Neue Unterrichtsmethoden und Vermarktung
Ich stelle in letzter Zeit vermehrt fest, dass es eine Reihe von innovativen und interessanten Initiativen gibt, die allesamt das Ziel verfolgen traditionellen Unterricht zu ersetzen. Da gibt es dann tolle englische Abkürzungen und noch tollere superlative Aussagen über Erfolge bei den SuS.
Dazu einmal eine Hypothese:
Wenn eine Methode oder ein Konzept erfolgreicher als traditioneller Unterricht ist, so müssen es eigentlich auch die Arbeitsergebnisse sein, es sei denn, die Motivation der SuS durch die neue Methode ist für sich genommen schon das Unterrichtsziel.
Ich stelle fest, dass es bei vielen innovativen Projekten zwar viele Fotos von glücklichen Menschen und unzählige Zitate noch glücklicheres SuS gibt, jedoch sehr selten konkrete, authentische Arbeitsergebnisse – in Deutsch könnten das z.B. Schülertexte sein, die den Vergleich mit Texten aus traditionellen Unterrichtsformen standhalten oder übertreffen. Dabei dürfen dann beide Parteien gerne ihre „Best-of“-Kiste bemühen.
Ich frage mich, warum das so ist. Ketzerisch könnte man sagen, dass es dann eher darum geht, prinzipiell zu vermarkten und auszuschlachten, als darum nachhaltig zu arbeiten. Versöhnlich ließe sich anführen, dass sich moderne Didaktik als eine Didaktik der Lernwege und nicht als eine der Lernziele versteht – darüber und den Sinn sowie Ertrag müsste man auch noch einmal sprechen…
Ich glaube Projekten ohne authentische Arbeitsergebnisse nicht. Vielleicht bin ich dafür zu traditionell.