Blogerfahrungen – data consolidation

Auch in die­sem Jahr arbei­te ich mit zwei Klas­sen mit Blogs. Wie ich das bis­her tue und wie ich den Schutz­raum ger­an­tie­re, sieht man hier und hier.

Beob­ach­tun­gen:

  • sie kom­men klar
  • sie schrei­ben län­ge­re Tex­te als im Deutschheft
  • es gibt sehr erns­te Hin­wei­se dar­auf, dass bereits erstell­te Tex­te die sich noch im Erstel­lungs­pro­zess befin­den­den in irgend­ei­ner Art und Wei­se beein­flus­sen, d.h. es gibt anschei­nend eine Art sys­te­mi­sches Feedback
  • es bewährt sich, das Blog als Klas­se und nicht als ein­zel­ner SuS zu gestal­ten, weil ein­fach mehr pas­siert, wenn sich dar­in 25–30 Leu­te tummeln
  • es kommt mei­ner Art und Wei­se, Infor­ma­tio­nen zu erfas­sen (sprung­haft-asso­zia­tiv) sehr ent­ge­gen (Haus­auf­ga­ben­kon­trol­le)

Kon­se­quen­zen:

  • ich möch­te die bei­de Blogs auf Dau­er zu einem „Rieck’schen“ Schul­blog konsolidieren
  • ich möch­te ihnen erklä­ren, wie sie die bis­her durch Mem­bers Access geschütz­ten Inhal­te par­ti­ell öffent­lich frei­ge­ben, ent­we­der aus eige­nem Antrieb, auf mei­ne Emp­feh­lung hin oder aus der durch Kom­men­ta­re ver­ur­sach­ten Ermun­te­rung heraus
  • ich möch­te den dabei ent­ste­hen­den Feed hier im Blog ein­bin­den, um eine exter­ne Grund­re­zep­ti­on zu initiieren

Mal sehen, ob ich mor­gen einen PC-Raum ergattere…

Warum schwimmt etwas? Weintraubendidaktik

Ich fin­de es immer wie­der wit­zig, wie zufäl­lig sich Stun­den erge­ben. Auf die Idee zu der fol­gen­den Stun­de kam ich durch die­se Sei­te der Uni­ver­si­tät Olden­burg. Bei der Beschrei­bung dort dach­te ich: „Da geht doch auch was auf dem Niveau einer 7. Klas­se!“. Grund­pfei­ler sind fol­gen­de Beobachtungen:

Diese Weintraube schwimmt nicht in Wasser

Die­se Wein­trau­be schwimmt nicht in Wasser

Ganz anders hier:

Diese Weintraube schwimmt in Wasser

Die­se Wein­trau­be schwimmt in Wasser

Offen­bar ist die eine Wein­trau­be kaputt :o)… Nee, natür­lich nicht. Oben liegt die Wein­trau­be in Süß­was­ser, unten wur­de zünf­tig Koch­salz hin­zu­ge­fügt und immer wie­der umge­rührt.  Die Arbeits­auf­trä­ge für die SuS hät­ten am bes­ten gelautet:

Wei­ter­le­sen

Class 2 Zertifizierung durch startssl

Heu­te habe ich es geschafft, von start­s­sl Class 2 zer­ti­fi­ziert zu werden:

Das bedeu­tet, dass ich mir z.B. jetzt ein Wild­card-Sub­do­main Ser­ver­zer­ti­fi­kat für jede(!) mei­ner Domains durch start­s­sl signie­ren las­sen, also Diens­te via SSL (https) anbie­ten kann. Was ich damit genau für die  Öffent­lich­keit bzw. mei­ne treu­en Leser hier vor­ha­be, wird spä­ter verraten.

Beim bald anste­hen­den Ser­ver­wech­sel unse­rer Schu­le wer­de ich auf jeden Fall alle Diens­te auf SSL migrie­ren und so zumin­dest auf dem Kom­mu­ni­ka­ti­ons­weg zwi­schen Brow­ser und unse­rem Ser­ver ein wenig mehr Sicher­heit schaf­fen. Da wir vie­le Sub­do­mains nut­zen, hät­ten wir die immensen Kos­ten für Wild­card­zer­ti­fi­ka­te von ande­ren CAs nicht bewäl­ti­gen kön­nen. Somit flie­gen bald kei­ne Klar­text­pass­wör­ter mehr zwi­schen unse­rem Mood­le und dem Anwen­der­cli­ent hin- und her. Was nützt ansons­ten die SSHA-Ver­schlüs­se­lung der Pass­wör­ter auf unse­rem Server?

Das Tol­le an start­s­sl: Deren Root­zer­ti­fi­kat ist in den meis­ten Brow­sern bereits inte­griert (beim IE ab Ver­si­on 8), sodass beim Auf­ruf der jewei­li­gen Sei­te kei­ne Warn­mel­dung, son­dern ledig­lich das Schloss­sym­bol erscheint, wel­ches dem Anwen­der die siche­re Ver­bin­dung signa­li­siert.  Das hal­te ich für einen wesent­li­chen Vor­teil gegen­über Cacert, obwohl mir deren Ansatz wesent­lich sym­pa­thi­scher erscheint. Die Tat­sa­che, dass alle wich­ti­gen Brow­ser das Root­zer­ti­kat inte­grie­ren, spricht m.E. für die Ver­trau­ens­wür­dig­keit der CA (immer­hin ver­traue ich denen mei­ne per­sön­li­chen Daten an), da gera­de das The­ma Sicher­heit für die Brow­ser­her­stel­ler inte­gral ist.

Wei­ter­le­sen

Nein, Moodle ist kein System für Schüler, es ist eines für Lehrkräfte

Ich arbei­te seit fast einem Jahr in mei­nem eige­nen Unter­richt kaum bis gar nicht mehr mit Mood­le. Ich betreue noch immer eine Anzahl von Instal­la­tio­nen, die aber alle­samt pri­mär kei­nen schü­ler­zen­trier­ten Ansatz ver­fol­gen, son­dern in der Haupt­sa­che von den Bedürf­nis­sen der „Macher“ und nicht denen der Teil­neh­men­den getra­gen sind. Das ein­zi­ge mir in mei­nem  direk­ten Umfeld bekann­te halb­wegs schü­ler­zen­trier­te Mood­le­vor­ha­ben im Schul­kon­text ist das euro­päi­sche Come­ni­us­pro­jekt mei­ner Schu­le. Lisa Rosa hat Mood­le in einem Kom­men­tar ein­mal als „Bevor­mun­dungs­platt­form“ bezeich­net, was ich zum dama­li­gen Zeit­punkt nicht in die­ser Radi­ka­li­tät emp­fun­den habe, nun aber etwas dif­fe­ren­zier­ter sehe durch die Erfah­run­gen in der Arbeit mit Blogs.

Ist es nicht frap­pie­rend, dass auf ich auf moodle.org (ich dort schon lan­ge unter­wegs) so gut wie nie einen Bericht oder Erfah­run­gen aus Teil­neh­men­den­sicht gele­sen habe? Wer bestimmt die Wei­ter­ent­wick­lung von Mood­le? Der Teil­neh­mer oder die Leh­ren­den? Wes­sen Pro­dukt und Wunsch sind z.B.  die neu­en Con­di­tio­nal Acti­vi­ties, die für eben­so viel Sup­port­be­darf wie das Rol­len­sys­tem sor­gen werden?

Wei­ter­le­sen

Gruppenarbeit in großen Lerngruppen

Wer schon ein­mal pro­biert hat, in 30–33er Lern­grup­pen wie sie am Gym­na­si­um hier in Nie­der­sach­sen üblich sind, Pro­zes­se in Grup­pen­ar­beit zu ver­le­gen, steht vor einem Dilemma:

  1. Zu gro­ße Grup­pen sind kaum mehr arbeits­fä­hig und leis­ten u.U. gera­de das, was Grup­pen­ar­beit aus­zeich­net, nicht mehr oder nur teil­wei­se: Die Akti­vie­rung von mög­lichst vie­len SuS
  2. Zu vie­le Grup­pen (mehr als fünf) sind Gift für die Aus­wer­tungs­pha­se, in der Grup­pen­ar­beits­er­geb­nis­se vor­ge­stellt werden
  3. Arbeits­tei­li­ge Auf­trä­ge zie­hen nur noch bedingt, da sich Pro­blem­stel­lun­gen sel­ten auf sechs oder mehr ver­schie­de­ne Ein­zel­aspek­te split­ten lassen
  4. Inno­va­ti­ve­re Prä­sen­ta­ti­ons­for­men in der Aus­wer­tungs­pha­se (z.B. Blog- oder Wiki­ein­trag) ver­lan­gen den Rez­pi­en­ten, d.h. den SuS eini­ges ab und gera­de Peer2­Peer-Rezep­ti­on ist eines der Kapi­tel, was sich in Schu­le für mich immer sehr schwer orga­ni­sie­ren lässt – außer­dem sind PCs und Inter­net an der nor­ma­len deut­schen Schu­le eher rar.
  5. Ande­re Sozi­al­for­men für die Aus­wer­tung (z.B. Grup­pen­puz­zle) eig­nen sich nach mei­ne Erfah­rung auch nur bedingt, wenn die Stamm­grup­pen zu groß werden
  6. So oder so kommt man mit gro­ßen oder vie­len Grup­pen immer in Zeit­not auf­grund der Stun­den­tak­tung an der Schule

Da die Klas­sen­fre­quen­zen in nächs­ter Zeit nur unwe­sent­lich sin­ken wer­den – die Rede ist von einer Absen­kung des Klas­sen­tei­lers auf 31 statt 33 – und zusätz­lich die Gewin­nung von qua­li­fi­zier­tem Leh­rer­nach­wuchs durch  „Pres­se­ver­öf­fent­li­chun­gen“ zumin­dest erschwert wer­den dürf­te, muss man Lösun­gen für die­ses Dilem­ma ersin­nen: Ich möch­te schließ­lich ger­ne Grup­pen­ar­beit ermöglichen.

Daher gehe ich in mei­nen gro­ßen Lern­grup­pen mitt­ler­wei­le so vor:

  1. Ich bil­de (oder las­se bil­den) Grup­pen zu maxi­mal vier SuS – also pro Lern­grup­pe bis zu acht.
  2. Die Grup­pen erhal­ten arbeits­tei­li­ge Aufgaben.
  3. Meh­re­re Grup­pen arbei­ten an der glei­chen Aufgabenstellung
  4. Wäh­rend des Grup­pen­ar­beits­pro­zes­ses schaue die Ergeb­nis­se schon ein­mal an
  5. Ich übe mit den SuS vor­her grund­le­gen­de Prä­sen­ta­ti­ons­tech­ni­ken ein (die Grup­pe vor­stel­len, von beson­de­ren Her­aus­for­de­run­gen wäh­rend der Arbeits­pha­se berich­ten, d.h. z.B. Fra­gen mit­brin­gen etc., nicht das erzäh­len, was eh schon auf der Folie/dem Plakat/… steht). Das hat den Vor­teil, dass gera­de bei klei­nen Grup­pen jedes Mit­glied der Grup­pe einen Teil über­neh­men kann und allein dadurch der Vor­trag gefäl­li­ger wird.

Die Prä­sen­ta­ti­on läuft dann so ab, dass ich die Grup­pen mit dem z.B. ers­ten Arbeits­auf­trag zusam­men vor­stel­len las­se und dabei dafür sor­ge, dass die Grup­pe mit dem dif­fe­ren­zier­tes­ten Ergeb­nis zum Schluss prä­sen­tiert. Danach siche­re ich das Teil­ergeb­nis mit Hil­fe des Ple­nums und gehe dann zum nächs­ten Arbeits­auf­trag über.

Der Vor­teil liegt für mich in dem stän­di­gen Metho­den­wech­sel und dem jewei­li­gen klei­nen Span­nungs­bo­gen durch die sich stei­gern­den Ergeb­nis­se. Auch wird ver­hin­dert, dass eine Grup­pe mit mäßi­gem Ergeb­nis nach der „Star­grup­pe“ prä­sen­tie­ren muss – das ist schon bei Haus­auf­ga­ben­vor­trä­gen schwer, wenn z.B. die Klas­sen­bes­te zuerst gele­sen hat. Im Not­fall kann ich zusätz­lich bei feh­len­der Zeit die Prä­sen­ta­ti­on split­ten, d.h. Tei­le auf den nächs­ten Tag verlegen.

Das funk­tio­nier­te bei mei­ner letz­ten Dia­log­ana­ly­se soweit ganz gut…

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