Transaktionskosten (Fortsetzung)

Eine von mir hoch­ge­schätz­te und stil­le Lese­rin mei­nes Blogs hat mich neu­lich dar­auf auf­merk­sam gemacht, dass ich ange­kün­digt hat­te, eine Fort­set­zung zum Arti­kel mit den Trans­ak­ti­ons­kos­ten zu schrei­ben. Ich zitie­re dazu noch ein­mal den letz­ten Absatz im Sin­ne der Anschlussfähigkeit.

Wer Ver­än­de­rungs­pro­zes­se initi­ie­ren möch­te, muss im Blick haben, dass er gleich­zei­tig neue, noch nicht kal­ku­lier­ba­re Trans­ak­ti­ons­kos­ten erzeugt (“Ja, aber das mit den Medi­en muss aber in ein Gesamtkonzept!”), und gleich­zei­tig auch noch ande­re, von den Kos­ten her “sicher” kal­ku­lier­ba­re Sys­te­me bedroht (“Ja, aber über Aus­hän­ge kom­mu­ni­ziert man doch total ineffizient!”). Dar­aus erge­ben sich für mich Kon­se­quen­zen für mein Ver­hal­ten als Berater.

Regel 1: Das Neue ist der Feind des Bewährten.

Das Neue kann sich in den bestehen­den Schul­struk­tu­ren nur durch viel Geduld, Lea­der­ship oder sub­ver­siv durch­set­zen. Sobald man als Bera­ter gene­ra­li­siert, wer­den immer laut­star­ke und – für die Idee viel gefähr­li­che­re – stil­le Wider­ständ­ler auf den Plan geru­fen. In sehr hete­ro­ge­nen, gro­ßen Sys­te­men wird sich dann NIE das Neue durch­set­zen. Des­we­gen unter­schei­de ich zwi­schen sub­jek­ti­ven und objek­ti­ven Wahr­hei­ten. Objek­tiv kann man durch­aus Recht haben. Es nützt u.U. aber trotz­dem nichts, weil Sys­te­me stets sub­jek­tiv funk­tio­nie­ren und dann die ent­ste­hen­den Trans­ak­ti­ons­kos­ten zum Kol­laps jeder noch so guten Idee führen.

Ein Bei­spiel:

Objek­tiv ist es für gro­ße Sys­te­me ver­nünf­tig, Klau­sur- und Klas­sen­ar­beits­pla­nung online zu machen. Man ist bei der Ein­tra­gung nicht an eine Zeit oder an einen Ort gebun­den. Das Sys­tem kann durch Algo­rith­men Fehl­ein­trä­ge im gege­be­nen recht­li­chen Rah­men abfan­gen. Es kann mit dem Schul­ka­len­der gekop­pelt wer­den, sodass sich Tage mit bestimm­ten, vor­her­seh­ba­ren Abwe­sen­hei­ten von Lern­grup­pen trans­pa­rent sper­ren las­sen. Umge­kehrt lie­ßen sich Ter­mi­ne von Arbei­ten in die Kalen­der der jewei­li­gen Lern­grup­pen zurück­spei­sen (übri­gens: Das geht alles mit dem rich­ti­gen Sys­tem). Sub­jek­tiv zwingt man Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen zur Nut­zung unge­wohn­ter digi­ta­ler Werk­zeu­ge, die nicht in deren Work­flow pas­sen. Prak­tisch wird man eine Zeit lang altes und neu­es Sys­tem par­al­lel fahren.

 

Regel 2: Hilf Trans­ak­ti­ons­kos­ten zu sen­ken, damit du neue erzeu­gen kannst

Wenn es um die tech­ni­sche Aus­stat­tung von Schu­len und um Medi­en­kon­zep­te geht, weiß ich es bes­ser. Was dabei her­aus­kommt, wenn typi­sche Con­su­mer oder fort­ge­schrit­te­ne Anwen­der mei­nen, sie könn­ten vor­aus­schau­end Net­ze bau­en, die irgend­wann für die gan­ze Schu­le ska­lie­ren, dann lie­gen sie lei­der oft falsch, weil z.B. an die Hard­ware im Netz­werk ganz ande­re Anfor­de­run­gen als „zu Hau­se“ zu stel­len sind.

Wenn ich an eine Schu­le kom­me, herrscht dort i.d. R. im Medi­en­aus­stat­tungs­be­reich Cha­os. Die­ses Cha­os glie­dert sich zum einen in tech­ni­sche Pro­ble­me (10%) und zum ande­ren in zwi­schen­mensch­li­che (90%). Die Tech­nik bekommt man nach mei­ner Erfah­rung sehr ein­fach in den Griff, wenn man da nach dem Mot­to vor­geht: „Wenn ich dir bei den rest­li­chen 90% hel­fen soll, dann bestim­me zunächst(!) ich, wie es bei euch tech­nisch weitergeht!“

Mit den 10% Tech­nik ver­su­che ich dann, Abläu­fe und Ver­fah­ren genau­so abzu­bil­den, wie in der Schu­le schon immer waren, nur dass Zugriffs­mög­lich­kei­ten auf Infor­ma­tio­nen jetzt nicht mehr an Zei­ten oder Orte gebun­den sind. Das kön­nen sehr ein­fa­che Maß­nah­men sein, wie etwa ein schul­wei­ter Zugriff auf Datei­en, ein­fach zu bedie­nen­de Zugän­ge zu Online­me­di­en, ein funk­tio­nie­ren­des WLAN usw.. Tech­nisch ist das tri­vi­al. Gleich­zei­tig muss die Ver­läss­lich­keit des Sys­tems stei­gen, z.B. durch kon­se­quen­te Ver­net­zung von Insel­sys­te­men. Idea­ler­wei­se nimmt das Sys­tem bereits die­se Maß­nah­men als ent­las­tend wahr, was dann in der Fol­ge Ver­trau­en schafft. An dem grund­sätz­li­chen medi­en­päd­ago­gi­schen Geist ändert sich dadurch jedoch nichts.

Die­ses Ver­trau­en senkt Trans­ak­ti­ons­kos­ten, sodass Res­sour­cen dafür frei wer­den, auf die rest­li­chen 90% zu schau­en. Dafür benö­tigt man ein genau­es Bild des Sys­tems: Wer sind die „Stake­hol­der“ (an Schu­len sehr oft der enga­gier­te IT-affi­ne Leh­rer mit einer jah­re­lang immens gewach­se­nen ideel­len Macht­po­si­ti­on)?  Wer gönnt dem ande­ren ggf. etwas nicht? Wel­che ein­ge­fah­re­nen Abläu­fe mit wel­chen Kon­se­quen­zen gibt es? Was schafft Kon­flikt­po­ten­ti­al? Wer ist an den Struk­tu­ren wie beteiligt?

 

Regel 3: Bera­te kei­ne Schu­len (oder Kol­le­gen), die bei dir hohe Trans­ak­ti­ons­kos­ten erzeugen

Dass in Bera­tungs­pro­zes­sen nach­ge­steu­ert wer­den muss, ist nichts wei­ter Unge­wöhn­li­ches. Gera­de das The­ma Medi­en­nut­zung ist für Schu­len nur eines unter vie­len. Des­we­gen bin ich nicht ver­schnupft, wenn Pro­zes­se oft nur lang­sam vor­an­schrei­ten. Das ist völ­lig nor­mal. Es gibt für mich jedoch Indi­ka­to­ren, die dazu füh­ren, dass ich eine Schu­le nicht berate:

  1. Kei­ner­lei Eigen­in­itia­ti­ve (d.h. prak­ti­sche Hilfs­an­ge­bo­te wer­den ger­ne ange­nom­men, jedoch ist kein Inter­es­se erkenn­bar, eine län­ger­fris­ti­ge­re Part­ner­schaft ein­zu­ge­hen – Feu­er­wehr­ein­sät­ze ja, Zusam­men­ar­beit nein)
  2. Dis­kus­si­on des Bera­tungs­ver­fah­rens (Kann man das so über­haupt machen? War­um so kom­pli­ziert? Geht das nicht auch schnel­ler / einfacher?)
  3. Eigen­mäch­ti­ge Anschaf­fun­gen (z.B. ITW / Tablets für teu­res Geld kau­fen, ohne sta­bi­le Infra­struk­tur, ohne Kon­zept und ohne Rück­spra­che mit mir)
  4. Kein Refle­xi­on des bis­he­ri­gen Umgangs mit Medienbeschaffung

Die­sen Schu­len fehlt vor allem das Ver­trau­en in mei­ne Fähig­kei­ten. Im schlimms­ten Fall wol­len Sie sich ledig­lich mei­ner Kom­pe­ten­zen bedie­nen, um ihre aku­ten Pro­ble­me gelöst zu bekom­men, damit sie wei­ter­ma­chen kön­nen wie bisher.

 

Regel 4: Suche dir immer klei­ne Pro­jek­te mit gerin­gen Trans­ak­ti­ons­kos­ten für zwischendurch

Die Imple­men­ta­ti­on der „gro­ßen Wür­fe“ ist oft zäh, ermü­dend, aus­ge­dehnt und bezo­gen auf die Trans­ak­ti­ons­kos­ten immens teu­er. Das ist psy­cho­lo­gisch ein Pro­blem, da man irgend­wann als am Pro­zess Betei­lig­ter die Fort­schrit­te nicht mehr zu sehen im Stan­de ist. Des­we­gen braucht man für die see­li­sche Hygie­ne immer wie­der Pro­jek­te, bei denen sich der Erfolg sehr schnell ein­stellt. Das kön­nen so ein­fa­che Din­ge wie ein WLAN für eine länd­li­che Grund­schu­le sein. Schu­le klagt, ich kom­me vor­bei, sage eine Sum­me, Schu­le kauft, wir instal­lie­ren mit dem Haus­meis­ter zusam­men und sind nach 2–3 Wochen erheb­lich glück­li­cher als vorher.

Men­schen, die nur „das Gro­ße“ bera­ten, erle­be ich oft so, dass bei ihnen irgend­wann der Kon­takt zur „Basis“ ver­lo­ren­geht. Das muss auch teil­wei­se so sein, da man die zer­mür­ben­den Trans­ak­ti­ons­kos­ten in die­sen Pro­zes­sen kaum erträgt und sich dann ande­re Stra­te­gien ent­wi­ckeln, um see­lisch gesund zu blei­ben, die dann oft als arro­gant oder „von oben her­ab“ wahr­ge­nom­men werden.

Projekt mit dem Waldkindergarten (reloaded)

Ich habe in die­sem Jahr wie­der einen poly­va­len­ten Che­mie­kurs. Das ist ein etwas selt­sa­mes Kon­strukt: Pri­mär geht es um Che­mie, jedoch sol­len auch Inhal­te ande­rer Natur­wis­sen­schaf­ten ein­flie­ßen und es darf nichts aus dem Ober­stu­fen­cur­ri­cu­lum Che­mie behan­delt wer­den. Über­haupt ist die­ser Kurs eine kom­plett cur­ri­cu­lums­freie Lehr­kraf­ter­ho­lungs­zo­ne. Er dient ledig­lich dazu, dass SuS, die bestimm­te Ober­stu­fen­pro­fi­le gewählt haben, ihre Bele­gungs­pflich­ten für das Abitur erfül­len kön­nen – wir sagen dazu „Abde­cker­kurs“. Gleich­wohl sind Noten zu erteilen.

Ich habe den SuS vier Inhal­te ange­bo­ten, u.a. eine Wie­der­be­le­bung mei­nes alten Wald­kin­der­gar­ten­pro­jek­tes, wel­ches kon­kur­renz­los von allen prä­fe­riert wurde.

Da ich mit dem Ablauf damals nicht so ganz zufrie­den war, las­se ich in die­sem Jahr eini­ge Ele­men­te aus dem klas­si­schen Pro­jekt­ma­nage­ment und mei­ne Erfah­run­gen mit Wikis aus dem letz­ten Jahr mit ein­flie­ßen, aber nicht zu viel, um die Trans­ak­ti­ons­kos­ten mög­lichst erträg­lich zu hal­ten – so gebe ich z.B. den ange­speck­ten Pro­jekt­ab­lauf­plan weit­ge­hend vor.

Das sieht dann so aus:

Wochen­tag Dop­pel­stun­de Inhalt
Frei­tag 1 Expe­ri­ment­aus­wahl, Projektaufräge
Frei­tag 2 M1: Pro­jekt­auf­trä­ge vor­stel­len, Mate­ri­al- und Gerä­te­lis­te erstellen
Mitt­woch 3 Expe­ri­ment selbst durch­füh­ren, ggf. optimieren
Frei­tag 4 Fei­er­tag
Frei­tag 5 Expe­ri­ment selbst durch­füh­ren, ggf. optimieren
Mitt­woch 6 Beschrei­bung zum Ver­suchs­auf­bau erstellen
Frei­tag 7 Beschrei­bung zum Ver­suchs­auf­bau erstellen
Frei­tag 8 M2: Abga­be Beschrei­bung zum Versuchsaufbau
Mitt­woch 9 Prä­sen­ta­ti­on für den Kurs Grup­pe A
Frei­tag 10 Prä­sen­ta­ti­on für den Kurs Grup­pe B
Frei­tag 11 Prä­sen­ta­ti­on für den Kurs Grup­pe C
Frei­tag 12 Opti­mie­rung und Bezü­ge zu ande­ren Experimenten
Mitt­woch 13 Opti­mie­rung und Bezü­ge zu ande­ren Experimenten
Frei­tag 14 M3: Wald­kin­der­gar­ten­be­such
Frei­tag 15 Aus­wer­tung und Feedback
Mitt­woch 16 Über­ar­bei­tung Beschreibungen
Frei­tag 17 Über­ar­bei­tung, weih­nacht­li­cher Abschluss
Mitt­woch 18
Frei­tag 19
Mitt­woch 20
Frei­tag 21
Frei­tag 22
Mitt­woch 23

 

Zwei Dop­pel­stun­den hat­ten wir schon (nor­ma­ler­wei­se steht da ein Datum). Wer noch nie einen Pro­jekt­auf­trag gese­hen hat, fin­det hier eine Vor­la­ge. In Fett­druck sind die Mei­len­stei­ne bezeich­net – die­se geben mehr oder weni­ger vor, bis zu wel­chen Zeit­punkt ein Zwi­schen­ziel erreicht sein muss. Ein Pro­jekt­auf­trag ist eine gute Grund­la­ge, um sich dar­über klar zu wer­den, was man über­haupt mit einem Pro­jekt errei­chen möch­te. Vor allem die Pro­jekt­ri­si­ken sind dabei für mich von beson­de­rem Inter­es­se – mög­li­che Risi­ken sind z.B.:

  • Moti­va­ti­ons­ver­lust
  • Unter­schied­li­ches Enga­ge­ment in der Kleingruppe
  • fach­li­che Überforderung
  • […]

Man kann dann im Vor­we­ge dar­über reden, wie man den Risi­ken begeg­net (die SuS haben viel Erfah­rung mit gelun­ge­nen und weni­ger gelun­ge­nen Gruppenarbeitsprozessen).

Die in der ers­ten Pha­se zen­tra­le Beschrei­bung des Ver­su­ches besitzt fol­gen­de Struktur:

  • Grup­pen­mit­glie­der
  • Pro­jekt­auf­trag (Ver­lin­kung auf Datei)
  • Benö­tig­te Geräte
  • Benö­tig­te Chemikalien
  • Durch­füh­rung
  • Doku­men­ta­ti­on der eige­nen Durchführung
  • Theo­re­ti­scher Hin­ter­grund (gym­na­si­al)
  • War­um ist das Expe­ri­ment für Kin­der geeignet?
  • Kind­ge­rech­te Erklärung
  • Was kann das Kind bei dem Expe­ri­ment über Che­mie lernen?

Es wird im Unter­richt immer ein fes­tes Ritu­al in Form eines Ple­nums geben, in dem die Grup­pen fol­gen­de Aspek­te berichten:

  1. Was haben wir heu­te erreicht?
  2. Wel­che Pro­ble­me gab es dabei?
  3. Was ist in nächs­ten Zeit zu erledigen?

In der Prä­sen­ta­ti­ons­pha­se schlüpft das Ple­num in die Rol­le von Kin­der­gar­ten­kin­dern und Beob­ach­tern, wäh­rend jeweils ein Expe­ri­ment tat­säch­lich durch­ge­führt wird. Dabei tau­chen erfah­rungs­ge­mäß Pro­ble­me auf, an die auch ich vor­her nicht gedacht hät­te – vor allem auch Koope­ra­ti­ons­mög­lich­kei­ten zwi­schen Gruppen.

Nach dem Besuch der Kin­der erfolgt eine letz­te Refle­xi­on, die fol­gen­de Ele­men­te umfasst:

  • Rück­mel­dung der Kin­der (muss auch vor­be­rei­tet werden)
  • Rück­mel­dung der Kurs­teil­ge­ben­den an mich und mei­nen Unterrichtsstil
  • Über­le­gun­gen zur Wei­ter­ar­beit, z.B. mit Grundschulkindern

Gesam­melt und erle­digt wer­den alle Arbeits­schrit­te in einem nicht­öf­fent­li­chen Doku­Wi­ki. Uns ste­hen in der Che­mie acht Lap­tops für die ernst­haf­te Arbeit und eini­ge Nexus7-Tablets für Recher­che und Zuar­beit zur Ver­fü­gung. Natür­lich gibt es LAN- und WLAN-Ver­sor­gung, sodass auf Tot­holz weit­ge­hend ver­zich­tet wer­den kann.

 

 

 

AirPlay stinkt

Aus einem Forum us-amer­ka­ni­scher Uni­ver­si­täts­ad­mi­nis­tra­to­ren zu Bon­jour (Grund­la­ge von Air­Play) und Mul­ti­cast­pro­to­kol­len im All­ge­mei­nen. In den Ver­ei­nig­ten Staa­ten gibt es schon meh­re­re Jah­re Erfah­run­gen mit App­le­pro­duk­ten in gro­ßen Net­zen, Deutsch­land steht da noch am Anfang:

  • Broad­cast traf­fic and per­for­mance are mor­tal enemies.  Sup­port­ing a few users who want to do iPad mir­ro­ring, for exam­p­le could end up pena­li­zing pro­duc­ti­vi­ty for a lar­ge num­ber of users who do not participate.
  • Will need to sup­port a sin­gle sub­net span­ning your enti­re infra­struc­tu­re, for both wired and wire­less devices.
  • No trou­ble­shoo­ting mecha­nism or tools to help deter­mi­ne con­nec­ti­vi­ty issues.
  • No cen­tra­li­zed moni­to­ring, manage­ment of such devices like num­ber of devices online, num­ber of devices con­nec­ted, qua­li­ty of ser­vice pro­vi­ded, etc.
  • No cen­tra­li­zed admis­si­on con­trol for tho­se devices – If you wan­ted to only allow cer­tain peo­p­le to be able to connect/disconnect, you could not do that
  • Litt­le Secu­ri­ty – Any device on the same sub­net can enu­me­ra­te all devices.  Anyo­ne with phy­si­cal access to a device can easi­ly pair and con­trol the device fair­ly quickly.
  • As the num­ber of Air­play-com­pa­ti­ble devices increa­ses on the net­work, it will be more and more dif­fi­cult for users to find and con­nect to their own devices, as the list gets lon­ger.  It will be only a mat­ter of time whe­re a naming con­ven­ti­on for iDe­vices will have to be mana­ged for tho­se users, and it pro­ba­b­ly would be assi­gned to an fte in IT to do so.
  • If a user deci­des to con­su­me an inor­di­na­te amount of band­width using an appli­ca­ti­on such as video, the­re is no easy way to imme­dia­te­ly iden­ti­fy that user and con­strict it on the fly.

http://community.arubanetworks.com/t5/Unified-Wired-Wireless-Access/Pro-and-Con-of-AirPlay/td‑p/21936

http://www.networkcomputing.com/wireless/academia-to-apple-fix-your-airplay-wirel/240003500

https://discussions.apple.com/thread/3538172?start=0&tstart=0

Etwas aus­ho­len

Zunächst ein­mal der Ver­such zu erklä­ren, was das Pro­blem an Mul­ti­cast­pro­to­kol­len wie Air­Play (und übri­gens auch DLNA) ist. Man kann sich ein Netz­werk ver­ein­facht als Post­kar­ten­ver­tei­lungs­sys­tem vor­stel­len (Netz­werk­tech­ni­ker ver­zei­hen das etwas kran­ke Bild).

uni_multicastBei Uni­cast tau­schen Sen­der und Emp­fän­ger mit­ein­an­der Post­kar­ten aus. Der Switch erkennt an Auf­kle­bern auf den Post­kar­ten, wo er sie hin­schi­cken muss. Jede Post­kar­te kommt genau dahin, wo sie einen Sinn hat.

Bei Mul­ti­cast klebt ein Sen­der fol­gen­den Auf­kle­ber auf die Post­kar­ten: „An alle Haus­hal­te mit Tages­post“. Für Tages­post muss sich jeder Emp­fän­ger expli­zit anmel­den und bekommt dann alle Post­kar­ten mit die­sem Auf­kle­ber – ob sie etwas nüt­zen oder nicht. Zudem schi­cken alle Mul­ti­cast­emp­fän­ger phro­phy­lak­tisch immer wie­der die gene­rel­le Nach­richt ind Netz­werk, dass sie ger­ne Tages­post hät­ten. Die­se Tages­port­struk­tur baut sich in gro­ßen Net­zen erst nach und nach auf. Der Switch kopiert die Tages­post­post­kar­ten für jeden Emp­fän­ger, der signa­li­siert, dass er sie ger­ne hät­te und schickt sie auch dahin.

Was bei zwei Emp­fän­gern noch pri­ma klappt, kann bei vie­len Emp­fän­gern zum Pro­blem wer­den, da ein Groß­teil der Kapa­zi­tät des Net­zes hin­ter einem Switch dann irgend­wann durch Tages­post ver­stopft ist – wie der hei­mi­sche Brief­kas­ten zu Hau­se. Außer­dem klagt der Brief­trä­ger zwi­schen dem Sen­der und dem Switch bald über Rücken­schmer­zen und macht sei­ne Arbeit nur noch, so gut es eben geht – zudem haben hat für ihn Tages­post nicht unbe­dingt Vor­rang vor „rich­ti­ger“ Post und er fängt an, Tages­post in die Bota­nik zu werfen.

Typi­sche Pro­ble­me mit AirPlay

Daher gibt es mit Air­Play in gro­ßen Net­zen sehr typi­sche Pro­ble­me (mit DLNA eher weni­ger, aber das ist eine ande­re Geschichte):

  1. Die Gerä­te fin­den sich anfangs nicht (die Mul­ti­cast­struk­tur ist von den Swit­chen noch nicht aufgebaut)
  2. Die Wie­der­ga­be stockt (das gesam­te von Mul­ti­cast betrof­fe­ne Netz­seg­ment ist über­las­tet von Tagespost)
  3. Die Gerä­te fin­den sich nach einer Wei­le nicht mehr (der Brief­trä­ger wirft aus Ver­zweif­lung Tages­post in die Botanik)

Nichts davon ist durch den Nut­zer oder dem Admi­nis­tra­tor in irgend­ei­ner Form beein­fluss­bar! Damit erkauft man sich die Bequem­lich­keit von AirPlay.

Und jetzt die Über­set­zung der obi­gen Forenauszuges:

  • Tages­post und Per­for­mance sind töd­li­che Fein­de.  Wenn man weni­gen iPad-Usern die Mög­lich­keit gibt, ihre Anzei­gen zu spie­geln, sind davon vie­le Unbe­tei­lig­te im glei­chen Netz­seg­ment betroffen.

  • Man muss die Netz­seg­men­te, die für Mul­ti­cast genutzt wer­den sol­len, mög­lichst klein hal­ten, sowohl für WLAN- als auch für LAN-betrie­be­ne Geräte

  • Es gibt kei­ne Tools, um Ver­bin­dungs­pro­ble­me zwi­schen Gerä­ten einzugrenzen

  • Man kann Tages­post nicht zen­tral über­wa­chen, um hin­sicht­lich von z.B. Per­for­man­ce­pro­ble­men zu optimieren

  • Man kann den Zugriff auf Tages­post nicht nut­zer- oder rech­te­be­zo­gen steuern

  • Es gibt kei­ne Sicher­heits­me­cha­nis­men. Das letz­te Gerät gewinnt immer.

  • Je mehr Gerä­te sich im glei­chen Netz­werk befin­den, des­to län­ger wird die Lis­te für die mög­li­chen Anzei­ge­ge­rä­te. Ori­en­tie­ren­de Namens­kon­ven­tio­nen sind für Pri­vat­ge­rä­te nicht sinn­voll durchsetzbar.

  • Wenn ein Benut­zer viel Band­brei­te für sich bean­sprucht, gibt es kei­nen Weg, das Pro­blem näher zu lokalisieren.

 

Also bei mir in der Klas­se klappt das doch wunderbar!

Ja! Es klappt auch im Wohn­zim­mer zu Hau­se. Die meis­ten Lehr­kräf­te span­nen für die Arbeit mit Air­Play ein eige­nes Netz im Klas­sen­raum auf, z.B. durch einen Air­Port-Extre­me (jeder ande­re Dual­band­rou­ter wür­de es übri­gens auch tun).  Rou­ter trans­por­tie­ren im Gegen­satz zu Swit­chen kei­ne Tages­post in ein ande­res Netz.

Ziel soll­te aber doch sein, dass das nicht die Lehr­kraft, son­dern ein Tech­no­lo­gie­part­ner tut. Vie­le Sub­net­ze sind wie­der­um war­tungs­auf­wän­dig und ste­hen dem Anspruch einer kos­ten­güns­ti­gen, zen­tra­len War­tung dia­me­tral entgegen.

Wenn ich die Auf­ga­be bekä­me, für eine gan­ze Schu­le oder auch nur einen Gebäu­de­teil, Air­Play zer­ver­läs­sig zu garan­tie­ren, müss­te ich sehr teu­re Gerä­te und viel War­tungs­auf­wand pro­jek­tie­ren. Denn es wird auch in klei­nen Net­zen immer mal wie­der spon­tan „nicht gehen“ – das ist band­brei­ten­ab­hän­gig. Da es kei­ne Feh­ler­dia­gno­se­mög­lich­keit gibt, ist Feh­ler­be­he­bung nur wie zu guten, alten Win­dows­zei­ten nur per Pass&Fail möglich.

Bes­ser wäre aus Admi­nis­tra­to­ren­sicht eine Wei­ter­ent­wick­lung des Air­Play­pro­to­kolls, sodass es auch für Enter­pri­se­umge­bun­gen taugt. Ich als Admin­sis­tra­tor bekom­me näm­lich jetzt im Feh­ler­fall die Anfor­de­rung „Geht nicht (ist ja dein blö­des Netz, vorher/zu Hau­se ging’s ja immer!), mach’s heil, Maik!“ Ich habe bei Mul­ti­cast jedoch kein Ana­ly­se­instru­ment zur Ver­fü­gung, kann also höchs­tens Ste­cker rein- und raus­zie­hen und wür­de am liebs­ten ant­wor­ten: „Kann ich nicht, selbst wenn ich es woll­te, weil du ein däm­li­ches, ver­schwen­de­ri­sches Wohn­zim­mer­pro­to­koll ver­wen­dest, Air­Play stinkt eben!“

AirPlay, DLNA, Miracast in schulischen Netzwerken

Mit Air­Play, DLNA oder neu­er­dings auch Mira­Cast las­sen sich Bild­schirm­in­hal­te digi­ta­ler End­ge­rä­te kabel­los an ein Wie­der­ga­be­ge­rät sen­den. In der Schu­le wird das im Ide­al­fall ein Bea­mer sein.

Für Bea­mer gibt es net­te Zusatz­ge­rä­te mit HDMI-Ausgang:

  • Mira­cast-Adap­ter (muss nicht auf­wän­dig kon­fi­gu­riert werden)
  • Minix-TV-Boxen (besit­zen Android, bedür­fen daher etwas Auf­merk­sam­keit, sind aber sehr fle­xi­bel durch das gro­ße App-Ange­bot und las­sen sich auch mit z.B. Mera­ki zen­tral managen)
  • jeder güns­ti­ge HDMI-Stick mit Android
  • App­leTV

Die Pro­to­kol­le zum Spie­geln des End­ge­rä­te­bild­schirms haben alle einen Schön­heits­feh­ler, der in gro­ßen Net­zen mit meh­re­ren Gerä­ten ein Pro­blem wer­den kann: Sie sind für den Heim­be­reich ent­wi­ckelt und wen­den sich daher an tech­nisch nicht ver­sier­te Anwender.

Die Fol­gen:

  • alle Gerä­te im glei­chen Netz­werk sind für alle End­ge­rä­te als Wie­der­ga­be­ge­rät sichtbar
  • das letz­te Gerät gewinnt immer

Ich kann Herrn Mei­er in Raum XY mei­nen Bild­schirm­in­halt „bea­men“, wenn Herr Mei­er dort gera­de arbei­tet. Ich muss nur das von Herrn Mei­er benutz­te End­ge­rät als Wie­der­ga­be­ge­rät aus­wäh­len – es braucht dafür kei­ne Bös­wil­lig­keit, son­dern ledig­lich einen klei­nen Ver­tou­ch­er oder Vertipper.

Ein­zi­ge löb­li­che Aus­nah­me ist App­leTV – hier lässt sich zumin­dest ein Pass­wort für die Benut­zung ver­ge­ben – in der Schu­le bringt die­ses Fea­ture jedoch kei­ner­lei Vor­tei­le – schließ­lich muss das Pass­wort ja allen bekannt sein, die Inhalt strea­men wol­len. Für jedes Gerät ein eige­nes Pass­wort zu ver­wen­den, dürf­te kaum prak­ti­ka­bel sein.

Aus­weg:

Ich span­ne in den „betrof­fe­nen“ Klas­sen eige­ne WLAN-Net­ze mit eige­nem IP-Bereich auf. Mit geeig­ne­ter Firm­ware lässt sich die Sen­de­leis­tung so weit her­un­ter­re­geln, dass Raum­gren­zen nur mit Mühe über­sprun­gen wer­den. Schu­len rate ich zur Anschaf­fung von Acces­s­points bzw. WLAN-Rou­tern, die sowohl rou­ten als auch bridgen kön­nen – idea­ler­wei­se bei­des gleich­zei­tig mit ver­schie­de­nen SSIDs (z.B. Bea­mer & Inter­net). Das HDMI-Zusatz­ge­rät hängt dann mit im gerou­te­ten Netz­werk. Das klappt recht zuver­läs­sig und eben nicht über Raum­gren­zen hinweg.

Bei den HDMI-Zusatz­ge­rä­ten emp­feh­le ich zur­zeit die Andro­iden in Ver­bin­dung mit Mera­ki, wenn es meh­re­re Gerä­te sein sol­len. So lässt sich das Gan­ze zen­tral per Web­ober­flä­che ver­wal­ten und die gan­ze App-Welt des Play­s­to­re steht auf dem Bea­mer zur Ver­fü­gung – für vie­les braucht man dann zudem kei­nen Rech­ner mehr :o)…

 

 

Startup – die ersten Tablets sind bereit

Ich woll­te für den ers­ten Ver­such mit Tablets nicht viel Geld ver­bren­nen, ich woll­te als Admi­nis­tra­tor die Gerä­te zen­tral ver­wal­ten und mir die­se Arbeit auch mit ande­ren tei­len kön­nen. Es han­delt sich um Schul­ge­rä­te, die ent­we­der für den ergän­zen­den Ein­satz im Kon­text mit BYOD oder für typi­sche Auf­ga­ben in Grup­pen gedacht sind. Wir wol­len dabei als Schu­le Erfah­run­gen mit die­ser Gerä­te­klas­se sam­meln, bevor wir uns Din­ge wie einen Klas­sen­satz ans Bein binden.

Die Wahl fiel schon im letz­ten Jahr auf die aus­lau­fen­de Nexus7-Rei­he (Modell 2012). Hier waren fol­gen­de Din­ge sichergestellt:

  • Ver­sor­gung mit Betrieb­sys­tem­up­dates durch Goog­le (ins­be­son­de­re das ein­ge­schränk­te Pro­fil war mir hier wichtig)
  • Robust und gut verarbeitet
  • Gute Ver­sor­gung mit Apps
  • zen­tral mana­ge­bar mit Goog­le Apps for Edu­ca­ti­on oder Meraki
  • Preis-/Leis­tungs­ver­hält­nis hervorragend

Wei­ter­hin sind wir eine recht gut ver­netz­te Schu­le. Wir woll­ten auch eine ein­fa­che Mög­lich­keit, Medi­en aller Art indi­vi­du­ell im Unter­richt nut­zen. Die Wahl fiel hier auf den DLNA-Ser­ver medi­atomb. In der Pra­xis wird das so lau­fen, dass Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen Medi­en auf unse­ren Schul­ser­ver in ein ent­spre­chen­des Ver­zeich­nis hoch­la­den. Als Hiera­chie wird hier das jewei­li­ge Fach gewählt, das einen Ord­ner für jede Lehr­kraft erhält. Die­ses Ver­zeich­nis wird jeden Tag auf den Media­ser­ver „ent­leert“, dort auto­ma­tisch gescannt und die neu­en Medi­en ste­hen dann am nächs­ten Mor­gen im gesam­ten Schul­netz bereit. Bei uns han­delt es sich dabei vor­ran­gig um Medi­en, für das der Kreis oder das Land Online­li­zen­zen erwor­ben hat.

Sie las­sen sich dann mit einer spe­zi­el­len App, die es für fast alle Platt­for­men gibt, wie am eige­nen Fern­se­her zu Hau­se auf dem jewei­li­gen Medi­en­ge­rät (PC, Lap­top, Han­dy, Tablet, Fern­se­her etc.) abspielen.

Ver­wal­tung mit Meraki

Ich nut­ze für die Ver­wal­tung der Tablets das kos­ten­lo­se Mera­ki. Das geht natür­lich nur leid­lich gut mit Schul­ge­rä­ten, die unter einer ID lau­fen und so Per­so­nen­be­zo­ge­nes zumin­dest ver­wäs­sern. Es ist aus Daten­schutz­grün­den kei­ne Opti­on für 1:1 Lösun­gen! Mit Mera­ki kann man eine Men­ge Sache machen – bei Andro­ids z.B.:

  • die Kame­ra zen­tral ein- oder ausschalten
  • WLAN-Net­ze konfigurieren
  • Apps fern­ge­steu­ert installieren
  • Ver­schlüs­se­lung erzwingen
  • u.v.m.

Das funk­tio­niert über eine spe­zi­el­le, kos­ten­lo­se App. Die­se wie­der­um wird dadurch „ver­am­melt“, dass ich das Fea­ture „ein­ge­schränk­tes Pro­fil“ von Android ab Ver­si­on 4.3 nut­ze. Das Haupt­pro­fil ist mit einem Pass­wort geschützt. Im Haupt­pro­fil kann man fest­le­gen, wel­che Apps im ein­ge­schränk­ten Pro­fil zur Ver­fü­gung ste­hen – lei­der geht genau das noch nicht mit Mera­ki. Ich wer­de das so lösen, dass ich je Monat fünf Apps, die sich Kol­le­gen wün­schen, nach tota­li­tä­ren Kri­te­ri­en aus­wäh­le und dann zur Nut­zung freigebe.

Auch für iOS-Gerä­te könn­te übri­gens Mera­ki eine inter­es­san­te Alter­na­ti­ve zum Apple Con­fi­gu­ra­tor sein. Neben dem übli­chen App-Deploy­ment und einer VPP-Inte­gra­ti­on kann man auf iOS-Gerä­ten zur­zeit fol­gen­de Funk­tio­nen zen­tral administrieren:

iOS_meraki
Dazu kommt noch, dass mit Mera­ki auch ein cloud­ba­sier­tes Manage­ment von WLAN-Net­zen mög­lich ist (ver­gleich­bar Aero­Hi­ve)  – die Gerä­te sind aber cis­co­ty­pisch nicht ganz bil­lig.

 Unheimliches

Mera­ki führt mir zie­mich unsanft vor Augen, dass sowohl Tablets als auch Andro­id­han­dys ziem­li­che gute Über­wa­chungs­ge­rä­te sind. Die Ortung funk­tio­niert auch ohne GPS oder Han­dy­netz adress­ge­nau. Ich kann Para­me­ter wie Lade­zu­stand, ver­füg­ba­re WLAN-Net­ze, Gerä­te-ID, Betriebs­zei­ten, Geo­po­si­ti­on usw. in Echt­zeit adress­ge­nau aus­le­sen. Wenn Mera­ki das per App kann, wird Goog­le es auch kön­nen. Ob es bei iOS anders aus­sieht? Wahr­schein­lich nicht …

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