Reflexionsfreie Zone

Men­schen in sozia­len Beru­fen sind teil­wei­se in ihren Arbeits­ver­trä­gen dazu ver­pflich­tet, an Super­vi­sio­nen teil­zu­neh­men. In den Sit­zun­gen wer­den z.B. Kon­flik­te inner­halb des Teams auf­ge­ar­bei­tet, Wege auf­ge­zeigt, um mit anver­trau­ten Per­so­nen bes­ser umzu­ge­hen und es wer­den auch oft genug das eige­ne Han­deln und die eige­ne Per­sön­lich­keit infra­ge gestellt.

Ich ken­ne Super­vi­si­on schon aus mei­ner Arbeit mit Klas­sen­ta­gun­gen – ein­mal im Halb­jahr war es mehr als erwünscht, wenn nicht sogar ver­pflich­tend, an Super­vi­sio­nen teil­zu­neh­men. Da ging es gut zur Sache – mit Psy­cho­dra­ma, Rol­len­tausch, Trä­nen und allem Drum und Dran. Die Sit­zun­gen beweg­ten sich oft ganz und gar nicht in der Komfortzone.

Wie­der in Kon­takt mit Super­vi­si­on bin ich erst zwan­zig Jah­re spä­ter in mei­ner Aus­bil­dung als medi­en­päd­ago­gi­scher Bera­ter gekom­men. Vie­le von uns haben gen­ölt und sich gefragt, was z.B. Kon­flikt­be­wäl­ti­gungs­stra­te­gien mit Medi­en­be­ra­tung zu tun haben. Mitt­ler­wei­le ist es mit dem Gen­öle still gewor­den. Es ent­wi­ckelt sich zu einer Kern­kom­pe­tenz, Struk­tu­ren zu ana­ly­sie­ren, Kon­flikt­ge­sprä­che zu füh­ren, Kri­tik ernst zu neh­men und mit ihr umzu­ge­hen. Tech­nik: 5% – Mensch: 95%.

Die super­du­per Home­page nützt z.B. gar nichts, wenn sich der Betreu­er immer selbst um alle Infor­ma­tio­nen küm­mern muss, den Kol­le­gen hin­ter­her­läuft und dabei kei­ne Unter­stüt­zung von der Lei­tung erhält: „Hä? Kriegt doch genau dafür eine Ent­las­tungs­stun­de!“ (Nein! Er bekommt die Ent­las­tung für eine aktu­el­le Homepage).

In Fol­low-Ups zu unse­rer Aus­bil­dung dür­fen wir Erleb­nis­se mit­brin­gen, die dann bear­bei­tet wer­den. Und das wer­den sie. Und auch ein Maik Riecken bekommt da hin und wie­der ver­dien­ten Lack. Auf die­sen Ver­an­stal­tun­gen stel­len sich für mich oft Wei­chen für die Zukunft – mir wird klar, was mir gut tut und was mich im Leben lang­fris­tig nicht wei­ter­bringt. Ich bil­de mir ein, dass das für mei­ne Zufrie­den­heit, mei­ne Distanz­fä­hig­keit und vor allem mei­ne Gesund­heit ein gro­ße Rol­le spielt.

Aber ich bin wohl auch ein Weich­ei. Die Arbeit an Schu­le ist psy­chisch immer Zucker. Da gibt es nicht auf­zu­ar­bei­ten. Da gibt es kei­ne psy­cho­lo­gisch indu­zier­ten Krank­hei­ten wie Kopf- und Rücken­schmer­zen (Ver­span­nun­gen), Alko­ho­lis­mus, Tin­ni­tus oder ein­fach inne­re Emi­gra­ti­on in die Kau­zig­keit oder ande­re Din­ge. Mit Kol­le­gen ver­steht man sich grund­sätz­lich gut.

Jede Annah­me von Hil­fe von außen ist eh ein Zei­chen von Schwä­che und davon, dass im Kol­le­gi­um etwas nicht stimmt. Wo kämen wir dahin, uns und unse­re Per­sön­lich­keit infra­ge zu stel­len! Wir sind fer­tig, wir brau­chen das nicht! Und dann die Finan­zie­rung: 120,- Euro Stun­den­satz für einen guten Super­vi­sor? 240,- Euro für zwei Stun­den durch ca. 10 Per­so­nen tei­len – jedes Vier­tel­jahr? Das muss doch der Dienst­herr bezah­len (objek­tiv völ­lig kor­rekt). Das Geld ste­cke ich doch lie­ber ins Auto – oder Motor­rad oder in den Han­dy­ver­trag und lei­de ansons­ten still vor mich hin.

Nicht nur ich bin ver­wun­dert, dass aus­ge­rech­net in Schu­le – deren päd­ago­gi­sche Aus­rich­tung ja immer als Beleg dafür her­hal­ten darf, nicht mit wirt­schaft­li­chen Struk­tu­ren ver­gleich­bar zu sein – ein in mei­nen Augen zen­tra­les Instru­men­ta­ri­um von Per­so­nal­ent­wick­lung weder finan­ziert noch ein­for­dert, wel­ches in fast allen ande­ren ver­gleich­ba­ren päd­ago­gi­schen Kon­tex­ten üblich oder gar obli­ga­to­risch ist.

Tablets in der Schule: Bitte (fast) keine Androids mehr!

Vorweg

Ich set­ze per­sön­lich kei­ne Tablets im Unter­richt oder mei­nen eige­nen Work­flow ein. Für mich per­sön­lich sind das Spiel­zeu­ge und kei­ne Arbeits­ge­rä­te. Mei­ne Fin­ger sind zu dick und unmotorisch.

Ich gestal­te mei­nen digi­ta­len Unter­richt aber so, dass das Gerät dafür kaum eine Rol­le spielt, wenn es zumin­dest einen Brow­ser und eini­ger­ma­ßen per­for­man­te Leis­tungs­da­ten zum Ren­dern von Web­in­hal­ten ver­fügt. Mei­ne Tools stel­len stan­dar­di­sier­te Schnitt­stel­len bereit, sodass hof­fent­lich jeder die App und das Gerät dafür nut­zen kann, die/das zu ihr/ihm passt.

App“ ist für mich ein ande­res Wort für „Pro­gramm, des­sen Ober­flä­che auf Touch­be­die­nung zuge­schnit­ten ist“. Damit sind Tablets natür­lich will­kom­men – es gibt ja ande­re Men­schen als mich mit ande­ren Vor­lie­ben und Präferenzen.

Was ich gar nicht mag, ist als Admin Son­der­lö­sun­gen bau­en zu müs­sen, weil ein Her­stel­ler meint, eige­ne „Stan­dards“ sei­en kun­den­freund­li­cher. Des­we­gen has­se ich aus Admi­nis­tra­to­ren­sicht spe­zi­ell Apple wie die Pest. So viel zum Rant.

Was man in der Schule von der Software eines Gerätes erwarten können muss

 

  1. Regel­mä­ßi­ge Betriebssystemupdates
  2. Regel­mä­ßi­ge Sicherheitsupdates
  3. Ver­läss­li­che Sand­bo­xes für Prüfungssituationen
  4. Ver­läss­li­ches, leicht zu bedie­nen­des MDM (Lösung zum Mana­gen der Gerä­te, wenn sie schul­ei­gen sind)

… über einen Zeit­raum von min­des­tens fünf Jah­ren. Ein Her­stel­ler, der das nicht bie­ten kann, hat nach mei­ner Mei­nung in der Schu­le bei schul­ei­ge­nen(!) Gerä­ten nichts verloren.

Damit fal­len (fast) alle Andro­id­ge­rä­te heraus.

Warum keine Androids?

Das Lizenz­mo­dell von Android ermög­licht erst die Her­stel­lung extrem güns­ti­ger Gerä­te. Die Quell­tex­te lie­gen offen, das Sys­tem lässt sich recht unauf­wän­dig an fast jede belie­bi­ge Hard­ware­um­ge­bung anpas­sen, d.h. als Her­stel­ler bin ich in der Wahl mei­ner CPU, mei­nes Gra­fik­pro­zes­sors usw. recht frei. Dar­aus ent­steht eine Viel­zahl an Pro­dukt­li­ni­en. Um das Sys­tem per­for­mant und schlank zu hal­ten, bricht man mit einem Grund­prin­zip von Linux, auf dem Android basiert: Dem gene­ri­schen System.

Ein gene­ri­sches Sys­tem läuft unver­än­dert auf sehr vie­len unter­schied­li­chen Umge­bun­gen: Ubun­tu kann ich auf fast jeden Rech­ner instal­lie­ren – Linux bringt die dafür erfor­der­li­chen Trei­ber gleich mit und erkennt z.B. Hard­ware beim Start vollautomatisch.

Ein gene­ri­sches Sys­tem kann dar­über­hin­aus zen­tral geup­datet wer­den – im Prin­zip läuft ja über­all das Glei­che. Lei­der schleppt natür­lich ein gene­ri­sches Sys­tem alles nur Denk­ba­re an Trei­bern mit sich und ist daher recht groß – das passt vor allem nicht zu güns­ti­ger Hardware.

Kurz gesagt: Bei Andro­iden muss der Her­stel­ler jedes Sicher­heits- und Funk­ti­ons­up­dates für alle sei­ne Pro­dukt­li­ni­en manu­ell ein­pfle­gen und sei­nen Kun­den z.B. als Betriebs­sys­tem­image bereit­stel­len. Das lohnt sich bei Gerä­ten wie Tablets und Han­dys mit ohne­hin meist kur­zer Ver­wen­dungs­zeit in der Regel nicht, sprich:

Die meis­ten Andro­id­ge­rä­te sind nach recht kur­zer Zeit sicher­heits­tech­nisch ein Debakel

Die ein­zi­ge ech­te Aus­nah­me, die ich dies­be­züg­lich ken­ne, ist die Nexus­se­rie von Goog­le selbst. Mei­ne Nexus­ta­blets der ers­ten Gene­ra­ti­on erhal­ten bis heu­te zeit­nah Updates – schon fast vier Jah­re mittlerweile.

Man kann aus­wei­chen auf Com­mu­ni­ties rund um Cya­no­gen­mod – Techi­es wie ich könn­ten das ggf.. – aber für Schu­len im All­ge­mei­nen ist das kei­ne Option.

In der Schu­le brau­che ich nach mei­nem Emp­fin­den Gerä­te, die min­des­tens drei, bes­ser fünf zuver­läs­sig lau­fen. Rea­lis­tisch fin­de ich eher einen Gerä­te­wech­sel nach drei Jah­ren, d.h. min­des­tens(!) drei Gerä­te pro Schul­lauf­bahn, denn schon heu­te wer­den die meis­ten Men­schen (auch und gera­de SuS!)  Gerä­te, die noch älter sind, auf­grund des tech­no­lo­gi­schen Wan­dels als unzu­mut­bar emp­fin­den – daher noch ein Seitenhieb:

Bei Kal­ku­la­tio­nen „Tablet preis­lich gegen Schul­buch / Taschen­rech­ner / Atlas“ ohne Ein­be­zug des tech­no­lo­gi­schen Wan­dels (Pro­dukt­up­grade nach drei Jah­ren) wäre ich SEHR vor­sich­tig ob des rea­len Preis­vor­teils gegen­über heu­te – unser Wirt­schafts­sys­tem basiert nicht dar­auf, dass wir stän­dig weni­ger ausgeben.

 

iPads und Windowstablets 

Apple ist ein in sich geschlos­se­nes Sys­tem und Micro­soft macht den Her­stel­lern sei­ner Gerä­te recht rigi­de Vor­ga­ben, was die Hard­ware­aus­stat­tung angeht – im Prin­zip fah­ren die die gene­ri­sche Stra­te­gie des Linux­ker­nels. Damit ist die Sicher­heits­pro­ble­ma­tik in einem wesent­li­chen Kern­punkt ent­schärft, weil nicht der Her­stel­ler Updates bereit­stellt, son­dern eben Apple und Micro­soft und die­se Updates auch über die betriebs­sys­tem­ei­ge­nen Mecha­nis­men instal­lie­ren. Die damit ver­bun­de­ne Lang­fris­tig­keit macht den Ein­satz z.B. einer MDM-Lösung oder Klas­sen­raum­steue­rung erst beherrsch­bar: Wenn ich nicht andau­ernd ver­seuch­te Gerä­te wie­der­her­stel­len und neu in eine MDM-Lösung inte­grie­ren muss, wird die Bewäl­ti­gung des Arbeits­pen­sums mög­lich. Und gera­de Schul­ge­rä­te, die durch vie­le Hän­de gehen, sind gegen­über der­ar­ti­gen Drang­sa­lie­run­gen extrem gefähr­det. Selbst Apple hat mitt­ler­wei­le kapiert, dass ein 1:1‑Design eben nicht in eine 1:many-Umgebung passt und ent­wi­ckelt in die rich­ti­ge Rich­tung.

Nach­trag:

Etwas aus­führ­li­cher hat sich Andre­as Hof­mann mit der neu­en Initia­ti­ve von Apple beschäftigt.

 

Anfangsgenölewiederaufgriff

Mir ist völ­lig klar, dass mit der auto­ma­ti­schen Update­po­li­tik von Apple und gera­de auch Micro­soft auch sehr streit­ba­re Mecha­nis­men Ein­zug in die mobi­len Gerä­te hal­ten – vor allem vor dem Daten­schutz­hin­ter­grund. Mir wäre ein Ubun­tu-Touch auf frei­er Hard­ware ohne UEFI- und TPM-Mist bedeu­tend lieber.

Da wir aber im „Isn­um­mal­so­land“ leben, geht es um prag­ma­ti­sche Ansät­ze. Und da hat Apple schon auf­grund des App­an­ge­bot im Ver­gleich zu Micro­soft zur­zeit die Nase für vie­le Anwen­der halt vor­ne. Ich per­sön­lich fin­de das doof.

Viel­leicht fehlt es bei Andro­ids ein­fach auch nur an Dienst­leis­tern, die das Gan­ze z.B. mit Cya­no­gen­mod schlicht pro­fes­sio­na­li­sie­ren und Ser­vice­bund­les für drei bis fünf Jah­re anbieten.

Präsenztage in der Schule – das Prinzip der sozialen Rekursivität in öffentlichen Debatten

Auch auf­grund von “Vermittlungsproblemen” in der Bevöl­ke­rung sehen sich die Kul­tus­mi­nis­te­ri­en der Län­der nun­mehr “gezwungen”, Prä­senz­ta­ge für Lehr­kräf­te an den Schu­len ein­zu­füh­ren, so jeden­falls ein zunächst wenig beach­te­ter Beschluss der KMK auf ihrer letz­ten Zusam­men­kunft. Als ehe­ma­li­ger Per­so­nal­rat und durch­aus auch kri­ti­scher Betrach­ter der Pri­vi­le­gi­en unse­rer Berufs­spar­te möch­te ich doch die­se Idee nicht unkom­men­tiert lassen.

Wäh­rend Jan-Mar­tin Klin­ge sich eher mit den resul­tie­ren­den Ver­wal­tungs­fra­gen aus­ein­an­der­setzt und sich an Din­gen wie dem Gleicheits­grund­satz im Duk­tus von Beam­ten­deutsch abar­bei­tet, lege ich den Fokus bewusst etwas anders und begin­ne dabei mit einer klei­nen Anekdote:

Als an unse­rer Schu­le schwe­di­sche Lehr­kräf­te zu Gast waren, haben wir Ihnen natür­lich mit eini­gem Stolz unser frisch reno­vier­tes, wirk­lich groß­zü­gig gestal­te­tes Leh­rer­zim­mer gezeigt. Die Reak­ti­on war durch­aus posi­tiv. Das ist hoch zu bewer­ten, wenn man etwas mit schwe­di­scher Schul­ar­chi­tek­tur ver­traut ist. Es kam aber sofort auch die Fra­ge mit dem für mich immer wie­der put­zig anzu­hö­ren­den schwe­di­schen Akzent: “Das ist eine schö­nes Raum. Wo triffst du dich mit dei­ne Kol­legs, um zu arbeiten?” – “Ja hier halt!”, ant­wor­te­te ich. “Nein, das hier ist eine tol­les Sozi­al­raum, aber kei­ne Arbeitsplatz!”, kam sofort der Ein­wand. Für den schwe­di­schen Kol­le­gen war es unvor­stell­bar, kei­nen Arbeits­platz in der Schu­le zu haben.

Ich fin­de, dass die­se Anek­do­te den Kern der Pro­ble­ma­tik zeigt: Selbst wenn ich in der Schu­le arbei­ten woll­te, könn­te ich es selbst nicht mit hin­rei­chen­der Effek­ti­vi­tät tun. Im Leh­rer­zim­mer trifft man sich und tauscht sich aus. Das ist Fluch und Segen zugleich: Fluch für den Wunsch, z.B. läs­ti­ge Kor­rek­tur­ar­bei­ten zügig zu erle­di­gen, Segen für den Aus­tausch zu päd­ago­gi­schen Fra­gen – letz­te­re lie­ßen sich aber weit­aus effek­ti­ver klä­ren, wenn alle Betei­lig­ten anwe­send wären. In der jet­zi­gen Form des KMK-Beschlus­ses ist den Lehr­kräf­ten ja weit­ge­hend frei­ge­stellt, wann sie sich in der Schu­le einfinden.

Dass es in der Schu­le i.d.R. kei­nen geeig­ne­ten Arbeits­platz gibt außer den schnell über­füll­ten Leh­rer­ar­beits­zim­mern bedingt ja zusätz­lich qua­si einen heim­li­chen Vertrag:

“Du Kol­le­ge setzt dein häus­li­ches Arbeits­zim­mer von der Steu­er ab, hast somit vol­le Frei­heit in dei­nem Home­of­fice und dafür spa­ren wir die eine oder ande­re Mark bei der räum­li­chen und säch­li­chen Aus­stat­tung der Schulen.”

An so Din­gen wie den Rege­lun­gen zur Daten­ver­ar­bei­tung auf pri­va­ten DV-Gerä­ten von Lehr­kräf­te (Link auf Erlass hier in Nie­der­sach­sen) sieht man recht hübsch, dass die­ses Kon­strukt auch gele­gent­lich hef­tig knirscht, aber im Gro­ßen und Gan­zen natür­lich funk­tio­niert. Wenn man mich jetzt zwingt, in der Schu­le tätig zu sein, könn­te ich ja auf die Idee kom­men, dar­aus auch Ansprü­che abzu­lei­ten – inso­fern weiß ich nicht, ob der Dienst­herr sich auf lan­ge Sicht damit wirk­lich einen Gefal­len tut.

Ich kann ver­ste­hen, war­um vie­le Men­schen uns Lehr­kräf­te als pri­vi­le­giert wahr­neh­men. Ich bin mir nicht so sicher, ob das nun gesetz­te Signal wirk­lich geeig­net ist, die übli­chen Stamm­tisch­ste­reo­ty­pe über Leh­rer wirk­sam im Sin­ne einer sicher­lich auch inten­dier­ten Für­sor­ge durch den Dienst­herrn abzu­mil­dern – da schei­nen mir Din­ge wie die Unkünd­bar­keit oder Pen­si­ons­re­ge­lun­gen durch­aus gewich­ti­ger in der Wahr­neh­mung “meiner” Stamm­tisch­kon­tak­te außer­halb der Leh­rer­sze­ne. Gera­de in Bezug auf die säch­li­che Aus­stat­tung sind wir als Lehr­kräf­te m.E. eben nicht unbe­dingt gutgestellt.

Das Ein­zi­ge, was man schafft, ist “soziale Rekur­si­on” – man ändert an einer Stel­le etwas, was in der Fol­ge wei­te­re Pro­zes­se in Gang setzt, die sich auf den glei­chen Aus­gangs­punkt bezie­hen, aber im Gegen­satz zur mathe­ma­ti­schen Rekur­si­on kaum vor­her­seh­bar sind. Sicher ist: Wir kom­men immer wie­der bei der glei­chen Fra­ge an.

Was denkt ihr? Könn­ten Prä­senz­ta­ge sinn­voll dabei hel­fen, dass Lehr­kräf­te nicht mehr so pri­vi­le­giert wah­ge­nom­men wer­den? Gin­ge für euch ein sol­ches Ansin­nen auf?

Radiusserver gegen LDAP authentifizieren lassen

Allgemein

Die­ser Ein­trag basiert auf die­ser Ori­gi­nal­an­lei­tung. free­ra­di­us ist ein Authen­ti­fi­zie­rungs­ser­ver, der nach außen das Radi­us­pro­to­koll bereit­stellt. Über die­ses Pro­to­koll kann man sich z.B. an einem WLAN anmel­den, ohne die Zugangs­da­ten für OpenLDAP oder jede belie­bi­ge ande­re Authen­ti­fi­zie­rungs­quel­le zu ken­nen und ver­tei­len zu müs­sen. Wenn ein zen­tra­ler Ver­zeich­nis­dienst kon­fi­gu­riert ist, wer­den z.B. sehr ein­fach Din­ge mög­lich wie ein kreis­wei­tes WLAN. In den Schu­len muss dann ledig­lich ein neu­es WLAN-Netz kon­fi­gu­riert wer­den, wel­ches gegen unse­ren zen­tra­len Radi­us authen­ti­fi­ziert und schon kann ich als Leh­rer der Schu­le A im Netz der Schu­le B z.B. bei Fort­bil­dung das WLAN nutzen.

Radiusschema in OpenLDAP integrieren

Damit die Authen­ti­fi­zie­rung über Radi­us mit alle denk­ba­ren Funk­tio­nen klappt, soll­te man ein neu­es Sche­ma zu OpenLDAP hin­zu­fü­gen. Es funk­tio­niert auch ohne, nur kommt man bei spä­te­ren Erwei­te­rungs­w­üb­schen schnell an Gren­zen. Hier ist ein Sche­ma bereits vor­be­rei­tet (freeradius_schema.ldif), wel­ches free­ra­di­us als Text­da­tei mit­bringt. Es lässt sich direkt über die Kon­so­le in cn=config einspielen.

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 on' DESC 'replyItem: Framed-Compression' EQUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1
 .3.6.1.4.1.1466.115.121.1.26 )
olcAttributeTypes: {15}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.14 NAME 'radiusFramedIPAddress
 ' DESC 'replyItem: Framed-IP-Address' EQUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1.3.
 6.1.4.1.1466.115.121.1.26 SINGLE-VALUE )
olcAttributeTypes: {16}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.15 NAME 'radiusFramedIPNetmask
 ' DESC 'replyItem: Framed-IP-Netmask' EQUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1.3.
 6.1.4.1.1466.115.121.1.26 SINGLE-VALUE )
olcAttributeTypes: {17}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.16 NAME 'radiusFramedIPXNetwor
 k' DESC 'replyItem: Framed-IPX-Network' EQUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1.
 3.6.1.4.1.1466.115.121.1.26 SINGLE-VALUE )
olcAttributeTypes: {18}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.17 NAME 'radiusFramedMTU' DESC
  'replyItem: Framed-MTU' EQUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.
 115.121.1.26 SINGLE-VALUE )
olcAttributeTypes: {19}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.18 NAME 'radiusFramedProtocol'
  DESC 'replyItem: Framed-Protocol' EQUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1.3.6.1
 .4.1.1466.115.121.1.26 SINGLE-VALUE )
olcAttributeTypes: {20}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.19 NAME 'radiusFramedRoute' DE
 SC 'replyItem: Framed-Route' EQUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1
 466.115.121.1.26 )
olcAttributeTypes: {21}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.20 NAME 'radiusFramedRouting' 
 DESC 'replyItem: Framed-Routing' EQUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1.3.6.1.4
 .1.1466.115.121.1.26 SINGLE-VALUE )
olcAttributeTypes: {22}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.46 NAME 'radiusGroupName' DESC
  '' EQUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.115.121.1.26 )
olcAttributeTypes: {23}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.47 NAME 'radiusHint' DESC '' E
 QUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.115.121.1.26 SINGLE-VALUE 
 )
olcAttributeTypes: {24}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.48 NAME 'radiusHuntgroupName' 
 DESC '' EQUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.115.121.1.26 )
olcAttributeTypes: {25}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.21 NAME 'radiusIdleTimeout' DE
 SC 'replyItem: Idle-Timeout' EQUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1
 466.115.121.1.26 SINGLE-VALUE )
olcAttributeTypes: {26}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.22 NAME 'radiusLoginIPHost' DE
 SC 'replyItem: Login-IP-Host' EQUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1.3.6.1.4.1.
 1466.115.121.1.26 )
olcAttributeTypes: {27}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.23 NAME 'radiusLoginLATGroup' 
 DESC 'replyItem: Login-LAT-Group' EQUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1.3.6.1.
 4.1.1466.115.121.1.26 SINGLE-VALUE )
olcAttributeTypes: {28}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.24 NAME 'radiusLoginLATNode' D
 ESC 'replyItem: Login-LAT-Node' EQUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1.3.6.1.4.
 1.1466.115.121.1.26 SINGLE-VALUE )
olcAttributeTypes: {29}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.25 NAME 'radiusLoginLATPort' D
 ESC 'replyItem: Login-LAT-Port' EQUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1.3.6.1.4.
 1.1466.115.121.1.26 SINGLE-VALUE )
olcAttributeTypes: {30}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.26 NAME 'radiusLoginLATService
 ' DESC 'replyItem: Login-LAT-Service' EQUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1.3.
 6.1.4.1.1466.115.121.1.26 SINGLE-VALUE )
olcAttributeTypes: {31}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.27 NAME 'radiusLoginService' D
 ESC 'replyItem: Login-Service' EQUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1.3.6.1.4.1
 .1466.115.121.1.26 SINGLE-VALUE )
olcAttributeTypes: {32}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.28 NAME 'radiusLoginTCPPort' D
 ESC 'replyItem: Login-TCP-Port' EQUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1.3.6.1.4.
 1.1466.115.121.1.26 SINGLE-VALUE )
olcAttributeTypes: {33}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.29 NAME 'radiusPasswordRetry' 
 DESC '' EQUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.115.121.1.26 SING
 LE-VALUE )
olcAttributeTypes: {34}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.30 NAME 'radiusPortLimit' DESC
  'replyItem: Port-Limit' EQUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.
 115.121.1.26 SINGLE-VALUE )
olcAttributeTypes: {35}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.49 NAME 'radiusProfileDn' DESC
  '' EQUALITY distinguishedNameMatch SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.115.121.1.12 SING
 LE-VALUE )
olcAttributeTypes: {36}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.31 NAME 'radiusPrompt' DESC ''
  EQUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.115.121.1.26 SINGLE-VALU
 E )
olcAttributeTypes: {37}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.50 NAME 'radiusProxyToRealm' D
 ESC '' EQUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.115.121.1.26 SINGL
 E-VALUE )
olcAttributeTypes: {38}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.51 NAME 'radiusReplicateToReal
 m' DESC '' EQUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.115.121.1.26 S
 INGLE-VALUE )
olcAttributeTypes: {39}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.52 NAME 'radiusRealm' DESC '' 
 EQUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.115.121.1.26 SINGLE-VALUE
  )
olcAttributeTypes: {40}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.32 NAME 'radiusServiceType' DE
 SC 'replyItem: Service-Type' EQUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1
 466.115.121.1.26 SINGLE-VALUE )
olcAttributeTypes: {41}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.33 NAME 'radiusSessionTimeout'
  DESC 'replyItem: Session-Timeout' EQUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1.3.6.1
 .4.1.1466.115.121.1.26 SINGLE-VALUE )
olcAttributeTypes: {42}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.34 NAME 'radiusTerminationActi
 on' DESC 'replyItem: Termination-Action' EQUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1
 .3.6.1.4.1.1466.115.121.1.26 SINGLE-VALUE )
olcAttributeTypes: {43}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.35 NAME 'radiusTunnelAssignmen
 tId' DESC '' EQUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.115.121.1.26
  )
olcAttributeTypes: {44}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.36 NAME 'radiusTunnelMediumTyp
 e' DESC '' EQUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.115.121.1.26 )
olcAttributeTypes: {45}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.37 NAME 'radiusTunnelPassword'
  DESC '' EQUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.115.121.1.26 SIN
 GLE-VALUE )
olcAttributeTypes: {46}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.38 NAME 'radiusTunnelPreferenc
 e' DESC '' EQUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.115.121.1.26 )
olcAttributeTypes: {47}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.39 NAME 'radiusTunnelPrivateGr
 oupId' DESC '' EQUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.115.121.1.
 26 )
olcAttributeTypes: {48}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.40 NAME 'radiusTunnelServerEnd
 point' DESC '' EQUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.115.121.1.
 26 )
olcAttributeTypes: {49}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.41 NAME 'radiusTunnelType' DES
 C '' EQUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.115.121.1.26 )
olcAttributeTypes: {50}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.42 NAME 'radiusVSA' DESC '' EQ
 UALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.115.121.1.26 )
olcAttributeTypes: {51}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.43 NAME 'radiusTunnelClientEnd
 point' DESC '' EQUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.115.121.1.
 26 )
olcAttributeTypes: {52}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.53 NAME 'radiusSimultaneousUse
 ' DESC 'checkItem: Simultaneous-Use' SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.115.121.1.27 SIN
 GLE-VALUE )
olcAttributeTypes: {53}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.54 NAME 'radiusLoginTime' DESC
  '' EQUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.115.121.1.26 SINGLE-V
 ALUE )
olcAttributeTypes: {54}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.55 NAME 'radiusUserCategory' D
 ESC '' EQUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.115.121.1.26 SINGL
 E-VALUE )
olcAttributeTypes: {55}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.56 NAME 'radiusStripUserName' 
 DESC '' SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.115.121.1.7 SINGLE-VALUE )
olcAttributeTypes: {56}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.57 NAME 'dialupAccess' DESC ''
  EQUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.115.121.1.26 SINGLE-VALU
 E )
olcAttributeTypes: {57}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.58 NAME 'radiusExpiration' DES
 C 'checkItem: Expiration' EQUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466
 .115.121.1.26 SINGLE-VALUE )
olcAttributeTypes: {58}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.59 NAME 'radiusCheckItem' DESC
  'checkItem: $GENERIC$' EQUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.1
 15.121.1.26 )
olcAttributeTypes: {59}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.60 NAME 'radiusReplyItem' DESC
  'replyItem: $GENERIC$' EQUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.1
 15.121.1.26 )
olcAttributeTypes: {60}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.61 NAME 'radiusNASIpAddress' D
 ESC '' EQUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.115.121.1.26 SINGL
 E-VALUE )
olcAttributeTypes: {61}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.1.62 NAME 'radiusReplyMessage' D
 ESC 'replyItem: Reply-Message' EQUALITY caseIgnoreIA5Match SYNTAX 1.3.6.1.4.1
 .1466.115.121.1.26 )
olcObjectClasses: {0}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.2.1 NAME 'radiusprofile' DESC '' S
 UP top AUXILIARY MUST cn MAY ( radiusArapFeatures $ radiusArapSecurity $ radi
 usArapZoneAccess $ radiusAuthType $ radiusCallbackId $ radiusCallbackNumber $
  radiusCalledStationId $ radiusCallingStationId $ radiusClass $ radiusClientI
 PAddress $ radiusFilterId $ radiusFramedAppleTalkLink $ radiusFramedAppleTalk
 Network $ radiusFramedAppleTalkZone $ radiusFramedCompression $ radiusFramedI
 PAddress $ radiusFramedIPNetmask $ radiusFramedIPXNetwork $ radiusFramedMTU $
  radiusFramedProtocol $ radiusCheckItem $ radiusReplyItem $ radiusFramedRoute
  $ radiusFramedRouting $ radiusIdleTimeout $ radiusGroupName $ radiusHint $ r
 adiusHuntgroupName $ radiusLoginIPHost $ radiusLoginLATGroup $ radiusLoginLAT
 Node $ radiusLoginLATPort $ radiusLoginLATService $ radiusLoginService $ radi
 usLoginTCPPort $ radiusLoginTime $ radiusPasswordRetry $ radiusPortLimit $ ra
 diusPrompt $ radiusProxyToRealm $ radiusRealm $ radiusReplicateToRealm $ radi
 usServiceType $ radiusSessionTimeout $ radiusStripUserName $ radiusTerminatio
 nAction $ radiusTunnelClientEndpoint $ radiusProfileDn $ radiusSimultaneousUs
 e $ radiusTunnelAssignmentId $ radiusTunnelMediumType $ radiusTunnelPassword 
 $ radiusTunnelPreference $ radiusTunnelPrivateGroupId $ radiusTunnelServerEnd
 point $ radiusTunnelType $ radiusUserCategory $ radiusVSA $ radiusExpiration 
 $ dialupAccess $ radiusNASIpAddress $ radiusReplyMessage ) )
olcObjectClasses: {1}( 1.3.6.1.4.1.3317.4.3.2.2 NAME 'radiusObjectProfile' DES
 C 'A Container Objectclass to be used for creating radius profile object' SUP
  top STRUCTURAL MUST cn MAY ( uid $ userPassword $ description ) )

Ein­ge­spielt wird es mit:

1
ldapadd -Q -Y EXTERNAL -H ldapi:/// -f freeradius_schema.ldif

Die Objekt­de­fi­ni­tio­nen geben durch ihren Namen schon einen Hin­weis dar­auf, was noch alles mög­lich ist. Inter­net­pro­vi­der set­zen des­we­gen oft genau auf die­ses Protokoll.

Freeradius für die Nutzung von LDAP konfigurieren

Falls noch nicht gesche­hen, muss free­ra­di­us zunächst instal­liert wer­den. Bei Debi­an und sei­nen Deri­va­ten tut es ein Einzeiler:

1
apt-get install freeradius

Jetzt sind eini­ge Kon­fi­gu­ra­ti­ons­da­tei­en zu bearbeiten: 

/etc/freeradius/modules/ldap
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server = "localhost"
identity = "cn=admin,dc=domain,dc=tld"
password = <secret>
basedn = "ou=test,dc=domain,dc=tld"
filter = "(uid=%{%{Stripped-User-Name}:-%{User-Name}})"
base_filter = "(objectclass=radiusprofile)"
access_attr = "dialupAccess"
password_attribute = userPassword

dc=domain,dc=tld ist natür­lich an den eige­nen LDAP anzu­pas­sen. Der Bin­du­ser unter „iden­ti­ty“ muss Lese­zu­griff auf Attri­bu­te des Radi­us-Sche­mas haben. Die­se müs­sen in der Regel extra gewährt / kon­fi­gu­riert wer­den, eigent­lich soll­te man das nicht so ger­ne über den Haupt­ad­min des Bau­mes lösen.

/etc/freeradius/sites-enabled/default & /etc/freeradius/sites-enabled/inner-tunnel

Vor fol­gen­de Zei­len in bei­den Datei­en die Kom­men­tar­zei­chen ent­fer­nen (Abschnitt aut­ho­ri­ze / authen­ti­ca­te):

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ldap
Auth-Type LDAP {
   ldap
}

Jetzt kann man bei­de Diens­te neu starten:

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service slapd restart
service freeradius restart

Testen des Einstellungen

Nun kann man über­prü­fen, ob das Log­in gegen LDAP funktioniert:

1
radtest "test_ldap_user" "test_ldap_passwort" localhost 18120 "secret"

secret fin­det man in /etc/freeradius/clients.conf in der Sek­ti­on „local­host“. Wenn man von wei­te­ren IPs aus authen­ti­fi­zie­ren möch­te, muss man ein­fach für jeden Rech­ner einen neu­en Block anle­gen. Vor­kon­fi­gu­riert ist bei Debi­an und Deri­va­ten für local­host „testing123“. Wenn alles klappt, soll­te die Aus­ga­be etwa so aussehen:

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Sending Access-Request of id 213 to 127.0.0.1 port 1812
	User-Name = "<test_ldap_user>"
	User-Password = "<test_ldap_passwort>"
	NAS-IP-Address = 127.0.0.1
	NAS-Port = 18120
	Message-Authenticator = 0x00000000000000000000000000000000
rad_recv: Access-Accept packet from host 127.0.0.1 port 1812, id=213, length=20

Wich­tig ist das Access-Accept packet am Schluss. Klappt es aus irgend­wel­chen Grün­den nicht, gibt es ein Access-Reject packet.

OpenLDAP ab 2.4 installieren und einrichten

Vorweg

Mir ist kei­ne Quel­le im Netz bekannt, die die Ein­rich­tung von OpenLDAP wirk­lich umfas­send dar­stellt – schon gar nicht auf Deutsch. Die­se Infor­ma­tio­nen hier sind aus allen mög­li­chen Ecken zusam­men­ge­klaubt – selbst die meis­ten Bücher zu OpenLDAP emp­fin­de ich als sehr wenig hilfreich.

Grundinstallation

Hin­weis: domain.tld muss man natür­lich immer an den eige­nen openLDAP anpassen.

Zuerst instal­lie­ren wir die Bina­ries, in Debi­an und sei­nen Abkömm­lin­gen (Ubun­tu, Mint etc.) z.B. so:

1
apt-get install slapd ldap-utils

Die Instal­la­ti­ons­rou­ti­ne von Debi­an legt dabei nur eine sehr rudi­men­tä­re Kon­fi­gu­ra­ti­on an, sodass etwas Nach­ar­beit von­nö­ten ist. Bei ande­ren Dis­tri­bu­tio­nen ken­ne ich mich nicht so gut aus. Ein

1
dpkg-reconfigure slapd

ermög­licht uns hier die Ein­ga­be einer kor­rek­ten Basis-DN (auf die muss unser SSL-Zer­ti­fi­kat aus­ge­stellt sein), meist sowas wie

  • dc=domain, dc=tld

und zusätz­lich defi­nie­ren wir dabei ein Root­pass­wort für den LDAP-User

  • cn=admin,dc=domain,dc=de

.

Handling von OpenLDAP

Ab Debi­an Squeeze spei­chert der OpenLDAP-Ser­ver sei­ne Kon­fi­gu­ra­ti­on in einem inter­nen LDAP-Baum und nicht mehr in einem Kon­fi­gu­ra­ti­ons­file. Das macht die Pfle­ge auf den ers­ten Blick erheb­lich auf­wän­di­ger, weil man an die­sen Baum in der Stan­dard­kon­fi­gu­ra­ti­on nur umständ­lich über Kon­so­len­tools her­an­kommt. Zudem kann eine feh­ler­haf­te Daten­bank dazu füh­ren, dass der OpenLDAP nach einer Kon­fi­gu­ra­ti­ons­än­de­rung gar nicht mehr hochkommt.
Nur der Root­be­nut­zer des Sys­tems kommt immer auch direkt an die Daten. Man kann sich die bestehen­den Inhalt nur als root anzei­gen las­sen mit:

1
ldapsearch -Y EXTERNAL -H ldapi:/// -b "cn=config"

Neue Ein­trä­ge kön­nen über *.ldif-Files hin­zu­ge­fügt werden:

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ldapmodify/ldapadd -Y EXTERNAL -H ldapi:/// -f
Hinweis zu Ubuntu 14.04 LTS

Der Instal­ler setzt den Account­na­men für den Benut­zer mit Zugriff auf den cn=config-Baum stan­dard­mä­ßig auf: cn=admin,dc=domain,dc=tld. Dann macht man Befol­gen die­ser Anlei­tung ein lan­ges Gesicht. Um das auf den Stan­dard zu ändern, benö­tigt man nur für Ubun­tu 14.04 LTS noch eine klei­ne Ände­rung (change_admin.ldif):

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dn: olcDatabase={0}config,cn=config
changetype: modify
replace: olcRootDN
olcRootDN: cn=admin,cn=config

Obli­ga­to­risch:

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ldapmodify -Q -Y EXTERNAL -H ldapi:/// -f change_admin.ldif

Sicherheit

OpenLDAP-Verbindungen per TLS absichern

Vor­weg: Hier kann ganz viel schief­ge­hen, obwohl ich die­ses Kapi­tel mit am wich­tigs­ten fin­de. Wenn OpenLDAP aus irgend­wel­chen Grün­den die Zer­ti­fi­kat­files nicht frisst, kann man mit der Kon­fi­gu­ra­ti­on von vor­ne begin­nen oder man hat vor­her ein Back­up der alten Daten­bank gemacht. Des­we­gen über­sprin­ge ich die­sen Schritt ger­ne und bin­de den OpenLDAP ein­fach nicht an öffent­lich erreich­ba­re Netz­werk­de­vices. Wenn man das machen muss, führt aus Daten­schutz­grün­den aber kein Weg an die­ser Pro­ze­dur hier vor­bei. LDAP ist genau wie FTP ein Klar­text­pro­to­koll, dass ohne Trans­port­ver­schlüs­se­lung auf dem gesam­ten Daten­weg offen­liegt und gera­de in WLAN-Umge­bun­gen sehr leicht belauscht wer­den kann.
Gene­rell gibt es zwei Mög­lich­kei­ten, wie man an kos­ten­lo­se Zer­ti­fi­ka­te kom­men kann. Wosign oder Start­S­SL. Es gibt diver­se Tuto­ri­als im Netz zur Nut­zung die­ser Diens­te. Von Let­sen­crypt wür­de ich im Kon­text von OpenLDAP eher abra­ten. Start­S­SL und WoSign sind mitt­ler­wei­le Geschich­te. Wenn es kos­ten­los sein soll, führt kein Weg an let­sen­crypt vor­bei. Man muss dann dafür sor­gen, dass OpenLDAP nach jedem Cert­up­date neu gestar­tet wird, also alle drei Mona­te mindestens.

Man hat am Ende des Zer­ti­fi­zie­rungs­pro­zes­ses in der Regel drei Datei­en vorliegen:

  1. domain.tld-crt.pem (ent­hält das Zertifikat)
  2. domain.tld-key.pem (ent­hält den pri­va­ten Schlüssel)
  3. ca_chain.pem (ent­hält die Zer­ti­fi­zie­rungs­chain der CA)

domain.tld ist dabei der Wur­zel­baum des openLDAP. Ich habe die Datei­en nach /etc/ldap/ssl gelegt. Bes­ser auf­ho­ben sind sie in /etc/ssl/cert – dann muss slapd Lese­rech­te dort bekommen.

Fol­gen­de Datei (tls_ldap.ldif) anlegen:

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dn: cn=config
add: olcTLSCACertificateFile
olcTLSCACertificateFile: /etc/ldap/ssl/ca_chain.pem
-
add: olcTLSCertificateKeyFile
olcTLSCertificateKeyFile: /etc/ldap/ssl/domain.tld-key.pem
-
add: olcTLSCertificateFile
olcTLSCertificateFile: /etc/ldap/ssl/domain.tld-crt.pem

… und über die Kon­so­le einspielen:

1
ldapadd -Y EXTERNAL -H ldapi:/// -f tls_ldap.ldif

oder auch

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ldapmodify -Y EXTERNAL -H ldapi:/// -f tls_ldap.ldif

Ich bin zusätz­lich ein Freund davon, siche­re Ver­bin­dun­gen zu erzwin­gen. Cli­ents, die das nicht wol­len oder kön­nen, sol­len bit­te draußenbleiben.

Fol­gen­de Datei (force_tls.ldif) anlegen:

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dn: olcDatabase={1}hdb,cn=config
changetype:  modify
add: olcSecurity
olcSecurity: tls=1

Und wie­der einspielen:

1
ldapadd -Y EXTERNAL -H ldapi:/// -f force_tls.ldif

oder auch

1
ldapmodify -Y EXTERNAL -H ldapi:/// -f force_tls.ldif

Jetzt noch in /etc/default/slapd nach­schau­en, ob die Ser­vices stim­men (ldaps über Port 639 gilt als ver­al­tet und soll­te nicht mehr ver­wen­det wer­den). In der Regel steht da so etwas:

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SLAPD_SERVICES="ldap://0.0.0.0:389/ ldapi:///"

Wenn man meh­re­re NICs besitzt, kann man natür­lich statt 0.0.0.0 auch die IP einer spe­zi­fi­schen Netz­werk­kar­te ange­ben oder den OpenLDAP nur an local­host (127.0.0.1) binden.

Ein

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service slapd restart

bringt Auf­klä­rung, ob das Gan­ze funk­tio­niert hat. Theo­re­tisch ist das nicht not­wen­dig, da OpenLDAP durch das neue Ver­fah­ren ohne Kon­fi­gu­ra­ti­ons­da­tei qua­si live im Betrieb gepatcht wird. Jetzt soll­te der OpenLDAP Ver­bin­dun­gen von außen nur noch ver­schlüs­selt akzep­tie­ren. Von der Kon­so­le aus ( ldapi:/// ) klappt das nach wie vor auch nor­mal. Wir ver­trau­en uns ja schon selbst.

Bruteforce erschweren

Ein offe­ner LDAP-Ser­ver ist anfäl­lig für bru­te-force Atta­cken – zumal gera­de im Schul­be­reich vie­le unsi­che­re Pass­wör­ter im Umlauf sein dürf­ten. Durch das ppolicy.schema kann man z.B. nach eini­gen fehl­ge­schla­ge­nen Log­ins den Account für eine Wei­le auto­ma­tisch sper­ren. openLDAP bringt das dafür not­wen­di­ge Sche­ma in /etc/ldap/schema/ppolicy.ldif schon mit.

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dn: cn=ppolicy,cn=schema,cn=config
objectClass: olcSchemaConfig
cn: ppolicy
olcAttributeTypes: {0}( 1.3.6.1.4.1.42.2.27.8.1.1 NAME 'pwdAttribute' EQUALITY
  objectIdentifierMatch SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.115.121.1.38 )
olcAttributeTypes: {1}( 1.3.6.1.4.1.42.2.27.8.1.2 NAME 'pwdMinAge' EQUALITY in
 tegerMatch SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.115.121.1.27 SINGLE-VALUE )
olcAttributeTypes: {2}( 1.3.6.1.4.1.42.2.27.8.1.3 NAME 'pwdMaxAge' EQUALITY in
 tegerMatch SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.115.121.1.27 SINGLE-VALUE )
olcAttributeTypes: {3}( 1.3.6.1.4.1.42.2.27.8.1.4 NAME 'pwdInHistory' EQUALITY
  integerMatch SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.115.121.1.27 SINGLE-VALUE )
olcAttributeTypes: {4}( 1.3.6.1.4.1.42.2.27.8.1.5 NAME 'pwdCheckQuality' EQUAL
 ITY integerMatch SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.115.121.1.27 SINGLE-VALUE )
olcAttributeTypes: {5}( 1.3.6.1.4.1.42.2.27.8.1.6 NAME 'pwdMinLength' EQUALITY
  integerMatch SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.115.121.1.27 SINGLE-VALUE )
olcAttributeTypes: {6}( 1.3.6.1.4.1.42.2.27.8.1.7 NAME 'pwdExpireWarning' EQUA
 LITY integerMatch SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.115.121.1.27 SINGLE-VALUE )
olcAttributeTypes: {7}( 1.3.6.1.4.1.42.2.27.8.1.8 NAME 'pwdGraceAuthNLimit' EQ
 UALITY integerMatch SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.115.121.1.27 SINGLE-VALUE )
olcAttributeTypes: {8}( 1.3.6.1.4.1.42.2.27.8.1.9 NAME 'pwdLockout' EQUALITY b
 ooleanMatch SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.115.121.1.7 SINGLE-VALUE )
olcAttributeTypes: {9}( 1.3.6.1.4.1.42.2.27.8.1.10 NAME 'pwdLockoutDuration' E
 QUALITY integerMatch SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.115.121.1.27 SINGLE-VALUE )
olcAttributeTypes: {10}( 1.3.6.1.4.1.42.2.27.8.1.11 NAME 'pwdMaxFailure' EQUAL
 ITY integerMatch SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.115.121.1.27 SINGLE-VALUE )
olcAttributeTypes: {11}( 1.3.6.1.4.1.42.2.27.8.1.12 NAME 'pwdFailureCountInter
 val' EQUALITY integerMatch SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.115.121.1.27 SINGLE-VALUE
 )
olcAttributeTypes: {12}( 1.3.6.1.4.1.42.2.27.8.1.13 NAME 'pwdMustChange' EQUAL
 ITY booleanMatch SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.115.121.1.7 SINGLE-VALUE )
olcAttributeTypes: {13}( 1.3.6.1.4.1.42.2.27.8.1.14 NAME 'pwdAllowUserChange'
 EQUALITY booleanMatch SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.115.121.1.7 SINGLE-VALUE )
olcAttributeTypes: {14}( 1.3.6.1.4.1.42.2.27.8.1.15 NAME 'pwdSafeModify' EQUAL
 ITY booleanMatch SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.115.121.1.7 SINGLE-VALUE )
olcAttributeTypes: {15}( 1.3.6.1.4.1.4754.1.99.1 NAME 'pwdCheckModule' DESC 'L
 oadable module that instantiates "check_password() function' EQUALITY caseExa
 ctIA5Match SYNTAX 1.3.6.1.4.1.1466.115.121.1.26 SINGLE-VALUE )
olcObjectClasses: {0}( 1.3.6.1.4.1.4754.2.99.1 NAME 'pwdPolicyChecker' SUP top
  AUXILIARY MAY pwdCheckModule )
olcObjectClasses: {1}( 1.3.6.1.4.1.42.2.27.8.2.1 NAME 'pwdPolicy' SUP top AUXI
 LIARY MUST pwdAttribute MAY ( pwdMinAge $ pwdMaxAge $ pwdInHistory $ pwdCheck
 Quality $ pwdMinLength $ pwdExpireWarning $ pwdGraceAuthNLimit $ pwdLockout $
  pwdLockoutDuration $ pwdMaxFailure $ pwdFailureCountInterval $ pwdMustChange
  $ pwdAllowUserChange $ pwdSafeModify ) )

Ein­ge­spielt wird das Sche­ma mit:

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ldapadd -Q -Y EXTERNAL -H ldapi:/// -f ppolicy.ldif

Das Sche­ma ppolicy.ldif selbst defi­niert nur Objek­te für das ent­spre­chen­de Modul, was jetzt noch gela­den wer­den muss, wofür wir eine Datei policy_module.ldif mit fol­gen­dem Inhalt anlegen:

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dn: cn=module{0},cn=config
changetype: modify
add: olcModuleLoad
olcModuleLoad: ppolicy.la

Und das alte Spiel:

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ldapadd -Q -Y EXTERNAL -H ldapi:/// -f policy_module.ldif

Jetzt brau­chen wir noch eine Abla­ge (policy_context.ldif) für die ver­schie­de­nen Regelsätze:

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dn: ou=policies,dc=domain,dc=tld
objectClass: organizationalUnit
objectClass: top
ou: policies
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ldapadd -Q -Y EXTERNAL -H ldapi:/// -f policy_context.ldif

Und als nächs­tes eine Default-Poli­cy (default_policy.ldif):

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dn: cn=default,ou=policies,dc=domain,dc=tld
objectClass: top
objectClass: device
objectClass: pwdPolicy
cn: default
pwdAttribute: 2.5.4.35
pwdMaxAge: 15552000
pwdInHistory: 3
pwdMinLength: 6
pwdMaxFailure: 3
pwdLockout: TRUE
pwdLockoutDuration: 1800
pwdGraceAuthNLimit: 3
pwdMustChange: TRUE
pwdAllowUserChange: TRUE
pwdSafeModify: TRUE

In die­sen Bei­spiel wird nach drei fehl­ge­schla­ge­nen Log­in­ver­su­chen ( pwd­Max­Fail­ure: 3 ) das Log­in für 1800 Sekun­den ( pwd­Lock­out­Du­ra­ti­on: 1800 ) gesperrt. Das soll­te kleb­rig genug sein.

Muss ich es noch schreiben?

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ldapadd -Q -Y EXTERNAL -H ldapi:/// -f default_policy.ldif

Da OpenLDAP ja so fluf­fig und intui­tiv ist, brau­chen wir jetzt noch ein Over­lay (policy_overlay.ldif), dass dem OpenLDAP sagt, dass statt des nor­ma­len Log­in­hand­lings jetzt immer auch die Default-Poli­cy gel­ten soll:

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dn: olcOverlay=ppolicy,olcDatabase={1}hdb,cn=config
objectClass: olcOverlayConfig
objectClass: olcPPolicyConfig
olcOverlay: ppolicy
olcPPolicyDefault: cn=default,ou=policies,dc=domain,dc=tld
olcPPolicyHashCleartext: TRUE
olcPPolicyUseLockout: TRUE

Ihr wisst, was jetzt kommt:

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ldapadd -Q -Y EXTERNAL -H ldapi:/// -f policy_overlay.ldif

Damit hät­ten wir grund­sätz­lich ver­schlüs­sel­te Ver­bin­dun­gen erzwun­gen und zusätz­lich Bru­teforce-Angrif­fe erschwert. Bleibt noch eines zu tun:

Anonymous-Bind verbieten

Stan­dard­mä­ßig erlaubt openLDAP einen soge­nann­te anony­mous bind, d.h. man erhält lesend Zugriff auch ohne die Ein­ga­be eines Pass­wor­tes. Die­se lesen­de Zugriff ist sehr ein­ge­schränkt, z.B. gibt es kei­nen Zugriff auf bestimm­te Objekt­klas­sen oder gar Pass­wort­hash­es. Mir ist die Vor­stel­lung trotz­dem nicht geheu­er, dass sich u.a. Nut­zer­na­men auf die­sem Weg aus­le­sen las­sen. Daher ver­wen­de ich für den lesen­den Zugriff einen sepa­ra­ten User, der sich mit Pass­wort authen­ti­fi­zie­ren muss, ansons­ten aber nicht mehr Rech­te als beim anony­mous bind hat. Des­we­gen unter­bin­den wir das mit einer neu­en Datei noanonymous.ldif:

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dn: olcDatabase={1}hdb,cn=config
add: olcRequires
olcRequires: authc
 
dn: olcDatabase={-1}frontend,cn=config
add: olcRequires
olcRequires: authc

Und jetzt kommt etwas ande­res, weil wir einen bereits bestehen­den Daten­bank­ein­trag aktualisieren:

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ldapmodify -Y EXTERNAL -H ldapi:/// -f noanonymous.ldif

Nach dem Ein­spie­len der letz­ten Ände­rung hat man ohne Authen­ti­fi­zie­rung auch über die Kon­so­le kei­nen Zugriff mehr auf den Haupt­baum des OpenLDAP (dc=domain, dc=tld) – die war bis­her auch sowas wie „anonym“ aus Sicht des LDAP. Man muss dann aus­wei­chen auf eine ande­re Befehls­zei­le (cn=config ist davon nicht betroffen):

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ldapadd -x -D cn=admin,dc=domain,dc=tld -W -f

Danach wird man zur Ein­ga­be des Admin­pass­wor­tes auf­ge­for­dert und kann so den Haupt­baum beschrei­ben und verändern.

Optionale Arbeiten

Performancetuning

Die­se Datei ( index.ldif )

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dn: olcDatabase={1}hdb,cn=config
changetype: modify
add: olcDbIndex
olcDbIndex: cn pres,sub,eq
-
add: olcDbIndex
olcDbIndex: sn pres,sub,eq
-
add: olcDbIndex
olcDbIndex: uid pres,sub,eq
-
add: olcDbIndex
olcDbIndex: displayName pres,sub,eq
-
add: olcDbIndex
olcDbIndex: default sub
-
add: olcDbIndex
olcDbIndex: uidNumber eq
-
add: olcDbIndex
olcDbIndex: gidNumber eq
-
add: olcDbIndex
olcDbIndex: mail,givenName eq,subinitial
-
add: olcDbIndex
olcDbIndex: dc eq

ein­spie­len mit

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ldapadd -Q -Y EXTERNAL -H ldapi:/// -f index.ldif
Benutzer für die Administration von cn=config einrichten

Wenn man sau­ch den cn=config-Baum auch über kom­for­ta­ble­re Frontends wie phplda­pad­min oder LAM ver­wal­ten möch­te, muss man das Objekt cn=admin, cn=config noch um wei­te­re Ein­trä­ge ergän­zen. Zunächst erzeu­gen wir uns über die Kon­so­le ein Passwort:

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slappasswd -h {SSHA}

Wir erhal­ten einen Hash zurück, den wir in die Zwi­schen­ab­la­ge kopie­ren. Jetzt erstell­ten wir ein ldif-File (manager.ldif):

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dn: olcDatabase={0}config,cn=config
changetype: modify
add: olcRootPW
olcRootPW: {SSHA}
 
# auskommentieren, wenn wir den Zugriff von root  auf cn=config 
# ohne Passwort sperren wollen. Sollte als Fallback besser erhalten bleiben
 
#dn: olcDatabase={0}config,cn=config
#changetype: modify
#delete: olcAccess
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ldapmodify -Q -Y EXTERNAL -H ldapi:/// -f manager.ldif

Wenn wir jetzt in phplda­pad­min (ab Ver­si­on 1.2.2) oder lam als Base-DN cn=config ver­wen­den und als Log­in cn=admin, cn=config, kön­nen wir cn=config auch gra­fisch verwalten.

Quel­le: https://wiki.debian.org/PhpLdapAdmin

War doch ganz einfach oder?

OpenLDAP ist extrem sper­rig, aber eine her­vor­ra­gen­de Authen­ti­fi­zie­rungs­mög­lich­keit, da im Gegen­satz zu Daten­bank­sys­te­men die Struk­tur hoch­gra­dig stan­dar­di­siert sowie mus­ter­gül­tig objekt­ori­en­tiert ist und sich OpenLDAP so recht schnell in belie­bi­ge Anwen­dun­gen inte­grie­ren lässt – fast alle ernst­zu­neh­men­den Online­tools unter­stüt­zen die Authen­ti­fi­zie­rung über LDAP. OpenLDAP dien­te nicht umsonst nicht als Vor­la­ge für die LDAP-Funk­tio­nen von Samba4 – weil es eben so sper­rig ist.

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