Patenkind in Namibia

Elisabeth, eine ehe­ma­li­ge Schü­le­rin, die zur Zeit ein Jahr in Nami­bia ver­bringt, schreibt mir:

Nach Abspra­che mit Sr. Eli­sa­beth haben wir uns über­legt, ein Paten­pro­jekt auf­zu­bau­en. Für vie­le Fami­li­en hier ist es schwie­rig das Schul­geld bzw. Geld für Hos­tel- und Schul­uni­form­kos­ten auf­zu­brin­gen, und es pas­siert, dass Kin­der von der Schu­le genom­men wer­den müs­sen, da die Kos­ten eine zu gro­ße Belas­tung für die Fami­lie dar­stel­len. Um den Kin­dern eine voll­stän­di­ge Schul­aus­bil­dung ermög­li­chen zu kön­nen, haben Flo und ich uns über­legt, dass es eine gute Idee wäre, eine Art Paten­pro­jekt auf­zu­bau­en. Das heißt, dass ein Pate in Deutsch­land die Kos­ten für das Hos­tel (ca. 56 Euro im Jahr), die Schul­uni­form (ca.20 Euro im Jahr) und Hygie­ne­ar­ti­kel für die Zeit im Hos­tel (Zahn­bürs­te, Sei­fe, etc.) über­neh­men wür­de. Wir haben mit Sr. Eli­sa­beth zusam­men über­legt, dass 100 Euro im Jahr eine gute Sum­me für ein Paten­kind wären. Natür­lich könnt ihr dann auch per Brief oder Mail Kon­takt zu eurem Paten­kind auf­neh­men und wir kön­nen euch Fotos schi­cken, damit ihr wisst bei wem eure Hil­fe ankommt.

Wer Inter­es­se an einer sol­chen Paten­schaft hat oder Fra­gen, darf sich ger­ne per Mail bei mir mel­den (elisabeth.namibia[at]gmx.de) und ich schi­cke dann wei­te­re Infor­ma­tio­nen über die­ses Pro­jekt.“

Ich ken­ne Eli­sa­beth seit der 7. Klas­se – sie ist mich bis zum Abitur nie als Leh­rer „los­ge­wor­den“ – zwei Jah­re Deutsch (7,8), zwei Jah­re Che­mie (9,10), ein Jahr Che­mie (11), zwei Jah­re Deutsch (12,13). Weil ich sie ken­ne, den­ke ich, dass das eine gute Sache wer­den könn­te. Wir als Fami­lie über­le­gen auch schon sehr lan­ge, eine sol­che „Long-Distance-Paten­schaft“ anzu­ge­hen. Ein per­sön­li­cher Kon­takt nach Afri­ka ist da immer ein guter Anfang.

Sexuelle Aufklärung

Ich habe die­se Woche eine schö­ne Rück­mel­dung per E‑Mail zu einem mei­ner ganz alten Arti­kel erhal­ten: Schon seit zehn Jah­ren dürf­te der Bei­trag „Gemisch­tes Schla­fen auf Frei­zei­ten“ im Netz ste­hen – das Alter merkt man dem Teil auch deut­lich an. Recht­lich hat sich seit­dem gar nicht so viel ver­än­dert, außer dass der Gesetz­ge­ber homo­se­xu­el­le Kon­tak­te mitt­ler­wei­le den hete­ro­se­xu­el­len recht­lich ange­gli­chen hat und auch nicht mehr zwi­schen den Geschlech­tern unterscheidet.

Ich könn­te zu dem The­ma eine Men­ge mehr schrei­ben, weil es so ambi­va­lent ist:

  • Einer­seits grin­sen uns von jedem Pla­kat Six­packs und poten­ti­el­le Milch­ver­pa­ckun­gen an, ander­seits kommt es immer noch zu Schwan­ger­schaf­ten bei Kindern.
  • Einer­seits schimpft Deutsch­land oft über die „prü­den Ame­ri­ka­ner“, ande­rer­seits zieht man sich am Strand eigent­lich nur noch Sachen über die nas­sen Sache „drü­ber“ oder die Bade­be­klei­dung eben gleich „drun­ter“ – abso­lut hygie­nisch im Sommer.
  • Immer noch legen wir in der Schu­le den Schwer­punkt auf „Geschlechts­akt-“ statt auf Auf­klä­rungs­un­ter­richt, obwohl in Zei­ten des Cyber-Groo­mings und Anspruchs­wol­ken­krat­zern hin­sicht­lich der Partn­er­fin­dung und des eige­nen Kör­per­bil­des gera­de durch die Wer­bung auch noch ganz ande­re Din­ge wich­tig wären.

Viel­leicht soll­te man wirk­lich in der Schu­le mehr zum The­ma „sexua­li­sier­te Spra­che“, „sexu­el­le Abgren­zung“, „Selbst­be­haup­tung“, „Los­las­sen“, „Sexua­li­sier­te Wer­bung“, „Mein Kör­per und ich“  und so Kram machen. Das alles gab es zu Zei­ten, in denen ich noch als Team­er Klas­sen­ta­gun­gen gelei­tet habe, ziem­lich oft, und es hat allen auch immer sehr viel Spaß gemacht. Das Sys­tem Schu­le scheint mir jedoch für die dafür erfor­der­li­che päd­ago­gi­sche Nähe nicht ausgelegt.

Wesent­li­cher Teil unse­rer Tagun­gen war eine Übung, die da hieß „Fra­gen an das ande­re Geschlecht“ (ging nicht mit jeder Schul­klas­se und erst recht nicht mit jeder Begleitlehrrkraft):

Die Jun­gen durf­ten sich sechs Fra­gen an die Mäd­chen, die Mäd­chen sechs Fra­gen an die Jun­gen aus­den­ken. Fünf Fra­gen muss­ten bear­bei­tet, eine durf­te abge­lehnt wer­den. In einem Rever­se-Fisch­bowl (eine Grup­pe sprach in der Mit­te über die Fra­gen, die ande­re saß mit dem Gesicht zur Wand um sie her­um) dis­ku­tier­ten dann z.B. die Mäd­chen unter Mode­ra­ti­on einer Teame­rin über die Fra­gen der Jun­gen und spä­ter dann umge­kehrt. Höhe­punkt bil­de­te immer ein letz­te Run­de: „Fra­gen an die Erwach­se­nen“ (Team­er unter sich im Rever­se-Fisch­bowl, ging auch nicht in jedem Team…).

Am meis­ten Spaß bei die­ser Übung hat­ten wir übri­gens an dem Wochen­en­de, an dem die Teame­rin­nen und Team­er sie im Rah­men ihrer Aus­bil­dung selbst aus­pro­biert und erlebt haben… In Schu­le könn­te ich mir so etwas zur Zeit eher nicht vor­stel­len, eher im exter­nen Bereich – obwohl: Auch das könn­te wit­zig und lehr­reich werden…

Prezi: Was Sebastian Brant mit heute zu tun hat

… anläss­lich einer klei­nen Fei­er hier im Hau­se habe ich bis­her medi­al noch ver­hält­nis­mä­ßig unbe­darf­te Nach­barn und Freun­de mit einem Gesprächs­the­ma für den wei­te­ren Abend ver­sor­gen wol­len und dazu die klei­ne Pre­zi unten erstellt, die nicht ganz in mein Lay­out passt. Pre­zi bie­tet übri­gens für die Nut­zung für Leh­re & Bil­dung einen erwei­ter­ten Account an, den man erhält, wenn man eine E‑Mailadresse mit dem Domain­an­teil der Schul­home­page nach­wei­sen kann – dank u.a. LDAP bei uns kein Pro­blem. So bekommt man 500MB Spei­cher­platz ohne den Zwang, jede Pre­zi auch zu veröffentlichen.

OpenLDAP 2.4 mit qmail-Schema

In eige­ner Sache: Hm – die Fall­hö­he zum vor­an­ge­hen­den Arti­kel ist schon krass… Erst eher Lyri­sches, dann pro­fan Tech­ni­sches, aber nun denn…

Vor­ge­schich­te

Unser Schul­ser­ver migriert zur Zeit auf leis­tungs­fä­hi­ge­re Hard­ware: Hetz­ner bie­tet die Vor­se­rie zu den aktu­el­len Model­len zur Zeit ohne Ein­rich­tungs­ge­bühr an. Inte­gra­ler Bestand­teil mei­nes Set­ups ist dabei OpenLDAP (Das Pen­dant bei Klein­weich Fens­ter heißt Acti­ve­Di­rec­to­ry – ist aber im Prin­zip eine LDAP-Imple­men­tie­rung). So braucht jeder nur ein Pass­wort für alle Diens­te, die die Schu­le zur Zeit anbie­tet. Prin­zi­pi­ell ist das alles mög­lich, was mit LDAP spricht – und etwas ande­res kommt mir eh nicht auf die Plat­te. Mood­le, Maha­ra, Word­Press, Egroup­ware, Elgg, Media­Wi­ki usw. spre­chen zumin­dest alle­samt LDAP wie auch unser Mailsystem.

Es lag nahe, bei dem Umzug gleich auch die Ser­ver­soft­ware auf eine aktu­el­le­ren Stand zu brin­gen: Bis­her nutz­te ich Ubun­tu 8.04 LTS (Har­dy Heron) mit drei von­ein­an­der getrenn­ten vir­tu­el­len Maschi­nen (eine für die Home­page, eine für Mood­le & Co. und eine zum Spie­le für die inter­es­sier­ten Kol­le­gin­nen und Kollegen.

Das Set­up war Mist, weil sich drei (mit der domU sogar vier) unter­schied­li­che Maschi­nen schwer war­ten und sichern las­sen. Außer­dem ver­schluck­te sich der Hyper­vi­sor stets, wenn mehr als zwei CPU-Ker­ne zu vir­tua­li­sie­ren waren, sodass effek­tiv nur ein Kern nutz­bar wur­de.  Daher schwen­ke ich nun um auf Ubun­tu 10.04 LTS (Lucid) und fas­se die vir­tu­el­len Maschi­nen zu einer zusam­men – dann gibt es auch etwas mehr Power, wenn­gleich auch spä­te­re Erzie­hungs­maß­nah­men hin zur Nut­zung von FTPS und eine stren­ge­re Poli­cy für den Zugriff von Kol­le­gen auf den Ser­ver auf Fileebene.

Der Kampf

Lucid kommt mit OpenLDAP 2.4 daher. Neu ist vor allem, dass slapd nun sei­ne sämt­li­chen Kon­fi­gu­ra­ti­ons­da­ten in einem sepa­ra­ten LDAP-Baum spei­chert und neu ist vor allem, dass das ent­spre­chen­de Paket in Lucid nur sehr mager vor­kon­fi­gu­riert ist – z.B. ist ledig­lich das core-Sche­ma inte­griert. Ich brau­che für mei­nen LDAP jedoch zusätz­lich fol­gen­de Sche­men: cosi­ne, inet­org­per­son, qmail. Die Sche­men müs­sen in die Daten­bank. Freund­li­cher­wei­se lie­fert Lucid eine Rei­he von Sche­men mit:

lda­padd ‑Y EXTERNAL ‑H ldapi:/// ‑f /etc/ldap/schema/cosine.ldif
lda­padd ‑Y EXTERNAL ‑H ldapi:/// ‑f /etc/ldap/schema/inetorgperson.ldif

Wei­ter­le­sen

Resignation

Ich bin es, die dir ein Zucken der Mund­win­kel in dein Lächeln zaubert,

wenn du wie­der ein­mal sagst, dass alles in Ord­nung ist.

Ich bin es, die dir Kri­tik so tief in dein Herz gräbt,

dass alles ehr­li­che Lob ver­gan­ge­ner Tage dage­gen als ein Nichts erscheint.

Ich bin es, der dir den Satz mit der Sinn­lo­sig­keit diktiert,

weil allein dei­ne Ein­sam­keit und Ohn­macht mich am Leben erhalten.

Ich bin es, der dich nicht um Hil­fe bit­ten lässt,

weil das eine Chan­ce  ist, um Men­schen näherzukommen.

Ich bin es, die dich dir selbst einen Maß­stab dik­tie­ren lässt,

den nie­mand auf die­ser Welt zu erfül­len vermag.

Ich bin es, die dich blind und taub macht,

für all das, was du täg­lich erreichst und in letz­ter Zeit erreicht hast.

Gib‘ mir die Hand, du Lehrer. 

Komm zu mir.

Rui­nie­re ich dein Leben, so trägst du mich wei­ter in vie­le andere.

Komm zu mir.

Wer es nicht kennt: Aus „Befo­re Sun­ri­se“ – ein ech­tes Anti-Resi­gna­ti­vum. Nur, damit sie nicht wirk­lich beim Lesen kommt.

1 69 70 71 72 73 148