Schulische Evaluation mit Moodle, LDAP und dem Feedbackmodul

Die­ser Arti­kel wird etwas län­ger und daher mehr­tei­lig. Im Fol­gen­den wer­de ich zunächst beschrei­ben, war­um gera­de die­se Soft­ware­kom­po­nen­ten aus­ge­wählt wur­den, um anschlie­ßend Stück für Stück zu erklä­ren, wie die tech­ni­sche Rea­li­sie­rung erfolgte.

Pro­blem­stel­lung

Es galt ein Kon­zept für die Eva­lua­ti­on unter­schied­li­cher Grup­pen an einer Schu­le zu erstel­len. Dabei muss­ten fol­gen­de Kri­te­ri­en erfüllt werden:

  1. Trans­pa­rent zu ver­mit­teln­de Anonymisierung
  2. Geeig­net für SuS, LuL und Eltern, d.h. mög­lichst leich­te Bedienbarkeit
  3. Kei­ne Unkos­ten für Soft- oder Hardware
  4. Ver­tret­ba­rer tech­ni­scher Aufwand
  5. Größt­mög­li­che Frei­heit bei der Daten­aus­wer­tung (z.B. Nach­be­ar­bei­tung mit einer Tabellenkalkulation)
  6. Syn­er­gie­ef­fek­te

Wei­ter­le­sen

Umfrageprojekt mit Moodle

Irgend­wann ist immer in irgend­ei­nem Fach das The­ma Umfra­ge an der Rei­he. Dann lau­fen bei uns SuS durch die Klas­sen­räu­me und sam­meln flei­ßig anony­mi­sier­te Daten, tra­gen sie ind vor­be­rei­te­te Blät­ter ein, die dann im nächs­ten Schritt wie­der­um in ein Office­pa­ket nach Wahl ein­ge­tippt und umfas­send aus­ge­wer­tet wer­den. Den Abschluss bil­det dann meist eine Prä­sen­ta­ti­on z.B. auf Stellwänden.
Ich fin­de, dass eine gute Sache ist, weil die SuS mit vie­len Medi­en umzu­ge­hen haben (Papier, Tabel­len­kal­ku­la­ti­on…) und zunächst „zu Fuß“ begrei­fen, was eigent­lich alles für Arbeits­schrit­te zur Erstel­lung und Durch­füh­rung eines sol­chen Pro­jek­tes not­wen­dig sind. Ver­fü­gen sie jedoch über die ent­spre­chen­den media­len Kom­pe­ten­zen und sind mit der zugrun­de­lie­gen­den Mathe­ma­tik ver­traut, lässt sich das Gan­ze auch mit weit weni­ger Auf­wand lösen: Mit dem Feed­back­mo­dul von Mood­le. Ich inte­grie­re Mood­le ja ger­ne in Unter­richts­ab­läu­fe, so auch in die­sem Projekt.

1. Schritt:

Ich zei­ge den SuS die Mög­lich­kei­ten des Feed­back­mo­duls (z.B. Fra­ge­ty­pen) und las­se sie selbst ein wenig in die­sem Modul her­um­spie­len (dafür müs­sen sie in einem abge­schot­te­ten Kurs Trai­ner­rech­te besitzen).

2. Schritt:

Wir ent­wi­ckeln in Grup­pen­ar­beit einen Fra­gen­ka­ta­log, der sich mit den Mög­lich­kei­ten des Feed­back­mo­duls abbil­den lässt.

3. Schritt

Die Grup­pen set­zen den Fra­gen­ka­ta­log um, indem sie eine eige­ne Akti­vi­tät „Feed­back“ erstellen.

4. Schritt

Die SuS tes­ten die Umfra­gen der ande­ren Grup­pen und mel­den even­tu­el­le Unge­reim­hei­ten zurück.

5. Schritt

Die Grup­pen über­ar­bei­ten Ihre Umfra­ge ent­spre­chend und der Leh­rer ver­schiebt sel­bi­ge in einen mög­lichst offe­nen Raum über die Export­funk­ti­on von Moodle.

6. Schritt

Man wirbt inner­halb der Schul­ge­mein­schaft Teil­neh­men­de für die Online­um­fra­ge und lässt das Gan­ze eine Wei­le laufen.

7. Schritt

Man wer­tet aus, bzw. lässt Mood­le aus­wer­ten. Ggf. müs­sen die Ergeb­nis­se mit einer Tabel­len­kal­ku­la­ti­on auf­be­rei­tet wer­den. Teil der Aus­wer­tung kann und muss auch eine Manö­ver­kri­tik sein: War­um wur­de z.B. die eine Umfra­ge mehr ange­nom­men als die andere?

Durch die­ses Ver­fah­ren lässt sich viel Zeit spa­ren. Bei mir haben die SuS z.B. bei der Fra­ge nach der am häu­figs­ten ver­wen­de­ten Mes­sen­ger­soft­ware sehr schnell erken­nen müs­sen, wie wich­tig das Feld „sons­ti­ge“ ist. Man erhält sehr schnell recht aus­sa­ge­kräf­ti­ge Ergeb­nis­se und lernt, dass Ein­ga­be­fel­der für Wor­te die auto­ma­ti­sier­te Aus­wer­tung doch recht schwie­rig machen.

Die­se Metho­de eig­net sich eher für „mathe­ma­tik­fer­ne“ Fächer oder die Ober­stu­fe – mei­ne Siebt­kläss­ler konn­ten jedoch auch schon Umfra­gen erstellen…