Verarmter Wortschatz = Sammelbeckenwörter

unklar!“, „unge­nau!“, „undif­fe­ren­ziert!“ – das sind Rand­be­mer­kun­gen, die SuS oft am Rand ihrer kor­ri­gier­ten Arbei­ten lesen müs­sen. Ich glau­be, dass SuS mit die­sen Wor­ten nichts anfan­gen kön­nen. Ich glau­be wei­ter­hin, dass es so vie­le didak­ti­sche Kon­zep­te gar nicht gibt, um die­ser Her­aus­for­de­rung Herr zu wer­den. Ich glau­be, wir leben in einer Gesell­schaft, die emo­tio­nal ver­armt. Die­se emo­tio­na­le Ver­ar­mung ist ein der Spra­che ables­bar. Von SuS höre ich oft den Ausspruch:

Ich bin gestresst!“

Stress“ ist ein Sam­mel­be­cken­wort für alle mög­li­chen Gefüh­le gewor­den. Man könn­te statt­des­sen auch sagen:

Ich lei­de unter den gan­ze Hausaufgaben.“

Ich bin trau­rig dar­über, kei­ne Zeit mehr für mei­ne Freun­de zu haben.“

Ich bin zor­nig über die blö­den Anfor­de­run­gen hier an der Schule.“

Ich bin total ver­zwei­felt, weil ich nicht weiß, ob ich alles hinbekomme.“

Ich habe Angst, nicht reicht­zei­tig mit dem Ler­nen fer­tig zu werden.“

All das u.v.m. kann gemeint sein, wenn jemand „gestresst“ ist. Viel­leicht liest man des­we­gen in Klau­su­ren oft von „Din­gen“, „Sachen“, „Leu­ten, die etwas sagen“, „Sachen, die sind“ oder moder­ner: „Aspek­ten“. Man liest sel­ten etwas von „Les­ar­ten“, „Denk­an­sät­zen“, „Kon­zep­ten“, „Auf­fas­sun­gen“.

Was hilft?

Wir müs­sen wahr­schein­lich mit SuS auf die Suche nach Wor­ten gehen. Wor­te für Gefüh­le sind dabei nach mei­ner Erfah­rung sehr gut geeig­net, weil sie die Über­lei­tung zu Wor­ten für z.B. Sprech­ak­te bil­den kön­nen. Ohne Wort­schatz kei­ne Rede, kein guter Auf­satz, kei­ne dif­fe­ren­zier­te Inhalts­an­ga­ben. Und den Aus­spruch: „Dein Wort ist ein Sam­mel­be­griff für alles Mög­li­che und das meint die Bezeich­nung ‚unklar‘ “ ver­steht viel­leicht ein Schü­ler eher… Denn „unklar!“, „unge­nau!“, „undif­fe­ren­ziert!“ sind schließ­lich Sam­mel­be­cken­be­grif­fe von uns Lehrern.

Kreidestafette

Aus der Rubrik: War­um soll ich etwas tun, was die SuS tun können?

Gele­gent­lich habe ich kei­ne Lust, ganz allei­ne die Tafel voll­zu­schrei­ben, z.B. in Che­mie. Da arbei­ten dann meh­re­re Klein­grup­pen an einem Ver­such und nun müs­sen die Ergeb­nis­se an die Tafel – oft erst in der nächs­ten Stun­de, weil der Riecken sich ein­mal mehr in der Zeit ver­schätzt hat.

Dann ver­tei­le ich drei oder vier Krei­de­stü­cke an SuS, die sich mel­den. Sie schrei­ben ihren Stich­punkt oder ihren Mess­wert an die Tafel und geben die Krei­de, wenn sie fer­tig sind, an einen ande­ren aus der Lern­grup­pe wei­ter usw.. Auch in Deutsch macht das gele­gent­lich Sinn, etwa wenn man sprach­li­che Beob­ach­tun­gen aus einer Stil­l­ar­beits­pha­se zusam­men­trägt (ich ver­ges­se z.B. grund­sätz­lich die Text­stel­le und muss dann noch ein­mal nachfragen).

Ich ste­he dann meist hin­ten irgend­wo in der Lern­grup­pe oder sit­ze auf einem der frei­ge­wor­de­nen Plät­ze und kann mir in aller Ruhe über­le­gen, wo ich nach­ha­ken oder posi­tiv ver­stär­ken muss. Gut für den Stress­ab­bau. Und den SuS scha­det es in der Regel auch nichts.

Bei Mess­wer­ten ist es natür­lich am schöns­ten, alles gleich am Bea­mer in das vor­be­rei­te­te Sheet der Tabel­len­kal­ku­la­ti­on ein­zu­tra­gen – dann am bes­ten aber schon wäh­rend des lau­fen­den Ver­su­ches. So erhal­ten die ande­ren Grup­pen schon eine Orientierung.

Rock your Schweinehund – die freie Rede üben

Och men­no, Herr Riecken, stand das etwa in dem Buch, dass Sie jetzt hier neben­bei Musik im Hintergrund

Roch your Schweinehund!
Rock your Schweinehund!

lau­fen las­sen sollen?“

Das stand da natür­lich nicht, aber ich dach­te mir: „Wenn schon eso­te­ro, dann rich­tig eso­te­ro!“. Und jetzt im Ernst: Die­ses nicht ganz güns­ti­ge Paket ( ca. 35,- Euro ) zum Erler­nen und Üben der frei­en Rede lie­fert im Wesent­li­chen das, was Leh­rer braucht, näm­lich kei­ne fer­ti­gen Kon­zep­te, son­dern Ideen, Anre­gun­gen, wit­zi­ge Übun­gen und Tex­te, die sich als Stein­bruch für z.B. auch das so belieb­te Semi­nar­fach nut­zen las­sen. Da gibt es Theo­rie (Uni­ver­sal­quan­to­ren, Mil­ton) genau so wie Tex­te zum Spie­len mit der eige­nen Stim­me. Da gibt es ein wenig Psy­cho­lo­gie, wenn auf­ge­deckt wer­den soll, wel­che meist inhalts­lo­sen Lieb­lings­phra­sen auch wir Leh­ren­de manch­mal dre­schen, z.B. „Das war ein stres­si­ger Tag“. „Stress“ ist ein Sam­mel­be­griff für alle mög­li­chen Emo­tio­nen gewor­den und hat daher inner­halb einer frei­en Rede oder in einem Vor­trag kei­nen Platz.  Eigent­lich sprucht gegen die­se manch­mal etwas „mana­ger­haf­te“ Box nur der hohe Preis pro gelie­fer­tem Wort. Dafür ist der Druck sehr auf­wen­dig, weil sämt­li­ches Mate­ri­al, eine CD und drei wit­zi­ge Büch­lein bei­lie­gen. Aber eine Men­ge Semi­nar­fach­stun­den sind damit geret­tet… Bis­her mögen es die SuS. Und scha­den kann eine gut beglei­te­te Prä­sen­ta­ti­on auch nie…

Tschepp, Kirchmey­er: Rock Your Schwei­ne­Hund!? , bei: Jung­fer­mann

Spielkram – Kleinwindrad…

… man bas­telt ja ger­ne – anders kann man sei­ne mas­ku­li­nen Trie­be in die­ser Gesell­schaft ja kaum noch aus­le­ben, Ange­ben und Hau­en sind ja fast ver­bo­ten und Sport ist ja auch nicht jeder­mans Sache.

In der E‑Bucht gibt es hin und wie­der güns­ti­ge Chi­na­im­por­te von Klein­wind­rä­dern zu erstei­gern. Das von mir ergat­ter­te Modell klärt den hohen Stahl­ver­brauch die­ses Lan­des mehr als auf: Nabe und bean­spruch­te Tei­le sind alle­samt aus Guss gefer­tigt. Die Wel­le ist fett­ge­la­gert und per Schmier­nip­pel leicht wie­der abzu­drü­cken, falls sie doch ein­mal tro­cken läuft. In vol­ler Pracht sieht das Modell jetzt so aus:

Ansicht aus der Totale

Ansicht aus der Totale

Der Mast besteht aus zwei 3,5m lan­gen 2‑Zoll-Stahl­roh­ren, wie sie jeder grö­ße­re Instal­la­ti­ons­be­trieb auf Lager hat und zuschnei­det. Im Fun­da­ment sind zehn Säcke Beton ver­ar­bei­tet, in den Hal­te­run­gen für die Abspann­lei­nen jeweils zwei. Ver­zink­tes 6mm Stahl­seil zum Abspan­nen bie­tet eben­falls die E‑Bucht zu sen­sa­tio­nel­len Prei­sen an.

Wei­ter­le­sen

Die polare Atombindung und wie man sie erklären kann

Elek­tro­nen­ver­tei­lung im Chlorwasserstoffmolekül

Ori­gi­nal­bild: http://de.wikipedia.org/wiki/Polare_Atombindung

Bei einer gewis­sen Dif­fe­renz der EN-Wer­te bei­den an einer kova­len­ten Bin­dung betei­lig­ten Ato­me kann es dazu kom­men, dass sich die Bin­dungs­elek­tro­nen bevor­zugt am elek­tro­ne­ga­ti­ve­ren Bin­dungs­part­ner auf­hal­ten, d.h. ihre Auf­halt­wahr­schein­lich­keit rund um die­sen ist höher – das ver­steht ja kein Mensch.

Jugend­li­che gehen aber ger­ne in die Dis­ko und in vie­len Dis­kos kann man die tan­zen­de Men­ge von oben beob­ach­ten. Nun gibt es in jeder Dis­ko auch Frau­en, die den soge­nann­ten „ein­sa­men Tanz“ zele­brie­ren (wer mehr dar­über wis­sen mag, möge ein­mal nach dem Begriff googlen).

Machen wir ein­mal fol­gen­de Annahme:

In die­ser Dis­ko gibt es zwei Frau­en, die 8m von­ein­an­der ent­fernt tan­zen. Sie tan­zen rela­tiv orts­fest. Eine von bei­den ent­spricht dem gän­gi­gen Schön­heits­ide­al etwas mehr als die ande­re. Um sie her­um tan­zen zwei Män­ner, die inner­halb der Dis­ko stän­dig ihren Platz wech­seln, also z.B. Pogo tan­zen – oder so. Wenn man die­se klei­ne Gesell­schaft nun 60 Minu­ten tan­zen lässt und jede Minu­te ein Foto macht, wird man fest­stel­len, dass man auf den 60 ent­stan­de­nen Fotos bei der mehr dem Schön­heits­ide­al ent­spre­chen­den Dame öfter einen Mann sieht als bei der anderen.

Die Frau­en sind die Atom­ker­ne (oder Atom­rümp­fe). Die Män­ner sind die Ele­kro­nen. Das ver­ste­hen vie­le SuS. Ich habe nach mehr sol­che Bil­der auf Lager. Irgend­wann mehr davon.

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