Neujahrstag

1.1.2011 – ich hof­fe, dass ihr alle da drau­ßen einen guten Rutsch hattet.
And so we are told this is the gol­den age
And gold is the reason for the wars we wage

So heißt es in die­sem alten Klas­si­ker von U2. Das „gol­de­ne Zeit­al­ter“ bzw. die Über­win­dung der Indus­trie­ge­sell­schaft sehen vie­le im Web2.0 durch das Inter­net kom­men. Die mög­li­chen Kon­se­quen­zen und vor allem auch die damit ver­bun­de­nen ethi­schen Grund­sät­ze fin­det sich hübsch ver­streut in Dis­kus­sio­nen bzw. Kom­men­tar­la­wi­nen zu Mario Six­tus offe­nen Brief an die Zei­tungs­ver­le­ger. In der Tat kann heu­te jeder zu einer publi­zis­ti­schen Insti­tu­ti­on wer­den: Auch riecken.de hat in die­sem Jahr sehr, sehr vie­le Besu­cher gewon­nen und die Kur­ve der Zugrif­fe steigt lang­sam aber sicher. Ich möch­te an die­ser Stel­le eini­ge Plei­ten, klei­ne Wun­der und Über­ra­schen­des noch ein­mal hervorheben.

Wei­ter­le­sen

Verlorene Links – Teil 3

  1. Hokey schreibt sei­ne ganz eige­nen Gedan­ken zum Zeit-Arti­kel „Wir müs­sen die Welt ret­ten“, der gera­de quer durch alle Social-Media­ka­nä­le getra­gen wird.  Ich habe sei­nen Gedan­ken nichts hin­zu­zu­fü­gen außer der Tat­sa­che, dass ich schon immer für Viel­falt im Leh­rer­kol­le­gi­um war :o)…
  2. Ich bin seit eini­ger Zeit wie­der bei Twit­ter, ertap­pe mich aber dabei, dass mir spon­tan kaum posi­ti­ve Tweets ein­fal­len und nach mei­nem Dafür­hal­ten sich die Edu-Web2.0‑Generation sich immer noch inhalt­lich vor allem selbst ver­stärkt. Gleich­wohl ist es schön, wie­der mit­zu­be­kom­men, wie es dem einen oder der ande­ren geht, da ich ich doch eine gro­ße Wert­schät­zung für vie­le dort emp­fin­de und ein­fach per­sön­lich inter­es­siert bin. Dum­mer­wei­se ist für mich per­sön­lich umge­kehrt Twit­ter über­haupt kein Medi­um, um Befind­lich­kei­ten mit­zu­tei­len… Also weiß ich nicht so recht, was ich dort mache und war­um ich wie­der da bin.
  3. Adre­na­lin ins Blut bekom­me ich bei den Arti­keln von Chris­ti­an Fül­ler. Da ich kei­nen Kaf­fee trin­ke, brau­che ich das ein­fach immer wie­der, um rich­tig wach zu wer­den. Auch Ana­lo­gien zum Drit­ten Reich wer­den dort bemüht. Schon doof, wenn zu bösen Leh­rern auch noch böse Eltern kom­men. Zudem glau­be ich, dass der­ar­ti­ge Arti­kel für das an sich lau­te­re Ziel, was mit ihnen ange­strebt wird, abso­lut kon­tra­pro­duk­tiv sind. Über­zeu­gen müs­sen wir nicht die, die es begrif­fen haben… Die Macht­ver­hält­nis­se snd zur Zeit lei­der nicht wunsch­ge­mäß verteilt.
  4. Pole­mik, wie ich sie mag hin­ge­gen sehr mag, heu­te frisch auf Car­ta. Es geht ein­mal mehr gegen das Leis­tungs­schutz­recht. Nicht alles stimmt – das ist bei Pole­mik halt so.
  5. Eine span­nen­de Dis­kus­si­on um All­ge­mein­bil­dung im hum­boldt­schen Sin­ne läuft zur Zeit auf Drossmann.de. Ent­zün­det hat sich die­ses ech­te Klein­od an der Fra­ge, ob man heu­te in der Schu­le noch Gedich­te aus­wen­dig ler­nen las­sen soll­te. Hät­te ich ehr­li­cher­wei­se ohne Twit­ter nicht mitbekommen.

Ich traue mich gar nicht…

… euch das zu erzäh­len: Wir haben bis Weih­nach­ten kei­nen Unter­richt mehr. Nein, es gibt kei­ne Fotos von den zen­ti­me­ter­ho­hen Schnee­mas­sen, um nicht den Spott der Süd­deut­schen her­auf­zu­be­schwö­ren. Was­ser ken­nen wir hier nur im flüs­si­gen Aggre­gat­zu­stand, in ande­rer Form beherr­schen wir das Scheiß­zeug nicht. Mor­gen gibt es noch eine kur­ze Dienst­be­spre­chung und das war es dann.

Alle Sta­pel sind durch­kor­ri­giert, neue Ter­mi­ne für die drei noch aus­ste­hen­den Dik­ta­te ein­ge­tra­gen. Die Dik­ta­te sind alle auch schon kon­zi­piert. Was mache ich denn jetzt nur in den Weih­nachts­fe­ri­en? Buuuhuuuu.… Gar nichts Schu­li­sches mehr auf dem Tisch.

Alle sagen gera­de: Dann denk doch ein­mal an dich! Aber wie geht denn sowas? Ich glau­be, ich baue lie­ber den Dach­bo­den aus – dann muss ich mir zwar über­le­gen, was ich Ostern mache, aber das ist ja noch eine Wei­le hin.

Verlorene Links – Teil 3

  1. Die­ser Tweet spricht mir aus dem Her­zen. Seit Jah­ren gebe ich sol­che und ande­re Sprü­che von mir und sehe mich immer wie­der mit Argu­men­ten wie „Das muss jeder für sich aus­pro­bie­ren“, „Da muss jeder eige­ne Wege fin­den“ auf allen Ebe­nen – Schul­re­form­ebe­ne und Unter­richts­ebe­ne kon­fron­tiert. Wir im Nor­den nen­nen hier sol­che Sprü­che „Gela­ber“ und for­dern „But­ter bei die Fische“ und „Kon­zep­te her“ – zumin­dest für die Aus­bil­dung der neu­en Leh­rer­ge­nera­ti­on (Wer? Wie? Was?).
  2. Kris­ti­an Köhn­topp schreibt über die Lamen­ess des Web 2.0 und mir wie­der­um aus der See­le.  Manch­mal füh­le ich mich bei man­chen Social­web-Auf­trit­ten gefühls­mä­ßig an Ter­mi­na­tor II erin­nert, wenn Aggre­ga­tor II wie­der unzäh­li­ge Time­lines mit gead­de­ten You­Tube-Vide­os und geli­keten Sei­te auto­ma­ti­siert voll­kippt und ich dank feh­len­der Fil­ter­funk­tio­nen kei­ne Chan­ce habe, das alles nicht dop­pelt und drei­fach zu bekom­men, obwohl ich es prin­zi­pi­ell inter­es­sant fin­de. Das ist nicht effi­zi­ent. Man­che befül­len ja sogar ihre Blogs auf die­se Weise…
  3. Die letz­ten Vor­be­rei­tun­gen für den tat­säch­li­chen Umzug des Schü­ler­ser­vers sind nahe­zu abge­schlos­sen – nur noch das Wild­card-SSL-Clas­s2-Zer­ti­fi­kat fehlt – aber die Hin­weis­sei­ten sind schon in Stel­lung. Viel­leicht mache ich heu­te Abend im DNS wirk­lich ernst.
  4. Das Schrei­ben in Meta­phern wird „en vogue“. Hokey bekommt durch eine Par­al­lel­ge­schich­te Lust auf’s Unter­rich­ten. Ich mag sowas ja.
  5. Schon etwas älter, aber immer noch span­nend: „Spa­ren an Leh­rern“. Ich fin­de es abso­lut super, dass sowas gemacht wird. Ich bin auch dafür, dass Leh­rer­bild immer mehr öffent­lich ins Nega­ti­ve zu zie­hen. So wer­den immer mehr jun­ge Men­schen moti­viert, den Beruf zu ergrei­fen. Die Unter­richts­qua­li­tät wird stei­gen, da immer mehr Län­der „eige­ne Wege“ fin­den, die sich abzeich­nen­den Lücken zu stop­fen. Lie­be Leh­rer­kol­le­gin­nen und Kol­le­gen: Bald sind wir die neu­en Lok­füh­rer, Ärz­te und Pilo­ten die­ser Gesell­schaft und kön­nen auch so bestimmt auf­tre­ten – viel­leicht sogar ohne viel ändern zu müs­sen. Das Bil­dungs­sys­tem ist ja super.

Coming soon hier an die­ser Stelle:

  • viel­leicht die eine oder ande­re Rede aus mei­nem Pro­jekt: „Freie Rede in Klas­se 9“
  • Coff­ein­nach­weis pho­to­me­trisch über Cof­fein­pe­ri­odid (Man, waren das Rück­schlä­ge und Lernprozesse)
  • Eltern­stamm­tisch – akti­ve Elternarbeit
  • inne­re Mono­lo­ge in Klas­se 6
  • natür­lich die eine oder ande­re Geschich­te vom Serverumzug
  • […]

Verlorene Links – Teil 2

Kaum fin­det ein Edu­Camp statt, so explo­die­ren wie­der alle vor Krea­ti­vi­tät – man könn­te fast nei­disch wer­den, aber hier lie­gen auch noch Arti­kel auf der Halde…

  1. Herr Lar­big ist wie­der ein­mal im Blog aktiv – seit län­ge­rem übri­gens. Zwei der neu­en Arti­kel loh­nen sich beson­ders: Zum einen eine klei­ne Abrech­nung mit der Mind­Map, zum ande­ren eine net­te meta­pho­ri­sche Visua­li­sie­rungs­idee zur Schü­ler­ak­ti­vi­tät.
  2. Herr Rau schreibt über die Stil­le­ben­me­tho­de und über eine Ein­heit zur Ein­übung der frei­en Rede – konn­te ich gera­de bei­des sehr gut brauchen.
  3. Herr Hamm stellt auf sei­ner umfang­rei­chen Sei­te viel lie­be­voll erstell­tes Mate­ri­al für Che­mie­kol­le­gen zur Ver­fü­gung. Das Design ist nicht grau­en­haft – es ist in mei­nen Augen ein Stil­mit­tel. Wann bekommt man heut­zu­ta­ge noch ani­mier­te Gifs und Rein­far­ben ohne Ver­läu­fe zu sehen? Die Inhal­te sind spit­ze, auch weil alles in einem edi­tier­ba­ren For­mat vorliegt.
  4. Auf Rete-Mira­bi­le wird über die ver­steck­ten Kos­ten bei Soft­ware sin­niert und im Hin­blick auf das Ler­nen ana­lo­gi­siert – lesenswert.
  5. Kris­ti­an Köhn­topp erklärt ein­mal mehr, was Goog­le wesent­lich von Apple und Micro­soft unterscheidet.

Von Unver­nunft, min­de­rer Qua­li­tät und Kri­tik­lo­sig­keit kann ich zur Zeit in mei­ner Web­bla­se wenig erken­nen. Manch­mal ertap­pe ich mich sogar dabei, wie­der über Plap­per – äh – Twit­ter nach­zu­den­ken. Aber noch habe ich mich im Griff.

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