Dieser liebenswürdige Ausdruck erschallt hin und wieder auf Schulhöfen und in Klassenzimmern unseres schönen Landes. An passender Stelle kann man SuS auch hierzu eine kleine Anekdote mit überraschendem Ausgang erzählen. Die Herkunft des bösen Wortes mit „F“ ist nämllich weit biederer als allgemein vermutet. Im Wesentlichen lassen sich zwei Hauptstränge ausmachen:
von mittelhochdeutsch: ficken „reiben, hinbewegen“ und „herbewegen“, niederrheinisch: im 16. Jahrhundert als vycken – mit Ruten schlagen bezeugt, ist wohl – wie norwegisch fikle „sich heftig bewegen, pusseln“ eine lautmalende Bildung. Diese alte Bedeutung zeigen noch der umgangssprachliche Ausdruck fickerig im Sinne von ‚unruhig, widerspenstig’ und die landschaftlich gebräuchliche Bildung Fickmühle für ‚Zwickmühle’.
Ein weiterer Erklärungsversuch verweist auf die Bedeutung „in die Tasche stecken“ und beschreibt das Wort als Ableitung von dem heute nur noch in Dialekten anzutreffenden Substantiv Ficke Hosentasche, Tasche; (vgl.a. schwed.: ficka „Kleidertasche, Tasche“ oder ostpreußisches Platt: Fupp „Hosentasche“).
Quelle: http://de.wiktionary.org/wiki/ficken
Weitere Quellen legen einen Zusammenhang mit dem Schwertschmiedehandwerk oder der Gerbersprache nahe: Tierhäute musste durch reibende Bewegungen von den Haaren befreit werden, um Leder zu erhalten.
Sexuell konnotiert ist das Wort erst ab dem 16. Jahrhundert – ein typisches Beispiel für eine Bedeutungsverengung. Wenn wir auf die Grundbedeutung „reiben“ zurückgehen – zu was fordert uns jemand dann mit dem Ausspruch „F*** dich!“ eigentlich auf?
Ich verweise dann meist darauf, dass derartige Dinge doch nicht unbedingt in die Öffentlichkeit, sondern eher in den häuslichen Bereich gehören – ansonsten könnte die Umwelt sehr schnell ein wenig „fickerig“ (Wortsinn: nervös) reagieren.