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riecken.de - Page 140

Was man braucht: 

  • gutes Wet­ter
  • 15–20 Leu­te
  • eine Wie­se oder einen Strand
  • einen Soft­ball
  • evt. zwei gro­ße Müll­sä­cke oder auf­fäl­li­ge T‑Shirts

Wie das geht:
Ihr wollt etwas für die Durch­blu­tung eurer Köp­fe tun? Dann ist die­ses Spiel genau das Rich­ti­ge für euch. Die Grup­pe stel­le sich im Kreis auf, so daß alle mit dem Rücken nach Innen ste­hen. Zwei Frei­wil­li­ge bege­ben sich in die Mit­te und soll­ten mit einem auf­fäl­li­gen Klei­dungs­stück (etwa Müll­sack o. ä.) ver­se­hen sein. Die Auf­ga­be der Grup­pe ist es nun, die bei­den mit dem Soft­ball abzu­wer­fen. Dabei darf nur durch die Bei­ne gewor­fen wer­den! Dazu muß man natür­lich sei­ten­ver­kehrt den­ken, da ja alles auf dem Kopf steht. Gelingt es jeman­den aus dem Kreis, einen von den bei­den zu tref­fen, so darf er selbst sein Glück im Kreis ver­su­chen. Es gibt hier­bei kei­nen ‚Erd­ball‘ oder Ähnliches.

Erfah­run­gen:
Die­ses Spiel macht eine Men­ge Spaß, stellt aber eini­ge Anfor­de­run­gen an die Moto­rik. Es eig­net sich her­vor­ra­gend für Spiel-Olym­pia­den. Da kann man denn z.B. die Tref­fer pro Zeit­ein­heit mes­sen. In der Mit­te ste­hen dann zweck­mä­ßi­ger­wei­se zwei flin­ke Mit­ar­bei­ter. Wenn es par­tout nicht gelin­gen mag, jeman­den zu tref­fen, dann macht halt den Kreis klei­ner oder nehmt zwei Bälle.

Die Weiber in der Volksversammlung (Aristophanes) – Theaterstück am CAG

 

 

Frau­en wer­den von ihren Ehe­män­nern die hal­be Nacht durch das Bett geru­dert. Män­ner bege­ben sich in Frau­en­klei­dern ins Freie, weil sie ihre Not­durft ver­rich­ten müs­sen, um dort von ihrem bes­ten Bekann­ten in hocken­der Stel­lung und ent­blöß­tem Gesäß über­rascht und in poli­ti­sche Dis­kur­se ver­wi­ckelt zu wer­den. Ange­se­he­ne Bür­ge­rin­nen pro­kla­mie­ren ein poli­ti­sches Mani­fest im Geis­te der Ideen von Karl Marx und Fried­rich Engels – in Bezug auf die Regeln, die den sexu­el­len Umgang von Bür­ge­rin­nen und Bür­gern fest­schrei­ben viel­leicht nicht voll­stän­dig im Sin­ne die­ser Per­sön­lich­kei­ten… Alle tun das in Clop­pen­burg. Mit­ten in Clop­pen­burg. Auf der Büh­ne des Cle­mens-August-Gym­na­si­ums. Und wie recht­fer­ti­gen sie ihre Taten? Sie spie­len dem amü­sier­ten wenn­gleich gele­gent­lich etwas ver­wirr­ten Publi­kum unter der Regie von Chris­tia­ne Johan­nes und Hubert Gel­haus das Stück „Die Frau­en in der Volksversammlung“ von Aris­to­pha­nes vor, einem weit­ge­hend unbe­kannt geblie­be­nen Dich­ter der grie­chi­schen Antike.

Die atti­sche Demo­kra­tie ist kor­rupt gewor­den. Nicht das Inter­es­se an poli­ti­schen Ver­än­de­run­gen moti­viert die männ­li­cher Volks­ver­tre­ter zum Besuch der Volks­ver­samm­lung, son­dern die dort aus­ge­zahl­ten statt­li­chen Sit­zungs­gel­der. Popu­lis­ten über­neh­men oft genug das poli­ti­sche Ruder. Wich­ti­ge Refor­men kön­nen so nicht mehr statt­fin­den. Zu sei­ner Zeit beklagt selbst Peri­kles in einer Grab­re­de (gele­sen in Aus­zü­gen als Pro­log von Alex­an­der Rol­fes) die­sen Umstand. In die­ser miss­li­chen poli­ti­schen Situa­ti­on beschlie­ßen die Frau­en Athens (Man­dy Stie­ber, Nico­la Hach­m­öl­ler, Vere­na Becker, Lui­sa Teixei­ra, Jan­na Mey­er, Fidan Mut­lu, Eva-Maria Evers, Dina Dvor­chi­na) unter der Füh­rung von Pra­xa­go­ra (Anja Bel­ke) das anzu­ge­hen, was ihre Män­ner nicht zu tun im Stan­de sind. Dazu ent­wen­den sie ihren Ehe­gat­ten (u.a. Dani­el Tie­mer­ding als Bley­py­ros) die not­wen­di­gen Aus­rüs­tungs­ge­gen­stän­de (Man­tel, Stab) und pro­ben in nächt­li­chen Sit­zun­gen ihren per­sön­li­chen Auf­tritt in der rea­len Volks­ver­samm­lung. Die List gelingt: Vie­le von ihnen kön­nen sich in die Volks­ver­samm­lung ein­schlei­chen und dort die Stim­men­mehr­heit errei­chen. Tat­säch­lich gelin­gen ihnen in der Fol­ge vor­der­grün­dig eine Rei­he von Refor­men: Hab und Gut der athe­ner Bür­ger sol­len ver­staat­licht, die sexu­el­le Begat­tung auch älte­rer Frau­en sicher­ge­stellt und öffent­li­che Spei­sun­gen ein­ge­rich­tet wer­den. Natür­lich schei­tert die­ses gele­gent­lich prä­kom­mu­nis­tisch anmu­ten­de Sys­tem an der Hab­gier und den Intri­gen der ein­fluss­rei­chen Grö­ßen Athens, die kei­nes­falls gewillt sind, ihre Güter (und Frau­en) mit ande­ren zu tei­len und den sich dar­aus erge­ben­den Macht­ver­lust hin­zu­neh­men. Zudem regt sich auch gera­de unter den Jüng­lin­gen (Judith Twen­hö­vel) der Unmut, vor der Gelieb­ten erst in der Pflicht zu ste­hen, das Bett mit einer ver­welk­ten Blu­me tei­len zu müssen.

Natür­lich las­sen sich in die­sem Stück eine Rei­he von Par­al­le­len zur heu­ti­gen poli­ti­schen Situa­ti­on im Bun­des­tag fin­den. Eben­so natür­lich wür­de man durch der­ar­ti­ge Fest­le­gun­gen dem Werk und der Leis­tung der Spie­len­den und ihrem „Stab“ (Souf­fleu­se: Frie­de­ri­ke Arnold, Musi­ker: Hen­rie­ke Wem­pe, Johan­nes Rol­fes, Sebas­ti­an Kes­sin, Beleuch­tung: Robert Kod­de­busch, Kos­tü­me: Doro­thee Vor­werk, Bühne/Maske/Programm: Wil­fried Kört­zin­ger) nicht gerecht. Denn wann sonst erlebt es ein Thea­ter­be­su­cher, dass im über­wie­gend katho­li­schen Clop­pen­burg ein Stück von der­ar­tig iro­ni­scher und pikan­ter Spra­che zum bes­ten gege­ben wird und dadurch eine Sicht auf die atti­sche Gesell­schaft offen­bart, die in inhalt­schwe­ren Inter­pre­ta­tio­nen oft ver­bor­gen bleibt: Die­se Gesell­schaft leb­te und pul­sier­te im Genuss von Wein, Weib und Gesang. Die aus­ge­las­se­nen und aus­schwei­fen­den Fes­te im Ange­sicht des Got­tes Dio­ny­sos hat­ten eben­so ihre fes­ten Platz wie der ratio­na­le appol­li­ni­sche Dienst an Staat und Philosophie.

Es geht zwar die Kun­de, dass sich in unse­rer Gegen­wart all­jähr­lich am 1. Mai auf der Wie­se des REHA-Zen­trums und in den angren­zen­den Wäl­dern ver­gleich­ba­re Dio­ny­si­en abspie­len sol­len, jedoch hal­te ich das allen­falls für eine Aus­nah­me­erschei­nung, wenn nicht sogar für rei­nes Gere­de – natür­lich – denn wie sonst wäre zu erklä­ren, dass mein letz­ter 13er Deutsch­kurs es nicht durch den Fül­ler brach­te, ein Dingsym­bol in Theo­dor Fon­ta­nes Roman „Mathilde Möhring“ als das zu benen­nen, was es war: Ein Sym­bol für die erwa­chen­de Sexua­li­tät der Prot­ago­nis­tin. Selbst Frie­de­ri­ke Arnold beschreibt im Pro­gramm­heft zur Auf­füh­rung, dass die Thea­ter-AG in einer dem Ori­gi­nal nähe­ren Über­set­zung „teilweise erschreckt von der Direkt­heit der vul­gä­ren Gossensprache“ war und hat dadurch mein Welt­bild von einer weit­ge­hend unver­dor­be­nen Clop­pen­bur­ger Jugend dann noch noch eine Wei­le erhalten.

Von Erschro­cken­heit war jedoch am Abend der Pre­mie­re nicht mehr viel zu sehen – hat­te sich die Thea­ter-AG zu die­sem Zeit­punkt von ihren Vor­be­hal­ten bereits frei­ge­spielt? Kam nur etwas zum Vor­schein, was in jedem von ihnen bereits steck­te? Wenn die gezeig­te Text­vor­la­ge bereits eine gemä­ßig­te war – hät­te das Publi­kum im Saal womög­lich ange­sichts des Ori­gi­nals mit hoch­ro­tem Kopf dagesessen?

Ich zumin­dest bin ein wei­te­res Mal bezüg­lich der Clop­pen­bur­ger Gesell­schaft kon­struk­tiv ver­un­si­chert. So viel lust­be­ja­hen­de Lebens­freu­de ist ein­fach zu viel für mich. Und damit ist auch jeder Ver­such einer ratio­na­len Durch­drin­gung die­ses Abends unan­ge­bracht. Die­ses Stück lehrt nicht durch kla­re Bot­schaf­ten. Es trans­por­tiert ein Stück Lebens­ge­fühl des alten Grie­chen­lands in unse­re Zeit und stellt gera­de die uns Deut­schen so typi­sche skep­ti­sche Welt­sicht ange­nehm unauf­dring­lich in Frage.

Eine Reflexion zur einem Aufsatz mit kreativer Aufgabenstellung schreiben

Vor­be­mer­kung

Es ist gebo­ten, sich vor dem Ver­fas­sen des krea­ti­ven Tex­tes Gedan­ken über des­sen Inhalt und Spra­che zu machen. Dabei gel­ten fol­gen­de Regeln:

  1. Nur was sich begrün­den lässt, soll­te geschrie­ben werden.

  2. Nur das, was wirk­lich wich­tig ist, soll­te geschrie­ben und begrün­det werden

 

Struk­tur einer Reflexion

Ein Auf­satz mit krea­ti­ver Auf­ga­ben­stel­lung ist im Prin­zip ledig­lich eine ande­re Form der Inter­pre­ta­ti­on. Daher kön­nen vie­le Ele­men­te aus die­ser Auf­satz­form über­nom­men wer­den. Es bie­tet sich fol­gen­der Auf­bau an:

  1. Kur­ze Inhalt­anga­be der gege­be­nen Textabschnittes

  2. Ein­ord­nung des Abschnit­tes in den Gesamtzusammenhang

  3. Ana­ly­se des Inhalts

  4. Ana­ly­se der Sprache

  5. Kon­se­quenz aus den Ergeb­nis­sen der Punk­te 1–4 für den krea­ti­ven Text

 

Kur­ze Inhaltsangabe

Hier rei­chen weni­ge Sät­ze. Essen­ti­ell ist ein ein­lei­ten­der Satz (nein, kei­ne Figu­ren…), da er zeigt, ob der Text ins­ge­samt ver­stan­den wor­den ist. Des Wei­te­ren muss die Form einer Inhalts­an­ga­be ein­ge­hal­ten wer­den, z.B. der kor­rek­te Tem­pus­ge­brauch (Präsens/Perfekt).

 

Ein­ord­nung des Text­ab­schnit­tes in den Gesamtzusammenhang

Hier soll­te nur das erwähnt wer­den, was für den Inhalt des eige­nen krea­ti­ven Tex­tes von Bedeu­tung ist. Auf jeden Fall gehö­ren zu einer Ein­ord­nung auch die Gescheh­nis­se, die sich an eine gege­be­ne Text­stel­le anschließen. 

 

Ana­ly­se des Inhalts

Wich­tig ist hier die genaue Beschrei­bung der kon­kre­ten Situa­ti­on, in der sich der rele­van­te Prot­ago­nist befin­det. Wel­che Gefüh­le herr­schen vor? In wel­chem inne­ren Kon­flikt befin­det sich die Figur? Wel­che Hand­lungs­mög­lich­kei­ten blei­ben ihr?

 

Ana­ly­se der Sprache

Spra­che kann Gefüh­le und Befind­lich­kei­ten ver­deut­li­chen. Sie kann einen inne­ren Kon­flikt unter­strei­chen. Gera­de bei Auf­ga­ben, die eine Fort­schrei­bung eines Tex­tes for­dern, muss der Ori­gi­nal­text mög­lichst per­fekt sti­lis­tisch imi­tiert wer­den. Reflek­tiert ist das nur auf Basis einer vor­he­ri­gen Ana­ly­se möglich!

 

Kon­se­quenz

Eben­so wie sich eine Inter­pre­ta­ti­on immer auf eine Hypo­the­se fokus­siert, rich­tet sich bei der Refle­xi­on alles auf die Kon­se­quen­zen für den eige­nen Text, also den Teil, mit dem der Unbe­darf­te sonst eigent­lich begon­nen hätte…

Pygmalion (2004) – ein Theaterstück am CAG

Die meis­ten von uns machen sich ger­ne Bil­der und Vor­stel­lun­gen: Vom idea­len Lebens­part­ner, vom per­fek­ten Leben an sich und manch­mal sogar von Gott. Haben wir unser Ide­al nach lan­gen Mühen erreicht, stellt sich nicht sel­ten Ernüch­te­rung ein: Ent­we­der müs­sen wir unse­re Vor­stel­lun­gen nach­bes­sern oder das erwar­te­te Glücks­ge­fühl mag sich ein­fach nicht ein­stel­len. Die­ser schein­ba­re Wider­spruch reg­te so man­chen Autoren zum Nach­den­ken an, so auch G.B. Shaw, des­sen dra­ma­ti­sches Stück „Pygmalion“ uns die Thea­ter- und Musik-AG des Cle­mens-August-Gym­na­si­ums an drei Ter­mi­nen im Juni 2004 durch eine niveau­vol­le Auf­füh­rung näherbrachten.

Der genia­le Sprach­wis­sen­schaft­ler Hen­ry Hig­gins (Jonas Strick­ling) schließt mit Oberst Picke­ring (Bar­ba­ra Hach­m­öl­ler) eine Wet­te ab: Gelingt es ihm inner­halb von weni­gen Mona­ten das ein­fa­che Blu­men­mäd­chen Eli­za (Anne Wig­bers) bei Hofe ein­zu­füh­ren, so erhält er einen hohen Geld­be­trag. Im Ver­lauf der Hand­lung wird sehr schnell deut­lich, dass es Hig­gins weni­ger um das Geld als viel­mehr um eige­nen Ruhm geht. Eli­za zieht nach eini­gem Zögern bei Hig­gins ein, um sich bald dar­auf einem her­ri­schen, gna­den­lo­sen und unmensch­lich stren­gen Lehr­meis­ter gegen­über­zu­se­hen. Trotz tag­täg­li­cher ver­ba­ler Ernied­ri­gun­gen stel­len sich rasch die ers­ten Erfol­ge ein: Eli­za über­win­det schnell den eige­nen der­ben Dia­lekt, lernt sich als Dame des Hofes zu bewe­gen und zu arti­ku­lie­ren. Sie ent­wi­ckelt all­mäh­lich Zunei­gung zu ihrem Lehr­meis­ter, der in ihr jedoch nur das Werk­zeug der Erfül­lung sei­ner eige­nen Sucht nach Ruhm sieht: Für ihn ist sie ein Expe­ri­ment, redu­ziert auf den Gegen­stand, das Objekt. 

Aber das Expe­ri­ment ent­wi­ckelt sich, es ent­wi­ckelt sich zu einem Men­schen, der sei­ner selbst bewusst ist. Eli­za lernt in der Aus­ein­an­der­set­zung mit Hig­gins die reflek­tier­te Wahr­neh­mung ihrer selbst und der sie umge­ben­den, in blo­ßen For­men erstarr­ten Gesell­schaft, dar­ge­stellt durch Tei­le der Fami­le Eyns­ford-Hill (Lui­se Bus­se, Tina Schuck­mann) und Eli­zas Vater Alfred Doo­litt­le (Mari­na Sie­mers). In ihrer Reflek­ti­on nimmt sie ihren Lehr­meis­ter als­bald als das war, was er ist: ein sno­bis­ti­scher, wenn­gleich genia­ler Wis­sen­schaft­ler, der von sei­ner Mut­ter (Ana­sta­sia Trom­fimt­schuk) und sei­ner Haus­häl­te­rin Mrs. Pear­ce (Kat­rin Weil­bach) höchst abhän­gig, ohne sie sogar kaum exis­tenz­fä­hig ist. Auf­grund sei­ner Begrenzt­heit im Den­ken kommt er als Part­ner nicht mehr in Fra­ge. Eli­za eman­zi­piert sich von Hig­gins und erreicht einen Stand in ihrer Ent­wick­lung, der ihr eine Rück­kehr in ihr Milieu unmög­lich macht, sie aber befä­higt, den sie umwer­ben­den, auf­rich­ti­gen jun­gen Mann Fred­dy Eyns­ford-Hill (Jan Schul­te) als nach­hal­ti­gen Part­ner zu erkennen. 

Die neu­en Fähig­kei­ten erre­gen das Inter­es­se von Hig­gins zu spät: Er geht in zwei­fa­cher Hin­sicht leer aus. Die Frau sei­ner Träu­me ver­lässt ihn. Viel bedeut­sa­mer: Die Chan­ce der Erwei­te­rung des eige­nen Hori­zonts ver­lässt ihn mit ihr. 

Die schau­spie­le­ri­sche Leis­tung der Akteu­re über­rasch­te: sämt­li­che Rol­len wur­den authen­tisch gefüllt und mach­ten den Abend zu einem Erleb­nis, wel­ches mir per­sön­lich oft nur von pro­fes­sio­nel­len Büh­nen ver­mit­telt wird. Der Haupt­dar­stel­ler Jonas Strick­ling (Prof. Hig­gins) schien gera­de­zu in sei­ner Rol­le auf­zu­ge­hen, und auch Anne Wig­bers (Eli­za) meis­ter­te pikan­te Sze­nen pro­fes­sio­nell und beherrscht. Wir­kungs­voll umrahmt wur­den die Haupt­fi­gu­ren durch die Rol­len von Petra Wilkens/Friederike Arnold (sar­kas­ti­sche Zuhö­re­rin­nen), Julia­ne Rich­ter (Stu­ben­mäd­chen) und Hun­ter Götz­mann (ein Mann).

Das Stück wur­de immer wie­der durch qua­li­ta­tiv anspre­chen­de und sti­lis­tisch über­ra­schend breit gefä­cher­te Band­mu­sik der Musik-AG unter der Lei­tung von Jens Scholz berei­chert. Ins­be­son­de­re die Gesangs­ein­la­gen des Aus­tausch­schü­lers Hun­ter Götz­mann sorg­ten durch imma­nen­te Komik für viel Erhei­te­rung in die­sem ernst­haf­ten Stück. Die Stim­me von Clau­dia Lam­ping unter­strich sowohl die schwa­chen als auch die selbst­be­wuss­ten Facet­ten der Figur Eli­za in einer Auf­füh­rung, die ohne die Mit­hil­fe vie­ler hier unge­nann­ter guter Geis­ter im Hin­ter­grund (Mas­ke, Licht, Ton, Büh­nen­bild, Soff­leu­sen, Kos­tü­me…) nicht hät­te rea­li­siert wer­den können.

Bei­de Regis­seu­re, Hubert Gel­haus (Lei­ter der Thea­ter-AG) und Alex­an­der Rol­fes, ver­si­cher­ten mir, ihr „Handwerk“ nicht gelernt zu haben: Das fällt schwer zu glau­ben ange­sichts des Ein­drucks, wel­chen die­ses Stück hinterlässt. 

Das sich ent­wi­ckeln­de Eigen­le­ben der „Kreation“ von Prof. Hig­gins ver­lieh ihm, dem gefühls­kal­ten Wis­sen­schaft­ler für einen Moment Emo­tio­nen wie Sehn­sucht, Lie­be und Schmerz. Die blo­ße Rea­li­sie­rung sei­nes Bil­des hät­te die­se Ver­än­de­run­gen nie bewir­ken kön­nen. Viel­leicht wer­den uns die Bil­der des­we­gen so oft ver­bo­ten: Sie bedeu­ten Still­stand, wenn nicht sogar Regres­si­on, wodurch sie den Pro­zess der Ent­wick­lung ver­hin­dern. Viel­leicht ist das eine mög­li­che Erkennt­nis die­ses unter­halt­sa­men Abends.

 

Vie­len Dank Thea­ter-AG, vie­len Dank Musik-AG!

 

Hagu!

Was man braucht: 

  • eigent­lich nur zwei gleich­gro­ße Gruppen

Wie das geht:
Bei­de Grup­pen stel­len sich in einer Rei­he auf, so daß jeder einem Teil­neh­mer aus der ande­ren Grup­pe gegen­über­steht. Zwei Teil­neh­mer (aus jeder Grup­pe einer) gehen in die Mit­te und stel­len sich ca. 50cm ent­fernt so auf, daß sie sich in die Augen schau­en kön­nen. Einer beginnt. Er schaut sei­nem Gegen­über in die Augen (solan­ge er mag!) und sagt irgend­wann ‚Hagu!‘. Wenn einer der bei­den zu lachen anfängt, hat die­ser ver­lo­ren. Der Gewin­ner tritt zurück in sei­ne Rei­he und der Ver­lie­rer stellt sich hin­ter ihm auf. Fängt kei­ner von bei­den an zu lachen, so ist der ande­re mit dem ‚Hagu!‘-sagen an der Rei­he. Wenn es auch hier kei­nen Gewin­ner oder Ver­lie­rer gibt, gilt das ‚Duell‘ als unent­schie­den, und bei­de tre­ten in ihre Rei­he zurück.Nach jeden ‚Duell‘ folgt ein wei­te­res, bis alle an der Rei­he waren. Man spielt eine begrenz­te Zahl von Durch­läu­fen (3–5mal). Gewon­nen hat die Grup­pe mit den meis­ten ‚Gefan­ge­nen‘. Ver­liert jemand, der Gefan­ge­ne hin­ter sich ste­hen hat ein ‚Duell‘, so sind sel­bi­ge befreit und kön­nen wie­der für ihre Grup­pe am Spiel teilnehmen.

Erfah­run­gen:
Irgend­wie kann man dem Blick eines ande­ren meist nicht sehr lan­ge stand­hal­ten, so daß die Sor­ge, das Spiel kön­ne zu lan­ge dau­ern, unbe­grün­det ist. Meis­tens bedarf es nicht ein­mal des Wor­tes ‚Hagu!‘, um jeman­den zum Lachen zu brin­gen – eine Gri­mas­se (ist erlaubt!) tut es dann auch schon. Ein für alle Betei­lig­ten sehr wit­zi­ges Spiel!

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