These: Im Fernunterricht wird viel sichtbar, was im Alltag eher verborgen ist

Es gibt Kolleg*innen, die mit viel Witz und Krea­ti­vi­tät von Schüler*innen aus den­ken und in der schul­frei­en Zeit für Eltern und Schüler*innen in beson­de­rer Wei­se sicht­bar sind. Es gibt Schu­len, die alles dar­an set­zen, dass durch Struk­tu­ren im Rah­men des Mög­li­chen wenigs­tens gewähr­leis­tet ist, dass Eltern sich nicht auch noch mit der Kor­rek­tur von gestell­ten Auf­ga­ben befas­sen müs­sen und die Auf­ga­ben auch phy­sisch für die­je­ni­gen zugäng­lich machen, die zu Hau­se nicht über die not­wen­di­ge Aus­stat­tung ver­fü­gen (Dru­cker, PC, Lap­top). Im ein­fachs­ten Fall sind das nach Schul­klas­sen geord­ne­te lee­re Dru­cker­pa­pier­kar­tons, in denen Arbeits­ma­te­ri­al aus­ge­druckt vor oder in gro­ßen Räu­men inner­halb der Schu­le ausliegt.

Das löst nicht das Pro­blem, wie das Mate­ri­al schließ­lich zu den Schüler*innen nach Hau­se kommt. Ins­be­son­de­re bei wei­ter­füh­ren­den Schu­len in der Flä­che (Gym­na­si­en, BBSen) ist das ein schier unlös­ba­res Pro­blem. Grund­schu­len und Ober-/Re­al-/Haupt­schu­len sind meist wohn­ort­nah mit dem Fahr­rad erreich­bar (Und selbst das ist hier im Land­kreis Clop­pen­burg manch­mal ein anstän­di­ges Stück). Da bräuch­te man eigent­lich noch „Base­camps“ in den weit außer­halb lie­gen­den Dörfern.

Das löst auch nicht das Pro­blem, dass Kolleg*innen oft nicht beson­ders gut aus­ge­stat­tet sind. Aller­dings soll­te Zugriff auf das Inter­net, Tele­fon und einen Rech­ner hier meist gege­ben sein. Eini­ge Land­kreis­schu­len haben hier sogar Dienst-iPads für die Kolleg*innen erhal­ten. Gleich­wohl mag es an Fort­bil­dung dazu feh­len – inwie­weit ist aber gera­de jetzt erwart­bar, dass man sich mit der Mate­rie beschäf­tigt? Ich weiß es nicht …

Gele­gent­lich kommt es vor, dass beson­ders enga­gier­te Kolleg*innen jetzt Pro­ble­me bekom­men. Sie wür­den „Stan­dards“ set­zen, die für ande­re uner­füll­bar sind. Und es gibt dem­entspre­chend dann Gegen­wind von unter­schied­li­chen Seiten.

Ich glau­be nicht, dass die­se Pro­ble­me jetzt auf­tre­ten – sie wer­den jetzt nur ganz beson­ders deut­lich. Kin­der erzäh­len im All­tag wenig. Im „Fern­un­ter­richt“ sind Eltern ziem­lich unmit­tel­bar mit Kolleg*innen in Inter­ak­ti­on – oder eben auch gera­de nicht.

Ich bin bewusst nicht in der Posi­ti­on einer Schul­lei­tung. Ich den­ke, dass enga­gier­te Kolleg*innen gera­de jetzt ganz beson­ders wich­tig für Schüler*innen sind. Sie ver­die­nen m.E. Aner­ken­nung und beson­de­ren Schutz.

Die Lösung kann für mich eigent­lich nur sein, sich Arbeit soli­da­risch in Fach­teams zu tei­len. Der/die eine ist her­vor­ra­gend im Erstel­len digi­ta­ler Lern­pfa­de. Die/der ande­re hat eine hohe Kom­pe­tenz beim Kor­ri­gie­ren von Tex­ten. Wenn Stär­ken ein­zel­ner koor­di­niert zusam­men­kom­men, soll­te Ler­nen auch inner­halb eines Kol­le­gi­ums mög­lich sein. Viel­leicht bleibt ja davon sogar etwas Brauch­ba­res übrig für den All­tag nach Corona?

Das zu orga­ni­sie­ren kann in gro­ßen Schu­len nicht die Schul­lei­tung allei­ne stem­men. Ins­be­son­de­re Fach­ob­leu­te und Team­lei­tun­gen wer­den in gro­ßen Sys­te­men dabei eine Rol­le spie­len müs­sen sowie jeder ein­zel­ne mit größt­mög­li­cher Offen­heit – aber kön­nen Fach­ob­leu­te Men­schen und Kolleg*innen in ihren Arbeits­ab­läu­fen wirk­lich struk­tu­rie­ren? Woher hät­ten sie das ler­nen sollen?

Schul­lei­tung ist aber für mich ganz zen­tral, die sie allein die Struk­tu­ren für sol­che Arbeits­ab­läu­fe schaf­fen kann. Die Art der bis­he­ri­gen(!) Per­so­nal­füh­rung ent­schei­det wahr­schein­lich dar­über, was mög­lich sein wird und was nicht.

Weihnachten und Nerdkram

Herumgetracke

Es sind ein­deu­tig Weih­nachts­fe­ri­en – wären das gan­ze Essen und die ruhi­ge Zeit mit der Fami­lie nicht, sähe man es ein den Zugriffs­zah­len im Blog, die ich mit Mato­mo tra­cken las­se. Tra­di­tio­nell sind Frei­ta­ge immer die schwächs­ten Besuchs­ta­ge. Für den Traf­fic auf riecken.de sind sozia­le Netz­wer­ke recht irrele­vant – das meis­te kommt tat­säch­lich über Goog­le. Mato­mo kürzt beim Track­ing die IP-Adres­sen auf ein erträg­li­ches Maß und wird von mir selbst gehos­tet, so dass anders wie bei Goo­g­le­Ana­ly­tics oder dem stan­dard­mä­ßig bei wordpress.com akti­vem Jet­pack kei­ne Benut­zer­da­ten an Drit­te flie­ßen – lei­der geschieht das hier im Blog zur­zeit indi­rekt in wesent­lich begrenz­te­rem Umfang doch, weil z.B. trotz ent­spre­chen­der Plug­ins immer noch Goo­gle­Fonts nach­ge­la­den wer­den und ich aktu­ell eine Goog­le-Prä­sen­ta­ti­on hier ein­ge­bun­den habe. Da muss ich noch­mal bei … IFrames sind doch böse, PDF-Expor­te dann deut­lich besser.

IPv6

Mato­mo zeigt auch, dass der Anteil an IPv6-Traf­fic erheb­lich ist und stark ansteigt. Das war der Anlass, genau die­ses The­ma ein­mal für alle mei­ne pri­va­ten Diens­te anzu­ge­hen. riecken.de ist schon seit dem letz­ten Umzug per IPv6 erreich­bar – schwie­rig war das für mei­ne KVM-VSer­ver bei Hetz­ner, weil die Anlei­tung aus deren Wiki so nicht pass­te – aber mit etwa Hil­fe aus dem Forum hat es jetzt end­lich geklappt:

 

Host (VMs hän­gen an br0):

 

iface eth0 inet6 static

address aaaa:bbbb:cccc:dddd::2

 

net­mask 128

 

gate­way fe80::1

 

up sysctl ‑p

 

 

iface br0 inet6 static

address aaaa:bbbb:cccc:dddd::2

 

net­mask 64

 

up ip ‑6 rou­te add aaaa:bbbb:cccc:dddd::/64 dev br0

 

 

Guest:

 

iface ens3 inet6 static

address aaaa:bbbb:cccc:dddd::5

 

net­mask 64

 

gate­way aaaa:bbbb:cccc:dddd::2

 

 

Tools und Dienste

Total begeis­tert bin ich gera­de von kimsufi.com. Mei­ne Daten bewah­re ich eh schon dezen­tral auf, habe dort aber zusätz­lich einen gan­zen Ser­ver für 10,- Euro schie­ßen kön­nen, der 2TB Spei­cher für ruhi­ge Näch­te bereit­stellt – immer­hin 2GB RAM, aber natür­lich ein betag­ter, aber 2011 sehr ange­sag­ter Atom N2800 als CPU. Es ist im Prin­zip OVH – man kann da nicht so viel erwar­ten wie bei Hetz­ner oder Net­cup. Bei einer IPv4- und einer IPv6-Adres­se ist Schluss – also kei­ne Vir­tua­li­sie­rung bzw. nur mit viel Getun­nel und Rum­ge­rou­te. Aber als zusätz­li­cher Teil mei­ner tech­ni­schen Infra­struk­tur abso­lut top.

In die­sem Jahr bin ich von selbst auf­ge­setz­ten Set­ups zu ISPCon­fig gewech­selt. Es tut, was es soll und auto­ma­ti­siert eine gan­ze Men­ge sonst läs­ti­gem Gedöns (z.B. Mail- oder DNS-Ser­ver­kon­fi­gu­ra­ti­on) ohne dabei über­aus tief ins Sys­tem ein­zu­grei­fen – und es ist sehr leicht zu installieren …

Vie­les pen­delt sich in dienst­li­chem Umfeld auf IServ, Next­cloud mit Only­Off­ice und Doku­Wi­ki ein. Sehr inter­es­sant könn­te 2020 noch Crypt­pad wer­den, weil es eine gan­ze Men­ge löst, wenn es dar­um geht, gemein­sam an sen­si­blen Daten wie z.B. För­der­plä­nen zu arbei­ten. Bei Prä­sen­ta­tio­nen hän­ge ich noch an Goog­le Slides fest, aller­dings mehr aus Gewohn­heit und der wirk­lich sehr guten Inte­gra­ti­on in die sons­ti­ge Goo­gle­welt. Aber da wer­de ich mir 2020 noch­mal Only­Off­ice anschau­en – auch da braucht man nur einen Brow­ser, um prä­sen­tie­ren zu können.

Inhaltliches

Ich baue pas­send zu mei­nen Fort­bil­dungs­an­ge­bo­ten ein Fort­bil­dungs­wi­ki auf. Den Mas­ter­plan dahin­ter hat­te ich schon an ande­rer Stel­le skiz­ziert. Fort­bil­dun­gen zu Tools (IWB & iPad) lau­fen sehr gut, ande­res eher schlep­pend. Im letz­ten Vier­tel­jahr habe ich allei­ne mit mei­nen Ange­bo­ten ca. 125 Lehr­kräf­te hier aus der Regi­on erreicht. Durch­schnitt­lich hat­te ich um die 12 Teil­ge­ben­de je Ver­an­stal­tung – ich gehe nicht mehr in Schu­len zu Kol­le­gi­en, son­dern bie­te über unser Medi­en­zen­trum und bald auch über das regio­na­le Kom­pe­tenz­zen­trum Ver­an­stal­tun­gen an. Mein Ansatz ist nur ein­mal bei der Kon­zep­ti­on auf­wän­dig – danach ent­wi­ckelt sich das orga­nisch durch Teil­ge­ben­denfeed­back wei­ter. Ich bin nicht nur vor Ort aktiv, son­dern auch bei Mul­ti­pli­ka­to­ren wie z.B. Schulentwicklungsberater*innen oder Berater*innen für Unter­richts­qua­li­tät, auf Schul­lei­ter­dienst­be­spre­chun­gen, auf lan­des­wei­ten Tagun­gen. Mein Ein­druck ist aber, dass man zwar bei sol­chen Lamettae­vents viel Bewusst­sein schaf­fen kann, aber nichts den inten­si­ven Aus­tausch vor Ort mit den Men­schen ersetzt, die in der kon­kre­ten Umset­zung sind (das sind näm­lich kom­plett lamet­tafreie Zonen). Hät­te ich die Wahl, zwi­schen z.B. einem Event wie der #molol oder der Mög­lich­keit, einen Tag inten­siv mit 15 Lehr­kräf­ten aus mei­nem Land­kreis zu arbei­ten, wäre die Ent­schei­dung für mich sehr leicht.

Anfang des Jah­res wird mein bis­her stief­müt­ter­lich behan­del­tes Pro­jekt https://www.medienbildungskonzept.de einen Relaunch auf einer ande­ren, bes­ser goo­gle­les­ba­ren Basis bekom­men – viel­leicht knal­le ich da sogar noch Adwords drauf. E‑Book und Print­ver­si­on BoD eines Mach­werks sind schon zu ca. 90% fer­tig. Ver­la­ge sehen bei Büchern zum The­ma „Digi­ta­li­sie­rung und Schu­le“ (Medi­en­ent­wick­lungs­pla­nung & Medi­en­bil­dungs­kon­zep­te) kei­nen Markt. Mich reizt sowas immer zu: „Das wol­len wir doch mal sehen!“. Ich sehe vie­le Pla­nungs­hil­fen und Unter­richts­bei­spie­le zu die­sem The­ma bei Lan­des­in­sti­tu­ten, glau­be aber, dass da nicht das Haupt­pro­blem lie­gen wird – im Lau­fe der nächs­ten Wochen dazu mehr.

Ach ja: Infor­ma­tik und Tech­nik in der Grund­schu­le muss auch noch bespaßt und in sei­nen Erkennt­nis­sen in ein Fol­ge­pro­jekt für Sekun­dar­schu­len über­führt wer­den. Das wird sehr spannend.

 

Organisation von technischem Support an Schulen

Ich hat­te ja schon in einem der letz­ten Arti­kel etwas über die Geschich­te des tech­ni­schen Sup­ports an Schu­len geschrie­ben und wel­che Pro­ble­me das für Trä­ger und Schu­len im Hin­blick auf eine ver­läss­li­che Medi­en­ent­wick­lungs­pla­nung bringt.

Dazu pass­te ganz hübsch eine Ver­an­stal­tung der evan­ge­li­schen Aka­de­mie Loc­cum, in der ver­gan­ge­nen Woche, die ich mit einem Vor­trag und der Orga­ni­sa­ti­on von gemisch­ten Gesprächs­run­den zwi­schen Schu­len, Trä­gern und Poli­tik gemein­sam mit mei­nen Kolleg*innen aktiv mit­ge­stal­ten durfte.

Aus mei­ner Erfah­rung gibt es da bei Trä­gern und Schu­len immer ein paar Aha-Erleb­nis­se – kurz zusammengefasst:

  1. Für Fach­per­so­nal mit einer klas­si­schen IHK-Aus­bil­dung (z.B. Fach­in­for­ma­ti­ker mit dem Schwer­punkt Sys­tem­in­te­gra­ti­on) sind vor allem die kom­mu­ni­ka­ti­ven Abläu­fe vie­ler Schu­len eine immense Herausforderung.
  2. Sys­tem­ad­mi­nis­tra­to­ren mit aka­de­mi­scher Aus­bil­dung sind eben­so wie Fach­in­for­ma­ti­ker mit 95% der im All­tag an Schu­len auf­tre­ten­den Pro­ble­me fach­lich mas­siv unterfordert.
  3. Der freie Arbeits­markt bie­tet bei­den Berufs­grup­pen aus­rei­chend Alter­na­ti­ven zu einer Tätig­keit bei einem Trä­ger oder an einer Schule.
  4. Der infor­ma­ti­ons­tech­ni­sche Assis­tent wäre als Berufs­grup­pe für Schu­len und Trä­ger prin­zi­pi­ell sehr inter­es­sant und pas­send – ist aber auf­grund sei­nes „Ran­ges“ „unter­halb“ eines Fach­in­for­ma­ti­kers wahr­schein­lich gera­de an wei­ter­füh­ren­den Schu­len zunächst nicht ger­ne gesehen.
  5. Es braucht zusätz­lich zum tech­ni­schen Sup­port auch Men­schen, die Lehr­kräf­te im Unter­richt in ihrem päd­ago­gi­schen Han­deln beim Ein­satz von digi­ta­ler Tech­no­lo­gie unter­stüt­zen und sich dabei eng mit dem tech­ni­schen Fach­per­so­nal abstim­men. Ich hal­te es für eine Auf­ga­be des Lan­des, ent­spre­chen­de Stel­len und ggf. ein neu­es Berufs­pro­fil dafür zu schaffen.

Wenn Schu­len oder Trä­ger nicht wert­schät­zend mit Mit­ar­bei­ten­den in die­sem Bereich umge­hen, wer­den allen­falls die Per­so­nen ver­blei­ben, die auf dem frei­en Arbeits­markt trotz erheb­li­chem Per­so­nal­man­gel nicht Fuß fas­sen konn­ten. Nur wenn es uns gelingt, Schul­sup­port zu einem attrak­ti­ven Arbeits­um­feld zu machen, kann eine nach­hal­ti­ge Beset­zung mit qua­li­fi­zier­ten Mit­ar­bei­ten­den gelin­gen. Es gibt Ver­hal­tens­wei­sen, die das beför­dern und Ver­hal­tens­wei­sen, die das weni­ger tun. Auch für Lehr­kräf­te und Schul­lei­tun­gen ist die Arbeit in einem mul­ti­pro­fes­sio­nel­len Team oft zunächst ungewohnt.

Hier unten fin­det ihr mei­ne Foli­en aus dem Vortrag:

Fortbildung für Lehrkräfte im Zeitalter der Digitalisierung

In mei­nen „Meta-Prä­sen­ta­tio­nen“, mit deren Hil­fe ich mich mit ande­ren medi­en­päd­ago­gi­schen Bera­te­rin­nen und Bera­ter in Nie­der­sach­sen aus­tau­sche, blieb ein Kol­le­ge an die­ser Folie hängen:

Nach sei­ner Mei­nung sei das eine ganz bedeu­ten­de Gra­fik für die zukünf­ti­ge Arbeit von medi­en­päd­ago­gi­schen Bera­te­rin­nen und Bera­tern. Ich war erst ein wenig irri­tiert und bin dar­über dann hinweggehuscht.

Der Bedarf hier bei uns in der Gegend ist gera­de im Bereich „Umgang mit Gerä­ten“ sehr groß. Das ist für mich eigent­lich der zwei­te Schritt vor dem ers­ten, aber ich habe da schon eini­ge Ideen. Einer mei­ner Aus­schrei­bungs­tex­te in der Ver­an­stal­tungs­da­ten­bank des Lan­des lau­tet wie folgt:

Die inter­ak­ti­ve Tafel im Schulalltag

Vie­le Schu­len im Land­kreis Clop­pen­burg sind in den letz­ten Jah­ren mit inter­ak­ti­ven Tafel­lö­sun­gen aus­ge­stat­tet worden.

 Im Rah­men die­ser Fort­bil­dung ler­nen Sie Bei­spie­le zum didak­ti­schen Ein­satz die­ser Gerä­te ken­nen. Der Fokus liegt dabei nicht auf der Vor­stel­lung von Spe­zi­al­an­wen­dungs­fäl­len, son­dern schwer­punkt­mä­ßig wer­den Sie mit den Grund­funk­tio­nen der Gerä­te ver­traut gemacht.

Ihr eige­nes Han­deln steht dabei im Vor­der­grund. Sie arbei­ten selbst oder in klei­nen Teams pro­dukt­ori­en­tiert anhand von Auf­ga­ben mit unter­schied­li­chem Schwie­rig­keits­grad. Fron­ta­le Antei­le beschrän­ken sich auf kur­ze Impul­se. Wäh­rend der Ver­an­stal­tung wer­den Sie selbst­ver­ständ­lich beglei­tet und beraten.

 Für die Dau­er der Ver­an­stal­tung ste­hen fünf inter­ak­ti­ve Tafel­lö­sun­gen in vier Räu­men zur Ver­fü­gung, an denen in 3er-Teams gear­bei­tet wer­den kann.

 Falls vor­han­den brin­gen Sie bit­te Ihr eige­nes digi­ta­les Arbeits­ge­rät mit, wel­ches Sie im Schul­all­tag nut­zen (Tablet, Note­book, Handy …).

Es wird kei­ne Mate­ria­li­en in gedruck­ter Form geben, son­dern die­se ste­hen in Form eines Wikis aus­schließ­lich digi­tal bereit. Die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer müs­sen also streng genom­men gar nicht selbst kom­men. Wenn Schwie­rig­kei­ten bei der Umset­zung auf­tre­ten, kön­nen sie sich aber ent­we­der gegen­sei­tig unter­stüt­zen oder von mir Hil­fe holen. Auch das gin­ge prin­zi­pi­ell auch digi­tal ver­mit­telt. Ich möch­te in einer Feed­back­run­de das Mate­ri­al bespre­chen. Ver­bes­se­rungs­vor­schlä­ge arbei­te ich gleich live ins Wiki ein. Das könn­ten die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer prin­zi­pi­ell auch selbst tun. All das möch­te ich ganz am Ende in einer Meta­me­ta­dis­kus­si­on noch ein­mal offen­le­gen und reflektieren.

Mir ist auf die­ser Fort­bil­dung wich­tig, die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer mit­ein­an­der in Inter­ak­ti­on zu brin­gen und ihnen bewusst zu machen, dass alle ange­wand­ten Prin­zi­pi­en auf auch ande­re The­men­be­rei­che über­trag­bar sind – z.B. auf die Fort­bil­dungs­an­ge­bo­te, die bereits schnell aus­ge­bucht waren – weil es das Netz prin­zi­pi­ell mög­lich macht. Ich nut­ze dafür bewusst sehr nie­der­schwel­li­ge Inhal­te. Die Inhal­te sind hier wich­tig – aber auch die Metho­dik. Die­se Metho­dik brau­che ich für sinn­vol­le Fort­bil­dun­gen zu allen ande­ren Berei­chen – z.B. bei ver­netz­ter und geleb­ter Curriculumsarbeit.

Ich hof­fe, dass der Aus­schrei­bungs­text schon ent­spre­chend vor­fil­tert und nur Lehr­per­so­nen anspricht, die kei­ne fron­ta­len Set­tings erwarten.

Just zum glei­chen Zeit­punkt hat Phil­ip­pe Wampf­ler einen Bei­trag mit den Titel „Lehr­per­so­nen über­for­dern – ein Vor­schlag für Work­shops“ ver­öf­fent­licht. Ich ver­ste­he den Arti­kel so, dass es eine „Hid­den Agen­da“ gibt: Ein­mal wer­den Lehr­per­so­nen mit Inhal­ten kon­fron­tiert, die nicht zu ihren erlern­ten und als sicher emp­fun­de­nen Vor­stel­lun­gen von Schu­le und Ler­nen pas­sen (z.B. in BYOD-Set­tings ver­liert Instruk­ti­on an Bedeu­tung). Zum ande­ren wer­den Lehr­kräf­te mit unge­wohn­ten Tools kon­fron­tiert (z.B. dem kol­la­bo­ra­ti­ven HackMD), die wahr­schein­lich impli­zit die Hid­den Agen­da auf der metho­di­schen Ebe­ne ver­stär­ken (sol­len). Dazu kommt ein tech­no­lo­gi­scher Ter­mi­nus „Block­chain“, der im Zen­trum der eigent­li­chen Auf­ga­ben­stel­lung steht (in Deutsch­land mutiert die­ser Begriff mitt­ler­wei­le zu einem der tra­gen­den beim Bull­shit-Bin­go in Reden von Poli­ti­kern über Bil­dung). Ja, das ist geziel­te Überforderung.

Aus mei­ner Pra­xis her­aus sage ich: Der Ansatz *muss* auf sehr vie­len Ebe­nen schei­tern und wird nur einen Bruch­teil von Work­shop­teil­neh­mern errei­chen kön­nen – wahr­schein­lich sogar nur die­je­ni­gen, die die­sen Work­shop gar nicht für ihren Lern­pro­zess gebraucht hät­ten. Hoch­pro­ble­ma­tisch fin­de ich vor allem die Hid­den Agen­da. Sie ist eigent­lich ein typi­scher Beglei­ter des klas­si­schen gym­na­sia­len Unter­richts (oder von Expe­ri­men­ten in der psy­cho­lo­gi­schen For­schung): Lern­zie­le ste­hen vor der Stun­de fest und die Schü­le­rin­nen und Schü­ler wer­den durch aus­ge­klü­gel­te didak­tisch-metho­di­sche Set­tings zu die­sen Zie­len „geführt“. Hid­den Agen­das sind für mich abso­lut in Ord­nung, wenn sie am Schluss einer Lern­si­tua­ti­on mit den Teil­neh­men­den auf­ge­deckt und reflek­tiert wer­den. Das scheint bei die­ser Work­shop­an­la­ge aber nicht zu gesche­hen oder wird in der Beschrei­bung nur nicht sichtbar.

 

Die Autonomie der Schule und Medienentwicklungsplanung

Wenn Sie an einer Schu­le tätig sind, wird Sie der nächs­te Abschnitt wahr­schein­lich ärgern. Wenn Sie wohl­wol­lend lesen, tun Sie es mit der Bril­le eines Schul­trä­gers, der vor der Auf­ga­be steht, sei­ne Schu­len struk­tu­riert zu unter­stüt­zen und dabei von außen auf Sie und sei­ne Schu­len schaut.

Bei der Erstel­lung und vor allem der Umset­zung eines Medi­en­ent­wick­lungs­pla­nes wird immer wie­der unter­schätzt, dass Schu­len über einen lan­gen Zeit­raum gewohnt waren, hin­sicht­lich des Ein­sat­zes von Mit­teln und der Anschaf­fung von Gerä­ten weit­ge­hend auto­nom zu ent­schei­den. Das ist bei Grund­schu­len, die in der Regel bei der Zuwei­sung von Etat­mit­teln gegen­über wei­ter­füh­ren­den Schu­len eher das Nach­se­hen hat­ten, weit weni­ger aus­ge­prägt als z.B. bei Gym­na­si­en oder tech­ni­schen Berufsschulen.

Bei letz­te­ren sind oft sowohl orga­ni­sa­to­risch als auch tech­nisch z.T. erheb­li­che Kom­pe­ten­zen vor­han­den, so dass die­se Sys­te­me bis­her auto­nom gut in ihrem Rah­men zurecht­ge­kom­men sind. Die Aus­sicht, jetzt mit einer struk­tu­rier­ten exter­nen Aus­stat­tungs­pla­nung kon­fron­tiert zu sein, sorgt in der­ar­ti­gen wei­ter­füh­ren­den Schu­len nicht unbe­dingt für Freu­de. Unter­stüt­zung in Form von qua­li­fi­zier­tem Per­so­nal sieht man zwar immer ger­ne, aber nur dann, wenn die jewei­li­ge Schu­le über deren Zeit und Ein­satz voll bestim­men kann. Zudem sol­len sol­che Mit­ar­bei­ter der Schu­le natür­lich exklu­siv zur Ver­fü­gung stehen.

Es geht bei Medi­en­ent­wick­lungs­pla­nung also um nichts weni­ger als um die Auf­he­bung einer klas­si­schen Rollenverteilung!

Damit wird klar, dass gera­de zu Anfang ein gut mode­rier­ter Pro­zess essen­ti­ell ist.

Schu­len waren bis­her gewohnt

  • … selbst Hard­ware auszuwählen
  • … ggf. Ver­gleichs­an­ge­bo­te dafür einzuholen
  • … Bud­gets „krea­tiv“ zu nutzen
  • … Beschaf­fungs­an­trä­ge zu sam­meln und einzureichen
  • … Hard­ware teil­wei­se selbst zu warten

Trä­ger waren bis­her gewohnt

  • … Hard­ware nach Vor­ga­ben der Schu­len auszuschreiben
  • … Für rechts­kon­for­me Aus­schrei­bungs­ver­fah­ren zu sorgen
  • … nicht nach Sinn oder Unsinn einer Beschaf­fungs­maß­nah­me zu fragen
  • … sich stets im Rah­men der Haus­halts­mit­tel bewe­gen zu müssen
  • … kaum objek­ti­ve Kri­te­ri­en an eine Beschaf­fungs­maß­nah­me anle­gen zu können

Gute Medi­en­ent­wick­lungs­pla­nung ver­knüpft die Beschaf­fung von Aus­stat­tung eng mit päd­ago­gi­schen Fra­ge­stel­lun­gen. Es kann der Fall ein­tre­ten, in dem ein Aus­stat­tungs­wunsch extern von Fach­per­so­nal kri­tisch hin­ter­fragt wird – das hat man nicht so ger­ne. Bis­her war es gera­de in berufs­bil­den­den Schu­len prin­zi­pi­ell mög­lich, dass Lehr­kräf­te teu­re Nischen­pro­duk­te für die Aus­bil­dung beschaf­fen konn­ten, die letzt­lich aber nur spo­ra­disch im Unter­richt genutzt wur­den und ansons­ten eher der Außen­dar­stel­lung dien­ten. Das heißt nicht, dass sol­che Vor­komm­nis­se die Regel sind, zeigt aber ein Pro­blem: Woher soll ein Ver­wal­tungs­mit­ar­bei­ter wis­sen, was päd­ago­gisch sinn­voll ist und was ggf. von eine Schu­le bei einem Aus­stat­tungs­wunsch nicht bedacht wur­de, damit z.B. ein Gerät über­haupt unter­richt­lich nutz­bar wird?

Sowohl die Frei­heit bei der Aus­wahl von Hard- und Soft­ware als auch die weit­ge­hen­de Auto­no­mie beim päd­ago­gi­schen Ein­satz der­sel­ben ist durch Medi­en­ent­wick­lungs­pla­nung „bedroht“.

Dazu kommt erschwe­rend, dass kom­ple­xe Pro­zes­se wie die Umset­zung einer Medi­en­ent­wick­lungs­pla­nung gera­de in der Anfangs­zeit gar nicht opti­mal lau­fen kön­nen und sich Erfol­ge nur so lang­sam ein­stel­len, dass Schu­len mit hohem Auto­no­mie­be­stre­ben die­se gar nicht wahr­neh­men wer­den und sich nach den „alten“ Zei­ten zurück­seh­nen, in denen schließ­lich alles bes­ser lief. Alter­na­tiv las­sen der­ar­ti­ge Schu­len sich gar nicht erst auf eine über­ge­ord­ne­te Medi­en­ent­wick­lungs­pla­nung ein. Aus ihrer Sicht sind das zusätz­li­che Orga­ni­sa­ti­ons­struk­tu­ren, die den ohne­hin schon schwie­ri­gen schu­li­schen All­tag wei­ter verkomplizieren.

Von Sei­ten wei­ter­füh­ren­der Schu­len soll­te man sich als Trä­ger auf viel Wider­stand ein­stel­len, gleich­zei­tig aber auch selbst­kri­tisch reflek­tie­ren, was man selbst in der Ver­gan­gen­heit zu die­sem oft­mals vor­han­de­nen Miss­trau­en bei­getra­gen hat: Man­che Sor­ge ist vor dem Hin­ter­grund ver­gan­ge­ner Pro­zes­se und Ver­wal­tungs­ab­läu­fe durch­aus berechtigt.

Ohne eine struk­tu­rier­te Medi­en­ent­wick­lungs­pla­nung ist aber etwas ganz Wesent­li­ches nicht mög­lich – streng­ge­nom­men auch nicht mehr in den „alten“ Beschaf­fungs­stru­ku­ren: Die Gewähr­leis­tung von Sup­port. Zum einen wach­sen zur­zeit auch durch den Digi­tal­pakt immense digi­ta­le Gerä­te­struk­tu­ren in den Schu­len auf, die der Betreu­ung bedür­fen und die gewohn­ten Struk­tu­ren bald über­for­dern dürf­ten. Zum ande­ren sind die bis­her hete­ro­ge­nen Umge­bun­gen ( z.B. dort iPads, hier Note­books, da Bea­mer, hier LED-Dis­plays, dort Prä­fe­renz für Her­stel­ler A, dort für Her­stel­ler B ) sup­port­tech­nisch nicht mit end­lich viel Per­so­nal zu bewäl­ti­gen. Schu­len möch­ten einer­seits oft auto­nom ent­schei­den kön­nen, wel­che Gerä­te und wel­che Soft­ware beschafft wird, ander­seits bei Pro­ble­men aber auf ein Sup­port­sys­tem tref­fen, wel­ches mit jeder Pro­blem­stel­lung bei jeder Hard- und Soft­ware sofort zurecht­kommt. Das ist in der Band­brei­te der anzu­tref­fen­den Vor­stel­lun­gen nicht zu leisten.

Die Idee, zusam­men mit der Hard­ware gleich bestimm­te Sup­port­leis­tun­gen eines Her­stel­lers aus­zu­schrei­ben, ist nach mei­ner Erfah­rung als schein­ba­rer Aus­weg eini­ger­ma­ßen naiv: Der Haupt­zeit­fres­ser ist die Kom­mu­ni­ka­ti­on – ein Feh­ler will fest­ge­stellt, beschrie­ben und wei­ter­ge­lei­tet sein. Die Feh­ler­be­he­bung muss beglei­tet wer­den. Je mehr unter­schied­li­che Sup­port­part­ner hier mit im Boot sind, des­to kom­ple­xer und auf­wän­di­ger wird ein sol­ches Vorhaben.

IT-Mit­ar­bei­ter für den öffent­li­chen Bereich sind sehr schwie­rig zu fin­den, da u.a. die Ver­gü­tung tarif­recht­lich fest­ge­schrie­ben und zum frei­en Markt nicht kon­kur­renz­fä­hig ist. Tref­fen Per­so­nen dann schon in der Pro­be­zeit auf sehr hete­ro­ge­ne Umge­bun­gen mit indi­vi­dua­li­sier­ten Ansprü­chen von Lehr­kräf­ten, ist das eine Situa­ti­on, die in der frei­en Wirt­schaft nicht üblich ist. Ohne Ansät­ze der Ver­ein­heit­li­chung ist das für vie­le nicht lan­ge ein attrak­ti­ves Arbeits­um­feld – die­se Per­spek­ti­ven ist Schu­len i.d.R. völ­lig fremd, da dort meist ein unre­flek­tier­ter gene­rel­ler Leis­tungs­an­spruch for­mu­liert wird. Die natür­lich nach­voll­zieh­ba­re und über Jah­re ange­stau­te Ent­täu­schung bekommt i.d.R. das Sup­port­per­so­nal vor Ort zuerst ab. Das muss trä­ger­sei­tig durch z.B. regel­mä­ßi­ge Gesprä­che, aber auch ein ent­schie­de­nes Auf­tre­ten gegen­über Schul­lei­tun­gen kom­pen­siert wer­den – gera­de in der Anfangszeit.

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