein paar Aha-Erlebnisse – kurz zusammengefasst:
- Für Fachpersonal mit einer klassischen IHK-Ausbildung (z.B. Fachinformatiker mit dem Schwerpunkt Systemintegration) sind vor allem die kommunikativen Abläufe vieler Schulen eine immense Herausforderung.
- Systemadministratoren mit akademischer Ausbildung sind ebenso wie Fachinformatiker mit 95% der im Alltag an Schulen auftretenden Probleme fachlich massiv unterfordert.
- Der freie Arbeitsmarkt bietet beiden Berufsgruppen ausreichend Alternativen zu einer Tätigkeit bei einem Träger oder an einer Schule.
- Der informationstechnische Assistent wäre als Berufsgruppe für Schulen und Träger prinzipiell sehr interessant und passend – ist aber aufgrund seines „Ranges“ „unterhalb“ eines Fachinformatikers wahrscheinlich gerade an weiterführenden Schulen zunächst nicht gerne gesehen.
- Es braucht zusätzlich zum technischen Support auch Menschen, die Lehrkräfte im Unterricht in ihrem pädagogischen Handeln beim Einsatz von digitaler Technologie unterstützen und sich dabei eng mit dem technischen Fachpersonal abstimmen. Ich halte es für eine Aufgabe des Landes, entsprechende Stellen und ggf. ein neues Berufsprofil dafür zu schaffen.
Wenn Schulen oder Träger nicht wertschätzend mit Mitarbeitenden in diesem Bereich umgehen, werden allenfalls die Personen verbleiben, die auf dem freien Arbeitsmarkt trotz erheblichem Personalmangel nicht Fuß fassen konnten. Nur wenn es uns gelingt, Schulsupport zu einem attraktiven Arbeitsumfeld zu machen, kann eine nachhaltige Besetzung mit qualifizierten Mitarbeitenden gelingen. Es gibt Verhaltensweisen, die das befördern und Verhaltensweisen, die das weniger tun. Auch für Lehrkräfte und Schulleitungen ist die Arbeit in einem multiprofessionellen Team oft zunächst ungewohnt.
Hier unten findet ihr meine Folien aus dem Vortrag: