Abi in NDS: Deutsche Sprache der Gegenwart

Mit die­sem the­ma­ti­schen Schwer­punkt haben wir seit lan­gem wie­der ein­mal ein ger­ma­nis­ti­sches The­ma auf dem Zet­tel ste­hen. Das fin­de ich eigent­lich gar nicht so schlecht. Mich nervt dar­an zur Zeit eigent­lich nur das Wort „Gegen­wart“. Ich glau­be, dass man nicht so ein­fach sagen kann: „Och, schau­en wir uns ein­mal Varie­tä­ten (z.B. inne­re Mehr­spra­chig­keit) oder die Rol­le der deut­schen Spra­che im euro­päi­schen Kon­text an“ (genau auf die­sem Level macht der vor­ge­se­he­ne the­ma­ti­sche Schwer­punkt Schluss) ohne dabei zumin­dest in Grund­zü­gen auf Prin­zi­pi­en der Sprach­ge­schich­te und Pho­ne­tik ein­zu­ge­hen. Das Ers­te­re ohne das Letz­te­re passt natür­lich treff­lich in die Kom­pe­tenz­schie­ne, frag­lich bleibt jedoch für mich dann der eben­so wich­ti­ge wis­sen­schaft­pro­pä­deu­ti­sche Anspruch der gym­na­sia­len Oberstufe.

Klar kann man treff­lich über Dia­lek­te oder Grup­pen­spra­che „reden“, schlaue Sach­tex­te dazu lesen von Leu­ten, die die­ses oder jenes Sprach­emp­fin­den haben. Das ist in mei­nen Augen aber ein „Drü­ber-Spre­chen“, mit dem man allen­falls argu­men­ta­ti­ves Schrei­ben und den Umgang mit Sach­tex­ten übt – eben Kom­pe­ten­zen, die aber auch mit jedem ande­ren belie­bi­gen Inhalt zu errei­chen sind. Aber wäre es nicht net­ter – und mei­ner Mei­nung nach auch moti­vie­ren­der – wenn man neben­bei auch noch lernt, war­um es eigent­lich z.B. Dia­lek­te gibt, war­um wir Islän­disch sogar ein wenig lesen kön­nen, z.B. bei Pol­nisch aber pas­sen müs­sen? Bei der Her­aus­bil­dung der Dia­lek­te sind schließ­lich ähn­li­che Mecha­nis­men am Wer­ke gewe­sen, wie sie bei der heu­ti­gen Aus­dif­fe­ren­zie­rung in den Jar­gons­spra­chen immer noch wirk­sam sind. Auch die Par­al­le­len von „open“ (engl.) und „offen“ (dt.) bedür­fen nur einen Hauch Sprach­ge­schich­te zur Erklärung.

Wei­ter­le­sen

Urlaub: IN & OUT

In:

  1. Als DLRG Luft- und Was­ser­tem­pe­ra­tu­ren als Qua­drat- und Kubik­wur­zel­wert anzugeben
  2. Als Cam­ping­platz­be­trei­ber einen Wisch­lap­pen neben jedes Wasch­be­cken zu legen
  3. Als Gemein­de im Urlaubs­ort fami­li­en­ge­rech­te und päd­ago­gisch sinn­vol­le Ange­bo­te zu schaffen
  4. Als Netz­be­trei­ber Urlaubs­or­te mit UMTS zu ver­sor­gen, auch wenn die Gewin­ne nur sai­so­nal spru­deln dürften

Out:

  1. Als Rau­cher sei­ne Kip­pen ein­fach in den Strand­sand zu drü­cken, wo Klein­kin­der sie fin­den und in den Mund ste­cken können
  2. Als Hun­de­be­sit­zer die Hin­ter­las­sen­schaf­ten sei­nes Vier­bei­ners in öffent­li­chen Park­an­la­gen als Tret­mi­ne ein­fach lie­gen zu lassen
  3. Als Frau am Strand grau­me­lier­te Shorts und Tops über den nas­sen Biki­ni zu zie­hen. Sieht dann schnell nach Inkon­ti­nenz bei gleich­zei­tig ver­ges­se­ner Stil­lein­la­ge aus. Man kann zum Umzie­hen auch ein gro­ßes Hand­tuch umle­gen – so wie früher…
  4. Als Betrei­ber eines Hot­spots weit über UMTS-Niveau abkas­sie­ren zu wollen

Unterricht ist eine Illusion

Das hört sich wie­der ein­mal böse an, aber ich hal­te klas­si­schen Unter­richt, sei er koope­ra­tiv, fron­tal oder sonst­wie geführt für eine sol­che. In Lehr­pro­ben und Unter­richts­be­su­chen, also da, wo es dar­auf ankommt, wird es für mich beson­ders deutlich.

  1. Es ist eine Illu­si­on zu glau­ben, dass SuS einer Lern­grup­pe zur glei­chen Zeit das Glei­che ler­nen wol­len. Des­we­gen sind Din­ge wie Moti­va­ti­on und Dis­zi­pli­nie­rung über­haupt erst erfor­der­lich. Moti­va­ti­on kann ich durch Metho­den, inter­es­san­te Impul­se u.ä. gene­rie­ren, Dis­zi­plin haupt­säch­lich durch Authen­ti­zi­tät und Auto­ri­tät (das will ich drin­gend „auto­ri­tär“ unter­schie­den wissen).
  2. Es ist eine Illu­si­on zu glau­ben, dass Unter­richt frei ist. Der Leh­ren­de gibt bedingt durch z.B. cur­ri­cu­la­re Vor­ga­ben Inhal­te für die Stun­de vor und er ver­folgt ein Ziel mit einer Unter­richts­stun­de, wel­ches zunächst für die Lern­grup­pe ver­deckt ist – sonst wäre die Stun­de bereits zer­brö­selt, wenn ich z.B. den Satz des Pytha­go­ras geo­me­trisch nach­wei­sen möch­te und den Beweis an den Anfang stel­le. Natür­lich kann ich mei­ne Stun­de so anle­gen, dass meh­re­re Wege zum Ziel füh­ren. Gleich­wohl zwin­ge ich der Lern­grup­pe die Stadt auf, in die sie zu gehen haben. Sie kön­nen allen­falls ent­schei­den, ob sie das sin­gend oder tan­zend, auf direk­tem oder indi­rek­tem Weg, am Fluss ent­lang oder über das Gebir­ge hin­weg tun wollen.

Ket­ze­risch könn­te man behaup­ten, dass eine Stun­de dann beson­ders gut gelingt, wenn ich es als Lehr­kraft voll­brin­ge, die Illu­si­on von Frei­heit zu schaf­fen und gleich­zei­tig die SuS nicht mer­ken zu las­sen, dass sie mit einer Illu­si­on kon­fron­tiert sind. Das Urteil nach einer Lehrprobe/Unterrichtsbesichtigung lau­tet dann: „Die SuS haben sich den Sach­ver­halt durch eine zweck­dien­li­che Metho­dik und her­vor­ra­gen­de Mate­ria­len moti­viert und selbst­stän­dig erar­bei­tet!“. Aber das, was sie sich erar­bei­ten soll­ten, stand mit den mög­li­chen Wegen, die die SuS gehen konn­ten, bereits im Ent­wurf. Des­we­gen möch­te ich sol­che Stun­den nicht „frei“ nen­nen und Men­schen, son­dern es han­delt sich in mei­nen Augen dann um eine inten­dier­te, mög­lichst per­fek­te Illusion.

Was ist dar­an schlimm?

Nichts. Wir leben von und mit Illu­sio­nen. Schlimm fin­de ich nur, wenn wir in die­sem Zusam­men­hang von „frei­en Unter­richts­for­men“ spre­chen. Sie sind es nicht, weil sie immer dazu die­nen, SuS in eine bestimm­te Stadt zu locken (in Mathe, Che­mie, Phy­sik, Bio­lo­gie aller­dings weit mehr als in Deutsch, Geschich­te und Poli­tik). SuS müs­sen bestimm­te Städ­te ken­nen ler­nen, um sich spä­ter für eine ent­schei­den zu kön­nen oder sich gar eine neue zu bau­en. In die­ser Pha­se hal­te ich Frei­heit für eine Illusion.

Kann man etwas so Grund­sätz­li­ches ändern?

Hm. Selbst LdL ist hier nur bedingt illu­si­ons­ab­bau­end, weil Inhal­te und Zie­le immer noch die Lehr­kraft vor­gibt. Metho­disch nimmt LdL jedoch das Indi­vi­du­um in sei­nen Fähig­kei­ten sehr ernst. Man „lockt“ weni­ger in die Stadt, son­dern sagt viel­leicht: „So, hier ist ein GPS-Gerät, hier ist dein Ziel, du schaffst das!“. Wenn man das oft macht, sagen SuS irgend­wann viel­leicht: „Hm, ich habe ein GPS-Gerät, jetzt gehe ich außer­halb der Schu­le damit mal an die Koor­di­na­te xy!“. Das ist dann Frei­heit und kei­ne Illu­si­on. Auch die oft so ver­hass­ten Semi­nar­fä­cher eig­nen sich nach mei­ner Erfah­rung für Illu­si­ons­ab­bau, Pro­jekt­un­ter­richt mit selbst gewähl­ten Inhal­ten…  Ein Grup­pen­puz­zle hin­ge­gen hat eher was von Geo­caching mit vor­ge­be­nen Koor­di­na­ten, auch die Mys­tery­me­tho­de, weil hier die Wege doch irgend­wie stär­ker mit Weg­punk­ten ver­se­hen sind, die gera­de in einer Lehrprobe/in einem Unter­richts­be­such als Kon­troll­punk­te dienen.

Es gibt päd­ago­gi­sche Ansät­ze – haupt­säch­lich von Reform­päd­ago­gen – die übri­gens die­sen inhalt­li­chen Ziel­zwang, die­se Unfrei­heit bewusst ver­mei­den, z.B. die Montesso­ri-Päd­ago­gik. Die­se mei­ne Erkennt­nis­se und Ergüs­se sind also mit­nich­ten „neu“.

Die Rela­ti­vie­rung

In der Den­ke die­ses Arti­kels könn­te man natür­lich auch sagen, dass Bücher den Lesen­den „zwin­gen“, weil sie Hand­lung und Hand­lungs­ziel vor­ge­ben. Das wird nur ein Pro­blem, wenn man aus­schließ­lich bestimm­te Bücher mit bestimm­ten Hand­lun­gen und Hand­lungs­zie­len liest – das hal­te ich für das Wesen und die Quel­le von Fun­da­men­ta­lis­mus, sei es reli­giö­ser oder poli­ti­scher oder sonst­wel­cher. Des­we­gen brau­chen wir nach mei­nem Dafür­hal­ten „bun­ten“ und ver­schie­den­ar­ti­gen Unter­richt und da dür­fen dann auch ger­ne Illu­sio­nen eine Rol­le spielen.

Ich war­te aber auf den Tag, an dem ein Bewer­ter sagt: „Die­se Stun­de bot eine per­fek­te Illu­si­on, an der ich mich gewei­det habe, weil sie mei­nem per­sön­lich mensch­li­chen Bedürf­nis ent­spricht!“ Oder so ähnlich.…

Neue Formelfreunde (Calc||Excel)

Ich mag manch­mal nicht ger­ne mit der Maus arbei­ten –  stel­len­wei­se unge­nau und ineff­zi­ent. Eine schö­ne Bat­ch­rou­ti­ne mit hohem nice im Hin­ter­grund tut All­tags­din­ge wie Bild­kon­ver­tie­run­gen o.ä. meist viel bes­ser als Klickibunti.Es gibt aber natür­lich auch Aus­nah­men: Zu Fens­ter­zei­ten war das MS Access (Klein­weich kann auch anders), heu­te ist sind es Brow­ser, Mail­cli­ents, neu­er­dings Tweet­deck und natür­lich zuneh­mend ger­ne OpenOffice.

In Open­Of­fice habe ich in den letz­ten Tagen zwei neue Freun­de ken­nen und schät­zen gelernt: Es han­delt sich um die Funk­tio­nen ZÄHLENWENN() und SUMMENPRODUKT(). Fol­gen­de Auf­ga­ben­stel­lung galt es mit nach­fol­gen­der Tabel­len­struk­tur im Rah­men unse­rer Eva­lua­ti­ons­aus­wer­tung zu bewältigen:


A B C D E
1 Daten­satz-Id Merk­mal 1 Merk­mal 2 Fra­ge 1 Fra­ge 2
2 1 w 5 1 2
3 2 w 7 4 3
4 3 m 8 3 4
5 4 w 5 2 2
6 5 m 11 1 4
7 6 m 13 4 3
8 7 w 10 3 3
9 8 m 6 2 2
10 9 w 5 2 1
11

Es soll­te nun z.B. ermit­telt wer­den, wie oft das Merk­mal 1 über­haupt vor­kommt. Das geht sehr hübsch mit der Funktion

ZÄHLENWENN(Bereich; Kri­te­ri­en)

Als Bereich kommt z.B. Zel­le B1 bis Zel­le B10 in Betracht. Es soll geprüft wer­den, wie oft das Merk­mal „w“ (weib­lich) vor­kommt. Dann lau­tet die Syn­tax, bzw. der not­wen­di­ge Zellinhalt:

=ZÄHLENWENN(B1:B10; „=w“)

Bei Open­Of­fice Calc darf übri­gens zwi­schen den Anfüh­rungs­zei­chen bei Kri­te­ri­en auch ein regu­lä­rer Aus­druck ste­hen – sehr mäch­tig und praktisch.

Nur unwe­sent­lich schwie­ri­ger ist fol­gen­de Auf­ga­be: Wie vie­le Jun­gen haben bei Fra­ge 1 mit „1“ geant­wor­tet? Das geht mit der Funktion

SUMMENPRODUKT(MATRIX1;MATRIX2;…)

Sieht von der Syn­tax erst­mal abschre­ckend aus, ist aber eigent­lich recht ein­fach. Für unse­re Auf­ga­be lau­tet der kor­rek­te Zellinhalt:

=SUMMENPRODUKT((B1:B10=„m“)*(D1:D10=„1“))

Das Spiel­chen lässt sich belie­big erwei­tern, z.B. so:

=SUMMENPRODUKT((B1:B10=„m“)*(C1:C10=„5“)*(D1:D10=„2“))

Damit wer­den alle Daten­sät­ze gezählt, für die gilt männ­lich („m“), Klas­sen­stu­fe 5 („5“) und bei Fra­ge 1 die zwei­te Ant­wort­mög­lich­keit gewählt. Natür­lich klappt das auch über meh­re­re Tabel­len­blät­ter hin­weg. Bei vier Kri­te­ri­en wird es aber unüber­sicht­lich, ins­be­son­de­re wenn man noch auf rela­ti­ve Ver­hält­nis­se (Pro­zent­an­ga­ben) nor­miert. Toll, so eine Tabellenkalkulation…

Free Hugs – kostenlose Umarmungen

Jaja, die­se „Onli­ner“ sind schon eine Bedro­hung. Ein­mal etwas Net­tes mit schön umge­setz­ter fil­mi­scher Geschich­te von you­tube ganz ohne geis­ti­gen Erguss mei­ner­seits dazu. Mit Dank für die Emp­feh­lung an eine Frau Unbe­kannt. Sor­ry, sie heißt wirk­lich mit Nach­na­men so…

Wer mehr über die Geschich­te des Vide­os wis­sen möch­te (Hil­fe, ich bin Leh­rer und kann nicht anders…), fin­det etwas bei Wiki­pe­dia. Ob ich ich sowas mal mit SuS bei uns in der Fuß­gän­ger­zo­ne – lie­ber nicht…
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