Verlorene Links – Teil 5

  1. Wenn alles klappt und das loka­le Fami­li­en­mi­nis­te­ri­um zustimmt, bin ich zumin­dest am Sams­tag mit auf dem Bre­mer Edu­camp dabei. Bre­men bie­tet sich inso­fern an, als das es nicht so weit von Clop­pen­burg ent­fernt liegt. Mei­ne Erwar­tun­gen sind sehr ambi­va­lent. Beim letz­ten Mal habe ich eine Men­ge gelernt. Ande­rer­seits liegt hier noch ein bit­ter­bö­ser Arti­kel mit der Über­schrift „Meta-Geseie­re“ her­um – die Edu2.0‑Szene in Deutsch­land dreht sich in mei­nen Augen sehr im Kreis: Immer neue Zita­te, Tex­te, neue Per­sön­lich­kei­ten zu den immer glei­chen Inhal­ten. Das müs­sen wir bloß in die Pra­xis bekom­men. Das ist Arbeit, die kei­nen öffent­li­chen Ruhm und kei­ne Aner­ken­nung bringt – ich mache das trotz­dem  (schnüff…) und viel­leicht gibt es in die­sem Jahr wirk­lich noch ein­mal ein deutsch­land­wei­tes, kon­kre­tes Pro­jekt.
  2. @kuchiwaza ver­linkt heu­te auf Twit­ter ein sehr schö­nes Zitat von Gor­bat­schow, wel­ches sehr gut zur nun kom­men­den Zeit passt: „Ich glau­be, Gefah­ren war­ten nur auf jene, die nicht auf das Leben reagie­ren. Und wer die vom Leben aus­ge­hen­den Impul­se – die von der Gesell­schaft aus­ge­hen­den Impul­se auf­greift und dem­entspre­chend sei­ne Poli­tik gestal­tet, der dürf­te kei­ne Schwie­rig­kei­ten haben, das ist eine nor­ma­le Erscheinung.“ Mein Spruch dazu lau­tet momen­tan: Nicht nur Ägyp­ten kann beschlie­ßen, die gesam­te Kom­mu­ni­ka­ti­ons­struk­tur her­un­ter­zu­fah­ren… Und dann ist es doch erfreu­lich, wenn das Leben auch ohne App­s­to­re vor­wärts­geht. Lesens­wert ist auch der Blog­ein­trag zum digi­ta­len Radier­gum­mi. Was für ein Rohr­kre­pie­rer die­ses X‑Pire doch ist!
  3. Auf ZUM-Unity gab es es die­se Woche eine Dis­kus­si­on zu Wiki­leaks. Interessant.
  4. Nicht nur für Nerds – die Debat­te um ipv6. Wenn so vie­le aus der Web2.0‑Generation in die­sem tech­ni­schen Bereich wei­ter lern­re­sis­tent blei­ben, wer­den sie bald gen­at­ted sein. Sehr span­nend sind auch die daten­schutz­be­zo­ge­nen Her­aus­for­de­run­gen rund um ipv6. Da wird dann auch schnell klar, war­um Chi­na auf ipv6 drängt: End­lich ist jeder ein­deu­tig anhand sei­ner IP-Adres­se iden­ti­fi­zier­bar, bzw. sogar sein jewei­li­ges Zugangs­ge­rät. Ich bean­tra­ge jetzt schon­mal mein ipv6-Sub­netz für den Schul­root­ser­ver, damit wir auch mor­gen noch kräf­tig mul­ti­tou­ch­en können.

Tenside: Wiederholungsstunde im Zeitalter des Internets

Um es vor­weg­zu­neh­men: Es gibt Hin­wei­se dar­auf, dass die in der Schu­le gelehr­te und in unzäh­li­gen Lehr­bü­chern dar­ge­stell­te Funk­ti­ons­wei­se von Ten­si­den wahr­schein­lich so nicht stimmt. Dum­mer­wei­se ste­hen in den Quel­len­an­ga­ben auch noch „unbe­deu­ten­de Namen“ wie das Max-Planck-Insti­tut oder das Jour­nal of the Ame­ri­can Che­mi­cal Socie­ty – von letz­te­rer Fach­zeit­schrift sind durch­aus nicht ein­fa­che Akzep­tanz­kri­te­ri­en für Arti­kel bekannt.

Es kann also gut sein, dass die fol­gen­de Auf­ga­be wie auch unge­zähl­te Che­mie­stun­den in deut­schen Klas­sen­zim­mern bald Maku­la­tur sein könn­ten. Aber da gibt es noch wei­te­re Bei­spie­le auf dem Prüf­stand (d‑Orbitale bei der Schwe­fel­säu­re)… Bei den Ten­si­den ist es eigent­lich scha­de – die Theo­rie ist so ein­leuch­tend und fügt sich her­vor­ra­gend in das Vor­wis­sen der SuS aus der Mit­tel­stu­fe ein.

Vor­wis­sen der SuS:

Die SuS wuss­ten bereits den grund­sätz­li­chen Auf­bau eines Sei­fenan­ions, kann­ten sei­nen Her­stel­lungs­pro­zess mit Mecha­nis­mus (Ver­sei­fungs­re­ak­ti­on), wuss­ten, wie der Rei­ni­gungs­pro­zess grund­sätz­lich abläuft. Sie wuss­ten noch nichts über die Grenz­flä­chen­ak­ti­vi­tät von Sei­fen und den genaue­ren Ablauf des Disper­gie­rungs­pro­zes­ses, ins­be­son­de­re nichts über das „Zer­bre­chen“ der Schmutz­teil­chen durch die Absto­ßung der pola­ren Seifenmolekülareale.

Die Fil­me



Die Auf­ga­be

Die SuS soll­ten für jeden Film Aspek­te notie­ren, deren Dar­stel­lung sie für gelun­gen bzw. nicht so gelun­gen hiel­ten sowie zusätz­lich für sie neue Infor­ma­tio­nen stich­punkt­ar­tig herausstellen. 

Erläu­te­rung

Jeder Film hat sei­ne Stär­ken und Schwä­chen. In zen­tra­len Punk­ten über­lap­pen sie sich inhalt­lich. Gera­de durch den unter­schied­li­chen Zugang zum Stoff habe ich mir eine Fes­ti­gung des bereits ein­ge­führ­ten Unter­richts­stof­fes erhofft. Die Fil­me durf­ten sich die SuS zwei­mal anschau­en: Ein­mal kon­su­ma­tiv zur Ori­en­tie­rung, ein­mal mit dem kon­kre­ten Arbeits­auf­trag. Vie­le che­mi­sche Zusam­men­hän­ge sind im zwei­ten Film übri­gens unkor­rekt zur bis­her noch gül­ti­gen Lehr­mei­nung bear­bei­tet, jedoch stellt er die his­to­ri­schen Gewin­nung von Sei­fen als ein­zi­ger in die­ser Brei­te dar. Der Ers­te setzt bei der Dar­stel­lung des Wasch­pro­zes­ses stark auf Makro­auf­nah­men, die 3d-Ani­ma­tio­nen des Letz­ten sind die ausgereiftesten.

Mahara: Erste Anwendungsszenarien

Ich arbei­te zur­zeit sehr viel mit Blogs ( hier, hier, hier und hier ). Die­se sind vor­erst nicht öffent­lich, jedoch gibt es bereits schö­ne Pro­duk­te dar­in. Die­se bie­ten vor allem für stil­le­re SuS eine Chan­ce, zu einer pas­sa­ble­ren „sons­ti­gen Leis­tung“ zu gelan­gen als es mit der rei­nen Mit­ar­beit im Unter­richt für sie per­sön­lich wahr­schein­lich zu errei­chen wäre. Bei uns schlum­mert immer noch eine Maha­ra­in­stal­la­ti­on vor sich hin, die via MNET mit unse­rem Schul­mood­le gekop­pelt ist.

Ich habe in die­ser Woche vor den Halb­jah­res­zeug­nis­sen noch ein­mal nach­ge­dacht, ob sich das in Zusam­men­hang mit mei­nen Blog­ak­ti­vi­tä­ten nicht nut­zen lie­ße. Maha­ra ermög­licht den SuS auf sehr ein­fa­che Wei­se, soge­nann­te Ansich­ten anzu­le­gen. Eine Ansicht besteht immer aus drei Spal­ten, die mit ver­schie­den­ar­ti­gen Blö­cken befüllt wer­den kön­nen. Hier ein­mal ein Beispiel:

Man zieht die Blö­cke ein­fach mit der Maus (oder dem Touch­screen) aus den obe­ren Bereich in den unte­ren und kann so kin­der­leicht alle Arten von Medi­en ein­bet­ten, Tex­te schrei­ben… – qua­si eine Art digi­ta­les Pla­kat erstel­len. Klar ist das Lay­out arg ein­ge­schränkt, aber dafür kom­men auch unbe­darf­te Natu­ren recht intui­tiv damit zurecht. Ich erpro­be zwei Anwendungsmöglichkeiten:

  1. Mate­ri­al­samm­lung und ‑hier­ar­chi­sie­rung für einen Kurz­vor­trag (Klas­se 6)
  2. Best-of-Com­pi­la­ti­ons“ aus den eige­nen, gelun­gens­ten Blog­tex­ten, unter­malt mit Bil­dern, Wiki­pe­dia­links, Videos…

Wenn man kon­se­quent mit klei­ne­ren Infor­ma­ti­ons­ar­te­fak­ten in den Blö­cken arbei­tet, erhält man durch­aus fle­xi­ble, anschau­li­che Ergeb­nis­se. Vie­le SuS gehen noch sehr line­ar an die Sache her­an und nut­zen z.B. ledig­lich die mitt­le­re Spal­te. Ich bin noch nicht ganz sicher, inwie­weit das einen Mehr­wert zu Blogs dar­stellt – zumin­dest ist die Nut­zung exter­ner Quel­len (You­Tube, Vimeo, RSS…) bedeu­tend leich­ter mit Maha­ra. Die Ansich­ten kön­nen für das Kopie­ren durch ande­re (Über­ar­bei­tung, Wei­ter­nut­zung) frei­ge­ge­ben wer­den, der Nut­zer bestimmt, wer die jewei­li­ge Ansicht sehen kann… Die Gru­pen- und Social­net­wor­king­funk­tio­nen bedür­fen kei­ner­lei Ein­füh­rung – das ken­nen die SuS irgendwoher.

Projektideen – Teil 1

An die­ser Stel­le hat­te ich die Fra­ge gestellt, ob es 2011 über das gegen­sei­ti­ge Refe­ren­zie­ren und mit­ein­an­der Nach­den­ken ande­re, kon­kre­te­re For­men der Zusam­men­ar­beit geben könn­te. Herr Rau hat in einem Kom­men­tar bereits einen kon­kre­ten Vor­schlag gemacht und zum Aus­druck gebracht, dass es schon etwas mit inhalt­li­cher Anbin­dung und kei­nes­wegs „Web2.0‑Methodengehudel“ sein soll­te. Da bin ich natür­lich mit ihm.

Ich den­ke dar­über hin­aus, dass es nicht zu brav sein darf. Pro­jek­te bedür­fen mei­ner Ansicht nach einer ange­mes­se­nen Rezep­ti­on, um län­ger­fris­tig erfolg­reich und moti­vie­rend zu sein. Tech­nik und Ser­ver­res­sour­cen sind übri­gens kein Pro­blem – das wür­de von mir kos­ten­los gelie­fert. Eben­falls ist bei mir Stan­dard, dass stets aktu­el­le Abzü­ge aller Datei­en (MyS­QL, Datei­en als ZIP-Datei) jeder­zeit für alle Pro­jekt­be­tei­lig­ten zum Down­load bereit­ste­hen. Das machen Cron­jobs und schie­ben den Link dann ich einen geschütz­ten Bereich.

Wei­ter­le­sen

RAMBO (Riecken Arbeitet Mit Blogs Online) – Folge 4

Die Zeit vor den Halb­jah­res­zeug­nis­sen ist geprägt von vie­len Fahr­ten: Big­band, Thea­ter, Aus­flü­ge usw.. Da vie­le Grup­pen klas­sen­über­grei­fend sind, sit­ze ich oft vor recht gelich­te­ten Rei­hen – so auch in mei­ner eige­nen Klas­se. Heu­te haben wir daher den Früh­jahrs­putz in unse­rem Klas­sen­blog etwas vor­ge­zo­gen: Schlag­wör­ter wur­den ergänzt und ver­wais­te Arti­kel Kate­go­rien zuge­ord­net, nicht mehr benö­tig­te Ent­wür­fe gelöscht und, und, und… Da alle Schü­ler Autorenrrech­te besit­zen, kön­nen sie fast belie­big über ihre jewei­li­gen Tex­te ver­fü­gen. Neben­bei ist das eine klei­ne Rei­se durch den Unter­richt des letz­ten Jah­res (zum letz­ten Schul­halb­jah­res­wech­sel ging das in die­ser Klas­se mit der Blog­ge­rei los). Unse­re Schlag­wort­wol­ke sieht jetzt so aus:

Der kun­di­ge Deutsch­leh­rer unter euch wird allein dar­aus eini­ges zu mei­nem Unter­richts­gang erah­nen kön­nen. Gram­ma­tik- und Recht­schreib­ein­hei­ten las­sen sich eher schlecht blog­gen und feh­len daher.

Ich weiß nicht, was die­se Zeit­rei­se den Schü­le­rin­nen und Schü­lern kon­kret gebracht hat. Ich habe gemerkt, dass durch die­se Tag-Cloud mei­ne Arbeit für mich ein biss­chen mehr Sub­stanz bekom­men hat und auch für den nächs­ten Kol­le­gen, der nun not­falls ohne mich auf einen Blick z.B. weiß, wel­che Kurz­ge­schich­ten schon gelau­fen sind und wel­che Schwer­punk­te gesetzt wur­den. Ich habe wahr­ge­nom­men, dass fast alle wäh­rend der Stun­de im PC-Raum an der „Früh­jahrs­putz­auf­ga­be“ gear­bei­tet haben und wenig ander­wei­tig gesurft wurde.

Ich pla­ne, dass die Schü­le­rin­nen und Schü­ler am Ende des Schul­jah­res aus ihren „Best-of“-Produkten ein E‑Portfolio mit Maha­ra erstel­len. Der Import ist dank RSS-Autoren­feeds ja ein Kinderspiel…

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