Euro-Pro – netter Versuch…
Update April 2020:
Diese Artikel ist mittlerweile fast 12 Jahre alt. Die Rechtslage hat sich mit der DS-GVO mittlerweile erheblich geändert. Die Verbraucherrechte wurden teilweise gestärkt. Es könnte jedoch sein, dass die Euro Pro als Auskunftsagentur weiterhin besonderem Rechtsschutz unterliegt. Der zitierte Brief ist nicht mehr verwendbar. Eine aktualisierte Vorlage können Sie z.B. hier erhalten.
Artikel im Original:
Neulich purzelte ein Brief der Firma Euro-Pro aus unserem Briefkasten. Diese Firma stellt sich im Internet wie folgt dar:
Die EURO-PRO GmbH ist Ihr zuverlässiger Partner bei der Ermittlung von unbekannt verzogenen Kunden und Schuldnern in Deutschland und ganz Europa.
Darüber hinaus bieten wir Ihnen umfangreiche Wirtschaftsinformationen.
Auch im Bereich der Bonitätsprüfung und Geschäftsanbahnung bieten wir Ihnen hochautomatisierte Lösungen.
In mehr als 3000 Programmierstunden haben wir ein hochmodernes Ermittlungssystem entwickelt. Unser IT-Team integriert nahezu wöchentlich neue Ermittlungsmodule, die durch unser Expertenteam entwickelt wurden.
Wir nehmen Dienstleistung wörtlich und recherchieren für Sie professionell mit intelligenten und ebenso effizienten Methoden für Ihren Erfolg. Zeitnahe Bearbeitung ist für uns selbstverständlich.Quelle: http://www.euro-pro.de
Gegen das Geschäftsmodell lässt sich ja zunächst nichts einwenden, da die Zahlungsmoral in Deutschland ja wirklich nicht die beste zu sein scheint. In der Regel tauschen derartigen Unternehmen Datensätze mit den Einwohnermeldeämtern aus und analysieren diese auf Stichhaltigkeit.
Nun zum Brief:
Dieser Brief war aufgemacht, als handle es sich um amtliche Post. Meine Frau wurde aufgefordert, innerhalb einer zweiwöchigen Frist der obengenannten Firma ihr Geburtsdatum mitzuteilen. Außerdem wurde mitgeteilt, dass ihr Datensatz erstmalig an einen Dritten übermittelt worden ist. Die Firma schreibt weiter, dass sie mit dieser Mitteilung ihrer Pflicht gemäß Bundesdatenschutzgesetz nachkomme. Finde ich alles sehr spannend.
- Was denkt der normale Bürger, wenn eine Schuldnerauskunft ihm mitteilt, sie hätte seine Daten erstmalig einem Dritten übermittelt?
- Was denkt der normale Bürger, wenn er ein amtlich aussehendes Schreiben mit einer Art Fristsetzung erhält?
- Geburtsdaten sind in der Regel auch über Einwohnermeldeamtabfragen ermittelbar. Worum geht es dieser Firma also mit dem Schreiben?
Nunja, mir fiel dazu nichts weiter als die folgende Antwort (freundlicherweise nur per Fax) ein: