Computerräume ausstatten

Ein paar Thesen:

  1. Der Com­pu­ter­raum als Kon­zept ist bald tot. Er lebt eigent­lich nur in den Vor­stel­lun­gen von Admi­nis­tra­to­ren von Fir­men­netz­wer­ken und in stark gelenk­ten Schu­lungs­set­ups. Ich weiß nicht ein­mal, ob er im Kon­text von Infor­ma­tik­un­ter­richt über­haupt Sinn macht. Zuneh­mend setzt sich auch in infor­ma­ti­ons­tech­ni­schen Kon­tex­ten die Ein­sicht durch, dass Team­fä­hig­keit und Kol­la­bo­ra­ti­on kei­ne ganz schlech­te Idee ist, wenn man z.B. Ent­wick­lun­gen von Per­so­nen abkop­peln will.
  2. Wenn ein Com­pu­ter­raum bald tot ist, lohnt sich die Neu­aus­stat­tung mit Neu­wa­re aus dem Kon­zept des Desk­top­rech­ners wahr­schein­lich nicht mehr lange
  3. Wenn man einen PC-Raum nach den Vor­stel­lun­gen besag­ter Admi­nis­tra­to­ren aus­stat­tet, dann soll­te man auch auf Busi­ness­lö­sun­gen mit Busi­ness­merk­ma­len setzen
  4. Wenn es Neu­wa­re sein soll, dann Neu­wa­re, die spä­ter einen fle­xi­blen Ein­satz erlaubt

Damit wäre alles gesagt. Naja, nicht ganz: Ich stat­te gera­de einen neu­en PC-Raum aus und es muss lei­der wei­ter­hin ein klas­si­scher PC-Raum blei­ben – vor­wie­gend weil das Geld für neue Möbel fehlt, aber genau das könn­te ja irgend­wann kom­men. Des­we­gen fol­gen­de Komponenten:

  1. Einen Leh­rer­ar­beits­platz mit einer M58p-Work­sta­tion (Desk­top­for­mat, gebraucht) mit einem Busi­ness 22 Zoll TFT (gebraucht).  Inklu­si­ve einer Win­dows7-Pro­fes­sio­nal-Lizenz kos­tet ein sol­cher Arbeits­platz ca. 250–270 Euro. Die Leno­vo Work­sta­tions besit­zen Dis­play­po­rts und kön­nen mit ent­spre­chen­den Adap­tern trotz ihres Alters sogar HDMI-Bea­mer ansteu­ern – VGA will man heu­te eher nicht mehr, aber selbst Fir­men wie SMART tun sich mit die­ser Erkennt­nis noch schwer. Wer Dual­dis­play­mo­di braucht, kann eine Low-Pro­fi­le Rade­on HD3470 ver­bau­en, die dann gleich zwei Dis­play­po­rts mit­bringt (Zusatz­kos­ten: 19,-Euro auf Ebay). Die M58p hat mit einem Core2Duo E8400 schon ziem­lich viel Dampf, wenn man nicht dau­ernd Vide­os hin und her­co­diert. Bei Office, Sur­fen, HD-Vide­os oder Audio­be­ar­bei­tung lang­weilt sich die Kis­te eher. Flash ist auch kein Pro­blem. Der „Kun­de“ sieht davon nur einen gigan­ti­schen Bild­schirm und ein flott reagie­ren­des Sys­tem. App­les Air­Play lässt sich dar­auf z.B. per Air­Ser­ver pro­blem­los nachrüsten.
  2. Einen netz­werk­fä­hi­gen Bea­mer. Der kann zumin­dest sta­ti­sche Bil­der über ein klei­nes Pro­gramm von jedem Rech­ner im Netz­werk emp­fan­gen, d.h. jeder Rech­ner im Raum kann sei­ne Bild­schirm­aus­aus­ga­be (wenn es nicht gera­de Vide­os sind), auf dem Bea­mer pro­je­zie­ren. So las­sen sich Arbeits­er­geb­nis­se rasch für die Grup­pe sicht­bar machen und diskutieren.
  3. Lap­tops für die Arbeits­plät­ze. Im PC-Raum kann man sie zunächst per Ether­net­ka­bel an Netz hän­gen und per Ken­sing­ton­schloss an ihren Platz fes­seln. Ein Core i3 reicht eigent­lich mehr als aus und ist inklu­si­ve Win­dows7-Lizenz für ca. 450–500 Euro pro Stück erhält­lich. Ändert sich das Raum­kon­zept dann doch mal, kön­nen die Lap­tops schnell ihren Platz ver­än­dern. Bei Desk­tops mit TFTs ist das nicht so spon­tan denkbar.
  4. Einen Dual­band­rou­ter. Damit kann man den Raum spä­ter auch mit Mobil­ge­rä­ten nut­zen (ent­we­der BYOD oder gar Schul­ta­blets). Zusam­men mit z.B. dem Air­Ser­ver kann man dann auch iOS-Gerä­te in dem Raum verwenden.

Dann war noch Geld über, was ich in ein paar Nexus7-Tablets inves­tiert habe. Nexus7 des­we­gen, weil die­se Gerä­te schon jetzt mehr­be­nut­zer­fä­hig und so ver­brei­tet sind, dass sich regel­mä­ßi­ge OS-Updates erwar­ten las­sen  und ggf. auch wei­te­re Betrieb­sys­tem­po­r­tie­run­gen ver­füg­bar wer­den. Mit Goog­le Apps for Edu­ca­ti­on las­sen sich die­se Devices auch schon jetzt zen­tral mana­gen (Pass­wor­te, Kame­ra­ein­stel­lun­gen, Remo­te­lö­schung etc.), lei­der noch ohne App-Distribution.

Zudem soll­te man dar­auf ach­ten, aus Daten­schutz­grün­den nur einen Gerä­te­ac­count zu ver­wen­den. iPads waren aus Bud­get­grün­den kei­ne Alter­na­ti­ve.  Wir wol­len bei uns an der Schu­le Tablets erst­mal vor­ran­gig als Media­play­er (wir betrei­ben einen DLNA-Ser­ver für die Medi­en­dis­tri­bu­ti­on) und Inter­net­zu­gangs­ge­rät nut­zen, sodass wir nicht auf ein umfang­rei­ches App­an­ge­bot ange­wie­sen sind. Und dafür sind iPads deut­lich zu teuer.

Datenschutz – konkret umgesetzt auf riecken.de

Ich lege Wert auf den Schutz der Daten mei­ner Besu­cher. Ich ver­su­che zudem einen Inter­es­sen­aus­gleich zwi­schen mei­nem Bedürf­nis nach sta­tis­ti­scher Aus­wer­tung der Sei­ten­be­su­che und dem Recht mei­ner Besu­cher auf infor­mel­le Selbst­be­stim­mung zu ermög­li­chen. Das rea­li­sie­re ich z. Zt. durch fol­gen­de kon­kre­te Maßnahmen:

  1. riecken.de ver­wen­det kei­ne Sta­tis­tik­tools von Dritt­an­bie­tern wie z.B. Goog­le Ana­ly­tics. Ein­ge­setzt wird das freie Tool piwik, wel­ches mit einem Plug­in zur Kür­zung der auf­ge­zeich­ne­ten IP-Adres­sen aus­ge­stat­tet ist. Die Ana­ly­se­er­geb­nis­se ste­hen dar­über­hin­aus jedem frei zur Ein­sicht zur Verfügung.
  2. riecken.de ver­wen­det kei­nen Spam­fil­ter, der mit Dritt­an­bie­tern der­art kom­mu­ni­ziert, dass Nut­zer­da­ten wei­ter­ge­ge­ben wer­den. Zum Ein­satz kommt das Plug­in Anti­s­pam Bee. Die Stan­dard­lö­sung von Word­Press (Akis­met) ist unter Daten­schutz­aspek­ten kri­tisch zu sehen.
  3. riecken.de zwingt Besu­chern kei­ne Kom­men­tar­plug­ins wie z.B. Dis­qus auf, wel­ches Besu­cher­da­ten an Drit­te übermittelt.
  4. riecken.de ver­wen­det kei­ne Face­book­but­tons, die ein Track­ing schon beim rei­nen Sei­ten­be­such ermög­li­chen. Der modi­fi­zier­te Face­book­but­ton dient eher Bewusst­ma­chungs­zwe­cken als dem Bedürf­nis, viel­fäl­tig und bequem auf Face­book ver­linkt zu werden.
  5. riecken.de blen­det kei­ne Wer­bung von Ad-Ser­vern wie z.B. Goo­g­leAd­sen­se ein, unter ande­rem auch wegen sol­cher Vor­fäl­le, die immer wie­der vorkommen.
  6. riecken.de bie­tet sei­ne Diens­te auch via https und damit SSL-ver­schlüs­selt an. Wer z.B. anonym kom­men­tie­ren möch­te, bleibt damit auch auf dem Weg zu riecken.de anonym.
  7. riecken.de nutzt bei Posts auf Social­Me­dia-Platt­for­men jetzt wie­der yourls als eige­nen URL-Shor­te­ner. Die in die­se Diens­te ein­ge­bun­de­nen URL-Shor­te­ner geben zum einen i.d.R. kei­ne Rück­mel­dung dar­über, ob der Link ange­nom­men wur­de und  zum ande­ren ermög­li­chen sie ein erwei­ter­tes Track­ing von Benutzern.
  8. riecken.de ist offen für wei­te­re Vor­schlä­ge von Nut­zern, dem Daten­schutz gerecht zu wer­den, z.B. gibt es Über­le­gun­gen grava­tar even­tu­ell auch nicht mehr zu ver­wen­den (wobei ich den­ke, dass dadurch viel per­sön­li­cher „Touch“ ver­lo­ren gin­ge und die Benut­zer sich ja frei­wil­lig bei grava­tar regis­triert haben, damit ihr Bild neben Bei­trä­gen erscheint).

Der Grund­ge­dan­ke dahin­ter ist, dass ich nicht dar­über bestim­men möch­te, was ein Besu­cher von riecken.de an Daten über sich Drit­ten preis­zu­ge­ben hat, wenn er mei­ne Sei­ten nut­zen möch­te. Riecken.de ist ein vor­aus­set­zungs- bzw. bedin­gungs­lo­ses Angebot.

Aus dem glei­chen Grund ver­wen­de ich auch kei­ne Goog­le- oder Face­boo­kapps auf mei­nem Mobil­ge­rät, son­dern syn­chro­ni­sie­re Kon­takt- und Kalen­der­da­ten aus­schließ­lich über eige­ne Lösun­gen – z.Zt. via tine20 (Acti­ve­Sync). Die Apps las­sen mir kei­ne Wahl, ob ich Adress­bü­cher mit exter­nen Diens­ten syn­cen möch­te oder nicht, sodass ich mich selbst oft in Web­diens­ten vor­fin­de, in denen ich mich gar nicht vor­fin­den will.

Der böse Datenschutz

Teil 1: „Moral ist, wenn man mora­lisch ist.“

Nein, man darf Schü­le­rin­nen und Schü­ler als Leh­rer nicht dazu brin­gen, im Netz Pro­duk­te unter dem jewei­li­gen Klar­na­men zu ver­öf­fent­li­chen. Man darf auch nicht Pro­duk­te von Schü­le­rin­nen und Schü­ler der Netz­öf­fent­lich­keit zugäng­lich machen. Bil­der ver­öf­fent­li­chen? Fehl­an­zei­ge, wenn Per­so­nen den Motiv­schwer­punkt bil­den – das gilt auch für z.B. Klas­sen­fo­tos. Man darf so erst­mal im Unter­richt kei­ne Web2.0‑Tools mit ihnen nut­zen und man darf auch Face­book oder Twit­ter nicht zu unter­richt­li­chen Zwe­cken einsetzen.

Dass man das alles nicht darf, liegt an denen im Ver­gleich zur übri­gen Welt recht eng gefass­ten Daten­schutz­ge­set­zen, an die wir als ver­be­am­te­te Lehr­kräf­te in ganz beson­de­rer Wei­se gebun­den sind. Das ist schlimm, oder? Es behin­dert uns gemein­sam mit dem Urhe­ber­recht in unse­rer täg­li­chen Arbeit, es behin­dert uns dabei, zeit­ge­mäß mit digi­ta­len Medi­en im schu­li­schen Kon­text umzu­ge­hen. Das könn­te doch alles viel leich­ter sein!

Ein Auf­schrei ertönt in der Gesell­schaft, wenn Bür­ger­rech­te beschnit­ten wer­den, wenn pri­va­te Unter­neh­men z.B. ohne Rich­ter­vor­be­halt per­so­nen­be­zo­ge­ne Daten abfra­gen kön­nen – dann ist es ganz schnell aus mit der Anony­mi­tät – als anonym blog­gen­der Kol­le­ge jeman­dem zivil­recht­lich auf die Füße tre­ten? Der Klar­na­me ist dann nur einen Klick ent­fernt – übri­gens wahr­schein­lich sogar auf Jah­re noch nach­weis­bar. Des­we­gen so rich­tig nach Daten­schutz schrei­en? Aber der Staat hat gefäl­ligst dafür zu sor­gen, dass mei­ne Daten und mei­ne Rech­te geschützt wer­den! Und das bit­te­schön auch prak­ti­ka­bel! Und umsetzbar.

Was waren Beam­te noch ein­mal? Ach ja – Bediens­te­te und damit Ver­tre­ter des Staa­tes. Wenn per­sön­li­che Frei­hei­ten bedroht sind, ruft man laut. Wenn Geset­ze, die dafür da sind, per­sön­li­che Frei­hei­ten Drit­ter zu schüt­zen, von uns Lehr­kräf­ten umge­setzt wer­den sol­len, ruft man auch laut.

The­se 1: Ist man selbst als Per­son betrof­fen, fin­det man Daten­schutz super. Soll man Daten­schutz in der Rol­le des Staa­tes umset­zen, fin­det man das doof.

Teil 2: „Die Daten von Schü­lern sind für nie­man­den rele­vant. Die Sor­gen der Daten­schüt­zer sind übertrieben.“

Elek­tro­ni­sche Klas­sen­bü­cher sind eine fei­ne Sache. Unter­richts­pro­to­kol­le, Krank­mel­dun­gen, Beur­lau­bun­gen, Tadel, ver­ges­se­ne Haus­auf­ga­ben – alles kom­for­ta­bel über die Web­schnitt­stel­le oder per Syn­chro­ni­sa­ti­on auf dem Mobil­ge­rät abruf­bar. Lern­platt­for­men mit Leis­tungs­da­ten und Schü­ler­pro­duk­ten – end­lich eine Über­sicht zu den ein­zel­nen Leis­tungs­stän­den, end­lich die Mög­lich­keit, indi­vi­du­ell zu för­dern. Port­fo­lio­sys­te­me? Sehr bequem und trans­pa­rent. Und vor allem: Jeder sieht nur die Daten, die er auch sehen darf! Die­se Daten wer­den meist bei exter­nen Anbie­tern gehos­tet und sind dort zen­tral zugäng­lich. Das ist auch kein Pro­blem. Schließ­lich sind die­se Daten dort sicher und für nie­man­den inter­es­sant – zumin­dest wird das ger­ne kommuniziert.

Nur: Abso­lu­te Daten­si­cher­heit gibt es nicht, obwohl jeder Anbie­ter alles dar­an set­zen wird, den maxi­ma­len Stan­dards gerecht zu wer­den. Lei­der sind zen­tral vor­lie­gen­de Daten immer recht attrak­tiv, da sie in der Regel struk­tu­riert und in ein­heit­li­chen For­ma­ten vor­lie­gen­den, die sich sehr leicht aus­wer­ten las­sen. Die Attrak­ti­vi­tät beschränkt sich dabei nicht auf „die bösen Hacker“. Vor­stell­bar sind auch Aus­wer­tun­gen für künf­ti­ge Arbeit­ge­ber und Ver­si­che­rungs­ge­sell­schaf­ten. Die Rele­vanz von Daten für zukünf­tig denk­ba­re Kon­tex­te ist heu­te nicht vor­her­seh­bar. Daher ist die Aus­sa­ge „Die Daten von Schü­lern sind für nie­man­den rele­vant“ m.E. sehr mutig, weil eine gehö­ri­ge Por­ti­on „Glas­ku­gel“ ein­ge­dacht wird.

Und ich weiß nicht, ob sowas nie gesche­hen wird. Ich sehe, dass es Men­schen gibt, die bei EC-Kar­ten­za­hun­gen vor mir an der Kas­se bei jedem noch so klei­nen Betrag ihre PIN ein­ge­ben müs­sen, wäh­rend ande­re bei wesent­lich höh­re­ren Sum­men einen Wisch unter­schrei­ben. Das liegt natür­lich nicht dar­an, dass die Zah­lung per PIN dem Händ­ler garan­tiert wird, wäh­rend die Ein­tei­lung der Ein­zugs­er­mäch­ti­gung per Unter­schrift weni­ger Kos­ten ver­ur­sacht, aber das Risi­ko eines unge­deck­ten Kon­tos birgt. Es kom­men auch nie Zugangs­da­ten gro­ßer Web­diens­te in Umlauf. Auch Kre­dit­kar­ten­da­ten wer­den nicht in ent­spre­chen­den Foren gehan­delt. Unse­re Daten sind sicher. Alle. Immer.

The­se 2: Die Attrak­ti­vi­tät bzw. Rele­vanz von Daten für die Zukunft ist heu­te nicht vor­her­sag­bar. Aus­sa­gen wie „Damit wird schon nichts pas­sie­ren!“ erschei­nen gera­de im Kon­text der heu­te schon beob­acht­ba­ren Ent­wick­lun­gen mutig. 

Teil 3: „Die Klas­sen­bü­cher lie­gen in den Pau­sen frei aus. Im Leh­rer­zim­mer trei­ben sich auch SuS her­um. Da ist es doch gera­de­zu hirn­ris­sig zu sagen, dass Daten in einer geschütz­ten IT-Umge­bung bei einem Anbie­ter nicht viel siche­rer auf­ge­ho­ben sind!“

Rechen­zeit ist nicht teu­er. Auch das Algo­rith­men­schrei­ben nicht son­der­lich. Daten auf Papier sind einem Algo­rith­mus nur mit erheb­li­chem Auf­wand zugäng­lich. Ein Klas­sen­buch muss Sei­te für Sei­te gescannt wer­den, um einer Daten­ver­ar­bei­tung zugäng­lich zu wer­den – auf­grund der indi­vi­du­el­len Klas­sen­buch­füh­rung dürf­ten auch OCR-Ver­su­che einer erheb­li­chen Nach­be­ar­bei­tung bedür­fen. Und dann habe ich immer noch nur die Daten einer Klas­se. Der Auf­wand rech­net sich in der Regel nicht – Leh­rer­ka­len­der und Klas­sen­bü­cher sind Daten­schutz­ka­ta­stro­phen – ohne Fra­ge. Aber nur in einem eng begrenz­tem Kon­text. Eine Daten­bank liegt immer in einem For­mat vor, was einem Algo­rith­mus direkt zugäng­lich ist. Daten auf Papier nicht. Dass die­se bei­den Medi­en so unter­schied­lich behan­delt wer­den, hat also tech­ni­sche Gründe.

The­se 3: „Das Vor­han­den­sein von Daten­schutz­lü­cken auf Papier­me­di­en ist kein Argu­ment für die Daten­ver­ab­ei­tung in Rechenzentren.“

Was macht der Datenschutz?

  1. Er for­dert eine gesetz­li­che Grund­la­ge zur Ver­ar­bei­tung von per­so­nen­be­zo­ge­nen Daten, da dies ein Ein­griff in die Grund­rech­te des Ein­zel­nen darstellt.
  2. Er for­dert Daten­spar­sam­keit: Nur für den jewei­li­gen Zweck erford­li­che Daten dür­fen erho­ben wer­den. Im Fal­le einer tech­ni­schen Pan­ne sind so die offen­ge­leg­ten Daten in ihrer Men­ge von vorn­her­ein begrenzt.
  3. Er schreibt Rech­te fest: Man hat z.B. das Recht, Aus­kunft über die durch eine Fir­ma oder Behör­de ver­ar­bei­te­ten Daten zu verlangen.
  4. Er schützt in beson­de­rer Wei­se die Rech­te von Per­so­nen, die nicht in aus­rei­chen­dem Maße über tech­ni­sche Kom­pe­ten­zen ver­fü­gen, um mög­li­chen Stol­per­stei­ne auszuweichen.
  5. Er nervt, wenn man selbst mit Daten Drit­ter umge­hen möchte.
  6. Er ist viel­leicht jetzt schon voll­kom­men über­flüs­sig, weil eh schon alle Daten über uns frei ver­füg­bar sind. Die Fra­ge ist, ob wir das in eini­gen Jah­ren immer noch den­ken wer­den. Naja. Der Mensch ist von Natur aus gut.

Wer mehr über die Grund­la­gen des Daten­schut­zes im Kon­text von Schu­len hier in Nie­der­sach­sen wis­sen möch­te, sei auf eine Pre­zi ver­wie­sen, die ich nach einer Schu­lung durch Mit­ar­bei­ter des Lan­des­da­ten­schutz­be­auf­trag­ten erstellt habe.

Wie gehe ich als explo­ra­ti­ve Lehr­kraft damit um?

  1. Ich erzeu­ge öffent­lich kei­ne per­so­nen­be­zo­ge­nen Daten (mehr). Ent­spre­chen­de Ein­trä­ge lösche ich zur Zeit aus die­sem Blog. Ich kann im Netz Schü­ler­na­men pseud­ony­mi­sie­ren. Es ist wich­tig, dass ICH das tue. SuS nei­gen oft dazu, gän­gi­ge Nicks aus sozia­len Netz­wer­ken weiterzuverwenden.
  2. Ich kann mir die Ein­wil­li­gung des Erzie­hungs­be­rech­tig­ten für die Ver­ar­bei­tung von Daten holen, die nicht durch Geset­ze oder Erlas­se abge­seg­net ist. Am bes­ten ent­wi­ckelt dabei die Schu­le selbst Richt­li­ni­en und Ein­wil­li­gungs­er­klä­run­gen, die dann ein­fach im Rah­men der Schul­an­mel­dung mit unter­zeich­net wer­den – das macht ja eh jede Schu­le schon für die Ver­wen­dung von Schü­ler­fo­tos, oder? An so eine Ein­wil­li­gungs­er­klä­rung sind aber bestimm­te for­ma­le Regu­la­ri­en geknüpft. Viel­leicht gibt es ja einen Juris­ten in der Elternschaft.
  3. Mit exter­nen Anbie­tern müs­sen zwin­gend Ver­ein­ba­run­gen zur Auf­trags­da­ten­ver­ar­bei­tung geschlos­sen wer­den (Bun­des­da­ten­schutz­ge­setz).  Es gibt die Unsit­te, z.B. Lern­platt­for­men oder Web­diens­te für die Schul­or­ga­ni­sa­ti­on ein­fach als Erwei­te­rung des „Ver­wal­tungs­net­zes“ zu dekla­rie­ren, des­sen Daten­ver­ar­bei­tung meist durch z.B. hier in Nie­der­sach­sen das Schul­ge­setz gere­gelt ist. Aber auch da gilt der Grund­satz der Erfor­der­lich­keit – hier für Verwaltungsaufgaben.
  4. Die Daten dezen­tral spei­chern, z.B. indem ich eige­ne Schul­clouds auf­baue. Die Daten lie­gen dort meist nicht struk­tu­riert und in einem Umfang vor, der es son­der­lich loh­nend machen wür­de, die­sen Daten­be­stand von außen anzu­grei­fen. Für Angrif­fe von innen hat man ggf. ganz ande­re foren­si­sche Mög­lich­kei­ten.  Neben­ef­fekt: Für einen „staat­li­chen Ser­ver“ gel­ten vie­le Rege­lun­gen nicht, die ein pri­va­ter Anbie­ter umzu­set­zen hat – z.B. die Schaf­fung von „Abhör­schnitt­stel­len“ ab einer gewis­sen Nutzerzahl.

Alles Quatsch und realitätsfern …

… es sind doch eh alle in sozia­len Netz­wer­ken. Post-Pri­va­cy! Es gibt schon jetzt kein Zurück. Mei­ne kur­ze Ant­wort: Was Men­schen selbst durch die Gegend pus­ten, pus­ten sie selbst durch die Gegend. Ich fin­de es nicht immer schlecht, Beruf­li­ches und Pri­va­tes zu tren­nen. Immer­hin erwar­te ich auch von mei­nem Arbeit­ge­ber, dass er sich in bestimm­te Ange­le­gen­hei­ten nicht ein­mischt. Und natür­lich sorgt die Vor­la­ge von Ein­wil­li­gungs­er­klä­run­gen für sozia­len Stress, wenn z.B. eini­ge Eltern oder SuS nicht unter­schrei­ben wol­len. Die­ser Stress erzeugt nach mei­ner Erfah­rung aber auch eine Aus­ein­an­der­set­zung mit dem The­ma Daten­schutz. In der Schul­cloud kann man durch­aus die Ertei­lung eines Accounts von die­ser Erklä­rung abhän­gig machen. Ist es gar nicht zu lösen, arbei­te ich eben mit der gan­zen Grup­pe pseud­ony­mi­siert und bin dann durch nichts ein­ge­schränkt, weil ich – etwas Umsicht vor­aus­ge­setzt – kei­ne per­so­nen­be­zo­ge­nen Daten erzeuge.

 

 

Chronik einer Beamerreparatur …

… außer­halb der Garan­tie­zeit. Vor 2 1/2 Jahen habe ich einen Acer H5360 für den pri­va­ten Medi­en­kon­sum erstan­den. Anfang die­ses Jah­res zeig­te das gute Stück ers­te Pixel­feh­ler – anfangs noch weni­ge schwar­ze, bald dar­auf unzäh­li­ge, die teil­wei­se bei län­ge­rem Betrieb ver­schwan­den, dann aber durch wesent­lich stö­ren­de­re, wei­ße Punk­te „ersetzt“ wur­den – kurz­um: Von Medi­en­ge­nuss konn­te kei­ne Rede mehr sein. Was also tun? Ein ver­gleich­ba­res Gerät kos­tet immer noch zwi­schen 400 und 500 Euro. Es war ziem­lich klar, dass es ein Feh­ler im DLP-Chip selbst sein musste.

6. Febru­ar 2013:

Goog­le sagt: Es han­delt sich um ein Seri­en­pro­blem. Der Chip wird von TI gelie­fert und TI gibt fünf Jah­re Garan­tie auf den­sel­ben. Ein Hifi-Forum rät zum Anruf bei Acer und weiß auch von erfolg­rei­chen Repa­ra­tu­ren außer­halb der Garan­tie­zeit zu berichten.

10. Febru­ar 2013:

Mist. Die wol­len bestimmt die Rech­nung sehen wegen der Garan­tie­zeit. Die ist natür­lich längst ent­sorgt. Hm. Im Kun­den­cen­ter von Alter­na­te kann ich sie aber noch abru­fen. Schön.

12. Febru­ar 2013:

Nach lan­gem Hin und Her mit zwi­schen­zeit­li­chen Gelüs­ten nach einem netz­werk­fä­hi­gen Bea­mer der beherz­te Anruf bei der Acer-Ser­vice­hot­line. Sehr struk­tu­rier­ter Auf­nah­me­pro­zess mit Abfra­ge der Seri­e­num­mer und Nen­nung einer Adres­se nebst Ser­vice­num­mer, zu der das Gerät frei zu schi­cken sei.  Aus­sa­ge: Wenn es sich um den TI-Chip han­delt, wird der getauscht, jedoch Arbeits­zeit berech­net, da die Garan­tie schon abge­lau­fen ist. Es gin­ge mir dann ein Kos­ten­vor­anschlag zu.

13. Febru­ar 2013 – 9:00h

Auf­ga­be des Pake­tes beim ört­li­chen Post­amt mit Ori­gi­nal­rech­nung und Fehlerbeschreibung.

14. Febru­ar 2013 – 10:17h

Der Ein­gang des Pake­tes bei Acer wird bestätigt.

14. Febru­ar 2013 – 12:42h

Der Ver­sand des Bea­mers per UPS sei­tens Acer wird bestätgt mit der Bemer­kung „Ser­vice­fall geschlos­sen“ – kei­ne wei­te­ren Informationen.

15. Febru­ar 2013 – 13:23h

Der Bea­mer trifft per UPS vor­bild­lich ver­packt an der Haus­tür ein.

15. Febru­ar 2013 – 14:12h

Funk­ti­ons­test – der Bea­mer ist repa­riert und grundgereinigt.

15. Febru­ar 2013 – 14:14h

Ich bin baff.

Öhm. Ich weiß ja nicht, wo ihr eurer Zeug so kauft, aber eine Fir­ma ist gera­de auf mei­ner Hit­lis­te ganz nach oben gerutscht (Finan­zi­el­ler Auf­wand: Por­to). Es gibt übri­gens KEINE Fir­ma auf die­ser Hit­lis­te, die bei Preis­ver­gleichs­por­ta­len auf den ers­ten Plät­ze lan­det. Hier mal Aus­zü­ge aus mei­ner Hit­lis­te spe­zi­ell für Schu­len  (Nein, es bezahlt mich kei­ne Fir­ma dafür!):

  1. http://www.luxnote-hannover.de (sehr gute und güns­ti­ge gebrauch­te Note­books, unkom­pli­zier­te Rekla­ma­ti­ons­ab­wick­lung, Lie­fe­rung für Schu­len auf Rechnung)
  2. http://www.itsco.de (gebrauch­te, 1a-gerei­nig­te Ser­ver­hard­ware, aber auch Moni­to­re, sehr guter Service)
  3. http://www.alternate.de (allg. Hard­ware, schnel­ler Ver­sand, Lie­fe­rung auf Rech­nung für Schu­len mit Businesskonto)
  4. http://www.thomas-krenn.de (Ser­ver­hard­ware, qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Kom­po­nen­ten, guter Preis, ein­kauf­ba­re SLAs, Lie­fe­rung auf Rechnung)
  5. http://www.netcup.de (Hos­ting­dienst­leis­tun­gen, freund­lich, gutes Preis-Leis­tungs­ver­hält­nis, kom­pe­ten­ter Support)

Allen Fir­men ist gemein, dass sie call­cen­ter­mäus­chen­freie Zonen sind (der Demi­nu­tiv schließt aus­drück­lich und gram­ma­tisch BEIDE Geschlech­ter mit ein). Der Ansprech­part­ner bzw. die Ansprech­part­ne­rin auf der ande­ren Sei­te weiß, wor­um es geht und hat auch Befug­nis­se etwas zu ändern, statt „etwas zu eska­lie­ren“. Ob eine Fir­ma etwas taugt, erkennt man dar­an, wie sie sich ver­hält, wenn es zu Feh­lern bzw. Rekla­ma­tio­nen kommt.

In eigener Sache: riecken.de über https verfügbar

Nach einer Über­gangs­zeit von weni­gen Wochen wird riecken.de aus­schließ­lich SSL-ver­schlüs­selt abzu­ru­fen sein. Damit ist die Daten­über­tra­gung zu und von die­ser Sei­te durch einen 2048­Bit-RSA-Key gesi­chert. Der Daten­ver­kehr zwi­schen Brow­ser riecken.de ist dann nur mit gro­ßem Auf­wand abzuhören.

Die­ses Fea­ture ist pri­mär für mich wich­tig, da ich die­se Sei­te auch von öffent­li­chen Netz­wer­ken aus pfle­ge, über die ansons­ten z.B. mei­ne Log­in­da­ten im Klar­text aus­les­bar sind (mit völ­li­gen lega­len und frei ver­füg­ba­ren Netz­werk­ana­ly­se­tools wie WireShark). Mich haben im letz­ten Jahr die Ana­ly­se­er­geb­nis­se von Wireshark in ver­schie­de­nen öffent­li­chen Netz­wer­ke gera­de­zu scho­ckiert – vie­le Anwen­der sind sich des Risi­kos unge­si­cher­ter Ver­bin­dun­gen offen­bar nicht im Ansatz bewusst – dass ein Blog in frem­de Hän­de fällt, mag nicht über­aus schlimm sein, aber es wird oft genug das iden­ti­sche Pass­wort für unter­schied­li­che Diens­te genutzt.

Für die aller­meis­ten Feed­rea­der und Brow­ser dürf­te das kei­ne Anpas­sun­gen erfor­dern. Trotz­dem emp­feh­le ich, ggf, schon jetzt das Abon­ne­ment der Feed-URL von http auf https umzu­stel­len. Ich nut­ze ein kos­ten­lo­ses Ser­ver­zer­ti­fi­kat von Start­S­SL, wel­ches von den meis­ten neue­ren Brow­sern und End­ge­rä­ten ohne Zer­ti­fi­kats­war­nung akzep­tiert wird. IE6.0&7.0 und sehr frü­he Andro­id­ver­sio­nen wer­den nicht unter­stützt und geben Feh­ler­mel­dun­gen aus, wel­che die Funk­ti­on der Sei­te aber nicht beeinflussen.

Die Instal­la­ti­on eines Start­S­SL-Zer­ti­fi­kats erfor­dert Root­rech­te oder ein ent­spre­chend vor­kon­fi­gu­rier­tes Web­pa­ket und ist nicht per Plug­in zu bewerkstelligen.

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