Medienkonzeptentwicklung

Die meis­ten Medi­en­kon­zep­ten von Schu­len, die ich so ken­ne, sind im Prin­zip tech­ni­sche Beschrei­bun­gen. Wie ein „rich­ti­ges Medi­en­kon­zept“ aus­se­hen kann, scheint nie­mand so recht zu wis­sen – es gibt natür­lich irgend­wel­che Mess­bar­keits­in­di­ka­to­ren, die man hin­ter­her anle­gen kann, aber beim Schrei­ben hilft das eher nicht so sehr.

In Nie­der­sach­sen gibt es mit dem Ori­en­tie­rungs­rah­men Medi­en­bil­dung ein Ange­bot, das Ori­en­tie­rungs­hil­fen geben soll bis hin­un­ter auf prak­ti­sche Unter­richts­bei­spie­le. Lesen ist da immer so eine Sache, sel­ber erfah­ren und machen ein ganz andere.

Dum­mer­wei­se zwingt das Doku­ment zusätz­lich dazu, fach­über­grei­fend zu schau­en. Durch sei­nen Cha­rak­ter als Quer­schnitt­auf­ga­be wird dar­aus ganz schnell ein Ele­ment der Schul­ent­wick­lung – qua­si eine Art tro­ja­ni­sches Pferd, was auf ein­mal mit­ten im Hof des eige­nes Faches her­um­steht und stört (zumal da ja auch noch Leu­te mit Brand­fa­ckeln – äh – Han­dys her­aus­kom­men). Des­we­gen ist die Idee, Medi­en­kon­zept­ent­wick­lung ohne direk­te Betei­li­gung und Steue­rung der Schul­lei­tung zu machen, eine ziem­lich nai­ve. So ste­hen dann immer noch oft genug die digi­ta­len Wil­den auf der Gesamt­kon­fe­renz, um sich dann das Bukett an Gefüh­len abzu­ho­len, wel­ches mit Ver­än­de­rungs­pro­zes­sen nun­mal einhergeht.

In mei­nen Bera­tungs­pro­zes­sen hat sich ein Grund­struk­tur für die Medi­en­kon­zept­ent­wick­lung her­aus­kris­tal­li­siert, die erst­mal ein Aus­gangs­punkt sein kann. Ich arbei­te ger­ne kol­la­bo­ra­tiv mit Schu­len, die sich dar­auf ein­las­sen. Medi­en­kon­zep­te auf Papier in einer gesell­schaft­li­chen Über­gangs­pha­se wie der unse­ren hal­te ich für naiv und unöko­no­misch. Die Grund­struk­tur sieht so aus:

  1. Präambel
  • Was ändert sich durch digi­ta­le Medi­en in der Gesell­schaft und wie wol­len wir als Schu­le dar­auf reagieren?
  • Wo sehen wir Poten­tia­le für unse­ren Unter­richt und wo legen wir beson­de­ren Wert auf bewähr­te Methoden?
  • In wel­chem Ver­hält­nis sol­len bei uns digi­ta­les und ana­lo­ges Ler­nen zuein­an­der stehen?
  • Was sehen wir als Ziel im Hin­blick auf die digi­ta­le Bildung?
  1. Aus­stat­tung (Ist-Zustand)

(zu beschrei­ben durch tech­ni­sches Per­so­nal des Trä­gers oder des Medienzentrums)

  1. Unter­richts­in­hal­te im Kom­pe­tenz­be­reich “Bedienung und Anwendung”
  • Was tun wir bereits?
  • Was ist bereits in den Cur­ri­cu­la unse­res Faches im Hin­blick auf digi­ta­le Medi­en gefordert?
  • Was kön­nen wir als Kol­le­gi­um bereits und in wel­chem Bereich möch­ten wir uns fortbilden?
  • Was möch­ten wir ger­ne tun, kön­nen es aber auf­grund der Aus­stat­tung nicht?
  1. Unter­richts­in­hal­te im Kom­pe­tenz­be­reich “Information, Recher­che und (Daten-) erhebung”
  • Was tun wir bereits?
  • Was ist bereits in den Cur­ri­cu­la unse­res Faches im Hin­blick auf digi­ta­le Medi­en gefordert?
  • Was kön­nen wir als Kol­le­gi­um bereits und in wel­chem Bereich möch­ten wir uns fortbilden?
  • Was möch­ten wir ger­ne tun, kön­nen es aber auf­grund der Aus­stat­tung nicht?
  1. Unter­richts­in­hal­te im Kom­pe­tenz­be­reich “Kooperation und Kommunikation”
  • Was tun wir bereits?
  • Was ist bereits in den Cur­ri­cu­la unse­res Faches im Hin­blick auf digi­ta­le Medi­en gefordert?
  • Was kön­nen wir als Kol­le­gi­um bereits und in wel­chem Bereich möch­ten wir uns fortbilden?
  • Was möch­ten wir ger­ne tun, kön­nen es aber auf­grund der Aus­stat­tung nicht?
  1. Unter­richts­in­hal­te im Kom­pe­tenz­be­reich “Produktion und Präsentation”
  • Was tun wir bereits?
  • Was ist bereits in den Cur­ri­cu­la unse­res Faches im Hin­blick auf digi­ta­le Medi­en gefordert?
  • Was kön­nen wir als Kol­le­gi­um bereits und in wel­chem Bereich möch­ten wir uns fortbilden?
  • Was möch­ten wir ger­ne tun, kön­nen es aber auf­grund der Aus­stat­tung nicht?
  1. Unter­richts­in­hal­te im Kom­pe­tenz­be­reich “Medienkritik, Medi­en­ana­ly­se und medi­en­ethi­sche Reflexion”
  • Was tun wir bereits?
  • Was ist bereits in den Cur­ri­cu­la unse­res Faches im Hin­blick auf digi­ta­le Medi­en gefordert?
  • Was kön­nen wir als Kol­le­gi­um bereits und in wel­chem Bereich möch­ten wir uns fortbilden?
  • Was möch­ten wir ger­ne tun, kön­nen es aber auf­grund der Aus­stat­tung nicht?
  1. Beson­de­re Herausforderungen
  • Wel­che Bedar­fe haben Sprach­lern- und Inklu­si­ons­klas­sen konkret?
  • Inwie­fern dif­fe­ren­zie­ren wir dort schon durch den Ein­satz digi­ta­ler Medien?
  • Wo wün­schen wir uns wei­te­re Mög­lich­kei­ten, auch IT-gestützt zu arbeiten?
  1. Infor­ma­ti­ons- und Kommunikationsmanagement
  • Wie kom­mu­ni­zie­ren wir mit Ämtern, Eltern, Schü­lern und Kollegen?
  • An wel­cher Stel­le sehen wir Schwie­rig­kei­ten oder Verbesserungsbedarf?
  • Inwie­fern kön­nen und digi­ta­le Medi­en dabei ggf. unterstützen?
  1. Fortbildung
  • Wel­che Fort­bil­dungs­maß­nah­men füh­ren wir im Bereich digi­ta­le Medi­en bereits durch?
  • Wel­che Fort­bil­dungs­maß­nah­men benö­ti­gen wir?
  • Wie inte­grie­ren wir Fort­bil­dung in unse­ren Schulalltag?
  • Wer orga­ni­siert vor Ort in wel­chem Umfang die Betreu­ung der IT bisher?

 

Die­ses Kon­zept ist auf Grund­schu­len zuge­schnit­ten. An wei­ter­füh­ren­den Schu­len wird man das noch fach­be­zo­gen auf­schlüs­seln müssen.