Prezi: Was Sebastian Brant mit heute zu tun hat
… anlässlich einer kleinen Feier hier im Hause habe ich bisher medial noch verhältnismäßig unbedarfte Nachbarn und Freunde mit einem Gesprächsthema für den weiteren Abend versorgen wollen und dazu die kleine Prezi unten erstellt, die nicht ganz in mein Layout passt. Prezi bietet übrigens für die Nutzung für Lehre & Bildung einen erweiterten Account an, den man erhält, wenn man eine E‑Mailadresse mit dem Domainanteil der Schulhomepage nachweisen kann – dank u.a. LDAP bei uns kein Problem. So bekommt man 500MB Speicherplatz ohne den Zwang, jede Prezi auch zu veröffentlichen.
New Media und Kommunikationskultur on Prezi
Einführung
Ich bin über einen Artikel aus der GEO zu Sebastian Brant gekommen. Als Kritiker der oft absolutistische Verhältnisse im 15 Jhd. schrieb er u.a. „Das Narrenschiff“, eine Schrift, von der sich Reinhard Mey zu einem Song inspirieren ließ. Die Problem Brants waren die damalige Zensur und natürlich auch die politische Heterogenität in Mitteleuropa um 1500. Konnte der eine Fürst seine Schriften noch dulden, sah das der andere im Nachbarfürstentum schon ganz anders.
Daher hätte man vermuten können, dass Brant die Möglichkeit der Verbreitung seiner Schriften durch die Errungenschaften eines Johannes Gutenberg begrüßt hätte – das war aber mitnichten der Fall, weil er einen Missbrauch des neuen Mediums sowie eine Verflachung der Literatur befürchtete. Das Prinzip kam mir von irgendwo bekannt vor. Brant hatte ja Recht – tatsächlich wurde das Medium „Buch“ z.B. zum Druck von Ablassbriefen „missbraucht“, die teilweise sogar weiterverkauft wurden – natürlich unlizenziert. Allerdings hätte es ohne den Buchdruck nie die breiten Erfolge, bzw. die breite Rezeption eines Goethe usw. gegeben.
Was eine Ablehnung eines neuen Mediums für Konsequenzen nach sich ziehen kann, sieht man nach Einschätzung einiger Wissenschaftler am Islam: Lange Zeit hatten wir im Okzident gegen die Wissenschaft und die Kultur im Orient nichts, aber auch gar nichts zu melden (u.a. Goethe erkannte das im Alter) – bis der Buchdruck und damit die Möglichkeit der Ideendistribution aufblühte. Brant als Intellektueller der damaligen Zeit irrte hier, nur wusste man das damals natürlich noch nicht. Hinterher ist Börse auch immer einfach.
Analogie
Dann erfolgt ein Zeitsprung in unser Jahrtausend – ich wollte das neue Medium „Internet“ erstmal positiv darstellen, dazu passte „Did you know 2.0″ ganz hübsch, auch wenn es schon vier Jahre alt ist. Bezeichnenderweise zeichnen alle Nachfolger ein nicht mehr ganz so rosiges Bild vom Internet.
Der Rest ist bekannt: Man kann das Netz so (konsumativ) oder so (prosumativ) nutzen. Mir fehlte bei der Erstellung der Prezi noch etwas Zeit – außerdem soll man seine Gäste nicht zu lang strapazieren – bestimmt lässt sich das neue Jahrtausend noch mehr in der Prezi medialisieren und anhübschen – vielleicht spreche ich irgendwann ja einmal vor mehr Leuten…
Danke. Das ist klasse.