Moodle – eine persönliche Zwischenbilanz

Wofür hal­te ich mitt­ler­wei­le Moodle?

Mood­le ist für mich ein metho­di­sches Instru­ment, um Unter­richt medi­al anders zu gestal­ten. Wich­ti­ge Aspek­te sind dabei:

  1. Asyn­chro­ni­tät (zwi­schen Akti­on und Reak­ti­on kann Zeit vergehen)
  2. Orga­ni­sier­te Kom­mu­ni­ka­ti­on (und zwar min­des­tens teiloffene)
  3. Doku­men­ta­ti­ons­sphä­re (z.B. Mate­ria­li­en­be­reit­stel­lung für Lerngruppen)
  4. Zeit- und orts­un­ab­hän­gi­ge Ver­füg­bar­keit der Inhalte

Was sehe ich an Mood­le kritisch?

Mood­le ist mitt­ler­wei­le ein hoch­kom­ple­xes, in sei­nen Tie­fen recht schwer durch­schau­ba­res und hoch­gra­dig indi­vi­dua­li­sier­ba­res Sys­tem gewor­den. Das birgt Chan­cen, aber auch die Gefahr didak­ti­scher und metho­di­scher Reg­gres­si­on. Unter­richt wird m.E. nicht bes­ser allein durch den Ein­satz von Mood­le. Mood­le bie­tet mitt­ler­wei­le sogar die Mög­lich­keit, dass oft kri­ti­sier­te Sys­tem Schu­le mit allen als ver­krus­te­tet emp­fun­de­nen Lern­struk­tu­ren vir­tu­ell 1:1 nach­zu­bau­en. Dazu eini­ge Analogien:

Wei­ter­le­sen

Running on lenny…

Pein­lich genug: Durch sources.list-Gemurkse hat­te mein gutes Ser­ver­lein für den Pri­vat­ge­brauch irgend­wie die ver­wund­ba­ren SSH-Keys aus open­s­sl nicht kuriert – darf man eigent­lich gar nicht erzäh­len… Das ist dan­kens­wer­ter Wei­se dadurch auf­ge­fal­len, dass ich einen SSL-Key durch eine CA unter­schrei­ben las­sen woll­te. Tja, und http://www.psw.net ver­wei­ger­te dar­auf doch gleich die Annah­me mei­nes Schlüs­sels  (vul­nerable key used), sehr emp­feh­lens­wer­te Fir­ma. Und da dach­te ich mir: Wenn schon, denn schon.

Ergeb­nis:

riecken.de läuft seit eben auf der neu­en, sta­bi­len Debian­ver­si­on Len­ny. Ich hat­te noch kurz über­legt, vor­her MyS­QL zu repli­zie­ren und den Stand­by­mail­ser­ver auf Funk­ti­on zu über­prü­fen – aber: no risk, no fun. Ein Back­up-MX wäre viel­leicht ein­mal ein Projekt.

Eine Ant­wort auf pings nach der „reboot“-Eingabe hat doch etwas beru­higt, obwohl das hier kein Pro­duk­tiv­sys­tem ist. Das Back­up lag hier zu Hau­se auf der Plat­te und wäre auch Dank Kabel­deutsch­land recht schnell wie­der online gewe­sen – aber so ist es doch viel bes­ser. Ich mag Debian.

End­lich xcache und diver­se ande­re, neue Soft­ware­ver­sio­nen… Neben­bei fällt einem dann auch noch auf, dass poli­cy-weight irgend­wann ama­vis-Expe­ri­men­ten geop­fert wur­de. Der tut jetzt auch wie­der sei­nen Dienst – Post­fix hat aber schon so mit den ein­ge­bau­ten Fil­tern ziem­lich viel Mist weggefangen.

Kohlenstoffdioxidausstoß – Grenzwert der EU

Gera­de habe ich in mei­nem Kurs aus grund­le­gen­dem Niveau (das heißt in ande­ren Bun­des­län­dern „Grund­kurs“) fol­gen­de Auf­ga­ben­stel­lung für das Abitur­trai­ning her­aus­ge­ge­ben. Es ist ein gutes Bei­spiel dafür, dass man mit lang­wei­li­gen Rech­nun­gen zur mola­ren Mas­se doch recht aktu­ell sein kann… Das Bei­spiel ist durch die Beschrän­kung auf Octan natür­lich recht stark idea­li­siert, lie­fert aber erstaun­lich rea­lis­ti­sche Zah­len­wer­te, was mich zu der Fra­ge führt, ob in der EU-Komis­si­on wirk­lich mir rea­lis­ti­sche­ren Kraft­stoff­zu­sam­men­set­zun­gen gerech­net wird.

Ein­lei­tung:

In der EU wur­de vor­ge­schla­gen, einen ver­bind­li­chen Grenz­wert für den CO2-Aus­stoß von Neu­wa­gen vor­zu­schrei­ben. Dabei wur­de ein Grenz­wert von 130g/km vor­ge­schla­gen. Dies stieß auf hef­ti­gen Wider­stand der Auto­mo­bil­her­stel­ler und führ­te zur Ein­füh­rung zahl­rei­cher Aus­nah­me­re­ge­lun­gen. Der CO2-Aus­stoß eines Auto­mo­bils ist direkt abhän­gig vom sei­nem Ver­brauch, der in l/100km ange­ge­ben wird.

Auf­ga­ben:

  1. Wie viel Liter Ben­zin darf ein Neu­wa­gen laut die­ser Vor­schrift maxi­mal ver­brau­chen, um     den gefor­der­ten Grenz­wert ein­zu­hal­ten? Gehen sie ver­ein­facht davon aus, dass Ben­zin     ledig­lich aus Octan (Dich­te: 0,7g/cm3) besteht und im Motor voll­stän­dig ver­brannt wird.
  2. Ein Por­sche Cayenne Tur­bo S ver­braucht bei Höchst­ge­schwin­dig­keit und extre­men Beschleu­ni­gungs­ma­nö­vern bis zu 66,7 Liter Kraft­stoff auf 100km (10,6 Liter     Durch­schnitts­ver­brauch lt. Her­stel­ler, Quel­le: Bild.de). Um wie viel Pro­zent wird dann bei  die­sen extre­men Betriebs­be­din­gun­gen der von der EU vor­ge­se­he­ne Grenz­wert über­schrit­ten, wenn Sie von den glei­chen Vor­aus­set­zun­gen wie bei Auf­ga­ben­teil 1) vorgehen?
  3. Wie vie­le kg Glu­co­se (Dich­te: 1,562g/cm3) muss eine Pflan­ze auf natür­li­chem Weg pro­du­zie­ren, damit die Ener­gie­men­ge gelie­fert wer­den kann, die ein EU-Norm kon­for­mes Auto­mo­bil auf 100km umsetzt?

Die Rech­nung ist nur im ers­ten Fall ein wenig aufwendiger.

Wei­ter­le­sen

Nein, bitte keine Kleingruppen!

Ich unter­rich­te in einem Kurs in der 13. Jahr­gangs­stu­fe, der sich nun­mehr dem Abitur nähert. Wir bin­den gera­de The­men aus den vor­he­ri­gen Jahr­gän­gen qua­si als Wie­der­ho­lung und Ver­tie­fung in neue Kon­tex­te ein, da die wesent­li­chen abitur­re­le­van­ten Aspek­te eigent­lich ziem­lich abge­han­delt sind.

Ich hat­te kürz­lich in einer etwas umfang­rei­che­ren Haus­auf­ga­be eini­ge Rech­nun­gen wie­der­ho­len las­sen, an denen ich auch for­ma­le Aspek­te (Wie schrei­be ich das sinn­voll doku­men­tiert auf?) ger­ne wie­der­ho­le. Die grund­sätz­li­chen Fak­ten sind den SuS dabei bekannt.

Für die Aus­wer­tung bot sich daher nach mei­nem Emp­fin­den die Grup­pen­ar­beit an, in der Rechen­an­sät­ze und ‑wege ver­gli­chen wer­den soll­ten, um auf Basis des Vor­wis­sens selbst­stän­dig eine pro­to­ty­pi­sche Lösung zu ent­wi­ckeln, um die­se dann anschlie­ßend im Ple­num zu präsentieren.

Das woll­ten die SuS nicht. Sie woll­ten die Tafel. Sie woll­ten es fron­tal mit dem Unter­ton: „Nicht schon wie­der neue Unter­richts­for­men!“. Was ist da bloß schiefgelaufen?

Viel­leicht liegt es ein­fach auch nur dar­an, dass vor dem Abitur Klar­text ein­fach mehr Sicher­heit schafft… Man kann gegen auto­ri­tär ange­leg­te Sys­te­me und Unter­richts­for­men ja sagen, was man will: Sie schei­nen Sicher­heit zu geben und zumin­des­tens für einen klar umgrenz­ten Zeit­raum und in einem begrenz­ten Kon­text ein­fach zu funktionieren.

Schneeball

Ges­tern gab es zum aller­ers­ten Mal an unse­rer Schu­le einen Schul­ball – völ­lig los­ge­löst von irgend­wel­chen Anläs­sen. Ein­fach ein­mal gemein­sam mit SuS, Eltern und LuL in gedie­ge­nem Rah­men fei­ern. Orga­ni­siert wur­de die gan­ze Sache durch Schü­le­rin­nen und Schü­ler – von A‑Z (Saal, Musik, Pro­gramm, Geträn­ke, Cate­ring, Kal­ku­la­ti­on, Mar­ke­ting, Deko usw.). Das soll nun erst­mal eine Schu­le der unse­ren nachmachen.

Das Fest hat­te den übli­chen Span­nungs­bo­gen: Nach einem eher etwas stei­fen Beginn um 20:00 Uhr füll­te sich der Saal ab ca. 22:00 Uhr merk­lich und die Stim­mung locker­te sich denk­bar auf. Spä­tes­tens gegen 23:00 Uhr war es eine stil­vol­le Par­ty – man konn­te noch paar­wei­se tan­zen, muss­te aber nicht. Die Tanz­flä­che war voll und – ent­ge­gen dem, was Süd­ol­den­bur­gern immer ger­ne nach­ge­sagt wird – die Besu­cher eigent­lich eher gar nicht. Alles blieb – zumin­dest bis ich um 1:00 Uhr gegan­gen bin – völ­lig im Rah­men. Angenehm.

Für mich ist es stets eine Offen­ba­rung, wenn ich SuS im Ball­kleid oder im Anzug sehe, die mor­gens dann doch eher in indi­vi­du­el­ler Klei­dung im Unter­richt sit­zen. Man muss fai­er­wei­se sagen, dass man Herrn Riecken auch nie im Anzug vor­her so rich­tig gese­hen hat – das Ver­gnü­gen dürf­te also beid­sei­tig gewe­sen sein. Hin und weg bin ich immer auch, wenn ich die Tanz­fä­hig­keit so man­cher SuS sehe – vor allem, weil es um die mei­ne wahr­lich nicht zum bes­ten bestellt ist.

Was macht einen sol­chen Abend zum Erleb­nis? Es sind der Tratsch und die Flak­se­rei. Ich freue mich immer total wenn ich Jun­gens mit Frau im Arm sehe, denen ich das nie zuge­traut hät­te. Ich freue mich über die oft­mals sehr ritua­li­sier­ten Schü­ler – Herr Riecken Gesprä­che, die ja nie wirk­lich locker sind, weil es die Rol­len nicht zulas­sen. Ich freue mich, Ehe­ma­li­ge zu sehen und ihre Ent­wick­lung wenn­gleich ober­fläch­lich mit­zu­be­kom­men. Net­te Geschich­ten über das Kol­le­gi­um hört man ja außer­dem. Und ich freue mich dar­über, mit Men­schen zu fei­ern, auch wenn in den Wochen davor teil­wei­se hef­ti­ge Aus­ein­an­der­set­zun­gen mit ihnen gelau­fen sind. So ein Fest rela­ti­viert oft so man­ches, weil man sich pri­va­ter wahrnimmt.

Und: Ich weiß jetzt end­lich, wer hier in der nähe­ren Umge­bung Monark-Räder  (däni­sche Trans­port­rä­der) ver­treibt. Mein gutes Stück bräuch­te näm­lich ein­mal neue Decken – und die suche ich seit Jah­ren. Und da tref­fe ich auf dem Ball einen Schü­ler mei­nes Kur­ses mit sei­ner Freun­din im Arm, deren Vater die­ser Laden gehört.

Alle, die nicht mit dabei waren, haben etwas ver­passt und dür­fen sich jetzt ärgern. Und das sagt ein beken­nen­der Tanz­muf­fel und Ball­has­ser, der sich im Anzug ver­klei­det vorkommt.

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