Netzwerkumbau an der Schule

All­mäh­lich ist hier wie­der Land in Sicht. Wir sind als Schu­le von einer hoff­nungs­los ver­al­te­ten Open­So­ur­ce-Schul­ser­ver­lö­sung auf eine voll­kom­men ande­re tech­ni­sche Basis umge­stie­gen und das im lau­fen­den Schul­be­trieb. Wir nut­zen jetzt IServ – hier ein­mal eine klei­ne Tour durch Möglichkeiten:

Die IServ basiert auf einem nor­ma­len Debi­an-Trä­ger­sys­tem, wel­ches durch ein pass­wort­ge­schütz­tes deb-Repo­si­to­ry durch nicht frei­en Code ergänzt wird, der ent­spre­chend der GPL sau­ber getrennt vom übri­gen Sys­tem­code abge­legt ist. Das macht das Sys­tem so frei, dass nach wie vor Raum für eige­ne Bas­te­lei­en bleibt – z.B. IServ-Modu­le mit Schü­lern ent­wi­ckeln. Gleich­zei­tig ermög­licht die Geschlos­sen­heit des Codes in Ver­bin­dung mit einem Remo­te-War­tungs­ver­trag die exter­ne Pfle­ge des Sys­tems – obwohl es sich weit­ge­hend selbst durch auto­ma­ti­sier­te Scrip­ten pflegt…

Abge­se­hen von unzäh­li­gen durch­dach­ten Funk­tio­nen – z.B. die fern­ge­steu­er­te Rech­ner­war­tung – fas­zi­niert der IServ durch sein Bedie­nungs­kon­zept, das sich auch uner­fah­re­nen Nut­zern intui­tiv erschließt. Der IServ deckt etwa 90% der Funk­tio­nen (Forum, inte­grier­tes und voll­wer­ti­ges Mail­sys­tem, Datei­aus­tausch, Grup­pen­ord­ner etc.) von einer Lern­platt­form ab, wie sie zur­zeit an den meis­ten Schu­len tat­säch­lich(!) genutzt wer­den dürf­ten, so dass ich hof­fe, unser bestehen­des Schul­mood­le (V.2.1+) außer­halb von grö­ße­ren Pro­jek­ten bald nie­man­dem mehr zumu­ten zu müs­sen – am bes­ten gleich Maha­ra oder so ein­füh­ren. Nach vier Tagen Betrieb sind 2/3 der Lehr­kräf­te dort zumin­dest ein­mal ange­mel­det gewe­sen und bereits 15 Mobil­ge­rä­te für den Inter­net­zu­griff frei­ge­schal­tet. Die bis­he­ri­gen „Ahs“ und „Ohs“ sind natür­lich auch zu einem guten Teil unse­rer vor­her bestehen­den Struk­tur geschul­det, aber zuneh­mend auch als „Dif­fe­renz­re­ak­ti­on“ zum Bedien­kon­zept von Mood­le zu sehen.

Die Bedien­bar­keit im Hin­blick auf die Bedürf­nis­se von Schu­len ist natür­lich kein Zufall: Das Sys­tem ist an einer Schu­le als Pro­jekt ent­stan­den und ernährt jetzt immer­hin eini­ge Mit­ar­bei­ter. Der Spaß kos­tet natür­lich etwas – aber weit weni­ger, als es an War­tungs­kos­ten vor Ort ein­spart. Die Migra­ti­on von 1500 Nut­zern (Schü­ler und Leh­rer) auf IServ dau­ert zwar noch an, aber schon jetzt ste­hen wir fast schon bes­ser als vor­her da – nach nur vier Tagen Arbeit (…und kei­ner Stun­de Unter­richts­aus­fall bei mir.).

Unge­wohnt ist dabei mei­ne ver­än­der­te Rol­le: Ich bespre­che und pla­ne not­wen­di­ge Tätig­kei­ten mit den Mit­ar­bei­tern der betreu­en­den Fir­ma und span­ne auch ande­re Betei­lig­te mit ein, obwohl ich eigent­lich lie­ber selbst auf der Lei­ter stün­de und den Acces­s­point anschrau­ben… (aber dann hät­te ich frei­ge­stellt wer­den müssen).

Ach ja – noch­was ist neu: Daten­schutz und Nut­zungs­ord­nun­gen. Bei­des braucht man sehr drin­gend als Schu­le. Mei­ne zustän­di­ges Lan­des­in­sti­tut für Daten­schutz hat mir dabei die Ent­wür­fe von Leh­rer-Online emp­foh­len. Durch ein Tele­fo­nat mit einem Freund aus alten Tagen, der beim ULD arbei­tet, habe ich die Anre­gung bekom­men, zusätz­lich eine Ver­fah­rens­be­schrei­bung zur Gewin­nung per­so­nen­be­zo­ge­ner Daten aus dem Schul­netz zu erstel­len. Ob man bei der gel­ten­den, ver­wor­re­nen Rechts­la­ge damit auf der 100%-sicheren Sei­te ist, darf bezwei­felt wer­den, aber man hat zumin­dest das „Lai­en­mög­li­che“ getan. Zumin­dest dürf­te es ein Anwalt ein wenig schwe­rer haben, Ver­fah­ren auf­grund von Form­feh­lern erfolg­reich anzufechten.

Jetzt kommt noch viel Klein­kram (zicken­de WLAN-Ver­bin­dun­gen, Dru­cker­ein­bin­dung usw.), aber das Wesent­li­che ist geschafft und ich kann die ers­ten Qua­li­fi­zie­rungs­maß­nah­men jen­seits vom Peer­coa­ching zum neu­en Schul­netz andenken.

Ich bin die eine, die die viele ist

Drex files

Quel­le: http://drexfiles.wordpress.com/2009/10/25/borg-tactical-cube/

Borg – sounds swe­dish!“ – so reagier­te eine Figur in Star Trek auf die ers­te Erwäh­nung die­ses Namens. Die Borg ist eine vir­tu­el­le Ras­se, die auf maxi­ma­le Red­un­danz und Ver­net­zung setzt. Sie ver­fü­gen über kei­ne eige­ne Krea­ti­vi­tät, son­dern ent­wick­leln sich durch Assi­mi­la­ti­on von frem­den Ras­sen und deren Tech­no­lo­gie. Von ihnen stammt auch der von mir schon ver­wen­de­te Satz: Resis­tance is futi­le (Wider­stand ist zweck­los). Ein­mal in Borg­kol­lek­tiv auf­ge­nom­men kann jeder die Stim­men des ande­ren hören – es gibt eine gro­ße Gemein­schaft. Eine Aus­glie­de­rung aus dem Kol­lek­tiv ist sehr schwer, da die Figu­ren dann die Stim­men nicht mehr hören, die sie als gro­ße Berei­che­rung emp­fin­den, weil sie nicht mehr allei­ne sind. Borg han­deln allein nach funk­tio­na­len Grund­sät­zen, Ethik und Moral spie­len kei­ne Rol­le. Ein­zi­ge Prä­mis­sen sind die Erhal­tung des Kol­lek­tivs und die tech­ni­sche Per­fek­ti­on. Die Ent­wick­lung des Indi­vi­du­ums unter­liegt den Gren­zen und Wün­schen des Kol­lek­tivs, das von der einen, die die vie­le ist gelei­tet wird – der Borg­kö­ni­gin (eine Ras­se ohne irgend­ei­ne Lei­tungs­struk­tur wäre wohl auch den Star Trek-Machern zu viel gewesen).

Ich muss in die­sen Tagen oft an die Borg in Zusam­men­hang mit Face­book den­ken. Ange­fan­gen hat alles mit dem ULD Kiel, das einen Angriff auf die Trans­warp­ka­nä­le der Borg gestar­tet hat, indem es Web­mas­ter „bedroh­te“, die Face­books-Addons auf ihren Web­sei­ten ein­bin­den. Face­book gewinnt dadurch Infor­ma­tio­nen über Bewe­gungs­mus­ter von Mit­glie­dern und Nicht­mit­glie­dern im Web – das ist übri­gens auch die tech­ni­sche Funk­ti­on von „Like- “ oder „1+“-Buttons (Pen­dant bei Goog­le). Ich habe Ein­zel­ge­sprä­che geführt, in denen die­ser Schritt des ULD hef­tig kri­ti­siert und vor allem der Ver­lust von Trans­pa­renz und Bür­ger­nä­he von z.B. Kom­mu­nen beklagt wur­de. Ande­re Kri­tik­stra­te­gien, die mir weit­aus sym­pa­thi­scher sind, set­zen auf der Ebe­ne von tech­ni­schen Feh­lern des ULD an. Dar­über kann man reden – aller­dings betrifft das den Bereich der tech­ni­schen Medi­en­kom­pe­tenz, der aber oft als „zu anstren­gend“ nicht gewünscht wird.

Tat­sa­che ist für mich, dass die Assi­mi­lie­rungs­stra­te­gie von Face­book eine extrem hohes, abso­lut genia­les Niveau erreicht hat, weil die Assi­mi­la­ti­on selbst nicht wie bei den Borg auf Gewalt beruht, son­dern schlei­chend und ange­nehm mit der Ver­hei­ßung maxi­ma­ler Bedürf­nis­be­frie­di­gung erfolgt. Wer sich ein­mal im Kol­lek­tiv befin­det, möch­te oder kann es nach kur­zer Zeit nicht mehr mis­sen. Die Vor­stel­lung, dass es Men­schen gibt, die außer­halb die­ses Kol­lek­tivs exis­tie­ren, ist – wie bei den Borg – oft mit Gedan­ken an Rück­stän­dig­keit und „Nicht­ver­ste­hen der neu­en Wis­sens­ge­sell­schaft“ asso­zi­iert. Face­book ist ein Borg­ku­bus, den man unbe­ach­tet besu­chen darf, solan­ge man nicht pri­mä­re Sys­te­me bedroht, ein Kubus, der des gan­ze Web in sich ver­eint ohne dabei nach außen mit dem Web zu teilen.

Zwi­schen­be­mer­kung:

Nein: Ich hal­te Face­book­nut­zer nicht für wil­len­lo­se, voll­stän­dig mani­pu­lier­te und ent­in­di­vi­dua­li­sier­te Droh­nen. Auf der Ebe­ne des Indi­vi­du­ums passt die­se Borg-Ana­lo­gie nicht.

Gleich­wohl ver­langt die sozia­le Orga­ni­sa­ti­on inner­halb des Kubus, dass alles geteilt wird, zumin­dest mit der Köni­gin – den Kon­takt zu ein­zel­nen kann man fil­tern, jedoch nur soweit man die stän­di­gen Neu­kon­fi­gu­ra­tio­nen des Fil­ters ver­steht und nach­voll­zieht. Die Fil­ter­mo­di­fi­ka­tio­nen erfol­gen selt­sa­mer­wei­se immer so, dass stan­dard­mä­ßig mehr Infor­ma­tio­nen mit mehr Men­schen geteilt wer­den. Das Grund­prin­zip der Borg besteht genau dar­in: Alles zu tei­len, das gan­ze Leben. Bei den Borg hat das jedoch nichts mit Frei­heit, son­dern mit Kon­trol­le zu tun – das ist bei Face­bok natür­lich ganz anders, auch wenn für die wirt­schaft­li­che Funk­ti­on eine hohe Teil­ra­te natür­lich so ungüns­tig auch nicht ist.

Tre­ten neue Netz­wer­ke auf den Plan, ist die ers­te Fra­ge sofort, wie man sel­bi­ges in Face­book inte­grie­ren kann (wahr­schein­lich damit man nichts ver­passt und nicht die dop­pel­te Arbeit beim Pos­ten hat). Das hat nichts mit dem Assi­mi­lie­rungs­grad bei Face­book zu tun.

In Face­book hat der Mensch die Frei­heit, die im Rah­men, den Face­book setzt, mög­lich ist (Gilt m.E. auch für App­le­pro­duk­te). Dage­gen meh­ren sich zum Glück Stim­men. Es gibt Alter­na­ti­ven, die eine voll­stän­di­ge Kon­trol­le der eige­nen Daten ermög­li­chen – nur ist da niemand…

Ich mei­de Face­book und ich wür­de mitt­ler­wei­le jedem raten, das auch zu tun. Brow­ser­plug­ins lösen kei­ne ein­zi­ge Her­aus­for­de­rung – höchs­tens für Nicht­mit­glie­der. Selbst für vie­le Leh­rer­blogs müss­te ich eine sei­ten­be­zo­ge­ne Regel bei NoScript anle­gen, die mir zwar eine Kom­men­tie­rung im Dis­qus-Plug­in, nicht jedoch eine Daten­über­tra­gung durch den Face­book­but­ton ermög­licht. Das dürf­te den Bequem­lich­keits­an­spruch und die tech­ni­schen Fer­tig­kei­ten einer sur­fen­den Mehr­heit deut­lich übersteigen.

Face­book gibt sehr, sehr viel. Es hat vie­les ermög­licht, was vor weni­gen Jah­ren noch undenk­bar war.  Aber es nimmt auch. Das ist sei­ne Natur als bör­sen­no­tier­tes Unter­neh­men. Gewinn und Nut­zen muss jeder für sich abwä­gen. Jeder soll­te sich dar­über im Kla­ren sein, dass prin­zi­pi­ell auch der Staat in begrün­de­ten Ver­dachts­fäl­len Zugriff auf die­se Daten hat. Wir brau­chen kei­ne Maut­brü­cken zur Erstel­lung von Bewe­gungs­pro­fi­len. Nur gegen den Ver­such, die Maut­brü­cken dafür ein­zu­set­zen, rebel­lie­ren wir. Das bekom­me ich manch­mal nicht zusam­men. Ich bin aber auch Borg-Fan. Das passt auch nicht.

Verlorene Links – Teil 9

  1. Es gibt einen deutsch­spra­chi­gen Open­Cour­se zur Zukunft des Ler­nens. Ich habe die­ses For­mat bis heu­te  nicht begrif­fen. Ich bin zu doof dazu oder zu unfä­hig, mich dafür zu begeis­tern. Es ist nicht ver­bind­li­cher als das schon bestehen­de Twit­ter/­Face­boo­k/­B­log-Set­up der deut­schen Edu­Sze­ne, es ver­wen­det die glei­chen Tools, es beackert die The­men, die auf Edu­Camps immer wie­der F2F dis­ku­tiert wer­den – ich begrei­fe den Mehr­wert und die teil­wei­se gro­ße Eupho­rie bei sonst eher gemä­ßig­ten Men­schen dar­über nicht. Ist es mehr als Was­ma­nie? Man ringt auch goe­thisch nach Begrif­fen:„Da du nun Sulei­ka hei­ßest, Sollt‘ ich auch benam­set sein“ (West­öst­li­cher Divan, Sulei­ka Nameh, Ein­lei­tung). Ist es so toll, weil es teil­wei­se über eine Uni orga­ni­siert ist und so einen Wis­sen­schafts­an­strich erhält? Der Fon­ta­ne­fan kon­sti­tu­iert gera­de die was­ma­ti­sche Selbst­re­fle­xi­vi­tät als das Neue und Sinn­stif­ten­de an die­sem For­mat. Auf jeden Fall kon­sti­tu­iert sich die Sache erst (unge­dul­di­ger Herr Riecken, unge­dul­di­ger) und ich beob­ach­te weiter…
  2. Chris­ti­an Fül­ler tweetet:  „cif­fi chris­ti­an fül­ler erklärt heu­te in Tucho-Biblio das para­dox, dass man weiß, wie #gute­schu­le geht, aber nicht, wie man sie MACHT pisaversteher.de“ Viel­leicht bloggt er dazu ja auch noch. Mein ers­ter Impuls war, dass die­se Posi­ti­on für einen Schul­kri­ti­ker natür­lich abso­lut pri­ma ist: Er bestimmt, was gute Schu­le ist. Bei Fra­gen nach der (flä­chen­de­ckenen) Rea­li­sier­bar­keit kann kann sich stets auf das Para­do­xon beru­fen. Erin­nert mich ein biss­chen an die Logik ver­ein­zel­ter Fach­lei­ter: „Ich weiß, was eine gute Stun­de aus­macht – aber wie man sie MACHT hängt eben von meh­re­ren Fak­to­ren ab, die sich nicht klar benen­nen las­sen, Herr Riecken!“ Ist viel­leicht para­dox, dass ich das nie ver­stan­den habe.
  3. Jean-Pol Mar­tin MACHT der­weil. Elli auch. Wie immer. Danke.
  4. Herr Rau macht einen syn­op­sen­ar­ti­gen Ver­gleich zwi­schen KuMi-Sprech und Leh­rer­ver­bands-Sprech mit einer sel­ten emo­tio­na­len Über­schrift – zum Tot­la­chen. Das gan­ze Leben besteht aus Wahr­neh­mun­gen und pro­ble­ma­tisch scheint es zu wer­den, wenn bei­den Sei­te ihre Wahr­neh­mung als die wah­re Wahr­neh­mung ansehen.
  5. Schon etwas älter – aber für mich in mei­ner Arbeit als Leh­ren­der immer wie­der wich­ti­ge Impul­se eines Daten­schüt­zers, die auch der Aus­lö­ser für eini­ge Umstel­lun­gen in mei­nem Blog waren. Das klappt für mich übri­gens wun­der­bar: Ich erhal­te den glei­chen Spam­schutz­le­vel und einen viel hüb­sche­ren Out­put des Statistiktools.

Hier lie­gen schon wie­der min­des­tens zehn Arti­kel ange­dacht in mei­nem Kopf her­um – allen vor­an das Pro­jekt mei­ner 11er mit dem ört­li­chen Wald­kin­der­gar­ten, was mich in mei­nem abkor­ri­gier­ten Zustand (zen­tra­le Che­mie­auf­ga­ben: AAAAAAARGHH.….) wie­der ein wenig in den Flow zurück­ge­bracht hat. Wenn ich die Zustim­mung von eini­gen Men­schen habe, erzäh­le ich noch mehr davon – und natür­lich gehört ja auch ein kol­la­bo­ra­ti­ve Pro­jekt­do­ku­men­ta­ti­on dazu – viel­leicht sogar öffent­lich. Dem­nächst kommt etwas zur Nernst­schen Glei­chung – dank des LaTeX-Plug­ins kann ich end­lich hier auch mit For­mel­satz herumprollen…

Datenschutz und Blog

Alles neu macht der Mai. Ich habe das zum Anlass genom­men, sämt­li­che Plug­ins zu deak­ti­vie­ren, die Daten von Besu­chern die­ser Web­sei­te an Drit­te über­tra­gen – und sei es auch nur anony­mi­siert. Nament­lich habe ich die Plug­ins Akis­met (Spam­schutz) und Word­Press Stats (Web­site­sta­tis­ti­ken) mit sofor­ti­ger Wir­kung deak­ti­viert und durch Pen­dants ersetzt, deren gesam­mel­te Daten hier auf dem Ser­ver ver­blei­ben. Für den Spam­schutz ver­wen­de ich nun­mehr  die Anti­s­pam-Bee und für die Sta­tis­ti­ken schon län­ger par­al­lel Piwik mit dem Plug­in Anony­mi­zeIP. Letz­te­res kann inner­halb von Piwik unter

Ein­stel­lun­gen => Plugins

akti­viert wer­den und sorgt dafür, dass IP-Adres­sen grund­sätz­lich gekürzt gespei­chert sind. Damit ist eine aus­sa­ge­kräf­ti­ge Sta­tis­tik immer noch mög­lich, ohne dass damit ein poten­ti­ell ver­kett­ba­res indi­vi­du­el­les Ele­ment ver­knüpft ist. Die­ses Ver­fah­ren sieht sogar das ULD als unbe­denk­lich an und es wur­de gemein­sam mit den Piwik-Ent­wick­lern erarbeitet.

Bei dem The­ma Daten­schutz wird mei­nes Erach­tens immer ger­ne ver­ges­sen, dass es zwei Arten von Daten gibt: Die­je­ni­gen, die ich von mir frei­wil­lig in das Netz ein­spei­se und die­je­ni­gen, die ich von Drit­ten absicht­lich und unab­sicht­lich durch z.B. tech­ni­sche Inkom­pe­tenz wei­ter­ge­be. Für die ers­te Art mag in mei­nen Augen die Post­pri­va­cy-Debat­te mit Berech­ti­gung geführt wer­den – für Leu­te, die unwis­sent­lich über z.B. Apps mei­ne per­sön­li­chen Daten an Face­book und Co. über­mit­teln, habe ich kein Ver­ständ­nis – noch schlim­mer, wenn das z.B. mit Schü­ler­da­ten pas­siert – schief­ge­hen kann immer etwas – aber so ganz regu­lär ohne vor­he­ri­ge Infor­ma­ti­on, am bes­ten noch unbewusst?

Des­we­gen erscheint mir die­ser nun voll­zo­ge­ne Schritt von mir für mein Blog nur kon­se­quent. Full SSL (https) könn­te auch noch irgend­wann fol­gen… Mal sehen. Dage­gen spre­chen zur Zeit noch die gan­zen ein­ge­bun­de­nen Objek­te exter­ner Sei­ten, die dann hüb­sche Warn­mel­dun­gen im Brow­ser erzeugen…

Apro­pros Post­pri­va­cy – die Sta­tis­tik­da­ten mei­nes Blog sind hier öffent­lich ein­seh­bar – alle IPs haben eine schö­ne 0 im letz­ten dezi­ma­len Triplett…

Das macht Facebook nicht

Bei Face­book hat man ja die Mög­lich­keit, sich Freun­de vor­schla­gen zu las­sen, indem man Zugangs­da­ten zu sei­nem E‑Mailaccount dort angibt. Damit hat Face­book genau die Mög­lich­kei­ten des Zugriffs auf mei­ne Mails, die ich hier skiz­zie­re, wenn ich einen IMAP-Account ver­wen­de. IMAP ist  eine Tech­no­lo­gie zur Ver­wal­tung von Mails auf einem Ser­ver. Wenn Ihr von ver­schie­de­nen Orten auf ver­schie­de­nen End­ge­rä­ten Zugriff auf eure Mails habt und dazu kei­nen Brow­ser ver­wen­det, nutzt ihr zu 98% IMAP.

Was die meis­ten Men­schen ken­nen, sind Kli­ckibun­ti E‑Clients („IPho­ne-Apps“, Out­look, Thun­der­bird…),  die  man ein­mal ein­rich­tet und die dann alles für einen tun (z.B. Ord­ner anle­gen usw.). Man kann mit sei­nem Mail­ser­ver aber auch ganz „frea­kig“ über die Kom­man­do­zei­le via tel­net reden, ver­schlüs­selt geht das auch, etwa über open­s­sl. Dazu braucht es ledig­lich ein Log­in und ein Pass­wort für den E‑Mailaccount (den hat Face­book ja dann). Dabei wan­dern die Daten rucki­zucki. Ich habe ein­mal Daten mar­kiert, die etwas über mei­ne Per­son aus­sa­gen. Fett sind die not­wen­di­gen Kom­man­dos in der Bash gedruckt.

Ich habe ein­mal mei­nen Ser­ver (riecken.de) genom­men – erst­mal sagen wir „Hal­lo!“:

tel­net riecken.de 143

Try­ing 217.79.182.34…                                                                                                                                                                                                                                                                                    Con­nec­ted to riecken.de.

Escape cha­rac­ter is ‚^]‘.
* OK [ser­ver string]

Mit­tels GeoIP kann ich her­aus­be­kom­men, wo mein Mail­ser­ver steht, genau bei wel­chem Pro­vi­der in in wel­chem Rechen­zen­trum. Mit den Zugangs­da­ten kön­nen wir uns ein­log­gen – lt. Pro­to­koll braucht es dafür einen Iden­ti­fier, hier A00001 –  und dann nach­schau­en, wel­che Ord­ner es gibt:

Wei­ter­le­sen

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