Probleme lösen

Mei­ne SuS has­sen es: Bei jeder Rechen­auf­ga­be in Che­mie müs­sen sie ein streng vor­ge­ge­be­ne Struk­tur einhalten:

  1. Was ist gege­ben?
  2. Was ist gesucht?
  3. Was gilt all­ge­mein?
  4. Wie kann ich nun den gege­ben Spe­zi­al­fall rech­nen?
  5. Wie lau­tet das Ergeb­nis?

Her­aus kommt in der Regel eine auf­wen­di­ge Lösung, die sich pri­ma kor­ri­gie­ren lässt, weil sie den Gedan­ken­gang beim Lösen doku­men­tiert. Der inter­es­siert mich eigent­lich. Das ande­re machen spä­ter sowie­so irgend­wel­che Sili­zi­um­chips – wenn man sie denn mit den kor­rek­ten Daten zu füt­tern im Stan­de ist.

Die SuS inter­es­siert dar­an meist nur, dass sie ent­spre­chend vie­le Punk­te holen kön­nen, da ich ja genau sehe, an wel­cher Stel­le es hakt und ent­spre­chend fol­ge­rich­tig gnä­dig sein kann, wobei es da auch Gren­zen gibt: Wer mir im Alter von 18 Jah­ren Kubik­zen­ti­me­ter nicht in Mil­li­li­ter umrech­nen kann, darf da weni­ger Gna­de erwar­ten als ein Sechst­kläss­ler mit der glei­chen Aufgabenstellung.

Die­se ner­vi­ge Struk­tur lässt sich aber eigent­lich auf alle Pro­ble­me die­ser Welt anwenden:

Wei­ter­le­sen

Kleingruppenergebnisse präsentieren

Der fol­gen­de Arti­kel ent­stammt alten Jugend­ar­beits­zei­ten und ist daher in der „Du-Form“ gestal­tet. Man­ches lässt sich auch in der Schu­le umsetzen..

Klein­grup­pen sind ohne Zwei­fel in der Schu­le und Jugend­ar­beit eine belieb­te Arbeits­form, ent­geht man doch auf ele­gan­te Wei­se dem Pro­blem des „Fron­tal­vor­trags“ und för­dert in gewis­ser Wei­se auch die selbst­stän­di­ge Arbeit der Teil­neh­mer. Wenn es um die Prä­sen­ta­ti­on der Klein­grup­pen­er­geb­nis­se geht, kann es lei­der sehr schnell drö­ge wer­den. Die letz­te vor­stel­len­de Grup­pe hat beson­ders schwer, da oft­mals bereits vie­les vor­her schon gesagt wor­den ist. Wie ent­geht man die­sem Dilemma?
Ich habe für euch hier ein paar „Aus­we­ge“ zusam­men­ge­stellt. Manch­mal sind die Aus­we­ge recht banal und ohne viel Vor­be­rei­tung zu beschrei­ten. In der Regel ist es aber erfor­der­lich, sich eini­ge Gedan­ken zu machen.

Wei­ter­le­sen

Vom Ich und Du und dem bestimmten Artikel

Es ist manch­mal wie ver­hext – man bespricht Haus­auf­ga­ben, z.B. län­ge­re Tex­te in der Ober­stu­fe. Päd­ago­gisch nicht wert­voll (Lese­kon­fe­renz, Hör­auf­trä­ge), son­dern ganz nor­mal. Dann hört man oft Sät­ze wie: „Die hat aber geschrie­ben…“, „Zoe hat aber ver­ges­sen…“, „Der hat nicht…“. Dabei sit­zen „die“, „Zoe“ und „der“ alle im glei­chen Raum. Was mache ich dann als Leh­rer? „In dem Punkt, Zoe, muss ich Melu­si­nes Kri­tik zustim­men…“. Hin­ter­her fra­ge ich mich: „Ja geht’s denn noch? Sind wir hier beim Kommunikationspingpong?“.

Es wäre doch viel ein­fa­cher, wenn Melu­si­ne sag­te: „Zoe, dein Text…“, „Zoe, du…“. Danach kann ich ja immer noch Ori­en­tie­rung­rah­men set­zen. Viel zu sel­ten ach­te ich aber dar­auf, obwohl es mich ent­las­tet, weil es Ver­ant­wor­tung auf SuS über­trägt. Und da SuS das von sich aus immer so machen, bin ich wohl damit zumin­dest nicht ganz alleine.

Manch­mal wun­de­re ich mich in Auf­sät­zen gar nicht mehr, dass bestimm­ter und unbe­stimm­ter Arti­kel ger­ne falsch gebraucht wer­den. Viel­leicht fängt es ja genau bei die­sen Din­gen an…

EDV und das ewige Leid…

Irgend­wie sind die Wis­sen­den in der EDV ganz schnell die als arro­gant Ver­ru­fe­nen. Wenn man jetzt noch einen drauf­set­zen woll­te, könn­te man sagen, dass Kom­pe­tenz von unten immer wie Arro­ganz aus­schaut, aber so rich­tig wei­ter kommt man damit auch nicht.

Mir ist neu­lich zufäl­lig eine Aus­ga­be von „Log­in“ (LOG IN Ver­lag) in die Hän­de gefal­len. Dar­in geht es um infor­ma­ti­sche Bil­dung und Com­pu­ter in der Schu­le. Nun sind Infor­ma­ti­ker in der Regel nicht die bes­ten Freun­de von Admi­nis­tra­to­ren und Möch­te­gern­pro­gram­mie­ren wie mir, aber es fin­det sich ein inter­es­san­ter Ansatz zur Ver­mitt­lung von ITG-Wis­sen in einem Arti­kel von Sig­lin­de Voß.

Dar­in ent­wi­ckelt die Autorin die Idee, den objekt­ori­en­tier­ten Ansatz vie­ler moder­ner Pro­gram­mier­spra­chen auf die Ver­mitt­lung von Kennt­nis­sen in Anwen­dungs­soft­ware zu über­tra­gen. Das macht inso­fern Sinn, als dass eben­die­ser Anwen­dung­s­oft­ware unter der Hau­be ein objekt­ori­en­tier­ter Ansatz zugrun­de liegt.

Eigent­lich ist das auch gar nicht so schwer: Es gibt z.B. in jeder Text­ver­ar­bei­tung ver­schie­de­ne Klas­sen. Ein Zei­chen ist eben­so eine Klas­se wie ein Absatz oder eine Sei­te. Ein kon­kre­tes Zei­chen wäre dann ein Objekt mit bestimm­ten Eigen­schaf­ten (Far­be, Schrift­grö­ße, Schrift­schnitt usw.). Mit der rech­ten Maus­tas­te kann ich über das Kon­text­me­nu auf die­se Eigen­schaf­ten zugrei­fen und sie verändern.

Frü­her muss­te ich sagen: Um Schrift kur­siv zu set­zen, mar­kierst du sie mit der Maus und klickst dann auf „i“. Mit einem objekt­ori­en­tier­ten Ansatz kann ich sagen: Die ver­än­derst bit­te die Eigen­schaft „Schrift­schnitt“ des Zei­chens x. Die SuS müs­sen dazu ledig­lich ler­nen, wie man auf die Eigen­schaf­ten eines Objek­tes zugreift und das funk­tio­niert z.B. in Open­Of­fice immer gleich. So kann ich Klas­se um Klas­se ein­füh­ren und die Eigen­schaf­ten ihrer Objek­te ent­de­cken las­sen – kein „Zuerst klickst du auf… und dann…“ mehr – net­te Vor­stel­lung. Lässt sich gut mit Mood­le kombinieren.

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