Irgendwann ist immer in irgendeinem Fach das Thema Umfrage an der Reihe. Dann laufen bei uns SuS durch die Klassenräume und sammeln fleißig anonymisierte Daten, tragen sie ind vorbereitete Blätter ein, die dann im nächsten Schritt wiederum in ein Officepaket nach Wahl eingetippt und umfassend ausgewertet werden. Den Abschluss bildet dann meist eine Präsentation z.B. auf Stellwänden.
Ich finde, dass eine gute Sache ist, weil die SuS mit vielen Medien umzugehen haben (Papier, Tabellenkalkulation…) und zunächst „zu Fuß“ begreifen, was eigentlich alles für Arbeitsschritte zur Erstellung und Durchführung eines solchen Projektes notwendig sind. Verfügen sie jedoch über die entsprechenden medialen Kompetenzen und sind mit der zugrundeliegenden Mathematik vertraut, lässt sich das Ganze auch mit weit weniger Aufwand lösen: Mit dem Feedbackmodul von Moodle. Ich integriere Moodle ja gerne in Unterrichtsabläufe, so auch in diesem Projekt.
1. Schritt:
Ich zeige den SuS die Möglichkeiten des Feedbackmoduls (z.B. Fragetypen) und lasse sie selbst ein wenig in diesem Modul herumspielen (dafür müssen sie in einem abgeschotteten Kurs Trainerrechte besitzen).
2. Schritt:
Wir entwickeln in Gruppenarbeit einen Fragenkatalog, der sich mit den Möglichkeiten des Feedbackmoduls abbilden lässt.
3. Schritt
Die Gruppen setzen den Fragenkatalog um, indem sie eine eigene Aktivität „Feedback“ erstellen.
4. Schritt
Die SuS testen die Umfragen der anderen Gruppen und melden eventuelle Ungereimheiten zurück.
5. Schritt
Die Gruppen überarbeiten Ihre Umfrage entsprechend und der Lehrer verschiebt selbige in einen möglichst offenen Raum über die Exportfunktion von Moodle.
6. Schritt
Man wirbt innerhalb der Schulgemeinschaft Teilnehmende für die Onlineumfrage und lässt das Ganze eine Weile laufen.
7. Schritt
Man wertet aus, bzw. lässt Moodle auswerten. Ggf. müssen die Ergebnisse mit einer Tabellenkalkulation aufbereitet werden. Teil der Auswertung kann und muss auch eine Manöverkritik sein: Warum wurde z.B. die eine Umfrage mehr angenommen als die andere?
Durch dieses Verfahren lässt sich viel Zeit sparen. Bei mir haben die SuS z.B. bei der Frage nach der am häufigsten verwendeten Messengersoftware sehr schnell erkennen müssen, wie wichtig das Feld „sonstige“ ist. Man erhält sehr schnell recht aussagekräftige Ergebnisse und lernt, dass Eingabefelder für Worte die automatisierte Auswertung doch recht schwierig machen.
Diese Methode eignet sich eher für „mathematikferne“ Fächer oder die Oberstufe – meine Siebtklässler konnten jedoch auch schon Umfragen erstellen…