Nietzsche und Medienpädagogik
Ich habe am vergangenen Donnerstag ein weiteres Canossa erlebt – es war nicht meine Woche. Im Deutschunterricht behandle ich gerade das Thema „Beschreibungen“. Personenbeschreibungen konnte meine 5. Klasse bereits sehr gut, da die Grundschule hier schon vorgearbeitet hatte. Also bin ich auf zu neuen Ufern gezogen und auf das Thema Vorgangsbeschreibungen angegangen, wobei ich einmal mehr ein wenig bei Herrn Rau und seinen Knalltüten gewildert habe. Das klappte ganz vorzüglich, jedoch sind die niedersächsischen Schüler haptisch offenbar begabter als die bayrischen. Das war schon laut und nach 10 Minuten zog er erste Schüler ein DINA3-Blatt aus dem Schrank…
Das eine ist es, Vorgänge zu beschreiben, die bereits sehr oft im Netz dokumentiert worden sind, etwas ganz anderes ist es, authentisch für die Schulgemeinschaft etwas zu schaffen, etwa eine Anleitung, um sein Netzwerkpasswort zu ändern oder seine Schul-E-Mailadresse zu nutzen oder um eine Ansicht im Mahara-E-Portfoliosystem zu erstellen. Daher dachte ich in meinem jugendlichen Leichtsinn, dass ich den SuS einfach eine Anleitung bereitstelle, wie sie mit WinXP-Bordmitteln Screenshots erstellen und Teile daraus auschneiden können, um ihre Beschreibungen damit zu bereichern. Diese Anleitung wollte ich in einer Stunde ausprobieren lassen, um dann in die konkrete Planung der Vorgangsbeschreibung einzusteigen. Pläne sind dazu da, damit man etwas hat, um davon abzuweichen… Da klappte nichts – und die Anleitung ist für Fünftklässler offenbar absoluter Mist – dabei fand ich mich so gut.