Mein Abschied aus dem Internet (ein ehemaliger Aprilscherz)
Vorbemerkung
Zum 1.4.2013 wollte ich diesen Artikel als Aprilscherz veröffentlichen. Das ist kein Scherz. Das ist wirklich über sechs Jahre her. Ich bin auf den Artikel gestoßen, als ich meine Entwürfe durchforstet habe – wobei ich eigentlich meinen Block „Wo ist Maik demnächst?“ aktualisieren wollte … Ich lasse das Ding inhaltlich mal unkommentiert so stehen.
Der eigentliche Text
„Es begann vor mehr als vier Jahren, dass ich angefangen habe, Gedanken und Erlebnisse in Form dieses Blogs niederzulegen. Mittlerweile ist eine beeindruckende Zahl an an Artikeln zusammengekommen. Dieses Blog bildete dabei immer das Zentrum meiner Präsenz im Internet. Weder Twitter, weder Facebook noch Google+ waren für mich dafür angemessene Alternativen und liefen höchstens nebenher. Auch andere gehen jetzt zurück aus den sozialen Medien hin zu verlässlicheren Formen der Kontrolle über die eigenen Inhalte. Das ist schön zu sehen, war es doch über die Jahre immer wieder eine meiner „missionarischen Anwandlungen“ genau das zu vermitteln – natürlich eher aus technischer Sicht.
Weniger erbaulich finde ich, dass sich die Eduszene – gerade in Deutschland – mehr in mehr beginnt, sich um sich selbst zu drehen. Moderner Unterricht scheint sich mehr an „Apps“ und Geräten festzumachen als an Inhalten und konzeptionellen Überlegungen. Auch viele Tipps und Anleitungen beschränken sich oft nur auf Klickwege, um technische Dinge zu regeln – z.B. WebDAV mit iOS o.ä.. Wenn ich Themen und Artikel von vor vier Jahren mit den Themen von heute vergleiche, stelle ich oft genug weder inhaltlich noch konzeptionell irgendwelche Fortschritte fest. Daran konnte dieses Blog nichts ändern und wird daran auch nichts ändern können.
Ich ziehe mich damit aus dem globalen Dorf des Internets zurück. Meine Erfolgerlebnisse habe ich zunehmend in lokalen Kontexten – beim technischen Aufbau von Infrastruktur zum Netzzugang ebenso wie bei der Entwicklung von inhaltlichen Konzepten zur Integration moderner Technik in die Unterrichtsalltag. Die Erlebnisse und Herausforderungen hier vor Ort fordern mich ausreichend. Die Deglobalisierung meiner Kompetenzen wird mir – denke ich – dabei helfen, die etwas verbitterte Sicht auf die deutsche Eduszene zu überwinden und ihr wieder neutraler zu begegnen.
Ich mache es daher wie der von mir geschätzte Kristian Köhntopp: Ich schließe heute, am 1. April 2013 diesen Blog für immer nebst meinem Twitteraccount.
Ich denke, dass das angesichts meiner momentanen Haltung für alle Seiten das Beste ist.“