Hardwareempfehlungen

Ich emp­feh­le meist kei­ne Hard­ware. Ich habe eine Idee, was ein Schul­netz­werk kön­nen soll­te und for­mu­lie­re Anfor­de­run­gen, die dann Fach­leu­te umzu­set­zen haben. Lei­der set­zen sich dabei in den Aus­schrei­bun­gen oft Fir­men mit ent­spre­chen­dem Ver­triebs­ap­pa­rat durch – die ihr Zeug dann zu Prei­sen ver­ti­ckern, die die Kos­ten eben­die­ses Ver­triebs­ap­pa­ra­tes dann wie­der ein­spie­len müs­sen. In Fir­men ist das rela­tiv egal, weil dort ande­re Mög­lich­kei­ten für steu­er­li­che Abschrei­bun­gen bestehen. Wenn man dann den 600,- Euro Acces­s­point gegen das mit offe­ner Firm­ware ver­se­he­ne halb so teu­re Gerät legt und misst, ist der preis­li­che Abstand doch oft wesent­lich grö­ßer als der tech­ni­sche. Der 600-Euro-Acces­s­point mit sei­nem Cloud­con­trol­ler kos­tet dann oft zusätz­lich jähr­li­che Lizenz­ge­büh­ren – da muss man schon sehr genau rech­nen. Das ist nur ein Beispiel.

Oft habe ich mit Schu­len zu tun, die mög­lichst schnell ein Ergeb­nis und Ver­bes­se­run­gen sehen wol­len und das durch z.B. För­der­ver­ein finan­zie­ren. Auch wenn wir hier in der Regi­on par­al­lel einen Medi­en­ent­wick­lungs­plan vor­an­trei­ben, drängt dann oft die Zeit. Wenn ich bei knap­pen Bud­get in sol­chen Kon­tex­ten Emp­feh­lun­gen aus­spre­che, muss ich schau­en, wie viel päd­ago­gi­scher Mehr­wert mit der Sum­me mög­lich ist, die mir genannt wird.

Über die Jah­re lan­de ich dabei immer wie­der bei bestimm­ten Gerä­ten, die sich dar­über­hin­aus auch pro­blem­los in eine gro­ße Lösung eines Medi­en­ent­wick­lungs­pla­nes inte­grie­ren las­sen. Dabei han­delt es sich vor­wie­gend um Netz­in­fra­struk­tur­ge­rä­te wie Swit­che, Acces­s­points oder Ser­ver, teil­wei­se aber auch um End­ge­rä­te. Ich prä­sen­tie­re hier ein­mal eine klei­ne Auswahl:

1. WLAN-Kom­po­nen­ten

Cis­co WAP321 (Acces­s­point)

Der Cis­co WAP321 ( ca. 180,- Euro) und sein grö­ße­rer Bru­der, der WAP371 (ca. 240,- Euro), wer­den wahr­schein­lich von Link­sys in Lizenz für Cis­co gebaut ( lang­jäh­ri­ge Admins hören da die Alarm­glo­cken ). Sie haben fast alles, was man sich im schu­li­schen Bereich wünscht, z.B.:

  • VLANs + Mul­tiS­SID (sepa­rier­ba­re Net­ze für Lehr­kräf­te, Schü­ler, Gäs­te usw.)
  • Dual­band (2 und 5 Ghz)
  • eine hohe Reichweite
  • eine dyna­mi­sche Anpas­sung der Funkleistung
  • der WAP371 beherrscht zusätz­lich den neu­en ac-WLAN-Standard
  • Spe­zi­fi­zie­rung für 32 Gerä­te (mehr ist im schu­li­schen Umfeld oft auch nicht sinnvoll)
  • Spei­sung über das Netz­werk­ka­bel (PoE)

Die Beson­der­heit der Gerä­te ist ihre Clust­er­fä­hig­keit: Man kann acht APs zu einem Clus­ter zusam­men­schlie­ßen. Egal auf wel­chen Gerät ich Ände­run­gen vor­neh­me – die­se Ein­stel­lun­gen wer­den von allen Gerä­ten des Clus­ters über­nom­men. Wenn eine Schu­le mit maxi­mal acht Gerä­ten abzu­de­cken ist (z.B. eine zwei­zü­gi­ge Grund­schu­le), kön­nen die Cis­cos je nach Gebäu­de­to­po­lo­gie eine gute, kos­ten­güns­ti­ge Wahl sein.

Benö­tigt wird zu Spei­sung ein PoE-fähi­ger Switch oder ein Injek­tor (Switch wür­de ich vor­zie­hen). Bei Nach­rüs­tung z.B.: Net­gear GS108P (ver­sorgt vier APs). Die gesam­te Serie ist sta­bil verarbeitet.

Ubi­qui­ti Net­works (WLAN System)

Ubi­qui­ti ist eine soli­de, con­trol­ler­ba­sier­te WLAN-Lösung zu mode­ra­ten Prei­sen. Genau wie bei den Cis­cos (s.o.) kann man meh­re­re Gerä­te an einer Stel­le kon­fi­gu­rie­ren. Der Con­trol­ler ist in Soft­ware rea­li­siert, aber unli­mi­tiert was die Anzahl der ver­walt­ba­ren Gerä­te angeht und für Linux sowie Win­dows ver­füg­bar. Die Soft­ware wird nur für die Kon­fi­gu­ra­ti­on benö­tigt, nicht für den Betrieb, d.h. die APs ver­ges­sen ihre Ein­stel­lun­gen nicht, wenn der Con­trol­ler oder die Inter­net­ver­bin­dung zu ihm aus­fällt. Ubi­qui­ti ist damit sehr gut auch für grö­ße­re Schu­len erwei­ter­bar, jedoch völ­lig unge­eig­net, wenn meh­re­re Stand­or­te zen­tral gema­na­ged wer­den müs­sen (Schul­trä­ger­lö­sung). Die Acces­s­points kom­men in der Regel mit einem pas­sen­den Injek­tor, kön­nen aber auch über PoE+-fähige Swit­che ver­sorgt wer­den (PoE+ ist wich­tig). Durch den Ver­zicht auf teu­res Mar­ke­ting und den Ein­satz von Linux­firm­ware sowie den frei­en Con­trol­ler spart man viel Geld mit dem Nach­teil nur stand­ort­wei­se zen­tral mana­gen zu kön­nen. Preis für die Acces­s­points: 60–250 Euro.

2. Switch

Zyxel GS1910-24

Es gibt kei­nen mir bekann­ten Switch am Markt, der ein der­art abar­tig gutes Preis-/Leis­tungs­ver­hält­nis bie­tet. Er kos­tet ca. 110,- Euro. Features:

  • kann zwei 10GB-fähi­ge opti­sche Trans­cei­ver auf­neh­men (Glas­fa­ser)
  • ist voll gema­na­ged (eige­ne Ober­flä­che, kann in ver­schie­de­ne vir­tu­el­le Swit­che auf­ge­teilt wer­den, z.B. Verwaltung/pädagogisches Netz – ide­al für klei­ne Grundschulen)
  • ist lüft­ler­los und damit auch für Räu­me mit Publi­kums­ver­kehr geeignet

Die Kis­te kann mit den HPs, die ich im Ein­satz habe, voll mit­hal­ten. Zum Vergleich:

  • 10 GB-Ver­bin­dung mit HP-Hard­ware: 9000,- Euro (inkl. Switche)
  • 10 GB-Ver­bin­dung mit Zyxel-Hard­ware: weit unter 1000,- Euro (inkl. Switche)

Wenn das Ding in fünf Jah­ren aus­fällt, ist es fast egal, dass die HPs als deut­lich robus­ter gelten.

3. Gebraucht­wa­re

Es kom­men zur­zeit mas­sig her­vor­ra­gen­de Gebraucht­ge­rä­te auf den Markt. Die­se brin­gen einen i5-Pro­zes­sor der ers­ten Gene­ra­ti­on mit, haben 4GB RAM, sind mit Win­dows 7 Pro­fes­sio­nal aus­ge­stat­tet und viel bes­ser ver­ar­bei­tet als gän­gi­ge Con­sum­er­wa­re der heu­ti­gen 600-Euro-Klas­se.  Zu Prei­sen ab 250,- für Note­books (inkl. neu­em Akku) und ca. 200,- Euro für Desk­tops erhält man Gerä­te, die alles wich­ti­ge im Netz mit­ma­chen, ver­nünf­ti­ge BIOS-Fea­tures auf­wei­sen (z.B. WOL), das ver­schüt­te­te Getränk auf der Tas­ta­tur ver­tra­gen und, und, und … Für Video­schnitt und CAD wür­de ich natür­lich ande­re Gerä­te kaufen.

Computerräume ausstatten

Ein paar Thesen:

  1. Der Com­pu­ter­raum als Kon­zept ist bald tot. Er lebt eigent­lich nur in den Vor­stel­lun­gen von Admi­nis­tra­to­ren von Fir­men­netz­wer­ken und in stark gelenk­ten Schu­lungs­set­ups. Ich weiß nicht ein­mal, ob er im Kon­text von Infor­ma­tik­un­ter­richt über­haupt Sinn macht. Zuneh­mend setzt sich auch in infor­ma­ti­ons­tech­ni­schen Kon­tex­ten die Ein­sicht durch, dass Team­fä­hig­keit und Kol­la­bo­ra­ti­on kei­ne ganz schlech­te Idee ist, wenn man z.B. Ent­wick­lun­gen von Per­so­nen abkop­peln will.
  2. Wenn ein Com­pu­ter­raum bald tot ist, lohnt sich die Neu­aus­stat­tung mit Neu­wa­re aus dem Kon­zept des Desk­top­rech­ners wahr­schein­lich nicht mehr lange
  3. Wenn man einen PC-Raum nach den Vor­stel­lun­gen besag­ter Admi­nis­tra­to­ren aus­stat­tet, dann soll­te man auch auf Busi­ness­lö­sun­gen mit Busi­ness­merk­ma­len setzen
  4. Wenn es Neu­wa­re sein soll, dann Neu­wa­re, die spä­ter einen fle­xi­blen Ein­satz erlaubt

Damit wäre alles gesagt. Naja, nicht ganz: Ich stat­te gera­de einen neu­en PC-Raum aus und es muss lei­der wei­ter­hin ein klas­si­scher PC-Raum blei­ben – vor­wie­gend weil das Geld für neue Möbel fehlt, aber genau das könn­te ja irgend­wann kom­men. Des­we­gen fol­gen­de Komponenten:

  1. Einen Leh­rer­ar­beits­platz mit einer M58p-Work­sta­tion (Desk­top­for­mat, gebraucht) mit einem Busi­ness 22 Zoll TFT (gebraucht).  Inklu­si­ve einer Win­dows7-Pro­fes­sio­nal-Lizenz kos­tet ein sol­cher Arbeits­platz ca. 250–270 Euro. Die Leno­vo Work­sta­tions besit­zen Dis­play­po­rts und kön­nen mit ent­spre­chen­den Adap­tern trotz ihres Alters sogar HDMI-Bea­mer ansteu­ern – VGA will man heu­te eher nicht mehr, aber selbst Fir­men wie SMART tun sich mit die­ser Erkennt­nis noch schwer. Wer Dual­dis­play­mo­di braucht, kann eine Low-Pro­fi­le Rade­on HD3470 ver­bau­en, die dann gleich zwei Dis­play­po­rts mit­bringt (Zusatz­kos­ten: 19,-Euro auf Ebay). Die M58p hat mit einem Core2Duo E8400 schon ziem­lich viel Dampf, wenn man nicht dau­ernd Vide­os hin und her­co­diert. Bei Office, Sur­fen, HD-Vide­os oder Audio­be­ar­bei­tung lang­weilt sich die Kis­te eher. Flash ist auch kein Pro­blem. Der „Kun­de“ sieht davon nur einen gigan­ti­schen Bild­schirm und ein flott reagie­ren­des Sys­tem. App­les Air­Play lässt sich dar­auf z.B. per Air­Ser­ver pro­blem­los nachrüsten.
  2. Einen netz­werk­fä­hi­gen Bea­mer. Der kann zumin­dest sta­ti­sche Bil­der über ein klei­nes Pro­gramm von jedem Rech­ner im Netz­werk emp­fan­gen, d.h. jeder Rech­ner im Raum kann sei­ne Bild­schirm­aus­aus­ga­be (wenn es nicht gera­de Vide­os sind), auf dem Bea­mer pro­je­zie­ren. So las­sen sich Arbeits­er­geb­nis­se rasch für die Grup­pe sicht­bar machen und diskutieren.
  3. Lap­tops für die Arbeits­plät­ze. Im PC-Raum kann man sie zunächst per Ether­net­ka­bel an Netz hän­gen und per Ken­sing­ton­schloss an ihren Platz fes­seln. Ein Core i3 reicht eigent­lich mehr als aus und ist inklu­si­ve Win­dows7-Lizenz für ca. 450–500 Euro pro Stück erhält­lich. Ändert sich das Raum­kon­zept dann doch mal, kön­nen die Lap­tops schnell ihren Platz ver­än­dern. Bei Desk­tops mit TFTs ist das nicht so spon­tan denkbar.
  4. Einen Dual­band­rou­ter. Damit kann man den Raum spä­ter auch mit Mobil­ge­rä­ten nut­zen (ent­we­der BYOD oder gar Schul­ta­blets). Zusam­men mit z.B. dem Air­Ser­ver kann man dann auch iOS-Gerä­te in dem Raum verwenden.

Dann war noch Geld über, was ich in ein paar Nexus7-Tablets inves­tiert habe. Nexus7 des­we­gen, weil die­se Gerä­te schon jetzt mehr­be­nut­zer­fä­hig und so ver­brei­tet sind, dass sich regel­mä­ßi­ge OS-Updates erwar­ten las­sen  und ggf. auch wei­te­re Betrieb­sys­tem­po­r­tie­run­gen ver­füg­bar wer­den. Mit Goog­le Apps for Edu­ca­ti­on las­sen sich die­se Devices auch schon jetzt zen­tral mana­gen (Pass­wor­te, Kame­ra­ein­stel­lun­gen, Remo­te­lö­schung etc.), lei­der noch ohne App-Distribution.

Zudem soll­te man dar­auf ach­ten, aus Daten­schutz­grün­den nur einen Gerä­te­ac­count zu ver­wen­den. iPads waren aus Bud­get­grün­den kei­ne Alter­na­ti­ve.  Wir wol­len bei uns an der Schu­le Tablets erst­mal vor­ran­gig als Media­play­er (wir betrei­ben einen DLNA-Ser­ver für die Medi­en­dis­tri­bu­ti­on) und Inter­net­zu­gangs­ge­rät nut­zen, sodass wir nicht auf ein umfang­rei­ches App­an­ge­bot ange­wie­sen sind. Und dafür sind iPads deut­lich zu teuer.

Interaktive Tafeln

Ich sehe zur­zeit viel bau­li­chen Unsinn in Zusam­men­hang mit inter­ak­ti­ven Tafel­lö­sun­gen. Oft bedin­gen die bau­li­chen Gege­ben­hei­ten immense Ein­schrän­kung bei der Nut­zung von inter­ak­ti­ven Tafeln, die sich durch etwas Über­le­gung und wenig Mehr­kos­ten leicht ver­mei­den las­sen, teil­wei­se aber auch die Pro­dukt­wahl von vorn­her­ein beein­flus­sen. Ich möch­te an die­ser Stel­le ein­mal vier ver­schie­de­ne Grund­set­tings vor­stel­len und auch gleich wer­ten. Ich ver­tre­te dabei die Grund­an­nah­me, dass jede Lösung immer in ein Sys­tem inte­grier­bar sein muss – dabei ist es egal, ob es sich um ein tech­ni­sches oder didak­ti­sches Sys­tem han­delt. Außer­dem ver­wen­de ich den Begriff „SMART-Board“ genau wie das Wort „Tem­po“ für Taschen­tuch: Damit sind auch die Pro­duk­te von Epson, Pro­me­the­an usw. gemeint – eben Tafeln, die als grö­ßen­wahn­sin­ni­ge Pen Tablets kon­zi­piert sind.

Set­ting A – oft anzutreffen:

Kurz­be­schrei­bung:

Ein SMART-Board wird an der Stel­le der Tafel mon­tiert und besitzt ein leis­tungs­fä­hi­ges Laut­spre­cher­sys­tem. Ein Note­book oder ein Steue­rungs­rech­ner steht auf einem Tisch dane­ben. Es ist idea­ler­wei­se in eine Schul­netz­werk­lö­sung eingebunden.

Mög­lich­kei­ten:

Man kann alle Medi­en und Inhal­te aus dem Inter­net auf das SMART-Board holen. Mit der inter­ak­ti­ven Soft­ware las­sen sich Tafel­bil­der erstel­len und auf einem Lauf­werk der Schul­netz­werk­lö­sung ggf. auch Schü­le­rin­nen und Schü­lern direkt nach der Stun­de durch ein­fa­ches Spei­chern zur Ver­fü­gung stel­len. Durch das Stan­dard­note­book ist man bei der Wahl der Soft­ware nicht wei­ter eingeschränkt.

Ein­schrän­kun­gen:

Es ist schon „by design“ ein streng fron­ta­les Set­ting. Kol­la­bo­ra­ti­on ist nur im dem Rah­men denk­bar, wie sie auch mit einer nor­ma­len Krei­de­ta­fel mög­lich ist (das geht aber tat­säch­lich). Als Lehr­kraft steht man immer mit dem Rücken zur Lern­grup­pe. Man kann das durch den Ein­satz einer wer­ti­gen Funk­tas­ta­tur lin­dern. Die­se Lösung bil­det in 80% aller Unter­richts­si­tua­tio­nen Schu­le ab, wie sie heu­te ist, bzw. lädt gera­de­zu dazu ein. Nur durch recht teu­re Fort­bil­dungs­ar­beit erwei­tert so eine Lösung die metho­di­schen und didak­ti­schen Mög­lich­kei­ten. Ich wür­de so etwas nicht kau­fen oder empfehlen.

Set­ting B:

Wie Set­ting A, nur dass der Steue­rungs­rech­ner direkt neben oder auf dem Leh­rer­pult steht. Die­se Lösung ist bau­lich mit einem SMART-Board viel schwie­ri­ger zu rea­li­sie­ren, da USB, VGA und Netz­werk­an­schlüs­se zum Leh­rer­pult geführt wer­den müs­sen. Das geht mit einem Hohl­bo­den sehr gut, den ich auch aus ande­ren Grün­den in Schu­len für sinn­voll halte.

Mög­lich­kei­ten:

Wie bei Set­ting A. Zusätz­lich ist aber die Arbeit für die Lehr­kraft leich­ter, weil ich die Lern­grup­pe wäh­rend des Unter­richts anschau­en kann. Wenn ich die Anschlüs­se fle­xi­bel als Box aus­le­ge, kann ich sogar sehr schnell mein eige­nes, mit­ge­brach­tes Gerät ver­wen­den und z.B. in einer Stil­l­ar­beits­pha­se ohne Unter­richts­zeit­ver­lust vor mich hinstöpseln.

Ein­schrän­kun­gen:

Wie Set­ting A.

Set­ting C:

Neu: Es wird kein akti­ves Board ein­ge­setzt, son­dern eine Lösung mit akti­ven Stif­ten, wie sie etwa Dymo vertreibt.

Mög­lich­kei­ten:

Wie bei Set­ting A & B. Da die Tech­no­lo­gie note­book­sei­tig nicht auf USB, son­dern auf einem schlich­ten Funk­tas­ta­turme­cha­nis­mus beruht, sind Kabel­ver­bin­dung nur beim Anzei­ge­ge­rät für VGA/HDMI erfor­der­lich. Durch Zusatz­pro­duk­te, etwa ver­schie­de­nen Ein­ga­be­ge­rä­ten, kann ich auf Schü­ler vom Platz aus am Board arbei­ten las­sen. Läuft die bis­he­ri­ge Tafel an Pylo­nen, kann ich den Zwi­schen­raum weiß strei­chen und als Pro­jek­ti­ons- und Arbeits­flä­che nut­zen – die Tafel bleibt als zusätz­li­che Lösung dabei erhal­ten. Das Sys­tem kos­tet mit 700,- Euro weit­aus weni­ger als eine Tafel­lö­sung mit berüh­rungs­emp­find­li­cher Ober­flä­che. Das gespar­te Geld lässt sich z.B. in einen wirk­lich licht­star­ken Bea­mer mit ordent­li­chem Bild ste­cken – den ich beim Markt­füh­rer immer mehr ver­mis­se.  Für glei­che Kos­ten las­sen sich ca. zwei Räu­me bei bes­se­rer Pro­jek­ti­on aus­stat­ten. Auch ohne(!)  Pro­jek­ti­on kann auf einer nor­ma­len Tafel ein Bild digi­ta­li­siert wer­den – dem Gerät ist es egal, ob es mit oder ohne opti­sches Feed­back digitalisiert.

Ein­schrän­kun­gen:

Wie Set­ting B. Die akti­ven Stif­te wer­den zwar berüh­rungs­los (induk­tiv) gela­den, besit­zen aber gleich­wohl ein in sei­ner Lebens­dau­er begrenz­ten Akku. Das Sys­tem basiert auf Infra­rot- und Ultra­schall­di­stanz­mes­sung. Es geht das Gerücht, dass ein­fal­len­des Son­nen­licht für Stö­run­gen sorgt.

Set­ting D:

Stell­ver­tre­tend habe ich ein­mal eine App­le­lö­sung aus­ge­sucht – man kann dafür auch ande­re Pads uns ande­re Bild­über­tra­gungs­tech­ni­ken (RDP, FreeNX, VNC usw.) nut­zen. Jeder Schü­ler ver­fügt über ein eige­nes End­ge­rät, des­sen Bild­schirm­in­halt an die zen­tra­le Tafel vor­ne über­tra­gen wer­den kann. Das geht über App­les Air­play-Tech­nik recht ein­fach, wenn man für den Klas­sen­raum eine weit­ge­hend aut­ar­ke Netz­in­fra­struk­tur baut. Bei Stan­dard­kom­po­nen­ten ist eine stär­ke­re Ein­bin­dung in eine ggf. vor­han­de­ne Schul­cloud denkbar.

Mög­lich­kei­ten:

Wie bei Set­ting A & B. Eine inter­ak­ti­ve Tafel ist gar nicht erst not­wen­dig, da die Pads die inter­ak­ti­ve Kom­po­nen­te voll­stän­dig über­neh­men – daher reicht ein leis­tungs­star­ker Bea­mer eigent­lich aus.  Man ver­mei­det media­le Brü­che zwi­schen Papier und Digi­ta­lem. Die Kame­ra beim SMART-Board ist ja lieb gemeint, macht aber eigent­lich nur bestehen­de Struk­tu­ren digital.

Ein­schrän­kun­gen:

Es dürf­te noch sehr weni­ge Erfah­run­gen mit so einem Sys­tem geben. Pads ohne WLAN sind für mich wie Häu­ser ohne Fens­ter. Ein WLAN für 20+ simul­ta­ne Cli­ents ist aber tech­nisch nicht tri­vi­al. Die Kos­ten sind immens, da schließ­lich eine 1:1‑Ausstattung mit ent­spre­chen­den Finan­zie­rungs- und War­tungs­kon­zep­ten erfor­der­lich ist. Mit geschick­ter App-Aus­wahl und kon­se­quen­tem Ein­satz der vor­han­de­nen Ange­bo­te (Taschen­rech­ner, Wör­ter­buch, digi­ta­le Schul­bü­cher etc.) lie­ße sich das aber kompensieren.

Abschlie­ßen­de Bemerkungen

Keins der Set­tings berück­sich­tigt eine Schu­le, die sich den ver­än­der­ten Gege­ben­hei­ten und Anfor­de­run­gen durch die fort­schrei­ten­de Digi­ta­li­sie­rung bereits voll­stän­dig ange­passt hat. Das sieht man natür­lich an den grund­sätz­li­chen Raum­ge­stal­tun­gen. Da könn­te ich mir noch ganz ande­re Din­ge vor­stel­len, z.B. Tisch­pro­jek­tio­nen usw.. Set­ting D hat viel Reiz, ist aber stark von einem zu ent­wi­ckeln­den Gesamt­kon­zept abhän­gig – die gan­ze Schul­ge­mein­schaft soll­te da mit­kom­men. Selbst 60 iPads pfle­gen zu müs­sen, wäre für mich schon eine Hor­ror­vor­stel­lung.  Für klas­si­sche Netz­wer­ke gibt es da zen­tra­le Lösun­gen und Steue­run­gen – für Pads sind die­se nur zugäng­lich, wenn die Hard­ware lös­ge­löst vom Betriebs­sys­tem funk­tio­niert. Sonst macht man eben kei­ne Turnschuh‑, aber immer noch Kof­fer­bück­ad­mi­nis­tra­ti­on – 1:1 wäre da schon wünschenswert.

Vie­le Nach­tei­le von den Set­tings A‑C las­sen sich auch heu­te schon durch Ein­satz von Web2.0‑Tools kom­pen­sie­ren: In einem Goo­g­le­Docs- oder Ether­pad-Lite-Doku­ment lässt sich mit belie­bi­gen End­ge­rä­ten gleich­zei­tig und kol­la­bo­ra­tiv arbei­ten. Die inter­ak­ti­ven Tafeln ver­kom­men dann natür­lich wie ggf. ein Pad zu rei­nen Anzei­ge­ge­rä­ten. Ich per­sön­lich habe aber auch nach meh­re­ren Schu­lun­gen noch kei­nen gro­ßen Sinn in der zu einem inter­ak­ti­ven Sys­tem pas­sen­den Soft­ware gefun­den – außer dass sie den Rech­ner lang­sam macht.

Wer das übri­gens auch so sieht, soll­te einen Blick auf Easy­Chalk wer­fen: 1,4 Mbyte groß, voll­stän­dig HTM­L5-basiert – rennt auf jedem End­ge­rät mit aktu­el­lem Brow­ser wie Schmidts Kat­ze, spei­chert auf Wunsch gleich in der Cloud und ist recht bezahlbar.

Der externe VGA-Ausgang…

Nach dem letz­ten K®ampf mit mei­nem Note­book und Win­dows war ich bis zum letz­ten Don­ners­tag sehr glück­lich mit mei­nem Ubun­tu Jaun­ty. Es frisst dank den gstrea­mer-Codec­pa­ke­ten „ugly und bad“ inner­halb von Open­Of­fice nahe­zu jedes Video und Audio­for­mat, sodass man im Gegen­satz zu Klein­weich Fens­ter nun gut Prä­sen­ta­tio­nen gestal­ten kann – so dach­te ich.

1. Plei­te:

Der für die Prä­sen­ta­ti­on ange­schlos­se­ne Bea­mer wur­de nur gefun­den, wenn er bereits beim Boot­pro­zess mit am exter­nen VGA-Aus­gang des Note­books hing. Nahm man das Bea­mer­ka­bel ein­mal ab und steck­te es dann wie­der dar­auf, war es aus mit der Syn­chro­ni­sa­ti­on – bis zum nächs­ten Reboot.

Die Tas­ten zum Umschal­ten der Moni­tor­aus­ga­be funk­tio­nier­ten unter gdm erst gar nicht – mit Win­dows ging das tade­los in der gewohn­ten Art und Wei­se: 1x Fn+F5 => LCD dun­kel, Bea­mer hell / 2x Fn+F5 => LCD und Bea­mer hell / 3x Fn+F5 => LCD hell, Bea­mer dunkel.

Unter Ubun­tu Jaun­ty (gdm): nix – kei­ne Reak­ti­on. Nun gut – damit kommt man not­falls noch klar, indem man Bea­mer und Note­book eben gemein­sam hoch­fährt und bis zur Prä­sen­ta­ti­on war­tet. Nase­rümp­fen von den Inter­face­lern „Und das soll’n Betriebs­sys­tem sein?“ – das muss man dann durch.

2. Plei­te:

Vide­os spiel­ten zwar wun­der­bar auf dem LCD – via Bea­mer gab es nur eine schwar­ze Flä­che zu sehen.

Vie­le inne­re Flü­che und Zwei­fel spä­ter dann die Kampf­an­sa­ge: Das muss doch gehen. Natür­lich ging es auch. Am ein­fachs­ten ließ sich die 2. Plei­te lösen:

gstrea­mer-pro­per­ties

… auf der Kon­so­le getippt und dann die Video­aus­ga­be von „auto­ma­tisch“ auf „X11“ umge­stellt – und alles war hier schon­mal gut.

Und der Rest ward peinlich…

Mein Note­book ist ein gebrauch­tes Busi­ness­note­book mit ein­ge­bau­ter, ech­ter Dual­head-Gra­fik­kar­te, d.h. da sit­zen tat­säch­lich zwei getrenn­te Gra­fik­pro­zes­so­ren drin. Das Bios schal­tet wäh­rend des Boo­tens das glei­che Bild auf bei­de Aus­gän­ge – soweit zu The­ma „es funk­tio­nier­te nach dem Booten“.

Wei­ter­le­sen