Habe ich eine gelungene Geschichte verfasst?

Bei eige­nen Geschich­ten gibt es so viel zu beach­ten, dass man als Leh­ren­der natür­lich auch anfangs über vie­les hin­weg­se­hen muss, um die Lust am Schrei­ben nicht sofort mit über­trie­be­nen Deutsch­pau­ker­an­sprü­chen hin­weg­zu­fe­gen. Ein sol­cher Anspruch ist in fol­gen­der – noch­mals ver­wurs­te­ter Gra­fik (mind42.com) dargestellt:

Ein­fa­cher geht es mit einer klei­nen Tabel­le, die wie folgt auf­ge­baut sein kann:

Teil der Geschichte Wel­che Ver­ben (der Bewe­gung) habe ich verwendet? Wel­che Adjek­ti­ve habe ich verwendet?
Ein­lei­tung (Zei­le x‑y) Lis­te mit Verben Lis­te mit Adjektiven
Haupt­teil (Zei­le x‑y) dito dito
Schluss (Zei­le x‑y) dito dito

Die SuS tei­len ihre Geschich­te in drei Tei­le ein und suchen in die­sen Tei­len nach Ver­ben (der Bewe­gung) und Adjek­ti­ven. Wenn gera­de in jun­gen Klas­sen SuS die­se Wort­lis­te lesen, bekom­men sie nach mei­nen Erfah­run­gen ein Gefühl dafür, wel­che Stim­mung dadurch erzeugt wird – eher als wenn sie ihren gesam­ten eige­nen Text lesen. Wenn die­ses Gefühl im Haupt­teil bei z.B. einer Erleb­nis­er­zäh­lung „krib­be­lig“ ist (je nach Inhalt), das ist das zumin­dest ein Indiz für eine gelun­ge­ne Wortwahl.

Mei­ne Klas­se hat gleich mit mir geme­ckert: Man muss die Geschich­te doch noch wei­ter unter­tei­len, drei Tei­le rei­chen nicht aus. Man braucht noch jeweils eine Extra­zei­le für den Auf- und eine für den Abbau der Span­nung. Der Höhe­punkt muss doch mehr her­aus­ge­stellt wer­den. Und über­haupt: Die Satz­an­fän­ge und Bin­de­wör­ter sol­len jeweils eine Extra­spal­te bekommen.

Ganz gleich wie man es macht: Ich hal­te es für eine gute Metho­de, um emo­tio­na­le Distanz zu sei­nem eige­nen Text zu gewin­nen, was m.E. Vor­aus­set­zung für eine Über­ar­bei­tung ist. SuS müs­sen dafür den eige­nen Text struk­tu­rie­ren und auf ein­fa­che Wei­se sprach­lich untersuchen.