„Es wird darauf ankommen, auf die Seite der Programmierer zu gelangen“
… und verweise daher entgegen meiner sonstigen Gewohnheit auf Carta. Wundervolles Interview.
Gedanken zu Bildung, Lehre und Schule
… und verweise daher entgegen meiner sonstigen Gewohnheit auf Carta. Wundervolles Interview.
Originaltext bei: sing365 / Übersetzung (gibt das Original nur sinngemäß wieder!) bei: golyr.
Ich hätte gerne den Songtext zum Mitlesen hier veröffentlicht. Leider geht das aus verschiedenen Gründen nicht. Also macht euch am besten einen neuen Tab auf…
Der Song ist ja nun schon ein wenig älter, was man vor allem daran sieht, dass man Bob Dylan noch versteht und er auch die Intonation hält. Beim Inhalt war ich immer wieder erstaunt, wie wenig neu unsere momentane Diskussion um Web2.0 und den damit verbundenen gesellschaftlichen Wandel doch ist. Der Duktus ist der gleiche, den Text kann ich 1:1 neben jeden Web2.0‑freundlichen oder ‑feindlichen Artikel legen.
Was sich in den 60er Jahren gesellschaftlich geändert hat, ist hinlänglich bekannt und durchgekaut. Spannend scheint mir die Übertragung auf unsere Zeit und zwar nicht die Diskussion, sondern die Konsequenzen. Was ändert sich?
Es war ein langer Tag an der Uni, zum Kochen hatte ich keine Lust, also ging ich in die nahegelegene Studentenkneipe, in der früher über der Bar noch eine Lehmann-Eisenbahn im Pendelbetrieb verkehrte. Es gab keinen Tisch mehr. Nur noch ein Platz war frei. Daran saß ein Philosophieprofessor, bei dem ich ein Proseminar für das für Lehrämter obligatorische Philosophicum besuchte. Ich weiß nicht, was mich geritten hat, aber ich fragte ausgerechnet ihn, ob der Platz noch frei wäre. Die Geschichte endete in einem sehr persönlichen Gespräch und mit einer beglichenen Rechnung für mich: „Sie sind Student, ich bin Professor, Ihren Stolz können Sie weder essen, noch am Wochenende in eine Bar tragen – ich erledige das für Sie“.
Das Gespräch wanderte von einem Thema zum anderen – ein Satz beschäftigt mich bis heute: Er sagte, dass es arrogant von den Philosophen wäre zu glauben, dass allein ihre Tätigkeit des Denkens sie in ihrer Existenz rechtfertigen würde. Philosophen müssten sich seiner Meinung nach überlegen, wie sie unserer Gesellschaft fern von Elfenbeintürmen dienen könnten, in Wirtschaftsbetrieben, in NGOs, wo auch immer. Diese Gedanke verwirrte mich ebenso wie ein neuer physikalischer Bewegungsbegriff – fern ab von Newton. Mit Diogenes existiert innerhalb der Philosophie in romantischer Verklärung das Bild des Denkens um des Denkens Willen und in meiner damaligen Unerfahrenheit war ebendieses Bild so fest verankert.
„In keinem Leistungsbereich sind Förderwirkungen des grundständigen Gymnasiums nachweisbar“, analysiert der beste deutsche Schulforscher. Und resümiert: „Bewertet man die Befunde insgesamt, so sind sie zunächst ein Kompliment für die [sechsjährige, d. Red.] Grundschule. Die Entwicklungskurven von Spitzenschülern verlaufen in der Grundschule und in der Unterstufe des grundständigen Gymnasiums parallel, und zwar nicht nur im Lesen, sondern … auch in der unterrichtsabhängigen Domäne Mathematik. Für die grundständigen Gymnasien sind die Befunde ein Grund zur Nachdenklichkeit. Generell ist fraglich, ob die Gymnasien die Förderung der Lesekompetenz als akademische Aufgabe aller Fächer bislang überhaupt entdeckt haben.“
Diese Aussage Jürgen Baumert im Kontext der Diskussion in Berlin um die sechsjährige Grundschule getroffen (die in Niedersachsen mit der Abschaffung der langjährigen Orientierungsstufe gerade eliminiert worden ist). Der Vergleich ist in meinen Augen unvollständig, weil es nicht darum gehen kann, ob man sechs oder vier Jahre zur Schule geht (Strukturelle Reform), sondern wir müssen uns darum kümmern, was in diesen vier oder sechs Jahren eigentlich geschieht (Innere Reform) Organisationsformen kommen und gehen. Unterrichtskultur scheint mir da beständiger zu sein, was ja auch als immerwährender Vorwurf gegen die Gymnasien anklingt.
Christian Füller veröffentlicht Auszüge aus einer Korrektur eines Kollegen, wie ich sie bestimmt auch schon oft verfasst habe – gleicher Duktus, ähnlicher Aufbau – allein die Tatsache, dass die von mir selten verwendeten Fachbegriffe „Adverbien“ und „Adverbialsätze“ auftauchen, geben mir die Sicherheit, dass Christian Füller noch nichts von mir in den Händen hält. Auch ich muss mich schuldig bekennen viel zu oft viel zu wenig Positives hervorzuheben.
Detlef Teich hat sich in einem Blogbeitrag mit der Art und Weise von Füllers Auseinandersetzung mit dieser Korrektur bereits umfassend geäußert. Wesentlich scheint mir der Hinweis, dass eine solche Korrektur immer in einem Kontext steht, wesentlich scheint mir weiterhin die Frage, ob die Lehrkraft mit dem Leid, mit der „Beschämung“ und mit der Ausgrenzung bilateral durch z.B. die Eltern konfrontiert worden ist, bevor es zu dieser Veröffentlichung kam. Da diese Aspekte im Dunkeln bleiben, scheinen mir die stärksten Positionen und Gedanken zu dieser Korrektur und der Art ihrer Veröffentlichung ausgetauscht.