Blinde Geometrie

Was man braucht:

  • viel Platz, geht fast nur im Freien
  • einen wei­chen Untergrund
  • einen Zelt­bo­den oder eine gro­ße Pla­ne (ca. 4x4m)
  • acht Holz­lat­ten, Län­ge ca. 1–1,2m, gehobelt(!)
  • eine Augen­bin­de
  • Grup­pen á min­des­tens 2 Leute

Wie das geht:
Der Zelt­bo­den wird auf einem wei­chen Unter­grund aus­ge­brei­tet. Einer aus der Teil­neh­mer­grup­pe bekommt die Augen ver­bun­den. Schwe­rer wird es zudem, wenn der Akteur durch Dre­hen und Her­um­füh­ren des­ori­en­tiert ist. Jetzt werft ihr die Holz­lat­ten wild ver­teilt auf den Zelt­bo­den. Der Teil­neh­mer, des­sen Augen ver­bun­den sind, bekommt nun die Auf­ga­be, aus den acht Holz­lat­ten ein Qua­drat zu legen. Jede Sei­te des Qua­dra­tes soll dabei aus zwei Holz­lat­ten bestehen, die nicht über­ein­an­der­ge­legt wer­den dür­fen. Das Qua­drat muss sich voll­stän­dig auf dem Zelt­bo­den befin­den. Die ande­ren Teil­neh­mer sol­len dem armen Würst­chen in der Mit­te hel­fen. Das geht am bes­ten, wenn sich die Grup­pe rund um den Zelt­bo­den her­um ver­teilt. Kei­ner außer dem ‚Blin­den‘ darf jedoch den Zelt­bo­den betreten!

Erfah­run­gen:
Die Schwie­rig­keit des Spiels steigt mit dem Anspruch, den man als Lei­ter an die Figur ‚Qua­drat‘ stellt. Am schwers­ten ist es mei­ner Erfah­rung nach, alle Ecken geschlos­sen hin­zu­be­kom­men. Bei nicht so über­aus moto­risch bewan­der­ten Grup­pen kann man auch auf ande­re Figu­ren aus­wei­chen, z.B. auf ein regel­mä­ßi­ges (gleich­sei­ti­ges) Drei­eck mit sechs Holz­lat­ten oder ganz ein­fach: Ein Qua­drat mit vier Holz­lat­ten. Schön ist es, wenn es wäh­rend des Spiels mög­lichst ruhig zugeht. Ach ja: Die Grup­pe für sich selbst her­aus­fin­den, wie sie am bes­ten zu einem annehm­ba­ren Ergeb­nis kommt.

Pferderennen

Was man braucht:

  • ein fes­tes Haus oder gutes Wetter
  • Tep­pich, Iso­mat­ten, Rasen oder sta­bi­le und jun­ge Kniee so 15–50 Leute
  • Wie das geht:
    Ihr kniet Euch im Kreis eng anein­an­der­ge­reiht hin. Die Pfer­de müs­sen im heu­ti­gen Ren­nen einen umfang­rei­chen Par­cour absol­vie­ren, der in einem Pro­be­durch­lauf erst­ein­mal bekannt­ge­macht wer­den muss. Dazu klopft Ihr abwech­selt mit bei­den Hän­den auf Eure Ober­schen­kel, so dass das Huf­ge­trap­pel der Renn­pfer­de ertönt. Es folgt die Streckenerkundung.
    Auf der Stre­cke gibt es Kur­ven und zwar Links- und Rechts­kur­ven (nach links oder rechts leh­nen). Auch Hin­der­nis­se sind vor­han­den (sich juch­zend aus­ge­streckt nach vor­ne in die Kreis­mit­te fal­len­las­sen). Der Weg führt uns an Tri­bü­nen vor­bei. Die krei­schen­den Frau­en (wieii­ieh – krei­schen), die lachen­den Män­ner (tie­fes hoho­ho) und die Pres­se­tri­bü­ne (klick­klick­klick – so tun,als ob man foto­gra­fier­te). Des­wei­te­ren sind noch diver­se Holz­brü­cken vor­han­den (mit den Fäus­ten auf die Brust schla­gen.) Natür­lich könnt Ihr Euch wei­ter ‚Spe­cials‘ aus­den­ken (Toi­let­ten, Pro­mi­nen­ten­tri­bü­ne etc.).
    Die Pfer­de trap­peln nun in die Box zum Start, schar­ren auf­ge­regt mit den Hufen – und: Ab die Post, so schnell klop­fen wie es nur geht, das Ren­nen hat begon­nen. Ihr als Spiel­lei­ter nennt die ein­zel­nen Ele­men­te, wor­auf alle die ent­spre­chen­de Bewe­gung bzw. das ent­spre­chen­de Geräusch machen, sich in die Kur­ve legen usw. Dazwi­schen müßt Ihr die Grup­pe immer wie­der anfeu­ern, schnel­ler zu trap­peln, bis Ihr nach ca. 2 Min. im Ziel seid und Euch aus­ru­hen könnt.

    Erfah­run­gen:
    Eher ratio­nal ver­an­lag­ten Men­schen – ich bin so einer – fällt es schwer, die­ses Spiel hin­rei­chend ernst­zu­neh­men bzw. sich als Spiel­lei­ter zu der ‚Albern­heit‘ her­ab­zu­las­sen, mit puber­tie­ren­den Jugend­li­chen die­ses fik­ti­ve Pfer­de­ren­nen durch­zu­füh­ren. Aber: Wenn die Sache moti­viert her­über­ge­bracht wird, Ihr Euch stimm­lich etwas ver­aus­gabt, dann springt der Fun­ke meist auf die Grup­pe über. Kin­der fin­den die­ses Spiel ohne­hin ziem­lich toll. Wenn man mit­ein­an­der albern sein kann, ver­mag man in Regel auch gut als Team zu arbeiten…

    Goofy

    Was man braucht:

  • Einen Raum, der abso­lut, also (voll, echt) total dun­kel ist (Not­fall­al­ter­na­ti­ve: eine Augen­bin­de für jeden)
  • 15 – 30 Leu­te (abhän­gig von der Raumgröße)
  • Wie das geht:
    Es wer­den alle Möbel an die Sei­te gestellt, so daß eine mög­lichst gro­ße Flä­che zum Her­um­lau­fen zur Ver­fü­gung steht. Der Raum wird abge­dun­kelt und alles läuft kreuz und quer durch ihn hin­durch. Durch ein vor­her abge­spro­che­nes Zei­chen (auf die rech­te Schul­ter klop­fen o. ä.) pickt ihr als Spiel­lei­ter einen aus die­sem bun­ten Hau­fen durch­ein­an­der­wu­seln­der Men­schen her­aus. Die­ser Mensch ist Goofy. Wenn Goofy bestimmt ist gebt ihr irgend­ein Start­zei­chen. Alle ande­ren müs­sen nun Goofy fin­den, aber wie? Immer wenn ich als Teil­neh­mer auf irgend­wen tref­fe, berüh­re ich ihn und fra­ge: ‚Goofy?‘ (denn der ech­te Goofy läuft der­weil auch durch den Raum). Bekom­me ich als Ant­wort: ‚Goofy?‘ so bin ich auf einen ande­ren ‚Suchen­den‘ getrof­fen. Bekom­me ich kei­ne Ant­wort, so habe ich Goofy gefun­den, neh­me ihn an die Hand und wer­de selbst auch zum Goofy. Goofy darf also wäh­rend des gan­zen Spiels nichts sagen!!! So baut sich nach und nach eine ‚Goofy-Ket­te‘ im Raum auf, die sich natür­lich mit wach­sen­der Län­ge immer bes­ser fin­den läßt. Das Spiel ist been­det, wenn alle Goofy-Fra­gen ver­stummt sind, also jeder zum ‚Goofy‘ gewor­den ist.

    Erfah­run­gen:
    Ein ziem­lich wit­zi­ges Spiel, ein Außen­ste­hen­der, der uner­war­tet her­ein­kommt, wird Euch wohl für total bescheu­ert hal­ten. Es ist ein Spiel der Ohren und des­halb etwas unge­wohnt für uns Augen­tie­re. Anfangs ein rie­si­ger Wust an ‚Goofy‘-Fragen, die mehr und mehr ver­stum­men im Lau­fe des Spiels – dar­in liegt der eigent­li­che Reiz. Das Anf­fas­sen fällt einem erstaun­li­cher­wei­se ohne Augen­licht auch viel leichter…

    Ozeanwelle

    Was man braucht:

  • ein fes­tes Haus oder gutes Wetter
  • einen Stuhl ohne Arm­leh­ne für jeden. Die­ser soll­te stra­pa­zier­fä­hig, um nicht zu sagen nahe­zu unzer­stör­bar sein. Bier­gar­ni­tu­ren oder Desi­gner­mö­bel sind völ­lig ungeeignet.
  • 10–40 Leu­te
  • Wie das geht:
    Mit den Stüh­len bil­det ihr einen Kreis oder etwas Ähn­li­ches. Es ist dar­auf zu ach­ten, dass die Stüh­le dabei so eng wie nur irgend­mög­lich anein­an­der­ste­hen. Einer geht in die Mit­te mit der Auf­ga­be, sich auf den nun frei­ge­wor­de­nen Stuhl zu set­zen. Das muss von der Grup­pe ver­hin­dert wer­den: Der­je­ni­ge, der neben dem frei­en Stuhl sitzt, rutscht nun auf sel­bi­gen, so daß ein neu­er Stuhl frei wird usw. Begon­nen wird mit dem Gerut­sche immer im Uhr­zei­ger­sinn. Die Per­son in der Mit­te muß nun der ‚Wan­der­lü­cke‘ fol­gen, um sich irgend­wann ein­mal set­zen zu kön­nen. Wenn die Per­son in der Mit­te laut und ver­nehm­lich in die Hän­de klascht, muß die Grup­pe ihre ‚Rut­sch­rich­tung‘ ändern Gelingt es dem­je­ni­gen in der Mit­te, sich zu set­zen, so muss der­je­ni­ge, der ‚gepennt‘ hat, selbst in das Zen­trum des Krei­ses, und alles beginnt von vorne.

    Erfah­run­gen:
    Das Spiel eig­net sich sehr gut für den Anfang eines Spie­le­abends und ist recht lus­tig, da es immer wie­der vor­kommt, – je nach Skru­peln unse­rer Per­son in der Mit­te – dass ein frem­der Schoß ‚besetzt‘ wird. Ihr wer­det außer­dem schnell mer­ken, daß – um es mal nach Start­rek-Manier zu for­mu­lie­ren – sich die struk­tu­rel­le Inte­gri­tät des Krei­se im Eifer des Gefech­tes nicht lan­ge auf­recht­erhal­ten läßt. Als Spiel­lei­ter geht ihr selbst­ver­ständ­lich als ers­ter in die Mit­te. Ein wenig auf­pas­sen soll­tet ihr, daß sich nicht stän­dig die glei­che Per­son in der Mit­te befin­det (Außen­sei­ter, Profilierungsgehabe).

    Elefant, Affe, Palme

    Was man braucht:

  • ein fes­tes Haus oder gutes Wetter
  • Sitz­ge­le­gen­heit für jeden Teilnehmer
  • 10–30 Leu­te
  • Wie das geht:
    Ein Frei­wil­li­ger begibt sich in die Mit­te (also wie­der mal einer gegen die Grup­pe). Er zeigt auf jeman­den und nennt eine Figur aus der Lis­te die unten folgt. Eine Figur wird jeweils von drei Per­so­nen dar­ge­stellt, näm­lich von dem auf den gezeigt wur­de und sei­nen Nach­barn. Alle betei­li­gen Dar­stel­ler ste­hen dazu auf. Mög­li­che Figu­ren sind:

    a) Ele­fant
    Die mitt­le­re Per­son streckt einen Arm vor, legt den ande­ren dar­um und faßt sich mit die­sem an die Nase (Rüs­sel). Tip: Erst den Arm vor­stre­cken, dann den ande­ren dar­um­le­gen! Die bei­den Nach­barn ver­pas­sen dem Ele­fan­ten zwei gro­ße Ohren mit Hil­fe bei­der Arme (andeu­ten).
    b) Nas­horn
    Die mitt­le­re Per­son spreizt den Dau­men ihrer rech­ten Hand ab und berührt mit der Dau­men­kup­pe ihre Nase. Ihre bei­den Nach­barn ver­pas­sen ihr zwei klei­ne Ohren mit Hil­fe einer Hand und dem Dau­men und dem Zeigefinger.
    c) Ente
    Die mitt­le­re Per­son formt mit Hil­fe ihrer flach aus­ge­streck­ten Hän­de einen Schna­bel vor ihrem Mund, macht den Schna­bel auf und zu und schreit dabei ‚quak, quak‘. Ihre bei­den Nach­barn gehen und die Hocke und wackeln dazu mit ihrem Hinterteil.
    d) Pal­me
    Die mitt­le­re Per­son steht auf und streckt ihre Arme ‚aloha‘-rufend in die Höhe. Ihre bei­den Nach­barn stre­cken eben­falls die Arme nach oben, bewe­gen sie jedoch mit Palm­we­del im Wind.
    e) Affe
    Der Affe sieht nichts, hört nichts, spricht nichts (von links nach rechts). Also: Lin­ker Nach­bar Hän­de vor die Augen hal­ten, mitt­le­re Per­son Hän­de auf die Ohren, rech­te Per­son Hand vor den Mund (Rei­hen­fol­ge von der Mit­te aus gesehen).
    f) Kuckucks­uhr
    Die mitt­le­re Per­son steht ‚Kuckuck, Kuchuck‘ rufend auf, wäh­rend sich ihre Nach­barn um sich selbst drehen.
    g) Toas­ter
    Die mitt­le­re Per­son steht auf. Ihre Nach­bar fas­sen sich so an den Hän­den, daß die mitt­le­re Per­son von den Armen ein­ge­schlos­sen ist. Jetzt springt die mitt­le­re Per­son (das Toast­brot) in die Höhe.
    h) Kuh
    Die mitt­le­re Per­son stellt sich auf alle Vie­re, ohne dabei mit den Knien den Boden zu berüh­ren. Der lin­ke Nach­bar tut so, als wäre an dem Hin­ter­teil der Kuh eine rie­si­ge Kur­bel befes­tigt und dreht sel­bi­ge. Der rech­te Nach­bar führt eine Melk­be­we­gung an geeig­ne­ter Stel­le durch.
    i) Die Bushaltestelle
    Die mitt­le­re Per­son steht auf, wäh­rend ihre Nach­barn ‚brumm, brumm‘ – rufend um sie her­um im Kreis laufen.

    Nun ja, den Rest kann man sich wahr­schein­lich den­ken. Der­je­ni­ge, der bei der Dar­stel­lung einen Feh­ler macht, muß selbst in die Mit­te und darf nun sei­ner­seits arme Men­schen aus dem Kon­zept bringen.

    Erfah­run­gen:
    Fangt unbe­dingt erst­mal nur mit drei unter­schied­li­chen Figu­ren an und stei­gert euch all­mäh­lich. Ins­be­son­de­re sol­che ‚Knal­ler‘ wie die Kuh soll­tet ihr erst am Ende des Spiels ein­füh­ren. Dadurch bleibt das Spiel lan­ge leben­dig. Das Ding ist unglaub­lich lus­tig und für Kin­der wie für Erwach­se­ne glei­cher­ma­ßen gut geeig­net. Der Phan­ta­sie sind kei­ner­lei Gren­zen gesetzt, denkt Euch ein­fach selbst noch neue Figu­ren aus. Das Spiel läuft sich nach ca. 15 Min. tot.

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