Es tut sich etwas auf dem LMS-Sektor…

Es gibt zöger­lich kon­kre­te Ange­bo­te mit das Hos­ting von LM-Sys­te­men von Fir­men mit einer dezi­dier­ten Preis­kal­ku­la­ti­on, z.B. von its­lear­ning. Ganz aktu­ell wird Schu­len in Nie­der­sach­sen zunächst ein Ange­bot in Koope­ra­ti­on mit dem Ver­ein N‑21 gemacht. In der Regel kann man sol­che Ange­bots-PDFs gar nicht so schnell ver­lin­ken, wie sie aus dem Netz wie­der ver­schwin­den. Beim Mit­be­wer­ber ele­dia, des­sen Prei­se im Ver­gleich güns­ti­ger aus­fal­len und der auf Basis von Open­So­ur­ce-Pro­duk­ten ande­re Vor­tei­le bie­tet, kommt man auf den ers­ten Blick bes­ser weg.

Mir fehlt der neu­tra­le Blick, um Funk­tio­na­li­tä­ten oder den Dienst­leis­tungs­um­fang von Ange­bo­ten fair mit­ein­an­der zu ver­glei­chen, zudem habe ich Lern­ma­nage­ment­sys­te­me in mei­nem Unter­richt weg­ge­hend über­wun­den – ich weiß nur, dass wahr­schein­lich 90% der an Schu­len täti­gen Men­schen kei­ne Ahnung davon haben, was da über­haupt ange­bo­ten wird und war­um man dafür meh­re­re Kilo­eu­ro im Jahr hin­le­gen sollte.

Das ist ein Pro­blem: Ich soll für etwas zah­len, auf dem irgend­wie „E‑Learning“ drauf­steht. Ele­dia macht das mitt­ler­wei­le sehr geschickt, indem es gestaf­fel­te Ein­stie­ge gibt, z.B. den ein­zel­nen Kurs­raum für eine inter­es­sier­te Lehr­kraft für klei­nes Geld. its­lear­ning bie­tet einen kom­plet­ten Demoac­count mit allen Funk­ti­on zeit­lich beschränkt auf 30 Tage an.

Die ers­te Tak­tik hal­te ich des­we­gen für erfolg­ver­spre­chen­der, weil Lern­pro­zes­se eben Pro­zes­se sind und ich in vier Wochen kaum beur­tei­len kann, ob sich eine Lern­platt­form im All­tag bewährt. Den Demoac­count von its­lear­ning habe ich mir ange­se­hen – aber erfah­ren(!) wer­de ich ihn in sei­nen Mög­lich­kei­ten erst gemein­sam mit mei­ner Lern­grup­pe. Dafür reicht die Erpro­bungs­zeit nicht aus und die SuS brau­chen wie­der einen neu­en, eige­nen Account. Für mich ist das Ange­bot unin­ter­es­sant, weil ich die von mir gewünsch­ten Funk­tio­na­li­tä­ten durch mei­ne media­le und tech­ni­sche Kom­pe­tenz selbst rea­li­sie­ren kann. Das ist aber nicht die Regel und des­we­gen sind sol­che Ange­bo­te wichtig.

Da schließt sich der Kreis: Eigent­lich kann ich ein E‑Learningangebot erst rich­tig nut­zen, wenn ich es in sei­nen Mög­lich­kei­ten und Vor­tei­len erfah­ren habe. Die­se ers­te Schwel­le muss mög­lichst nied­rig, d.h. auch durch ent­spre­chen­de Bera­tung und Fort­bil­dung beglei­tet sein. Dann(!) kann ich als Schu­le zu dem Schluss kom­men, dass mich ein Sys­tem über­zeugt und Fund­rai­sing zur sei­ner Finan­zie­rung betrei­ben. Sonst hat man ein Sys­tem für teu­res Geld und nutzt es nicht. Und die unbe­wuss­te Angst vor dem Zustand mag hin­ter dem  oft unbe­rech­tig­tem Ruf: „Boah, watt teu­er!“ ste­hen. Zumal Schu­len ja auch in ande­ren Berei­chen nicht unbe­dingt im Geld schwim­men. Ich ken­ne die Finanz­si­tua­ti­on rund um Schu­le ein wenig. Die Ange­bo­te sind preis­wert. Aber der Wert ist nicht bewusst. Der Preis hin­ge­gen schon.

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16 Kommentare

  • Vie­len Dank für die­sen Arti­kel. Ich den­ke, er zeigt, dass wir in Deutsch­land noch ganz am Anfang ste­hen, wohin­ge­gen in ande­ren Län­dern die Nut­zung eines LMS/VLE Stan­dard ist, etwa in Nor­we­gen, Schwe­den oder UK.
    Es ist tat­säch­lich eine gro­ße Her­aus­for­de­run­gen, LuL zu zei­gen, wo eine Platt­form Lehr- und Lern­pro­zes­se unter­stüt­zen kann. Oft ste­hen die tech­ni­schen Fra­gen im Vor­der­grund. Oder Lösun­gen wer­den von eini­gen weni­gen, die der Mehr­heit der LuL weit vor­aus sind vor­ge­ge­ben, die Mas­se kommt aber nicht hin­ter­her. Dies ist lei­der oft auch bei Open-Source-Lösun­gen der Fall.
    Ich möch­te hier nicht lang und breit die Vor­tei­le von its­lear­ning dar­stel­len: Die­se sind im Ver­gleich zu ande­ren in D Lösun­gen da, wer Fra­gen hier­zu hat, kann mich ger­ne anspre­chen. Unser Demo­zu­gän­ge sind zwar 30 Tage offen – aber nicht für den Ein­satz im Unter­richt gedacht. Wer hier Inter­es­se an einem Test im Unter­richt hat, kann gern eine Test­stel­lung in abge­si­cher­tem Umfeld bean­tra­gen und hier etwa über ein Schul­jahr testen.
    Ein wei­te­rer Punkt sind die Kos­ten: Lösun­gen für Schu­len dür­fen nichts kos­ten. Wenn sie aber nichts kos­ten, sind die SuS und LuL die Leid­tra­gen­den, da sie dann ent­we­der selbst admi­nis­trie­ren dür­fen und eine Infra­struk­tur auf­bau­en müs­sen oder für klei­nes Geld auch klei­ne Lösun­gen bekommen.
    Ich mei­ne, dass LuL sich auf die Unter­stüt­zung von Unter­richts­pro­zes­sen kon­zen­trie­ren und kein IT-Manage­ment betrie­ben soll­ten. Dafür brau­chen sie Res­sour­cen, die die Län­der und Schul­trä­ger abge­stimmt bereit­stel­len müs­sen. Nie­der­sach­sen und N21 ver­fol­gen bspw. die­se Linie.
    Unse­re Rech­nung, die in dem N21 Ange­bot deut­lich wird, kann jeder auf Wirt­schaft­lich­keit prü­fen: bei 4 bis 6 € /Jahr und Nut­zer bekommt die Schu­le die Lizenz, Hos­ting, War­tung, Admi­nis­tra­ti­on und regel­mäs­si­ge Updates & muss nicht in Infra­struk­tur inves­tie­ren bzw. Per­so­nal für tech­ni­sche Admi­nis­tra­ti­on frei­stel­len. Ein Leh­rer, der etwa mit 5 Wochen­stun­den für die Betreu­ung tech­ni­scher Sys­te­me frei­ge­stellt ist, kos­tet das Land min­des­tens 10.000 €. Das ist ein ganz schö­nes Bud­get – da wird ein Kos­ten­vor­teil eines lizenz­frei­en Sys­tems sehr schnell zu einem Kos­ten­nach­teil. In Zei­ten des Leh­rer­man­gels und knap­per Bud­gets eigent­lich unver­ant­wort­lich. Auch unver­ant­wort­lich, wenn es um Sicher­heit, Qua­li­tät und Nach­hal­tig­keit geht, da oft Admi­nis­tra­ti­on neben­her mehr Risi­ken birgt als ein geprüf­ter Dienst­leis­ter, der für Feh­ler auch zur Ver­ant­wor­tung gezo­gen wer­den kann.
    Also: Es gibt gute Lösun­gen, auch wel­che, die finan­zier­bar sind und die kon­kret Unter­richts­pro­zes­se unter­stüt­zen. its­lear­ning ist eine der verfügbaren ;-)
    Eini­ge weni­ge mögen fra­gen, wozu es denn über­haupt VLE/LMS/Plattformen bedarf – es gibt doch PLE und indi­vi­du­el­le Arran­ge­ments. Mög­li­cher­wei­se wird das so kom­men und LMS sind eine Über­gangs­tech­no­lo­gie. Auch hier wür­de ich mit aber die Platt­for­men genau anschau­en und prü­fen, wie offen sie für das Web sind. its­lear­ning ver­fügt über meh­re­re offe­ne Schnitt­stel­len, über die exter­ne Ange­bo­te wie etwa You­tube, Flickr, Goo­gle­mail, docs ein­ge­bun­den wer­den kön­nen – oder Blogs und ePort­fo­li­os stan­dard­mäs­sig dazu gehö­ren oder Schü­ler selb­stän­dig eige­ne Pro­jek­te anle­gen kön­nen. Der Vor­teil hier (als Ver­bin­dung von VLE und PLE): die Daten sind hier sicher und blei­ben Eigen­tum der Schu­le. Bei vie­len Web 2.0 Diens­ten ist das nicht so sicher, es ist mind. eine Viel­falt von Accounts erfor­der­lich. Ich den­ke, rea­lis­tisch wird es in D wie in ande­ren Län­dern Platt­for­men noch eine Wei­le geben. Wenn es die rich­ti­ge ist und sie mit einem päd­ago­gi­schen Kon­zept in Schul­ent­wick­lung ein­ge­bun­den wird, dann dar­über auch die Ver­än­de­rung von Unter­richt gestal­tet wer­den. Und nicht über den Ansatz einer noch neu­en Tech­no­lo­gie, von der die meis­ten dann schnell wie­der die Fin­ger lassen.

  • ach­so: wer mich krie­gen will, goo­glet ein­fach oder schreibt hier: @cgrune

  • So ein paar Sachen will ich noch sagen:
    1. Chris­ti­an arbei­tet für its­lear­ning. Das dürf­te man an dem obi­gen Kom­men­tar merken.
    2. Mir ist nicht klar, inwie­fern Nie­der­sach­sen eine bestimm­te Linie ver­folgt. N21 ist ein Ver­ein, hin­ter dem auch 88 Fir­men aus der frei­en Wirt­schaft ste­hen. Die ver­fol­gen natür­lich die­se Linie. Ob das für Nie­der­sach­sen gilt, ver­mag ich nicht zu beur­tei­len. Mit Sicher­heit sind auch ande­re Lini­en denkbar.
    3. Es ist nicht mei­ne Absicht, für ein bestimm­tes Pro­dukt zu wer­ben. Mir geht es um das Eta­blie­rungs­pro­blem von Soft- und Hard­ware in der Schu­le. Bei­des ist ohne Kon­zept viel­leicht öffent­lich­keits­gän­gig, aber für die Bil­dung letzt­end­lich wahr­schein­lich wertlos.
    4. Der geneig­te Leser möge bit­te bei­de Ange­bo­te, die ich erwähnt habe, auch ver­glei­chen. Sie sind exem­pla­risch aus­ge­wählt. Es gibt wei­te­re Ange­bo­te auf dem Markt, die aber sel­ten so trans­pa­rent und offen hin­sicht­lich der Preis­struk­tur doku­men­tiert sind. 

    Gruß,

    Maik

  • Andreas

    Was bei der Kos­ten­rech­nung für die Admi­nis­tra­ti­on durch Lehr­kräf­te unter­schla­gen wird: 

    1. Es wird kei­ne Schu­le eine Ent­las­tung von 5 Stun­den für die Admi­nis­tra­ti­on des LMS auf­wen­den. Meist ist es eine Stun­de Ent­las­tung – der Rest der Admi­nis­tra­ti­on läuft in der Frei­zeit ab.
    2. Natür­lich bezahlt das Land das Gehalt der Lehr­kraft, aber damit noch längst nicht die Ent­las­tungs­stun­de für die Lehr­kraft. Mei­nes Wis­sens wer­den den Schu­len für die Admi­nis­tra­ti­on der LMS kei­ne zusätz­li­chen Leh­rer­stun­den gege­ben. Wenn der Schul­lei­ter also die­se Tätig­keit ent­las­ten will, muss er die Stun­den woan­ders erwirt­schaf­ten, und zwar durch grö­ße­re Klas­sen oder Kur­se in der Ober­stu­fe. Die Kos­ten trägt also die Schul­ge­mein­schaft, was eine sehr güns­ti­ge Alter­na­ti­ve für die Bun­des­län­der ist.

    Nichts­des­to­trotz: Die Pro­ble­ma­tik, dass den Schu­len zu wenig Geld für die Nut­zung neu­er Medi­en zur Ver­fü­gung steht, ist all­ge­gen­wär­tig, aber dar­an ändern auch noch so gut gemein­te Pro­jek­te nichts, in denen eini­ge weni­ge erlauch­te Schu­len bezu­schusst wer­den. Das geht nicht in die Brei­te, letzt­lich nichts als Kosmetik…

    • Dan­ke Andre­as. Die Fünf-Stun­den-Geschich­te hat­te ich noch ver­ges­sen. Es gibt der­art hohe Ent­las­tun­gen nur für wei­te­re, zusätz­li­che Auf­ga­ben, etwa für die Tätig­keit als Fort­bil­der in der Regi­on o.ä.. Dann kom­men sol­che Stun­den in der Regel auch tat­säch­lich aus einem Lan­des- und nicht aus einem Schultopf.

      Ver­be­am­te­te Leh­rer erhal­ten kein Gehalt, sie erhal­ten Ali­men­te. Damit ver­bun­den sind Vor- und Nach­tei­le: Die Ali­men­te ist immer die glei­che, egal wie enga­giert jemand ist, d.h. den Stun­den­lohn bestim­men LuL weit­ge­hend selbst. Das ist im Ein­zel­fall ein Dilem­ma, in der Sum­me für das Land wahr­schein­lich ein Geschäft. 

      Ich bin der Mei­nung, dass Bil­dung eine staat­li­che Auf­ga­be ist und staat­li­che Auf­ga­ben in staat­li­che Hand gehö­ren. Der darf sich ja dann ger­ne Know-How für ange­mes­se­nes Geld von Drit­ten ein­kau­fen, aber nach außen gera­de ste­hen soll­te dann doch er selbst. Dann fal­len im Übri­gens auch vie­le Fall­stri­cke tech­ni­scher Art weg – immer­hin muss jeder pri­va­te Anbie­ter ab einer bestimm­ten Grö­ße stan­dar­di­sier­te Über­wa­chungs­schnitt­stel­len vor­hal­ten – der Staat muss das nicht. Viel wäre zusätz­lich gewon­nen, wenn die Schul­fi­nan­zie­rung in einer Hand läge… Wenn zwei Plei­te­gei­er sich um Zustän­dig­kei­ten strei­ten, kom­men Pro­zes­se mit zeit­li­chen Vor­läu­fen dabei her­aus, die von den gesell­schaft­li­chen Ent­wick­lung immer wie­der platt­ge­macht werden.

  • Man kann auch Sup­port für freie Soft­ware extern ein­kau­fen – das ist also kein Argument. 

    Freie Soft­ware ist im öffent­li­chen Bereich, ins­be­son­de­re in Schu­len stets ist die zu prä­fe­rie­ren­de Lösung. Bei Clo­sed Source macht man sich von einem Anbie­ter abhän­gig, der jetzt mit Lock­an­ge­bo­ten Markt­durch­drin­gung erobert und spä­ter die Preis­schrau­be anzieht, denn ein Wech­sel ist dann man­gels offe­ner und frei­er Stan­dards nur unter so gro­ßen Schmer­zen mög­lich, dass die Schu­len davon Abstand neh­men. Für die Anbie­ter sehr bequem. Was pas­siert, wenn so ein Anbie­ter gegen die Wand fährt, brau­che ich wohl nicht aus­füh­ren. Im Fal­le frei­er Soft­ware sucht man sich ein­fach eine ande­re Fir­ma, die Sup­port anbie­tet, und kann wei­ter­ma­chen. Auch indi­vi­du­el­le Anpas­sun­gen sind dann mög­lich. Eine Erwei­te­rung der frei­en Platt­form ist z.B. auch durch die Infor­ma­tik-AG eines Gym­na­si­ums mög­lich und wäre dort ein inter­es­san­tes, die Schü­ler direkt betref­fen­des Pro­jekt. Usw. usf. 

    Auf kei­nen Fall soll­te sich eine Schu­le bzw. irgend­ei­ne öffent­li­che Stel­le von einem Anbie­ter abhän­gig machen. Einen Vor­teil vom Ein­satz von Clo­sed Source hat eine ein­set­zen­de Schu­le nicht, son­dern auf lan­ge Sicht nur Pro­ble­me. Öffent­li­che Gel­der soll­ten für sowas nicht aus­ge­ge­ben werden.

    • Man kann auch Sup­port für freie Soft­ware extern ein­kau­fen – das ist also kein Argument.“

      Ich glau­be sogar, dass nur auf die­se Wei­se mit Open­So­ur­ce über­haupt Geld ver­dient wird… Und das scheint ja auch pri­ma zu funktionieren.

      • Fällt Ent­wick­lung für Dich auch unter Sup­port? Damit kann man näm­lich auch Geld ver­die­nen, z.B. wenn eine Fir­ma ein Modul benö­tigt, um bestimm­te Daten in ein OS-Pro­dukt hin­ein­zu­be­kom­men. In .de ken­ne ich eini­ge Fäl­le, wo dann Leu­te Werk­ver­trä­ge bekom­men haben, um das OS-Pro­dukt zu erwei­tern. Die woll­ten das auch expli­zit als Open Source, damit bei Ände­run­gen der API etc. die Pfle­ge auch mit ande­ren Betei­lig­ten wei­ter­ge­hen konnte.

        • Jein. Neh­men wir mal Mood­le – egal wie man dazu ste­hen mag. Es gibt eine rei­he von Modu­len, die auf die Wei­se in kom­mer­zi­el­len Kon­tex­ten für kom­mer­zi­el­le Kon­tex­te ent­stan­den sind. Die Din­ger sind super – wer­den aber nicht nach­hal­tig gepflegt. Ent­schei­dend ist als nicht die Tat­sa­che Open­So­ur­ce, son­dern ob ein Meta­or­ga­nis­mus wie eine Com­mu­ni­ty eine sol­chen Ent­wick­lung akzep­tiert, bzw. ob jemand eine sol­che Ent­wick­lung nach­hal­tig pflegt. Ich habe noch nicht her­aus­ge­fun­den, von wel­chen Fak­to­ren das abhängt.

  • dowel

    … „dass wir in Deutsch­land noch ganz am Anfang ste­hen“, was LMS angeht, stimmt nicht. Der Föde­ra­lis­mus macht es mög­lich, dass in Baden-Würt­tem­berg jede Schu­le ihr eige­nes Mood­le bekom­men kann und das fast für Umme (näm­lich als Drein­ga­be auf den Inter­net­an­schluss über den Pro­vi­der des Wis­sen­schafts­net­zes im Länd­le – Bel­Wü): zen­tral gehos­tet, inklu­si­ve zen­tra­ler Leh­rer­fort­bil­dung und two level Sup­port. Die Benut­zer­ver­wal­tung erfolgt auf dem schul­in­ter­nen Ser­ver, das Mood­le authen­ti­fi­ziert über LDAPs gegen eine zen­tra­le Benut­zer­da­ten­bank. Ein Benut­zer­ac­count, ein Pass­wort für Leh­rer und Schü­ler. Bingo.

    Ergo: Nicht Deutsch­land hat ein Pro­blem, son­dern bestimm­te Bundesländer.

  • Ergo: Nicht Deutsch­land hat ein Pro­blem, son­dern bestimm­te Bundesländer.“

    Ich bemer­ke immer wie­der, dass die tech­ni­sche Sei­te rela­tiv ein­fach ist. Zeit- und all­ge­mein res­sour­cen­in­ten­siv sind Din­ge wie Schu­lung oder Admi­nis­tra­ti­on. Ich bin mir nicht sicher, wie und in wel­chem Umfang die BW-Instal­la­tio­nen wirk­lich genutzt(!) werden.

    • @Maik: Hier hast du Recht, Deutsch­land ist ja 16 Län­der und die sind alle unterschiedlich!
      Und auf eine Ana­ly­se der tat­säch­li­chen Nut­zung bin ich wirk­lich gespannt – dar­über wird gar nicht so viel gesagt. Die Platt­form­nut­zung ist auch in den Län­dern wie BW erst am Anfang. Mood­le ist hier Vor­rei­ter, seit Jah­ren im Hoch­schul­be­reich eta­bliert, seit gerau­mer Zeit auch in den Schulen.
      Ich bin mir aber nicht sicher, ob die Mood­le-Com­mu­ni­ty die LuL in D tat­säch­lich abdeckt – eher nicht, wenn ich mei­ne Rück­mel­dun­gen zusam­men­fas­se. Aber die­ser Blog ist nicht dafür da, Mood­le vs. its­lear­ning oder ande­re Sys­te­me abzu­glei­chen. Du hast auf einen wich­ti­gen Punkt der Trans­pa­renz und der Ver­gleich­bar­keit ange­zielt – da steht jetzt eini­ges da, jeder kann sich einen Ein­druck verschaffen.

  • Hal­lo

    nach­dem Chris­ti­an Gru­ne ange­fan­gen hat vor­zu­rech­nen, rech­ne ich mal
    nach. Ich mache das bewusst als deut­sche Mood­le-Part­ner, der den Betrieb
    von Mood­le-Sys­te­men anbietet.

    Ein Mood­le-Sys­tem für 500 Nut­zer kos­tet bei uns 660,- € jähr­lich. Das
    sind pro Nut­zer 1,32 €/Jahr. Die­ser Preis ent­hält die Instal­la­ti­on, die
    täg­li­che Siche­rung, die Sicher­heits­up­dates und Pfle­ge der Serversoftware
    und des Mood­le-Sys­tems und die Durch­füh­rung von Ver­si­ons­up­dates. Damit
    sind alle tech­ni­schen Admi­nis­tra­ti­ons­auf­ga­ben abge­deckt und kein Lehrer
    muß sich damit befassen.

    Es gibt beim Betrieb einer Lern­platt­form jedoch wei­te­re Auf­ga­ben, die
    man gemein­hin als Admi­nis­tra­ti­on beschreibt: Anlegen/löschen von
    Nut­zern, anle­gen von Kur­sen, zuwei­sen von Leh­rern zu Kur­sen etc. 

    Chris­ti­an lässt offen, ob die­se Leis­tung auch von ihm ange­bo­ten wird.
    Nor­ma­ler­wei­se ste­hen die dafür erfor­der­li­chen Daten nur schul­in­tern zur
    Ver­fü­gung und soll­ten daher auch von dort aus direkt in der
    Lern­platt­form ein­ge­fügt und bear­bei­tet werden. 

    Ralf Hil­gen­stock
    eLe­Dia – Deut­scher Moodle-Dienstleister

    • Ralf, die Ant­wort ist unfair: Du nimmst den Preis von Mood­le-Mini oder Stan­dard (wie­so sind die gleich?) ohne Funk­tio­nen, die bei uns dabei sind und ohne Port­fo­lio (auch ent­hal­ten). Ver­gleich­bar im Funk­ti­ons­um­fang wäre: Mood­le Stan­dard plus Port­fo­lio (660+600 = 1260) wenn man ein Auge zudrückt. Wenn wirk­lich der glei­che Funk­ti­ons­um­fang ange­bo­ten wird, wäre der Preis für hos­ted Mood­le: 1200 + 600 = 1800. Damit lie­gen die Pro­duk­te schon deut­lich dich­ter beieinander.
      Da wir hier genau nach Nut­zern abrech­nen, käme eine Schu­le mit 300 Nut­zern sogar günstiger.

      Preis ist zu Recht ein wich­ti­ges Kri­te­ri­um für eine Ent­schei­dung, gera­de in der aktu­el­len Bud­get­la­ge. Aller­dings sehe ich vie­le Schu­len, die auf­grund einer Ent­schei­dung für ein güns­ti­ges, aber fal­sches Pro­dukt letz­lich kei­ne hohe Nut­zer­inten­si­tät hin­be­kom­men, weil z.B. die Usa­bi­li­ty nicht ein­gän­gig ist oder die Bedie­nung ein Den­ken am Sys­tem und nicht nach päd­ago­gi­schen Abläu­fen erfor­dert. Dann sind auch 500 EUR schlecht inves­tier­tes Geld.

      Um nicht falsch ver­stan­den zu wer­den: Ich hal­te Mood­le nicht per se für schlecht. Es gibt auch Ein­satz­ge­bie­te, wo Mood­le sehr gut geeig­net ist. Was mich stört ist, das Mood­le als das Sys­tem schlecht­hin für alle Seg­men­te und Anwe­dun­gen gese­hen wird. Das ist schlicht falsch. 

      Ich wer­be für einen fai­ren Wett­be­werb – its­lear­ning steht dafür in den Län­dern, in denen wir schon län­ge­re Zeit aktiv mit einem sehr guten Namen und einer Usa­bi­li­ty, die von den Leh­rern geschätzt wird, die sich auf ihren Unter­richt kon­zen­trie­ren wollen.

  • Hal­lo Christian,

    ich wer­de es hier nicht zum Schlag­ab­tausch wer­den las­sen. Das kön­nen wir ger­ne ein ande­res mal machen.

    Wirt offe­rie­ren ver­schie­de­ne Mood­le Pake­te und Konfigurationen:
    – Mood­le-Mini erfüllt die Anfor­de­run­gen der Nut­zer, die bewusst mit wenig Funk­tio­nen (klein) anfan­gen wol­len. Daher sind nur weni­ge Funk­tio­nen akti­viert. Alle Funk­tio­nen sind voll­stän­dig ver­füg­bar und kön­nen jeder­zeit vom Admi­nis­tra­tor der Schu­le akti­viert werden.

    - Der Begriff des Port­fo­li­os wird bei ver­schie­de­nen LMS sehr unter­schied­lich ver­wandt. In Mood­le Stan­dard hat jeder Nut­zer ein per­sön­li­ches Pro­fil, eine per­sön­li­che Datei­ab­la­ge und den Zugang zu einem eige­nen Blog. Über Tags kön­nen Blog­ein­trä­ge mit­ein­an­der ver­knüpft wer­den. Der inter­ne Mes­sen­ger ermög­licht den Ver­sand indi­vi­du­el­ler Nach­rich­ten an ande­re Nut­zer. Über die MyMood­le Sei­te erhält jeder Nut­zer eine per­sön­lich anpass­ba­re Sei­te mit Infor­ma­tio­nen aus eige­nen Kur­sen und mehr.
    Nun kann man Mood­le um ein expli­zi­tes Port­fo­lio­sys­tem (Maha­ra) ergän­zen. Damit erhält jeder Nut­zer per­sön­li­che Arbeits­be­rei­che zur Auf­be­rei­tung von Mate­ri­al und zur Koope­ra­ti­on und mit der Optio­nen gezielt ande­ren Nut­zern Zugang zu gewähren.

    Ent­schei­dend ist nicht die Fra­ge, ob ein Tool mehr oder weni­ger Fea­ture hat. Ent­schei­dend ist viel­mehr die Fra­ge, ob eine Schu­le eine eige­ne Vor­stel­lung ent­wi­ckelt, wel­che Unterichts­sze­na­ri­en sie online unter­stüt­zen will und wie dies in die eige­nen Kon­zep­te der künf­ti­gen Unter­richts­ent­wick­lung passt. 

    Gruß
    Ralf Hilgenstock

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