Abiball 2010

Ca. 140 Abitu­ri­en­tin­nen und Abitu­ri­en­ten waren es dies­mal nebst ihren nächs­ten Ver­wand­ten und Freun­den, d.h. der gute Par­ty­ser­vice hat­te für den offi­zi­el­len Teil des Balls über 1000 Essen zu bewäl­ti­gen. Weil Turn­hal­le und die alt­ehr­wür­di­ge Aula unse­rer Schu­le mit die­ser Anzahl an Men­schen hoff­nungs­los über­for­dert wären, muss­ten wir in die Markt­hal­le unse­rer Stadt aus­wei­chen, die über eine Grund­flä­che von ca. 50x120m ver­fügt. Eigent­lich fin­den dort eher boden­stän­di­ge Ver­an­stal­tun­gen statt, z.B. Mes­sen oder Public Vie­wings etc.. An die­sem Abend war die Hal­le daher kaum wie­der­zu­er­ken­nen: Es gab Tep­pich­be­lag, eine abge­häng­te Decke, Kron­leuch­ter, geschmück­te, run­de 10er Tische – und alles, was noch so dazu­ge­hört. Rus­ti­kal war nur die Tanz­flä­che gehal­ten: OSB-Plat­te, rau, geschlif­fen. „Tat auch“ – wie man hier sagt. Eine her­vor­ra­gen­de und viel­sei­ti­ge Band sorg­te über Stun­den für viel aus­ge­las­se­ne Stim­mung und eine stets gefüll­te Tanz­flä­che – Paar­tanz oder spä­ter zuneh­mend frei – wie es beliebte.

Wer die Wahl hat, hat an sol­chen Aben­den die Qual. Bei so vie­len Men­schen und dem all­ge­mei­nen Laut­stär­ke­pe­gel ist es oft schwie­rig, Gesprä­che zu füh­ren oder sich für Gesprächs­part­ner zu ent­schei­den. Ich ver­su­che an sol­chen Aben­den drei Regeln zu beachten:

Wei­ter­le­sen

Schneeball

Ges­tern gab es zum aller­ers­ten Mal an unse­rer Schu­le einen Schul­ball – völ­lig los­ge­löst von irgend­wel­chen Anläs­sen. Ein­fach ein­mal gemein­sam mit SuS, Eltern und LuL in gedie­ge­nem Rah­men fei­ern. Orga­ni­siert wur­de die gan­ze Sache durch Schü­le­rin­nen und Schü­ler – von A‑Z (Saal, Musik, Pro­gramm, Geträn­ke, Cate­ring, Kal­ku­la­ti­on, Mar­ke­ting, Deko usw.). Das soll nun erst­mal eine Schu­le der unse­ren nachmachen.

Das Fest hat­te den übli­chen Span­nungs­bo­gen: Nach einem eher etwas stei­fen Beginn um 20:00 Uhr füll­te sich der Saal ab ca. 22:00 Uhr merk­lich und die Stim­mung locker­te sich denk­bar auf. Spä­tes­tens gegen 23:00 Uhr war es eine stil­vol­le Par­ty – man konn­te noch paar­wei­se tan­zen, muss­te aber nicht. Die Tanz­flä­che war voll und – ent­ge­gen dem, was Süd­ol­den­bur­gern immer ger­ne nach­ge­sagt wird – die Besu­cher eigent­lich eher gar nicht. Alles blieb – zumin­dest bis ich um 1:00 Uhr gegan­gen bin – völ­lig im Rah­men. Angenehm.

Für mich ist es stets eine Offen­ba­rung, wenn ich SuS im Ball­kleid oder im Anzug sehe, die mor­gens dann doch eher in indi­vi­du­el­ler Klei­dung im Unter­richt sit­zen. Man muss fai­er­wei­se sagen, dass man Herrn Riecken auch nie im Anzug vor­her so rich­tig gese­hen hat – das Ver­gnü­gen dürf­te also beid­sei­tig gewe­sen sein. Hin und weg bin ich immer auch, wenn ich die Tanz­fä­hig­keit so man­cher SuS sehe – vor allem, weil es um die mei­ne wahr­lich nicht zum bes­ten bestellt ist.

Was macht einen sol­chen Abend zum Erleb­nis? Es sind der Tratsch und die Flak­se­rei. Ich freue mich immer total wenn ich Jun­gens mit Frau im Arm sehe, denen ich das nie zuge­traut hät­te. Ich freue mich über die oft­mals sehr ritua­li­sier­ten Schü­ler – Herr Riecken Gesprä­che, die ja nie wirk­lich locker sind, weil es die Rol­len nicht zulas­sen. Ich freue mich, Ehe­ma­li­ge zu sehen und ihre Ent­wick­lung wenn­gleich ober­fläch­lich mit­zu­be­kom­men. Net­te Geschich­ten über das Kol­le­gi­um hört man ja außer­dem. Und ich freue mich dar­über, mit Men­schen zu fei­ern, auch wenn in den Wochen davor teil­wei­se hef­ti­ge Aus­ein­an­der­set­zun­gen mit ihnen gelau­fen sind. So ein Fest rela­ti­viert oft so man­ches, weil man sich pri­va­ter wahrnimmt.

Und: Ich weiß jetzt end­lich, wer hier in der nähe­ren Umge­bung Monark-Räder  (däni­sche Trans­port­rä­der) ver­treibt. Mein gutes Stück bräuch­te näm­lich ein­mal neue Decken – und die suche ich seit Jah­ren. Und da tref­fe ich auf dem Ball einen Schü­ler mei­nes Kur­ses mit sei­ner Freun­din im Arm, deren Vater die­ser Laden gehört.

Alle, die nicht mit dabei waren, haben etwas ver­passt und dür­fen sich jetzt ärgern. Und das sagt ein beken­nen­der Tanz­muf­fel und Ball­has­ser, der sich im Anzug ver­klei­det vorkommt.