IT-Konzept (technisch)

Wir über­ar­bei­ten nach den Feri­en unse­re kom­plet­te IT-Struk­tur. Ich habe in den letz­ten Tagen dar­über viel nach­ge­dacht und mit Vir­tu­al­box flei­ßig klei­ne, vir­tua­li­sier­te Net­ze gebaut. Ziel war es, etwas zu ersin­nen, was einer­seits tech­nisch für eine Lehr­kraft beherrsch­bar ist, ander­seits mög­lichst vie­le didak­ti­sche Mög­lich­kei­ten eröff­net. Zudem spie­len natür­lich auch Wirt­schaft­lich­keits­über­le­gun­gen und öko­lo­gi­sche Aspek­te eine Rol­le (man muss es ja dem Schul­trä­ger auch ver­mit­teln kön­nen). Her­aus­ge­kom­men ist das hier:

Kern ist das LTSP-Pro­jekt. Ein schö­ner Eins­tig in das grund­sätz­li­che Prin­zip fin­det sich auf Wiki­pe­dia: Man degra­diert sämt­li­che Schü­ler­rech­ner zu rei­nen Anzei­ge­ge­rä­ten. Fest­plat­ten und nicht erfor­der­li­chen RAM reißt man her­aus, ver­ram­melt das BIOS mit einem Pass­wort und lässt die Kis­ten per PXE vom LTSP-Ser­ver boo­ten – das muss pro Tag ein­mal gesche­hen und dau­ert kür­zer als ein WinXP-Start (Was nicht viel hei­ßen will…).

Damit ent­fällt sämt­li­che Turn­schuh­ad­mi­nis­tra­ti­on und auch die emp­find­lichs­ten Kom­po­nen­ten von PCs sind eli­mi­niert. Soft­ware muss nur noch auf einem Gerät instal­liert wer­den und ist dann auf allen Cli­ents ver­füg­bar. Als Anzei­ge­ge­rät ist ein Pen­ti­um I mit 133Mhz und halb­wegs brauch­ba­rer Gra­fik­kar­te aus­rei­chend. Schön wären natür­lich ech­te Thin­Cli­ents, am bes­ten in ein LCD-Panel inte­griert – so dürf­te es lei­se und kühl im PC-Raum wer­den. Alle Anwen­dun­gen lau­fen auf einem zen­tra­len Ser­ver, der natür­lich ein Ser­ver und kein Spiel­zeug sein muss (Hexa­co­re, 32GB RAM, RAID10, red­un­dan­te Netz­tei­le – die 4000-Euro-Klas­se halt). Sound kann man bidi­rek­tio­nal an die Cli­ents wei­ter­rei­chen, mit Video klappt es auch, wenn die Anbin­dung stimmt und man auf HD-Mate­ri­al ver­zich­ten mag.

Der Ser­ver kann aller­dings nur Linux (Ubun­tu). Damit kann man sur­fen, schrei­ben, Audio bear­bei­ten u.v.m. – das Wich­tigs­te halt. Die meis­ten Diens­te ver­la­gern sich eh in die Cloud. Es ist nicht schwer, GNOME einen Win­dows7- oder XP-Look auf­zu­zwin­gen – aber das hal­te ich für eine Art Betrug. Die meis­ten „Win­dowsia­ner“ kom­men mit mei­nem Net­book erstaun­lich gut klar und den Desk­top kann man ja vor­struk­tu­rie­ren mit net­ten, ein­fa­chen Icons. Mit WINE habe ich bis­her zusätz­lich fast alle Soft­ware zum Lau­fen gebracht, die auf unse­ren jet­zi­gen WinXP-Cli­ents vor sich hin­ve­ge­tiert. Hier sind vor allem mit den Her­stel­lern lizenz­recht­li­che Fra­gen zu klä­ren, da es WINE recht egal ist, ob eine Word2010-Instanz 25x von ver­schie­de­nen Nut­zern gestar­tet wird…

Datei­en las­sen sich auf USB-Medi­en spei­chern, die LTSP von den Cli­ents durch­ge­reicht bekommt, oder man nutzt NFS (ist bei LTSP lei­der so) mit fes­tem Quo­ta für jeden Nut­zer­ac­count (gefühlt 1GB, dann wür­de bei uns noch die 2GB-Plat­te für die gan­ze Schul­ge­mein­schaft bei Voll­aus­las­tung reichen).

Die Nut­zer­ver­wal­tung mache ich tra­di­tio­nell über LDAP. Dann kann man den Pro­xy dar­über mit Anmel­dung lau­fen las­sen. Außer­dem lässt sich das Ding so schön per Skript mit einem kas­trier­ten Export der Schü­ler­da­ten­bank füt­tern (inkl. Ord­nung nach Klas­sen) – das Skript gibt es schon für die Anbin­dung unse­res Web­an­ge­bots. Das ist übri­gens der här­tes­te Teil der Geschich­te. LDAP hat dafür aber auch den Vor­teil, dass es mit RADIUS spricht – ein net­tes Spiel­zeug (man kann in LTSP auch die Cli­ent­kon­fi­gu­ra­ti­on dar­über machen). So mel­det man sich per WLAN in der Schu­le mit den gewohn­ten Netz­werk-Log­in­da­ten an, jeder WLAN-Rou­ter kriegt sein eige­nes Netz, (dann gehen die IPs so schnell nicht aus) man kann fest­le­gen, wer sich wann anmel­den darf (abends braucht man kein Netz, oder?) usw.. Dann noch ein AdHoc-Netz, um das gan­ze Schul­ge­län­de zu bestrah­len… (träum…). Aber das wird eh die Zukunft – mehr als der per­sön­li­che Desk­top auf dem Schulserver.

Eini­ge Din­ge gehen par­tout nicht unter Linux. Dafür wür­de ich ger­ne einen WindowsServer2008RC2 hin­stel­len, der über 25 Accounts ver­fügt. Bei der Anmel­dung am LTSP kann man sich dann ent­schei­den, ob man Win­dows möch­te oder nicht und sowohl der Ser­ver als auch die Soft­ware­li­zen­zen sind bei 25 Cli­ents noch über­schau­bar teu­er. Ob man nun einen RDesk­top oder die die Aus­ga­be eines XSer­vers an die Cli­ents wei­ter­lei­tet, ist wohl egal. Viel­leicht lässt sich der Win­dows­Ser­ver sogar vir­tua­li­sie­ren, wenn man den LTSP-Ser­ver noch dicker… .

Das Schö­ne an die­sem Kon­zept ist sei­ne Modu­la­ri­tät: Man kann klein anfan­gen und sich dann stei­gern – allein der LTSP-Ser­ver mit sei­ner Hard­ware, den braucht man schon. Die Cli­ents sind ja schon da. Wenn man völ­lig bekloppt sein will, ver­legt man alle jet­zi­gen Cli­ents in vir­tu­el­le Maschi­nen und nutzt deren Lizen­zen weiter.

Was kos­tet das Gan­ze? Im Voll­aus­bau schät­ze ich eine Sum­me von 10000,- Euro (ohne Cli­ents und wenn man es selbst macht: LTSP ist in Ubun­tu sehr gut vor­kon­fi­gu­riert und recht schnell auf­ge­setzt). Wenn man 50 Cli­ents erneu­ern oder durch Note­books erset­zen möch­te, darf jedes nur 200,- Euro kos­ten, damit es „bil­li­ger“ wird. Für den Anfang tut es auch nur der LTSP-Ser­ver und der VLAN-fähi­ge Switch – dann kommt man wohl mit der Hälf­te hin und hat recht aktu­el­le, leicht wart­ba­re Systeme.

Dinge, über die ich im Netz stolpere

Auto-Respon­der

Sie sind nicht tot zu krie­gen. Momen­tan weist mich ein Auto-Respon­der eines Foren­mit­glieds stän­dig dar­auf hin, dass es nicht mehr Mail errei­chen ist und ich mich statt­des­sen doch bit­te an die im Auto-Respon­der ange­ge­be­ne E‑Mailadresse wen­den sol­le. Da stel­len sich für mich Fragen:

  1. Ist das klug, in einem Forum um Hil­fe zu bit­ten und dann zu ver­rei­sen, bzw. toter Mann zu spielen?
  2. Könn­te man nicht gleich eine Wei­ter­lei­tung zu der Ver­tre­tungs­kraft ein­rich­ten? (dann wird die damit belästigt)

Es han­delt sich übri­gens um ein Mood­le­fo­rum. Das kann man per Mail abon­nie­ren. Dum­mer­wei­se wird als Rep­ly-to die Mail­adres­se des Ant­wor­ten­den ver­wen­det. Ich könn­te natür­lich mei­ne E‑Mailadresse deak­ti­vie­ren… Das Ver­fah­ren „Auto-Respon­der“  mag tech­nisch ein­fach zu imple­men­tie­ren sein – mensch­lich fin­de ich es in die­sem Fall spannend.

paper.li

Mei­ne Time­line ist voll von „Dai­lys“. Die­se „Dai­lys“ sehen so aus, als sei­en sie im Wesent­li­chen Aggre­ga­ti­ons­pro­duk­te, d.h. der Erstel­ler legt Quel­len fest, aus denen die „Dai­lys“ dann gespeist und weit­ge­hend auto­ma­ti­siert erstellt wer­den. Einer­seits fin­de ich komisch, dass sich sowas nicht ein­fach per Fil­ter­re­gel eli­mi­nie­ren oder kate­go­ri­sie­ren kann.  Mir ist die jewei­li­ge Per­son ja wich­tig – sonst wür­de ich ihr nicht fol­gen. Da kön­nen Social Net­works noch fle­xi­bler werden.

Ande­rer­seits sehe ich dar­in für mich kei­nen Mehr­wert. Die Zugriffs­zah­len auf vie­len paper.li-Seiten sind auch nicht sooo beein­dru­ckend. Ich ver­ste­he den Gedan­ken dahin­ter so, dass Infor­ma­tio­nen an einem Ort mit mög­lichst wenig Auf­wand gebün­delt wer­den sol­len. Aber kor­re­lie­ren nicht Auf­wand und Rele­vanz im All­ge­mei­nen? Kann man durch ein paar Klicks die Rele­vanz von kom­men­tier­ten Link­emp­feh­lun­gen erset­zen? paper.li gewinnt auf die­se Wei­se eini­ges an Daten. Frag­lich also, ob der Vor­teil des Sys­tems die ideel­len Kos­ten überwiegt.

Kos­ten­los-Kul­tur

Dies­mal mei­ne ich nicht die Kos­ten­los-Kul­tur von Nut­zern, son­dern die von kom­mer­zi­el­len Anbie­tern. Da wer­den teil­wei­se gan­ze Kon­zep­te von Web­sites auf UGC (benut­zer­ge­ne­rier­tem Con­tent) auf­ge­baut. Min­des­tens ein­mal im Monat habe ich irgend­ein Unter­neh­men an der Backe, wel­ches hier Pro­duct­pla­ce­ment oder Linktausch betrei­ben möch­te – in einem klei­nen Nischen­blog (Wel­cher SEO hat denn da bera­ten?). Gleich­zei­tig schrei­en gera­de Ver­la­ge oft nach ange­mes­se­ner Ver­gü­tung für ihre Pro­duk­te, bzw. wol­len mit dem Leis­tungs­schutz­recht sogar gesetz­li­che Garan­tien – am bes­ten sogar für ein­zel­ne Sät­ze und Schlag­zei­len. Ent­we­der ist Con­tent etwas wird und alle bezah­len dafür, oder er ist nichts wert und frei.

Ver­la­ge geneh­mi­gen sich ger­ne erst Mal alle Rech­te an einem Pro­dukt, auch die, die sich durch zukünf­ti­ge tech­ni­sche Ent­wick­lun­gen erge­ben. Die von Wolf­gang Mich­al kon­sta­tier­te AGB-Pest in die­sem Bereich fin­det sich durch­aus auch in abge­wan­del­ter Form auf Por­ta­len für Unter­richts­ma­te­ri­al, so dass man den Ein­druck erhält, dass es neben ver­triebs­ab­hän­gi­gen Pro­vi­sio­nen vor allem auch um Aggre­ga­ti­on von Inhal­ten für lau gehen soll. 

Wer­bung für eige­ne Blog­ar­ti­kel, gelik­te Vide­os usw.

Neu auf xy.de: Neu­er Arti­kel. Mein Ansatz dazu ist viel­leicht viel zu prag­ma­tisch: Ent­we­der mein Arti­kel ist rele­vant oder nicht. Wenn er rele­vant ist, dann wird er über Such­ma­schi­nen von Drit­ten gefun­den oder jemand stol­pert in sei­nem Feed­rea­der dar­über. Die­ses Blog hat so gut wie kei­nen Face­book- oder Twit­tertraf­fic. Bei­de Quel­len sind hier nicht wesent­lich besu­cher­re­le­vant. Wen mache ich auf Facebook/Twitter auf die­se Arti­kel auf­merk­sam? Ich umge­be mich doch eh nur mit „Freun­den“, die eine gewis­se Nähe zu mei­ner Denk­wei­se besit­zen, oder ist das kolos­sal anders und man folgt nur Quer­den­kern? Ver­knüpf­te You­Tube-Accounts, die mich via Twit­ter über jedes gelik­te Vide­os eines Fol­lo­wers oder sei­ne Tätig­keit auf ande­ren Web­sites infor­mie­ren, kann ich lei­der auch nicht fil­tern, obwohl mir die dahin­ter ste­hen­de Per­son ja wich­tig ist – sonst wür­de ich ihr nicht fol­gen. Hier könn­ten Social Net­works bes­ser werden.

Ich wer­de ande­rer­seits manch­mal via Twit­ter auf inter­es­san­te Dis­kus­sio­nen in Blogs auf­merk­sam, die ich in mei­nem Feed­rea­der habe – aber ich könn­te wahr­schein­lich auch ein­fach mal den Kom­men­tar­feed abon­nie­ren…  #faul­heit

Verlorene Links – Teil 8

  1. Bei Herrn Schwarz­mül­ler wird ernst­haft dis­ku­tiert, als Leh­rer ein eige­nes Lehr­buch zu schrei­ben. Im Netz. Ohne Ver­lag. Ohne Sei­ten­vor­ga­ben, ohne Ver­kauf der Rech­te. Ohne Pro­fit. Aus Spaß und weil es geht halt.
  2. Schü­le­rin­nen und Schü­ler der Neu­matt-Schu­le haben sich an einem Schü­ler­wett­be­werb der EnBW betei­ligt – aller­dings etwas anders, als es sich die EnBW wohl vor­ge­stellt hat. Unbe­dingt lesens- und schau­ens­wert. Spon hat das Gan­ze tat­säch­lich Tage spä­ter auch mitbekommen…
  3. Leh­rer haben Schuld. Das stellt neben der TAZ auch die­se Woche die Zeit fest. Span­nen­der als der in mei­nen Augen recht mäßi­ge Arti­kel sind die sich dar­an anschlie­ßen­den Diskussionen.
  4. Wuss­ten Sie es schon? Man­che Apps über­tra­gen Geo­da­ten nach Hau­se. Android natür­lich auch. Ein Auf­schrei… Mich wür­de es nicht wun­dern, wenn genau dies in den Lizenz­ver­trä­gen der jewei­li­gen App steht. Und auf Twit­ter habe ich die­se Woche Men­schen über PMS und dem Sinn von Mono­ga­mie schrei­ben sehen. Was ist dann noch das Pro­blem an Geo­da­ten? Sie­he auch hier… Aber bit­te spä­ter nicht her­um­heu­len, wenn auf­grund sol­cher Daten der Kre­dit­ver­trag platzt, der Typ/die hol­de Maid an der Bar nicht ein­mal ein Gespräch beginnt oder der Arbeit­ge­ber abmahnt, weil man mit 40 Fie­ber viel­leicht doch nicht in Mainz sein soll­te, so man eigent­lich in Kiel wohnt.
  5. Timo Off fragt sich, war­um man als Schul­lei­ter blog­gen soll­te. Ich habe gera­de im Auf­trag einen Face­book­ac­count für unse­re Schu­le erstellt, traue mich jedoch noch nicht, die Daten ohne ein biss­chen Zeit und Ruhe zum Erklä­ren von Social Media wei­ter­zu­ge­ben. Ich glau­be, dass man als Schu­le sowohl beim Blog­gen als auch bei der Social-Media-Nut­zung zumin­dest ein bis zwei Gedan­ken zum The­ma Moti­va­ti­on und mög­li­che Zie­le ver­schwen­den soll­te. Aber ich bin ja eher auch ein Digi­tal Visitor…
  6. Ansons­ten ste­he ich die­se Woche eini­ger­ma­ßen ver­wun­dert neben dem Dueck-Hype. Das ist viel­leicht ein­mal einen eige­nen Arti­kel wert. Ich kann mit vie­len Schluss­fol­ge­run­gen so gar nichts anfan­gen, auch wenn es in der (web-)öffentlichen Mei­nung „der Vor­trag“ auf der dies­jäh­ri­gen re:publica war.

Ansons­ten wün­sche ich allen Lese­rin­nen und Leser fro­he Ostern… Schön, dass so vie­le von euch über die Fei­er­ta­ge ver­mehrt in der Hard­ware­welt und nicht im Netz bzw. hier auf dem Blog unter­wegs sind…

Schule und das Kommunikationsproblem

Zet­tel über­flu­ten mein Fach. Weg­wer­fen kann ich unge­öff­net nur den Ver­lags­wer­be­mist – wür­den die mir ein­mal im Jahr ein Buch schen­ken, käme es sie güns­ti­ger und ich sähe mich in der  dadurch aus­ge­lös­ten posi­ti­ven Stim­mung viel­leicht auch mal wirk­lich auf deren Web­sei­ten um.

Alle Jah­re wie­der kom­men die glei­chen Zet­tel: Eltern­sprech­tag, Hin­wei­se zur Lei­tung von Zeug­nis­kon­fe­ren­zen, irgend­was unter­schrie­ben Ein­zu­sam­mel­des, eine freund­li­cher­wei­se enga­giert orga­ni­sier­te Thea­ter­auf­füh­rung in der Schu­le, Abmel­dun­gen vom Unter­richt, abzu­ge­ben­de Zusatz­auf­ga­ben, Zet­tel­chen mit Auf­ga­ben für zu beauf­sich­ti­gen­de Klas­sen, teil­wei­se aus­ge­druck­te(!) E‑Mails irgend­wel­cher Web-Start­ups, die Abrech­nung der Bei­hil­fe, Post vom der OFD bei Besol­dungs­än­de­run­gen, Hil­fe­ru­fe der KuK zum Schul­netz­werk, Ver­band­sin­fos, hin und wie­der Pro­be­ex­em­pla­re von Übungs­heft­chen und und und… Ich muss es lee­ren, ich muss es anschau­en, ich muss es gewich­ten und ich muss immer wie­der zum Papier­müll ren­nen. Scha­de um die Bäu­me, die dafür ver­ar­bei­tet wur­den. Die­se Form der Kom­mu­ni­ka­ti­on ist nicht lust­brin­gend, weil sie ein­sei­tig bleibt und ich abge­se­hen von der not­wen­di­gen Hie­ar­chi­sie­rung zur Pas­si­vi­tät ver­dammt bin.

Ich habe die Tage mit mei­nen SuS oft vor Maha­ra geses­sen. Da gibt es ein Dash­board. Er stellt mir über­sicht­lich dar, was es an Neu­ig­kei­ten seit mei­nem letz­ten Besuch gibt. Das meis­te könn­te ich auch per RSS in mei­nen Feed­rea­der prü­geln und ich kom­me ange­regt durch Felix‘ letz­ten Arti­kel ins Träumen…

Ers­te Woche im Schuljahr

Der Admi­nis­tra­tor hat eine fri­sche Maha­ra­in­stal­la­ti­on auf­ge­setzt. Alle Lehr­kräf­te log­gen sich über das Lehr­kräf­te-Mood­le via SSO ein und fin­den durch Fach­ob­leu­te ein­ge­rich­te­te geschlos­se­ne Grup­pen vor, in denen sie ihre Mit­glied­schaft bean­tra­gen. Jeder Klas­sen­leh­rer rich­tet eine Grup­pe für sei­ne Klas­se ein, der alle KuK in der Lern­grup­pe bei­tre­ten. Wei­te­re Grup­pen bil­den sich im Schul­jahr nach Bedarf.

Im Schul­jahr

In den Foren der Grup­pen wer­den Infor­ma­tio­nen bekannt­ge­ge­ben, die für die jewei­li­ge Grup­pe rele­vant sind – wenn z.B. ein­zel­ne SuS feh­len, wenn ein päd­ago­gi­sches Pro­blem auf­tritt, wenn es gemein­sa­mes Ver­hal­ten in der Lern­grup­pe oder Fach­schaft abzu­stim­men gilt, wenn gemein­sam durch die Fach­schaft im Schulether­pad ein Kon­zept zu erstel­len ist, Anla­gen zu den immer noch stat­fin­den­den Fach­schafts­sit­zun­gen – eben alles Din­ge, für die man sich meist müh­sam syn­chron tref­fen müss­te. Auch kön­nen Ansich­ten erstellt wer­den zu Unter­richts­kon­zep­ten, Mate­ria­li­en usw. – ein inhalt­li­cher Aus­tausch. Der Ver­tre­tungs­plan ist als Teaser per Plug­in mit in die Dash­boardan­sicht inte­griert. Die Schul­lei­tung kann Infor­ma­tio­nen gezielt an die jewei­li­gen Grup­pen z.B. durch einen Foren­ein­trag wei­ter­ge­ben – z.B. eine Ände­rung im Stun­den­plan oder im Klas­sen­kol­le­gi­um. Sie muss genau wie das Büro nicht mehr müh­sam das Leh­rer­zim­mer nach dem betrof­fe­nen Kol­le­gen durch­fors­ten und z.B. sei­ne Pau­sen­zeit in Anspruch nehmen.

Wei­te­re Visionen

  • Ver­net­zung über MNET mit einem Eltern- und Schü­ler­sys­tem
  • Nut­zung der Kalen­der­funk­ti­on (Grup­pen­ter­mi­ne)

Wor­an wird das scheitern?

Auch das steht, dies­mal aller­dings in einem Kom­men­tar zu Felix‘ Arti­kel: Eini­ge KuK wer­den sich schlicht wei­gern, denn:

  • sie wol­len nicht zeit­nah infor­miert sein
  • sie wol­len nicht täg­lich den Rech­ner anwerfen
  • sie wol­len sich nicht in das neue Sys­tem einarbeiten
  • sie bezwei­feln des­we­gen in einem Stell­ver­tre­ter­krieg die recht­li­che Ver­bind­lich­keit die­ses elek­tro­ni­schen Verfahrens
  • ihr Blick ist auf die anfäng­li­che hohe Lern­kur­ve und nicht auf den resul­tie­ren­den Zeit­ge­winn und die Ent­las­tung fokussiert
  • sie emp­fin­den den per­sön­li­chen Kon­takt mit Men­schen als angenehmer
  • sie sehen nicht, dass gera­de durch ein sol­ches Sys­tem mehr Raum für per­sön­li­che Kon­tak­te besteht
  • sie haben Angst, in die­sem Sys­tem Feh­ler zu machen, die Schwä­chen zei­gen – das hat Schu­le stets bestraft

Ach­so:

  • Wir haben SuS und KuK in getrenn­ten LDAP-Bäu­men organisiert
  • Wir haben Maha­ra via SSO mit dem Schul­mood­le gekoppelt
  • Wir haben einen Ver­tre­tungs­plan im Netz, das Script zum Pipen für Maha­ra ist so auf­wen­dig nicht
  • Wir haben auto­ma­ti­siert gene­rier­te Schul-E-Mail­ac­counts via LDAP (SuS und KuK)
  • Wir haben ein Schuletherpad
  • Wir haben zu wenig Res­sour­ce Mensch, um KuK zu schu­len und zu beglei­ten, ihnen Ängs­te zu neh­men und ihnen die Vor­tei­le erfahr­bar zu machen. Damit wer­den wir an den Ein­wän­den scheitern.

Bevor es kommt…

Ich glau­be nicht, dass das mit Mood­le ähn­lich gut funk­tio­niert, die Mood­le kaum Frei­heit bei der Gestal­tung sei­ner Struk­tur und Nut­zer­or­ga­ni­sa­ton gewährt. Das muss fast immer der Admin erle­di­gen. Damit fällt ein Spaß­fak­tor kom­plett weg.

Projektideen – Teil 1

An die­ser Stel­le hat­te ich die Fra­ge gestellt, ob es 2011 über das gegen­sei­ti­ge Refe­ren­zie­ren und mit­ein­an­der Nach­den­ken ande­re, kon­kre­te­re For­men der Zusam­men­ar­beit geben könn­te. Herr Rau hat in einem Kom­men­tar bereits einen kon­kre­ten Vor­schlag gemacht und zum Aus­druck gebracht, dass es schon etwas mit inhalt­li­cher Anbin­dung und kei­nes­wegs „Web2.0‑Methodengehudel“ sein soll­te. Da bin ich natür­lich mit ihm.

Ich den­ke dar­über hin­aus, dass es nicht zu brav sein darf. Pro­jek­te bedür­fen mei­ner Ansicht nach einer ange­mes­se­nen Rezep­ti­on, um län­ger­fris­tig erfolg­reich und moti­vie­rend zu sein. Tech­nik und Ser­ver­res­sour­cen sind übri­gens kein Pro­blem – das wür­de von mir kos­ten­los gelie­fert. Eben­falls ist bei mir Stan­dard, dass stets aktu­el­le Abzü­ge aller Datei­en (MyS­QL, Datei­en als ZIP-Datei) jeder­zeit für alle Pro­jekt­be­tei­lig­ten zum Down­load bereit­ste­hen. Das machen Cron­jobs und schie­ben den Link dann ich einen geschütz­ten Bereich.

Wei­ter­le­sen

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