Diktattexte: Zeichensetzung

Und wie­der zwei Dik­ta­te, dies­mal zum The­ma Zei­chen­set­zung mit den Schwerpunkten:

  • Kom­ma in Satzreihen
  • Kom­ma in Satzgefügen
  • Kom­ma bei erwei­ter­tem Infi­ni­tiv mit hin­wei­sen­dem Wort

Die Dik­ta­te sind natür­lich wie­der selbst geschrie­ben, jedoch dies­mal nur par­ti­ell anlass­be­zo­gen und größ­ten­teils fik­tio­nal. Geschmun­zelt haben die SuS trotz­dem, was auch wich­tig ist (s.u.).

Ers­ter Text (204 Wörter):

Mey­ers mie­se Laune

Herr Mey­er, der letz­te Nacht ein­mal mehr nicht genug Schlaf gefun­den hat­te, betrat das Klas­sen­zim­mer mit sicht­bar schlech­ter Lau­ne. Da er nicht dar­an dach­te, den Schü­le­rin­nen und Schü­lern am heu­ti­gen Tag ein Geschenk zu machen, hat­te er sich ein ganz beson­ders gemei­nes Dik­tat aus­ge­dacht. Die­ses wim­mel­te von Kom­mas, schwie­rigs­ten Wor­ten und merk­wür­digs­ten For­mu­lie­run­gen, damit min­des­tens ein bis zwei Fün­fen dabei her­aus­kä­men. Weil er zusätz­lich wie­der ein­mal Schnup­fen hat­te, weil er wegen eines schmer­zen­den Hal­ses kaum spre­chen konn­te und weil er unauf­hör­lich nie­sen muss­te, geriet die gesam­te Stun­de zu einer rie­si­gen Quä­le­rei für den Leh­rer und die Schü­ler. Trau­rig und betrof­fen ver­ließ die Klas­se 7fa völ­lig geschafft den Klas­sen­raum. Auch der sich anschlie­ßen­de Unter­richt bei Frau  Som­mer, die sich extra eine gan­ze Rei­he von Spie­len aus­ge­dacht hat­te, konn­te nichts dar­an ändern, dass die Stim­mung ihren Null­punkt erreichte. 

Am nächs­ten Tag soll­te sich das Blatt jedoch wen­den: Obwohl Herr Mey­er den Schul­lei­ter mit Engels­zun­gen davon über­zeu­gen woll­te, das Dik­tat trotz des schlech­ten Aus­falls den­noch wer­ten zu dür­fen, blieb sein Vor­ge­setz­ter eisern. Die Arbeit sei schlicht zu schwie­rig gewe­sen. Ver­är­gert muss­te Herr Mey­er ein neu­es Dik­tat schrei­ben las­sen und dies­mal gab er sich Mühe, damit er nicht noch ein­mal den gesam­ten Klas­sen­satz kor­ri­gie­ren musste.

In der Über­schrift set­zen SuS ger­ne ein Apo­stroph – uah… Ansons­ten streu­en die Feh­ler zwi­schen Recht­schrei­bung und Zeichensetzung.

Wei­ter­le­sen

Download: Moodlekurs mit Ideen zur Medienbildung

Wie schon etwas län­ger ange­kün­digt, bie­te ich mei­nen Kurs mit Bau­stei­nen und Ideen zum The­ma Medi­en­bil­dung jetzt zum frei­en Down­load an. Er kann auf jedem aktu­el­len Mood­le­sys­tem ent­packt wer­den und ent­hält aus­bau­fä­hi­ge Bau­stei­ne zu den Themen:

  • Inter­net­nut­zung
  • Chat & ande­re Plaudereien
  • Netz­po­li­tik und Internetzensur

Aus­bau­fä­hig“ bedeu­tet, dass er als Grund­la­ge für Wei­ter­ent­wick­lun­gen die­nen kann, jedoch auch jetzt schon ein­setz­bar ist. Anschau­en kann man sich den Kurs hier und down­loa­den hier: Mood­le­kurs zur Medi­en­bil­dung.

Der Kurs steht unter CC-Lizenz unter Aus­schluss einer kom­mer­zi­el­len Nut­zung. Er wird an unse­rer Schu­le mit als Grund­la­ge im Rah­men unse­res Prä­ven­ti­ons­kon­zep­tes die­nen und noch wei­ter aus­ge­baut ent­spre­chend den Erfah­run­gen im Alltagsbetrieb.

Update von 6. März 2010:

Der Kurs wur­de noch­mals geprüft und der feh­ler­haf­te Bau­stein 3 ent­fernt, da die ver­link­ten Vide­os nicht mehr frei ver­füg­bar sind.

Vortrag „Gefahren im Internet“

Am ver­gan­ge­nen Diens­tag hat­ten wir zu einem Aula­abend zum The­ma „Gefah­ren im Inter­net“ gela­den. Die­ser ist Teil unse­res Prä­ven­ti­ons­kon­zep­tes und war für die Eltern gedacht. Einer der Vor­tra­gen­den war ich – und ich durf­te ca. 15 Minu­ten spre­chen. Mein gro­ßes The­ma ist und bleibt dabei „Iden­ti­tät“.

Haupt­an­satz­punkt dabei ist, dass Erwach­se­ne bei der Fül­lung und Bewer­tung die­ses Begrif­fes auf­grund ihrer Lebens­er­fah­rung ihren Kin­dern in der Regel über­le­gen sein soll­ten. Im Kon­text der neu­en Medi­en ist das Gefühl von Über­le­gen­heit in der über­wie­gen­den Mehr­heit aus der Alter­grup­pe der um die 40jährigen oft ja nicht so aus­ge­prägt. Im Fol­gen­den umrei­ße ich ledig­lich mein gedank­li­ches Skript bei die­sem Vor­trag. Weil ich pri­mär bei Vor­trä­gen mit mir als Per­son arbei­te, wür­de die dazu­ge­hö­ri­ge Prä­sen­ta­ti­on wahr­schein­lich wenig nützen.

Im bin ein­ge­stie­gen mit einem Video, das ich zum ers­ten Mal bei René Schepp­ler gese­hen habe:

Das Ori­gi­nal gibt es auf http://www.dubestemmer.no auch mit eng­li­schem Unter­ti­tel. Ich fin­de die Stimm­me­lo­die der Leh­re­rin so abso­lut fan­tas­tisch, dass ich mich für das nicht-unter­ti­tel­te Ori­gi­nal ent­schie­den und die gute Frau live syn­chro­ni­siert habe – als Nord­licht kann man Nor­we­gisch nach mehr­ma­li­gem Hören eigent­lich dem Sinn nach ganz gut ver­ste­hen. Dum­mer­wei­se habe ich ver­ges­sen, dar­auf hin­zu­wei­sen, dass mir die eng­li­schen Unter­ti­tel bekannt waren – nun­ja, jetzt den­ken alle, ich könn­te Norwegisch.

Wei­ter­le­sen

Sulfatbestimmung – konduktometrisch

Die Grund­idee war nicht schlecht: Man neh­me sich ein Mine­ral­was­ser mit hohem Sul­fat­ge­halt („Sul­fat­wäs­ser“ – schme­cken bit­ter) – geeig­ne­te Mar­ken fin­den sich z.B. hier – und ach­tet dar­auf, dass die Hin­ter­grund­leit­fä­hig­keit nicht zu hoch ist. Die Stoff­men­ge der Sul­fa­tio­nen muss die der übri­gen Ionen am bes­ten weit über­stei­gen, damit die Hin­ter­grund­leit­fä­hig­keit dabei kei­nen Strich durch die Rech­nung macht. Dann lässt sich z.B. mit Bari­um­chlo­rid­lö­sung gemäß

Ba2+ + SO42- →  BaSO4

das Sul­fat quan­ti­ta­tiv fäl­len. Bari­um­sul­fat hat ein sehr, sehr nied­ri­ges Lös­lich­keits­pro­dukt und fin­det daher trotz der hohen Gif­tig­keit von Bari­um­io­nen sogar in der Medi­zin als Kon­trast­mit­tel Anwendung.

Die Stun­de sah dann so aus, dass ich mir ein Sul­fat­was­ser mit 1000mg/L Sul­fa­tio­nen besorgt (äh – ich habe auf die Schnel­le eines mit Natri­um­sul­fat und Deio­nat „gebaut“) und mit den SuS gemein­sam die Kon­zen­tra­ti­on der Maß­lö­sung so ein­ge­stellt habe, dass der Aqui­va­lenz­punkt so unge­fähr bei 25mL Maß­lö­sungs­ver­brauch liegt – der Sul­fat­ge­halt stand ja auf der „Fla­sche“. Fol­gen­des Dia­gramm kam dabei heraus:

Wie Sie sehen, sehen Sie gar nichts (kei­ne zwei Berei­che mit unter­schied­li­cher Stei­gung), obwohl doch das Natri­um­sul­fat als ein­zi­ges gelös­tes Salz vor­lag – was war dann nur geschehen?

Ant­wort: Wer schum­melt, wird bestraft – bei klei­nen Sün­den sofort.

Deio­nat ist in der Regel sau­er. Es wur­de von mir aber mit der Absicht ver­wen­det, das Pro­blem der Hin­ter­grund­leit­fä­hig­keit – wie es beim „ech­ten Mine­ral­was­ser“ vor­ge­kom­men wäre – aus­zu­schal­ten. Dum­mer­wei­se besit­zen Hydro­ni­um­io­nen eine beacht­li­che Äqui­va­lent­leit­fä­hig­keit, die die der übri­gen Ionen um ein Viel­fa­ches über­steigt. Und da war sie dann wie­der, unse­re Hin­ter­grund­leit­fä­hig­keit. Bari­um­sul­fat ist bei dem Ver­such super aus­ge­fal­len. Nur hat wahr­schein­lich die Hin­ter­grund­leit­fä­hig­keit durch die Hydro­ni­um­io­nen die dadurch auf­ge­tre­te­ne Ver­än­de­rung der Lösung qua­si „über­strahlt“.

Fazit:

Nicht schum­meln, Mine­ral­was­ser vor der Ana­ly­se immer abko­chen, um Koh­len­säu­re zu ent­fer­nen und immer vor­her auch ver­meint­lich „idio­ten­si­che­re“ Set­ups aus­pro­bie­ren. Vor­her. Und auch kei­ne Rat­schlä­ge von Kol­le­gen zur rich­ti­gen Schum­mel­tech­nik annehmen.

Für dumm verkauft – EC-Karten

Hier ein­mal eine für mich zen­tra­le Aus­sa­ge in dem gan­zen Desaster:

Der der­zei­ti­ge Work­around, damit die Händ­ler-Ter­mi­nals die betrof­fe­nen Kar­ten wie­der akzep­tie­ren, ist nur ein Down­gra­de vom siche­ren EMV-Ver­fah­ren auf die alten, unsi­che­ren Ver­fah­ren. Dazu wer­den alle „TA‑7.0“-Terminals von den jewei­li­gen Netz­be­trei­bern umkon­fi­gu­riert, damit die­se die Kar­ten nicht mehr per EMV-Anwen­dung anspre­chen, son­dern über die Anwen­dun­gen „elec­tro­nic cash ecc“ oder die magnet­strei­fen­ba­sier­ten Anwen­dung „elec­tro­nic cash Spur 2“ authen­ti­sie­ren. Gera­de den Magnet­strei­fen woll­te man aber mit­tel­fris­tig ablö­sen, um bei­spiels­wei­se Skim­ming-Angrif­fe abzu­weh­ren.(http://www.heise.de/security/meldung/Desaster-mit-EC-Karten-kann-teuer-werden-896988.html)

Eine gro­ße deut­sche Bank schreibt dazu in ihrer Kun­den­in­for­ma­ti­on:

Es besteht kei­ner­lei Sicher­heits­pro­blem für Ihr Kon­to und Ihre Karte.“

So so.Vielleicht bin ich ja doof – Ich lese aus der ers­ten Pres­se­mit­tei­lung über­setzt etwa fol­gen­des her­aus: Ihre Kar­te hat ein Schloss mit einem Sicher­heits­schlüs­sel und eines mit einem Schlüs­sel­bart. Das Schloss mit dem Sicher­heits­schlüs­sel passt nicht mehr zu gän­gi­gen Schlüs­seln, die es öff­nen sol­len, des­we­gen wird nur noch das Schloss für die Bart­schlüs­sel verwendet.

Das ist für die zitier­te Bank kein Sicher­heits­pro­blem. Spannend.

Feh­ler kön­nen über­all vor­kom­men – wobei man sich schon dar­über strei­ten kann, wie ein der­ar­ti­ger Pro­gram­mier­lap­sus sämt­li­che Kon­troll­gre­mi­en und Prüf­ver­fah­ren der deut­schen Kre­dit­wirt­schaft pas­sie­ren konn­te. Wenn ich im Unter­richt oder bei einer Klau­sur­kor­rek­tur einen sol­chen Feh­ler mache, rude­re ich zurück und bie­ge das u.U. auf Kos­ten mei­ner Auto­ri­tät wie­der hin. Auf jeden Fall klä­re ich die Lern­grup­pe aber über die Fol­gen des Feh­lers auf. Sich hin­zu­stel­len und qua­si zu behaup­ten, alles sei wie­der abso­lut in Ord­nung emp­fin­de ich als einen Angriff auf mei­ne Intelligenz.

Wir brau­chen kein Wis­sen mehr. Das stört nur beim Pro­gram­mie­ren. Es ist viel­leicht wirk­lich bes­ser, wenn wir SuS mit den Kom­pe­ten­zen aus­stat­ten, sich die Lösun­gen für künf­ti­ge Pro­ble­me zusam­men­zu­goog­len und zusam­men­zu­netz­wer­ken. Das hilft vor allen Din­gen immer dann, wenn man etwas Neu­es ent­wi­ckelt. Unglaublich.

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