Wölfe und Schafe

Was man braucht: 

  • sie­ben Rei­fen, Rin­ge, Krei­se im Sand, in denen eine Per­son ste­hen kann
  • genau 6 Personen
  • viel Geduld und vie­le Versuche

Wie das geht:
Die­se Spiel ist altes Kul­tur­gut aus dem fer­nen Ori­ent. Jus­suph, ein statt­li­cher jun­ger Mann, hielt um die Hand der schö­nen Sulei­ka an: Sel­bi­ge war jedoch eine anspruchs­vol­le, klu­ge Frau, die nicht so sehr auf das Aus­se­hen und den Stand des Man­nes, son­dern viel­mehr auf sei­ne Intel­li­genz ach­te­te. Sie stell­te jedem Bewer­ber drei Auf­ga­ben. Wenn er die­se lösen konn­te, so wäre sie sein, wenn nicht – Kopf ab! Eine die­ser Auf­ga­be war die folgende:
Im elter­li­chen Stall befan­den sich sie­ben Tier­bo­xen. Es befan­den sich in den drei rech­ten drei Scha­fe (S) und in den drei lin­ken Boxen drei Wöl­fe (W). Jede Box war ver­schließ­bar. Die Box in der Mit­te war frei (F).
Die Grund­stel­lung ist also: W – W – W – F – S – S – S
Die Auf­ga­be von Jus­suph bestand nun dar­in, die Scha­fe in die drei lin­ken und die Wöl­fe in die drei rech­ten Boxen zu führen.
Die gewünsch­te End­stel­lung: S – S – S – F – W – W – W
Die Regeln:
– kein Wolf darf mit zu einem Schaf in die Box
– kein Wolf darf mit einem Wolf und kein Schaf mit einem Schaf in eine Box
– jedes Tier kann eine Box vor- oder zurück­ge­führt werden
– es darf über eine Box vor- oder ‚zurück­ge­sprun­gen‘ werden
– das gilt jedoch nur, wenn die Box mit einem ande­ren Tier als das sprin­gen­de besetzt ist
Bsp.:
W – W – S – F – W – S – S ===> Zug W – F – S – W – W – S – S ist erlaubt.
W – W – F – W – S – S – S ===> Zug F – W – W – W – S – S – S ist nicht erlaubt.
Drei Leu­te aus der Grup­pe sind nun die Scha­fe und drei die Wöl­fe. Die Rin­ge wer­den in eine Rei­he gelegt und die Grund­stel­lung ein­ge­nom­men. Auf­ga­be der Grup­pe ist es nun, die ‚End­stel­lung‘ gemäß der obi­gen Regeln zu erreichen.

Erfah­run­gen:
Es ist nicht so kniff­lig, wie es auf den ers­ten Blick erscheint und macht eigent­lich viel Spaß. So es denn wider Erwar­ten (die Auf­ga­be ist zu lösen s.u.) nicht klap­pen, könnt Ihr als Tip ver­lau­ten las­sen: ‚Ach­tet auf das drit­te Tier‘. Mit wel­chem Tier dabei ange­fan­gen wird, ist egal – die Lösung:

W – W – W – F – S – S – S
W – W – F – W – S – S – S
W – W – S – W – F – S – S
W – W – S – W – S – F – S
W – W – S – F – S – W – S
W – F – S – W – S – W – S
F – W – S – W – S – W – S
S – W – F – W – S – W – S
S – W – S – W – F – W – S
S – W – S – W – S – W – F
S – W – S – W – S – F – W
S – W – S – F – S – W – W
S – F – S – W – S – W – W
S – S – F – W – S – W – W
S – S – S – W – F – W – W
S – S – S – F – W – W – W 

Die Grube und das Pendel

Was man braucht: 

  • ein wenig Platz
  • 15–20 ver­läss­li­che Leute

Wie das geht:
Ihr bil­det einen engen Kreis, der einen Durch­mes­ser von ca. 3–4m (das ist wenig!) nicht unter­schrei­ten soll­te. Ein Frei­wil­li­ger begibt sich in die Mit­te. Er schließt die Augen, läßt sich mit völ­lig ange­spann­ten Kör­per fal­len und die Grup­pe aus dem Kreis fängt Ihn auf. Unser Frei­wil­li­ger kann vor­her bestim­men, bei wel­chem Nei­gungs­win­kel er auf­ge­fan­gen wer­den möch­te. Die­se Ver­ab­re­dung ist für die Grup­pe bin­dend, es sei denn, man trifft eine neue Abspra­che. Das Auf­fan­gen soll­te immer durch min­des­tens zwei Per­so­nen erfol­gen. Es ist dar­auf zu ach­ten, daß die Kräf­te im Kreis gut ver­teilt sind.
Man kann die Per­son aus der Mit­te ent­we­der auf­rich­ten, damit sie sich dann neu fal­len­las­sen kann oder man ’stößt‘ sel­bi­ge mit der ange­mes­se­nen Vor­sicht in eine neue Richtung.

Erfah­run­gen:
Die­ses Spiel erfor­dert viel Ver­trau­en von Sei­ten unse­res Frei­wil­li­gen. Es soll­te vor­her aus­gie­big erklärt und mit der Grup­pe bespro­chen wer­den. Das Spiel erfor­dert eine Grup­pe, auf die ich mich als Spiel­lei­ter 150%ig ver­las­sen kann.
Man­geln­des Ver­trau­en wird bei die­sem Spiel schnell bestraft. Jedes Ein­kni­cken der Bei­ne unse­res Frei­wil­li­gen macht ein Auf­fan­gen nur bei gro­ßer Auf­merk­sam­keit und Kon­zen­tra­ti­on der Grup­pe über­haupt noch mög­lich. Auf die­sem Punkt soll­tet Ihr beson­ders hinweisen.

Eine Ente, zwei Beine

Was man braucht:

  • Sitz­ge­le­gen­hei­ten
  • 10–15 Leu­te

Wie das geht:
Ihr bil­det einen Stuhl­kreis (oder setzt Euch im Kreis auf den Rasen). Es geht nun dar­um, mög­lichst vie­le Enten sicher ins Was­ser zu beför­dern. Wie soll das nun gehen? Es wird fol­gen­der Text gesprochen:
1. Spie­ler: ‚Eine Ente‘
2. Spie­ler: ‚Zwei Beine‘
3. Spie­ler: ‚Springt ins Wasser‘
4. Spie­ler: ‚Platsch‘
5. Spie­ler: ‚Zwei Enten‘
6. Spie­ler: ‚Vier Beine‘
7. Spie­ler: ‚Sprin­gen ins Wasser‘
8. Spie­ler: ‚Platsch‘
9. Spie­ler: ‚Platsch
usw.
Kapiert? Es ist jeweils die dop­pel­te Anzahl Bei­ne (jede Ente hat ja zwei) und es gibt bei meh­re­ren Enten auch meh­re­re ‚Plat­sche‘. Das Spiel wird solan­ge gespielt, bis jemand einen Feh­ler macht und muß dann von vor­ne begon­nen wer­den. Der Preet­zer Rekord liegt übri­gens bei 42 Enten.

Erfah­run­gen:
Nun­ja, es han­delt sich hier­bei schon um ein Koope­ra­ti­ons­spiel – man kann es natür­lich auch nach dem ‚Aus­schei­dungs­prin­zip‘ spie­len. Man braucht jedoch schon sehr viel Moti­va­ti­on und Ehr­geiz, um es län­ger als ca. 5 Min. durch­zu­hal­ten, da es doch recht schnell lang­wei­lig wird.

Das Fliesenlegerspiel

Was man braucht:

  • viel Platz, geht fast nur im Frei­en oder sehr gro­ßen Räumen
    ein dickes DINA4-Blatt für jeden
  • min­des­tens 8 Leute

Wie das geht:
Es gilt als Grup­pe eine vor­her ver­ein­bar­te Distanz (15–20m) zu über­win­den. Dabei sind Start und Ziel durch jeweils eine Linie mar­kiert. Fol­gen­de Regeln gel­ten hierbei:
1. Kein Kör­per­teil darf direk­ten Boden­kon­takt haben
2. Jeder muss immer in Kör­per­kon­takt zu sei­nem Blatt bleiben
3. Das Blatt Papier darf nicht beschä­digt werden
4. Macht einer aus der Grup­pe einen Feh­ler, muss die gesam­te Grup­pe zurück an den Start und von vorn beginnen

Es ist natür­lich erlaubt, das Blatt Papier auf den Boden zu legen und den Fuß dann dar­auf zu stel­len. Aller­dings muss laut den Regeln die Hand solan­ge am Blatt blei­ben, bis der Fuß es berührt. Das Spiel ist gelöst, wenn alle aus der Grup­pe das Ziel unter Ein­hal­tung aller Regeln erreicht haben.

Erfah­run­gen:
Das Ziel lässt sich auch allei­ne errei­chen, indem man sich auf das Blatt Papier stellt und ‚rüber­rutscht‘, nur: Irgend­wer macht dabei garan­tiert immer einen Feh­ler. Die Auf­ga­be lässt sich am bes­ten als Grup­pe lösen, wobei ver­schie­de­ne Tak­ti­ken denk­bar sind (von denen ich hier bestimmt kei­ne ver­ra­ten wer­de…). Bei gro­ßen Grup­pen emp­fiehlt sich die Auf­tei­lung in zwei oder mehr Untergruppen.

Das Erbe des Pythagoras

Was man braucht: 

  • ein zu einem Ring gekno­te­tes Seil (Län­ge abhän­gig von der Gruppengröße
  • evt. Augen­bin­den
  • 5–15 Leu­te

Wie das geht:
Die Grup­pe hebt mit ver­bun­de­nen Augen (oder mit geschlos­se­nen) das Seil auf. Jeder hat dabei eine Hand am Seil. Ihr als Grup­pen­lei­ter gebt eine belie­bi­ge 2‑dimensionale geo­me­tri­sche Figur vor (recht­wink­li­ges Dreick, Kreis, Ellip­se, Qua­drat, Recht­eck, Tra­pez…), die nun von der Grup­pe mit dem Seil gebil­det wer­den muß. Die Grup­pen­mit­glie­der dür­fen sich unter­ein­an­der abspre­chen und bestim­men selbst den Zeit­punkt, an dem sie mei­nen, das vor­ge­ge­be­ne Ziel erreicht zu haben. Auch die Vor­ga­be eines Zeit­li­mits ist hier­bei denkbar.

Erfah­run­gen:
Hmmm, ich muß ehr­lich geste­hen, sel­bi­ges Spiel noch nicht aus­pro­biert zu haben. Ich könn­te mir jedoch vor­stel­len, daß der Schwie­rig­keits­grad von der Grup­pen­grö­ße abhängt. Ich stel­le mir die gan­ze Sache eigent­lich ganz span­nend vor.

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