Dinge, die heute kaum einer mehr weiß – Teil 1

Automatisch *fett* und _unterstrichen_

Von Stern­chen (*) umschlos­se­ner Text wird auto­ma­tisch fett und von Unter­stri­chen (_) umschlos­se­ner Text auto­ma­tisch unter­stri­chen ange­zeigt, z. B. *fett*. Nach Anwen­dung der For­ma­tie­rung sind die Stern­chen und Unter­stri­che nicht mehr sichtbar.

… mei­ne Lieb­lings­for­ma­tie­rungs­hil­fe in Open­Of­fice – kommt aus der Hil­fe­da­tei. Soooo prak­tisch – ein­fach *fett* schrei­ben und schon wird es fett. Ein­fach _unterstrichen_ schrei­ben und schon wird unterstrichen.

Viel Kamera für kleines Geld…

… fiel mich neu­lich durch die E‑Bucht in die Hän­de. Das Gold­stück­chen hört auf den Namen Aip­tek AHD, kos­tet rund 120,- Euro und avan­ciert zur Zeit zu mei­ner innigs­ten Affä­re. So sieht sie aus:

Maiks neue Kamera

Sie kann:

  1. Bil­der mit fünf ech­ten Mega­pi­xeln schießen
  2. Vide­os im *.mov-For­mat auf die SD-Kar­te legen
  3. Live-Bil­der von Che­mie-Expe­ri­men­ten an einen Bea­mer über­tra­gen und gleich­zei­tig aufnehmen
  4. pro­blem­los in der Hosen­ta­sche getra­gen werden
  5. SD-Kar­ten bis 32GB vertragen

Dabei ist sie so klein und hand­lich (hand­tel­ler­groß) und so schnell ein­satz­be­reit, dass man sie tat­säch­lich benutzt. Die Bild­qua­li­tät ist bei nicht zu kri­ti­schen Licht­ver­hält­nis­sen aus­ge­zeich­net (HD), der Ton zuge­ge­be­ner­ma­ßen beschei­den, aber das ist er bei den meis­ten aus­ge­wach­se­nen Kame­ras prin­zip­be­dingt auch.

Als Tafel­bild­knip­se, Expe­ri­ment­do­ku­men­tie­rer und Schü­ler­spie­gel ist das Ding unschlag­bar, wenn es nicht zu dun­kel wird, denn das Fix­fo­kus­ob­jek­tiv gibt nicht üppig viel Licht­stär­ke her. Fil­men ist im Abstand von ca. 5cm in der Makro­ein­stel­lung mög­lich. Das Zoom arbei­tet aus­chließ­lich digi­tal und ruckelnd, aber ich war schon frü­her der Typ, der mit Fest­brenn­wei­ten durch die Gegend gelau­fen ist.

Auf dem Tag der offe­nen Tür habe ich glatt ein paar sehr gute Spon­ta­n­ein­drü­cke gefilmt.
Die 120 Minu­ten Film, die eine 4GB SD-Kar­te in höchs­ter Qua­li­tät schluckt, rei­chen mir voll und ganz.

Net­tes Spiel­zeug für den natur­wis­sen­schaft­li­chen Leh­rer (Phy­sik, Che­mie, Bio, Sport).

The world is collapsing…

… es gibt Tage, die irgend­wie beschei­den lau­fen. So albern der blö­de Spruch

Ich wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgend­wo ein Licht­lein her“

auch ist: Heu­te traf er zu. Nach einem Schul­tag mit mehr Tiefs als Hochs ging zu mei­nem Fahr­rad. Ich bin ja nie­mand, der ein nor­ma­les Fahr­rad haben kann, nein, es muss ja ein Trans­port­rad sein:

Mein Fahrrad

Heu­te steck­te im Schloss ein klei­ner Zettel:

Nachricht an die Post

Der aller­ers­te Impuls bestand dar­in, zu den­ken, dass ich als Deutsch­leh­rer im Spe­zi­el­len und mein Gym­na­si­um im All­ge­mei­nen völ­lig ver­sagt hat­te. Schließ­lich haben wir in Nord­deutsch­land durch­aus wei­che und har­te „bs“. Aber auf dem Nach­hau­se­weg wur­de mir dann klar, welch Bot­schaft und welch meta­pho­ri­scher Anklang in der Hand­lung an sich steckt: Ein Post­fahr­rad – oder eines, was dafür gehal­ten wird – erhält selbst Post, Post, die sei­nem Besit­zer mah­nend wis­sen lässt, dass er einen Gegen­stand durch die pri­va­te Nut­zung sei­ner Bestim­mung ent­frem­det hat und dass ihm jedes Recht eben­da­zu fehlt. Und dazu war eine der Schrift nach noch sehr jun­ge Dame zu den­ken im Stan­de. Es gibt noch Hoff­nung für die Welt – I’ll turn on the radio.

Kugelteilchenmodell over head…

Der gute alte Over­head­pro­jek­tor ist immer wie­der für Über­ra­schun­gen gut. Momen­tan kämp­fe ich gera­de in mei­ner 6. Klas­se mit den Geheim­nis­sem von hete­ro­ge­nen und homo­ge­nen Gemi­schen. Dazu hat­ten wir expe­ri­men­tell die „Abga­se“ beim Erhit­zen von Was­ser und bei der Ver­bren­nung einer Ker­zen mit Hil­fe einer küh­len Glas­plat­te unter­sucht. Der Rück­stand beim Was­ser war flüs­sig, der von der Ker­ze fest. Die Ker­ze konn­ten wir rußen, das Was­ser ver­damp­fen sehen. Da muss­te also auf jeden Fall in bei­den Fäl­len ein hete­ro­ge­nes Gemisch her­aus­ge­kom­men sein. Nun galt den Unter­schied von Dampf und Rauch im Kugel­teil­chen­mo­dell zu beschrei­ben (ja, auch eine 6. Klas­se kann sich die abs­trak­ten Kugel­teil­chen vor­stel­len…). Eine spon­ta­ne Idee: Ich wer­fe ver­schie­den gro­ße run­de Teil­chen auf einen Over­head­pro­jek­tor und las­se die SuS mal machen:

So sah es wirklich aus...

Die kann­ten die Aggre­gat­zu­stän­de im Kugel­teil­chen­mo­dell und konn­ten sofort Gas (rote Kugeln) und Flüs­sig­keits­teil­chen (Cent­stü­cke) dar­stel­len. In der Pro­jek­ti­on sah es dann so aus:

Die Dampfprojektion

Den Rauch (der ja fes­te Antei­le besitzt), stell­ten die SuS so dar:

Projektion Rauch

Man sieht sehr hübsch die „geord­ne­ten“ fes­ten Teil­chen (die auch beim Lager­feu­er so in den Augen schmerzen).

Beim Legen gab es noch eini­ge Zufäl­le: Wenn man Kugel näm­lich von der Mit­te aus­ge­hend gleich­mä­ßig ver­teilt, stre­ben von der Mit­te aus­ge­hend zu den Rän­dern des Pro­jek­tors. Das ist fast so, als ob man einen Alko­hol­trop­fen in einem Luft­bal­lon verdampft.

Hübsch war auch, dass sich die gesam­te Klas­se mit an Theo­rie­fin­dung betei­li­gen konn­te – so ein Over­head­bild lässt sich auch in der letz­ten Rei­he erken­nen, gera­de wenn es so der­ma­ßen varia­bel und exor­bi­tant didak­tisch redu­ziert ist.

Ich wer­de noch wahnsinniger:

Ich ver­su­che jetzt ein­mal, die Vor­gän­ge bei einer Destil­la­ti­on mit die­sen Kugeln dar­stel­len zu las­sen. Müss­te mit einer vor­be­rei­te­ten Folie ganz gut gehen.

Wie die Bil­der zustan­de gekom­men sind, darf auch kei­ner erfahren:

Ein Schü­ler hat­te ein Foto­han­dy dabei und durf­te es zu Doku­men­ta­ti­ons­zwe­cken ein­schal­ten – ich wur­de ein­mal mehr vom eige­nen Erfolg über­rascht. Vie­len Dank, Artur!

Das Märchen von der Softwarefirewall

Mitt­ler­wei­le kann man sich kaum noch ret­ten vor einer Viel­zahl von Pro­gram­men, die die Sicher­heit eines Com­pu­ter­sys­tems erhö­hen sol­len. Ganz all­ge­mein fasst man der­ar­ti­ge Pro­gram­me unter dem Begriff „Fire­wall“ zusam­men. Was macht nun eine sol­che „Fire­wall“ genau?

Erst­mal ist eine in Soft­ware­fire­wall ein Pro­gramm, das den ein­ge­hen­den Daten­ver­kehr zu einem Com­pu­ter­sys­tem über­wacht, regle­men­tiert und ana­ly­siert. Gleich­zei­tig sorgt es dafür, dass auf dem PC nicht Pro­gram­me auf Ver­bin­dun­gen aus dem Inter­net lau­schen, die even­tu­ell schäd­lich sein könn­ten. Eine gute Soft­ware­fire­wall ana­ly­siert zudem den Inhalt von ein­tref­fen­den Daten­pa­ke­ten nach schäd­li­chem Inhalt, etwa Virensignaturen.

Ein Soft­ware­fire­wall ver­hin­dert jedoch nicht, dass Pro­gram­me mit dem Inter­net Kon­takt auf­neh­men, die man für die nor­ma­le Arbeit dort benö­tigt, etwa einen Inter­net­brow­ser. Tat­säch­lich kom­men vie­le Viren aber genau auf die­sem Weg auf den Rech­ner: Es wer­den Sicher­heits­lü­cken von Brow­sern, E‑Mailclients usw. aus­ge­nutzt. Des­halb bleibt es nach wie vor wich­tig, dass man die Soft­ware, die man zur Arbeit im Inter­net benö­tigt, auf aktu­el­lem Stand hält – die­se Arbeit nimmt einem die Soft­ware­fire­wall lei­der nicht ab.

Womit wir beim einem wich­ti­gen Punkt wären: Vie­le Nut­zer den­ken, dass die Instal­la­ti­on einer Fire­wall für den per­sön­li­chen Schutz aus­reicht. Dabei sind die meis­ten Soft­ware­fire­walls völ­lig macht­los gegen­über den klas­si­schen Ein­falls­to­ren für Viren (Brow­ser­lü­cken, E‑Mailanhänge).

Zudem lau­fen Soft­ware­fire­walls in der Regel mit erwei­ter­ter­ten Rech­ten auf einem Sys­tem und sind als Pro­gram­me selbst prin­zi­pi­ell anfäl­lig gegen­über Angrif­fen, etwa durch mani­pu­lier­te Daten­pa­ke­te, die z.B. einen klas­si­sche Buf­fero­ver­flow aus­lö­sen. Damit wird eine Soft­ware­fire­wall selbst zu einer Kom­po­nen­te, die eine poten­ti­el­le Gefaht dar­stel­len kann. Daher sind pro­fes­sio­nel­le Fire­walls als Appli­ance (= Kom­bi­na­ti­on aus Hard- und Soft­ware) rea­li­siert. Bei Ihrem Ver­sa­gen fällt die Aplli­ance, nicht jedoch auto­ma­tisch das von ihr zu schüt­zen­de Netzwerk.

Es geht doch viel einfacher:

Alle Pro­gram­me, die ins Inter­net Ver­bin­dun­gen auf­bau­en, wer­den ein­fach auf aktu­el­lem Patch­le­vel gehal­ten. Alle Pro­gram­me, die nicht benö­tigt wer­den, sind schlicht und ergrei­fend zu deak­ti­vie­ren. Wel­chen Sinn hat dann noch eine Soft­ware­fire­wall außer das Gewis­sen des Anwen­ders zu beruhigen?

Lei­der kann man nicht von jedem erwar­ten, dass er weiß, wie man unnö­ti­ge Diens­te auf sei­nem Sys­tem deak­ti­viert. Lei­der kann man nicht von jedem erwar­ten, dass er sich im Aktua­li­sie­ren von Stan­dard­soft­ware aus­kennt. Lei­der wie­gen gera­de sol­che Anwen­der sich durch das Instal­lie­ren einer Fire­wall in fal­scher Sicherheit…

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