class Identifikation extends Partizipation
Partizipation bedeutet die Einbindung von Individuen und Organisationen (sogenannte Stakeholder) in Entscheidungs- und Willensbildungsprozessen. Aus emanzipatorischen, legitimatorischen oder auch aus Gründen gesteigerter Effektivität gilt Partizipation häufig als wünschenswert. Partizipation kann die unterschiedlichsten Beteiligungsformen annehmen (z. B. Bürgerbeteiligung, Interessenverband, Politische Partei). Partizipation gilt als gesellschaftlich relevant, weil sie zum Aufbau von sozialem Kapital führen kann und dann soziales Vertrauen verstärkt.
Quelle: Wikipedia
Ich frage mich in letzter Zeit, wie sich Partizipation generieren lässt und welche Faktoren ihren Realisierungsgrad bestimmen. Ich frage mich auch, warum Partizipation gerade auch in der Schule oft nicht stattfindet. Dabei bestimmen mich die unten wiedergegeben Gedanken, die ich mit als Grundlage für den Artikel für unsere diesjährige Aufführung der Theater-AG zu verwenden gedenke:
- Ich partzipiere gerne innerhalb von Systemen, die mir eigene Gestaltungsmöglichkeiten offerieren. Besonders attraktiv ist Partizipation für mich dann, wenn ich grundlegende Werte und Strukturen in dann auch gerne lang andauernden und harten, aber klaren Prozessen mitgestalten kann.
- Große Systeme laufen immer Gefahr, dass Partizipation für sinnlos erachtet wird. Die allgemeine Politikverdrossenheit in unserem Land ist ein gutes Beispiel dafür. Wenn ich das Gefühl habe, dass immer gleiche und starke Mächte das mich umgebende System gestalten, bin ich wenig bis gar nicht bereit zu partzipieren. Eine große Gefahr liegt für mich also in der schieren Größe.
- Partizipation setzt für mich persönlich voraus, in meinen Fähig- und Möglichkeiten insbesondere von den Leitenden eines Systems prinzipiell geachtet zu sein. Dabei spielt der Satz „Wissen ist Macht“ eine zentrale Rolle: Partizipation ist nur auf Basis eine soliden Informationspolitik möglich. Diese ist umso schwieriger zu gestalten, je größer ein System ist. Das Schlüsselwort heißt hier für mich weitestgehende Transparenz: Die Vorgänge und Gerüchte rund um die Lobbyisten im Kanzleramt oder Europaparlament sind eben nicht transparent.
- Partizipation ist nützlich: Es nützt den Mächtigen, da sie entlastet werden und sich primär auf reale Leitungskompetenzen, z.B. der Lenkung, der Vermittlung und der Moderation beschränken können. Die Gemeinschaft eines Systems profitiert ebenfalls von Partizipation: Sie kann ihr System menschlicher gestalten und damit massiv zur Motivation und Atmosphäre eines Systems beitragen (soziales Kapital). Partizipation stirbt, wenn Mächtige einseitig ideologische Richtlinien durchsetzen und primär darauf ihre Energie verwenden. Ein gutes Beispiel ist für mich dabei die öffentliche Debatte um die Gesamtschule, die sich ideologisch verselbstständigt hat und wenig sachlich geführt wird. Die grundsätzliche Frage nach der Nachhaltigkeit vermisse ich in den laufenden Debatten.
- Wenn ein System Partizipation ermöglicht und fördert, kommt es zu einem weiteren systemisch meist positiven Begleiteffekt – die Identifikation:
Die Identifikation muss nicht zwingend bewusst verlaufen und wahrgenommen werden, sondern unterliegt oft unbewussten Vorgängen, die in der Psychoanalyse als Abwehrmechanismus eine wichtige Rolle spielen.
Quelle: Wikipedia