Startup – die ersten Tablets sind bereit
Ich wollte für den ersten Versuch mit Tablets nicht viel Geld verbrennen, ich wollte als Administrator die Geräte zentral verwalten und mir diese Arbeit auch mit anderen teilen können. Es handelt sich um Schulgeräte, die entweder für den ergänzenden Einsatz im Kontext mit BYOD oder für typische Aufgaben in Gruppen gedacht sind. Wir wollen dabei als Schule Erfahrungen mit dieser Geräteklasse sammeln, bevor wir uns Dinge wie einen Klassensatz ans Bein binden.
Die Wahl fiel schon im letzten Jahr auf die auslaufende Nexus7-Reihe (Modell 2012). Hier waren folgende Dinge sichergestellt:
- Versorgung mit Betriebsystemupdates durch Google (insbesondere das eingeschränkte Profil war mir hier wichtig)
- Robust und gut verarbeitet
- Gute Versorgung mit Apps
- zentral managebar mit Google Apps for Education oder Meraki
- Preis-/Leistungsverhältnis hervorragend
Weiterhin sind wir eine recht gut vernetzte Schule. Wir wollten auch eine einfache Möglichkeit, Medien aller Art individuell im Unterricht nutzen. Die Wahl fiel hier auf den DLNA-Server mediatomb. In der Praxis wird das so laufen, dass Kolleginnen und Kollegen Medien auf unseren Schulserver in ein entsprechendes Verzeichnis hochladen. Als Hierachie wird hier das jeweilige Fach gewählt, das einen Ordner für jede Lehrkraft erhält. Dieses Verzeichnis wird jeden Tag auf den Mediaserver „entleert“, dort automatisch gescannt und die neuen Medien stehen dann am nächsten Morgen im gesamten Schulnetz bereit. Bei uns handelt es sich dabei vorrangig um Medien, für das der Kreis oder das Land Onlinelizenzen erworben hat.
Sie lassen sich dann mit einer speziellen App, die es für fast alle Plattformen gibt, wie am eigenen Fernseher zu Hause auf dem jeweiligen Mediengerät (PC, Laptop, Handy, Tablet, Fernseher etc.) abspielen.
Verwaltung mit Meraki
Ich nutze für die Verwaltung der Tablets das kostenlose Meraki. Das geht natürlich nur leidlich gut mit Schulgeräten, die unter einer ID laufen und so Personenbezogenes zumindest verwässern. Es ist aus Datenschutzgründen keine Option für 1:1 Lösungen! Mit Meraki kann man eine Menge Sache machen – bei Androids z.B.:
- die Kamera zentral ein- oder ausschalten
- WLAN-Netze konfigurieren
- Apps ferngesteuert installieren
- Verschlüsselung erzwingen
- u.v.m.
Das funktioniert über eine spezielle, kostenlose App. Diese wiederum wird dadurch „verammelt“, dass ich das Feature „eingeschränktes Profil“ von Android ab Version 4.3 nutze. Das Hauptprofil ist mit einem Passwort geschützt. Im Hauptprofil kann man festlegen, welche Apps im eingeschränkten Profil zur Verfügung stehen – leider geht genau das noch nicht mit Meraki. Ich werde das so lösen, dass ich je Monat fünf Apps, die sich Kollegen wünschen, nach totalitären Kriterien auswähle und dann zur Nutzung freigebe.
Auch für iOS-Geräte könnte übrigens Meraki eine interessante Alternative zum Apple Configurator sein. Neben dem üblichen App-Deployment und einer VPP-Integration kann man auf iOS-Geräten zurzeit folgende Funktionen zentral administrieren:
Dazu kommt noch, dass mit Meraki auch ein cloudbasiertes Management von WLAN-Netzen möglich ist (vergleichbar AeroHive) – die Geräte sind aber ciscotypisch nicht ganz billig.
Unheimliches
Meraki führt mir ziemich unsanft vor Augen, dass sowohl Tablets als auch Androidhandys ziemliche gute Überwachungsgeräte sind. Die Ortung funktioniert auch ohne GPS oder Handynetz adressgenau. Ich kann Parameter wie Ladezustand, verfügbare WLAN-Netze, Geräte-ID, Betriebszeiten, Geoposition usw. in Echtzeit adressgenau auslesen. Wenn Meraki das per App kann, wird Google es auch können. Ob es bei iOS anders aussieht? Wahrscheinlich nicht …