EDV und das ewige Leid…

Irgend­wie sind die Wis­sen­den in der EDV ganz schnell die als arro­gant Ver­ru­fe­nen. Wenn man jetzt noch einen drauf­set­zen woll­te, könn­te man sagen, dass Kom­pe­tenz von unten immer wie Arro­ganz aus­schaut, aber so rich­tig wei­ter kommt man damit auch nicht.

Mir ist neu­lich zufäl­lig eine Aus­ga­be von „Log­in“ (LOG IN Ver­lag) in die Hän­de gefal­len. Dar­in geht es um infor­ma­ti­sche Bil­dung und Com­pu­ter in der Schu­le. Nun sind Infor­ma­ti­ker in der Regel nicht die bes­ten Freun­de von Admi­nis­tra­to­ren und Möch­te­gern­pro­gram­mie­ren wie mir, aber es fin­det sich ein inter­es­san­ter Ansatz zur Ver­mitt­lung von ITG-Wis­sen in einem Arti­kel von Sig­lin­de Voß.

Dar­in ent­wi­ckelt die Autorin die Idee, den objekt­ori­en­tier­ten Ansatz vie­ler moder­ner Pro­gram­mier­spra­chen auf die Ver­mitt­lung von Kennt­nis­sen in Anwen­dungs­soft­ware zu über­tra­gen. Das macht inso­fern Sinn, als dass eben­die­ser Anwen­dung­s­oft­ware unter der Hau­be ein objekt­ori­en­tier­ter Ansatz zugrun­de liegt.

Eigent­lich ist das auch gar nicht so schwer: Es gibt z.B. in jeder Text­ver­ar­bei­tung ver­schie­de­ne Klas­sen. Ein Zei­chen ist eben­so eine Klas­se wie ein Absatz oder eine Sei­te. Ein kon­kre­tes Zei­chen wäre dann ein Objekt mit bestimm­ten Eigen­schaf­ten (Far­be, Schrift­grö­ße, Schrift­schnitt usw.). Mit der rech­ten Maus­tas­te kann ich über das Kon­text­me­nu auf die­se Eigen­schaf­ten zugrei­fen und sie verändern.

Frü­her muss­te ich sagen: Um Schrift kur­siv zu set­zen, mar­kierst du sie mit der Maus und klickst dann auf „i“. Mit einem objekt­ori­en­tier­ten Ansatz kann ich sagen: Die ver­än­derst bit­te die Eigen­schaft „Schrift­schnitt“ des Zei­chens x. Die SuS müs­sen dazu ledig­lich ler­nen, wie man auf die Eigen­schaf­ten eines Objek­tes zugreift und das funk­tio­niert z.B. in Open­Of­fice immer gleich. So kann ich Klas­se um Klas­se ein­füh­ren und die Eigen­schaf­ten ihrer Objek­te ent­de­cken las­sen – kein „Zuerst klickst du auf… und dann…“ mehr – net­te Vor­stel­lung. Lässt sich gut mit Mood­le kombinieren.

23. März 2008, Freya

Freya

Ich über­win­de Grenzen

Ich muss­te den Ort verlassen,

An dem ich alles hat­te, denn es war Zeit.

Ich wäre zu Grun­de gegangen.

Ich bin wehr­los und schwach.

Die Wei­te der neu­en Mög­lich­kei­ten macht mir Angst.

Ich brau­che die Gren­zen einer Hand,

Die die mei­ne fest­hält, die sich oft genug verliert.

Ich bin eine Königin.

Ich zau­be­re allen Men­schen hel­le Stimmen.

Ich mache sie sanft und war­me Gedan­ken in den Köpfen.

Ich brin­ge sie zum Lächeln, ob sie wol­len oder nicht.

Ich bin in allem, was ich bin,

viel­leicht schon jetzt das Wunsch­bild eures Seins.

Freya, 23. März 2008

3410g, 50cm

Es freu­en sich

Kers­tin, Maik, John, Tjor­ven und Nisse

Tooltips für Moodle

Tool­tips sind klei­ne „Sprech­bla­sen“, die erschei­nen, wenn man mit der Maus auf einen Link fährt. Man kennt so etwas von einem bekann­ten Betriebs­sys­tem, dass einen immer bevor­mun­den möch­te und immer alles bes­ser weiß. Inner­halb von Mood­le könn­te das so aussehen:

Ein Tooltip in Moodle

Es ist auch gar nicht so schwer, die­ses Fea­ture inner­halb von Mood­le zu nut­zen. Aller­dings ist etwas win­zig klei­ne Arbeit im Code not­wen­dig – es muss ein The­me etwas modi­fi­ziert wer­den. Jetzt aber die ein­zel­nen Schritte:

  1. Laden Sie das not­wen­di­ge Java­script von des Sei­te des Autors Wal­ter Zorn herunter
  2. Gehen Sie mit einem FTP-Pro­gramm in den Ord­ner /theme des Moodlesystems
  3. Legen Sie einen Ord­ner mit dem Namen „tool­tip“ an
  4. Kopie­ren Sie den Inhalt des Ord­ners „stan­dard­white“ in den neu ange­leg­ten Ord­ner „tool­tip“
  5. Ent­pa­cken Sie das her­un­ter­ge­la­de­ne Archiv direkt in die­sen Ord­ner. Es müs­sen dann die Datei­en „wz_tooltip.js“ und „tip_followscroll.js“ inner­halb des Ver­zeich­nis­ses liegen.

Öff­nen Sie die Datei „header.html“ mit einem Edi­tor Ihrer Wahl und fügen Sie hin­ter den Zeilen

<body<?php
echo “ $body­tags“;
if ($focus) {
echo “ onload=\„setfocus()\““;
}

Fol­gen­des ein (alles in eine Zeile):

<script type=„text/javascript“ src=“<?php echo $CFG->httpswwwroot.‘/theme/‘.current_theme()?>/wz_tooltip.js“></script>

Damit ist das The­me modi­fi­ziert und Sie kön­nen inner­halb die­ses The­mes die Eigen­schaf­ten des Tool­tip-Scripts nut­zen (also nur in Kur­sen, die das The­me „tool­tip“ ver­wen­den. Wich­tig ist vor allen Arbei­ten, dass Sie inner­halb ihres Pro­fils die WYSI­WYG-Edi­tor abschalten.

Wenn Sie jetzt einen Link ein­fü­gen, müs­sen Sie fol­gen­des in den Link-Tag <a href= …> einfügen:

<a href=„linkziel.html“ onmouseover=„Tip(‚Text, der erschei­nen soll‘)“ <br>onmouseout=„UnTip()“>Linkname</a>

Durch den Ver­zicht auf den HTML-Edi­tor eig­net sich beson­ders die Start­sei­te für den Ein­satz von Tool­tips. Der Edi­tor im WYSI­WYG-Modus zer­stört lei­der die Lin­kat­tri­bu­te. Mit Tool­tips ver­se­he­ne Sei­ten dür­fen Sie also nur bei aus­ge­schal­te­ten Edi­tor verwenden!

Wer noch mehr gestal­ten möch­te, z.B. mit Far­ben, Bil­dern, run­den Ecken, ech­ten Sprech­bla­sen, soll­te sich ein­mal auf der Web­sei­te des Autors umse­hen. Da gibt es unend­li­che Möglichkeiten.…

Natür­lich kön­nen Sie jedes The­me modi­fi­zie­ren, Wicht ist nur, das Script-Tag direkt nach dem Body-Tag einzufügen.

Asymmetrische C‑Atome (stereogene Zentren)

Betrach­ten Sie ein­mal fol­gen­de zwei Verbindungen:


In bei­den Fäl­len han­delt es sich um Brom-Chlor-Iod-Methan. Trotz­dem kann man die­se bei­den Mole­kü­le mit der Maus dre­hen, wie man möch­te – es wird nie mög­lich sein, bei­de voll­stän­dig deckungs­gleich aus­zu­rich­ten. Allen­falls bekommt man durch eine Spie­ge­lung etwas Ord­nung in die Sache hinein:

Asymmetrisches C-Atom an Spiegelebene

Das liegt an einer Beson­der­heit des zen­tra­len C‑Atoms: Es besitzt vier ver­schie­de­ne Sub­sti­tu­en­ten (Br, Cl, I, H). Trotz glei­cher Struk­tur und glei­cher Ver­knüp­fung der ein­zel­nen Ato­me unter­ein­an­der lie­gen hier Iso­me­re vor. Man nennt die­se Form der Iso­me­rie Ste­reoi­so­me­rie. Ste­reoi­so­me­re ver­hal­ten sich wie Bild und Spiegelbild.
Beson­ders wich­tig ist die Ste­reoi­so­me­rie bei Zucker­mo­le­kü­len, da bei ihnen gehäuft asym­me­tri­sche C‑Atome auf­tre­ten. Die dar­aus resul­tie­ren­den, unter­schied­li­chen Struk­tu­ren bedin­gen eine unter­schied­li­che Bedeu­tung für den Stoff­wech­sel. So las­sen sich Süß­stof­fe pro­du­zie­ren, die für den mensch­li­chen Kör­per unver­dau­lich sind, aber den­noch das Leben verzuckern.

Warum Strukturformeln von Zuckermolekülen eigentlich keine Strukturformeln sind

Dazu muss man etwas aus­ho­len. Ich begin­ne ein­mal mit Gly­ce­rin, dass sich durch fol­gen­de Struk­tur­for­meln dar­stel­len lässt:

Vergleich Glycerindarstellungen

Bei­de Dar­stel­lun­gen sind abso­lut gleich­wer­tig. Schließ­lich ist die C‑C-Ein­fach­bin­dung frei dreh­bar, sodass sich die OH-Grup­pen fast belie­big aus­rich­ten kön­nen. Tat­säch­lich wer­den sie bevor­zugt im Raum den größt­mög­li­chen Abstand zuein­an­der ein­neh­men, da das die ener­gie­ärms­te Form darstellt.

Bei einem Oxi­da­ti­ons­pro­dukt des Gly­ce­rin, dem Gly­ce­ri­nal­ed­hyd, sieht das etwas anders aus:

Vergleich Glycerinaldehyddarstellungen

Um zu ver­ste­hen, wie es dazu kommt, dass hier von zwei ver­schie­de­nen For­men gespro­chen wird, muss man die Mole­kü­le etwas anders darstellen:


Ver­su­che Sie ein­mal, mit der Maus bei­de Mole­kü­le so zu dre­hen, das sie deckungs­gleich neben­ein­an­der­lie­gen. Es klappt natür­lich nicht, aber wor­an liegt das?
Die bei­den Mole­kü­len sind Ste­reoi­so­me­re. Bedingt wird dies durch das mitt­le­re C‑Atom, wel­ches an jeder sei­ner vier Bin­dungs­mög­lich­kei­ten eine ande­re Grup­pe, bzw. vier ver­schie­de­ne Sub­sti­tu­en­ten trägt. Ein der­ar­ti­ges C‑Atom wird asym­me­tri­sches Koh­len­stoff­atom genannt.
Es macht also einen Unter­schied, ob man bei asym­me­tri­schen C‑Atomen in Zucker­mo­le­kü­len die OH-Grup­pe nach rechts oder nach links schreibt. Bloß wie kommt man man von der Struk­tur­for­mel zum kor­rek­ten 3d-Molekülmodell?

Das ist sehr einfach:
Rich­ten Sie die Alde­hyd­grup­pe nach oben aus. Dre­hen Sie das asym­me­tri­sche C‑Atome (es ist das C‑Atom in der Mit­te) so, dass sowohl die OH-Grup­pe als auch das Was­ser­stoff­atom Ihnen „ent­ge­gen­schau­en“, also aus der Bild­schir­mebe­ne hin­aus­ra­gen. Steht nun die OH-Grup­pe rechts, muss sie auch in der Struk­tur­for­mel rechts ste­hen. Steht sie links, muss das auch in der Strukt­for­mel so rea­li­siert sein.
Daher sind Struk­tur­for­meln von Zuckern kei­ne ein­fa­chen Struk­tur­for­meln mehr, da sie zusätz­li­che Infor­ma­tio­nen über den geo­me­tri­schen Auf­bau ent­hal­ten. Man spricht daher von Pro­jek­tio­nen, bzw. genau­er von soge­nann­ten Fischer Pro­jek­tio­nen.

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