Der Baum meiner Stärken
Wir erleben in unserem Alltag sehr oft Grenzen. Diese Grenzen sind viel öfter Thema, als die Horizonte, die jeder für sich persönlich schon erschlossen hat. Es geht seltener um das, „was man kann“ als um das, „was man nicht kann“.
Bei dieser Übung hat jeder Teilnehmer die Möglichkeit, bei sich nach seinen eigenen Stärken zu suchen. Wer mag, darf sein Ergebnis der Gruppe vorstellen.Was man braucht:
- Für jeden Teilnehmer ein Bogen Papier DINA3
- Malutensilien (Wachser, Buntstifte, farbige Kreide…)
- eine Gruppe, die miteinander ein wenig vertraut ist
Wie das geht:
Die Teilnehmer sollen jeder für sich in Einzelarbeit einen Baum ihrer Stärken zeichnen. So ein Baum besitzt Wurzeln, woher er seine Kraft besitzt. Er besitzt einen Stamm, der in trägt und dem Wind Widerstand leistet. Der Baum kann Früchte tragen. Aber es vertrocknen auch Blätter und fallen herab. Vielleicht symbolisieren diese Blätter die Dinge, die nicht gelingen. Erstaunlicherweise werden abgestorbene Blätter zu Humus, der dem Baum wieder neue Kraft gibt und wachsen lässt.
Das war jetzt die blumige Beschreibung der Übung: Tatsächlich könnte an den Wurzeln etwa die Familie stehen, die einem Rückhalt und Kraft gibt. Der Stamm könnte z.B. mein Selbstbewusstsein und meine Erfahrung sein. Die nach außen sichtbaren Fähigkeiten sind die Früchte und die Blätter die Schwächen, die ich habe. Der Baum sieht bestimmt für jeden Teilnehmer anders aus.
Diese Übung braucht etwas Zeit, ca. eine halbe Stunde sollte es schon sein. Danach werden die einzelnen Bäume in der Gruppe vorgestellt. Hier gilt das Prinzip: Jeder sagt, soviel wie er mag und nicht mehr. Der Einzelne bestimmt, inwieweit er Rückfragen von anderen Gruppenmitgliedern beantworten möchte. Die Auswertung im Plenum lässt sich durch folgende Impulse intensivieren:
Was hängt an die Zweigen?
Wie wirkt der Baum von xy insgesamt auf Euch?
Gibt es Dinge, die an Deinem Baum noch wachsen oder entwickelt werden könnten?
Was sind Dinge, die tragen?
Erfahrungen:
Diese Übung ist relativ intensiv und je nach Art eurer Anleitung unterschiedlich tiefgehend. Da ist schlicht und ergreifend eure Einschätzung der Gruppe gefragt. Die persönlichen Stärken des jeweiligen Teilnehmers werden in einer größeren Gruppe „besprochen“. Das kann manchmal schwierig sein.
Es gibt auch die Möglichkeit, die fertigen Bäume in Kleingruppen auswerten zu lassen. Die Gruppe sollte zumindest einander zuhören können und nicht zu groß sein. Bei 25 Bäumen dürfte die Schmerzgrenze der meisten Teilnehmer spätestens erreicht sein. 2–3 Minuten dauert die Auswertung eines Baumes durchaus.