Bernd Stelter – Pipi im Pisa-Tempel
Ich stehe eher auf furztrockenen Humor (z.B. Flensburger Werbung) und gehe auch zum Lachen in den Keller. Aber sowas habe ich lange nicht mehr gehört.
Gedanken zu Bildung, Lehre und Schule
Ich stehe eher auf furztrockenen Humor (z.B. Flensburger Werbung) und gehe auch zum Lachen in den Keller. Aber sowas habe ich lange nicht mehr gehört.
Zur Fairness gehört es für mich, nicht nur zu schimpfen, sondern auch auf Verbesserungen und Reaktionen hinzuweisen. Auf dem Verlagssektor hat sich da in letzter Zeit doch einiges getan, was mich sehr freut.
Achso – ich bekomme kein Geld für diesen Artikel. Wir werden das Know-How der Verlage noch eine Weile brauchen und es gibt immer mehr Anzeichen dafür, dass sich in den Chefetagen dort wirklich etwas tut. Fair finde ich immer die Auseinandersetzung mit bestehenden Versuchen und Experimentierfeldern, weil sie natürlich auch potentiell weitere Betätigungs- und Verdienstfelder für Lehrkräfte eröffnen, wenn die Plattformen dazu besser werden. Und vielleicht tut es uns selbst auch ganz gut, mit in normale wirtschaftliche Abläufe eingebunden zu sein.
Um es vorwegzunehmen: Es gibt Hinweise darauf, dass die in der Schule gelehrte und in unzähligen Lehrbüchern dargestellte Funktionsweise von Tensiden wahrscheinlich so nicht stimmt. Dummerweise stehen in den Quellenangaben auch noch „unbedeutende Namen“ wie das Max-Planck-Institut oder das Journal of the American Chemical Society – von letzterer Fachzeitschrift sind durchaus nicht einfache Akzeptanzkriterien für Artikel bekannt.
Es kann also gut sein, dass die folgende Aufgabe wie auch ungezählte Chemiestunden in deutschen Klassenzimmern bald Makulatur sein könnten. Aber da gibt es noch weitere Beispiele auf dem Prüfstand (d‑Orbitale bei der Schwefelsäure)… Bei den Tensiden ist es eigentlich schade – die Theorie ist so einleuchtend und fügt sich hervorragend in das Vorwissen der SuS aus der Mittelstufe ein.
Vorwissen der SuS:
Die SuS wussten bereits den grundsätzlichen Aufbau eines Seifenanions, kannten seinen Herstellungsprozess mit Mechanismus (Verseifungsreaktion), wussten, wie der Reinigungsprozess grundsätzlich abläuft. Sie wussten noch nichts über die Grenzflächenaktivität von Seifen und den genaueren Ablauf des Dispergierungsprozesses, insbesondere nichts über das „Zerbrechen“ der Schmutzteilchen durch die Abstoßung der polaren Seifenmolekülareale.
Die Filme
Die Aufgabe
Die SuS sollten für jeden Film Aspekte notieren, deren Darstellung sie für gelungen bzw. nicht so gelungen hielten sowie zusätzlich für sie neue Informationen stichpunktartig herausstellen.
Erläuterung
Jeder Film hat seine Stärken und Schwächen. In zentralen Punkten überlappen sie sich inhaltlich. Gerade durch den unterschiedlichen Zugang zum Stoff habe ich mir eine Festigung des bereits eingeführten Unterrichtsstoffes erhofft. Die Filme durften sich die SuS zweimal anschauen: Einmal konsumativ zur Orientierung, einmal mit dem konkreten Arbeitsauftrag. Viele chemische Zusammenhänge sind im zweiten Film übrigens unkorrekt zur bisher noch gültigen Lehrmeinung bearbeitet, jedoch stellt er die historischen Gewinnung von Seifen als einziger in dieser Breite dar. Der Erste setzt bei der Darstellung des Waschprozesses stark auf Makroaufnahmen, die 3d-Animationen des Letzten sind die ausgereiftesten.
Ich arbeite zurzeit sehr viel mit Blogs ( hier, hier, hier und hier ). Diese sind vorerst nicht öffentlich, jedoch gibt es bereits schöne Produkte darin. Diese bieten vor allem für stillere SuS eine Chance, zu einer passableren „sonstigen Leistung“ zu gelangen als es mit der reinen Mitarbeit im Unterricht für sie persönlich wahrscheinlich zu erreichen wäre. Bei uns schlummert immer noch eine Maharainstallation vor sich hin, die via MNET mit unserem Schulmoodle gekoppelt ist.
Ich habe in dieser Woche vor den Halbjahreszeugnissen noch einmal nachgedacht, ob sich das in Zusammenhang mit meinen Blogaktivitäten nicht nutzen ließe. Mahara ermöglicht den SuS auf sehr einfache Weise, sogenannte Ansichten anzulegen. Eine Ansicht besteht immer aus drei Spalten, die mit verschiedenartigen Blöcken befüllt werden können. Hier einmal ein Beispiel:
Man zieht die Blöcke einfach mit der Maus (oder dem Touchscreen) aus den oberen Bereich in den unteren und kann so kinderleicht alle Arten von Medien einbetten, Texte schreiben… – quasi eine Art digitales Plakat erstellen. Klar ist das Layout arg eingeschränkt, aber dafür kommen auch unbedarfte Naturen recht intuitiv damit zurecht. Ich erprobe zwei Anwendungsmöglichkeiten:
Wenn man konsequent mit kleineren Informationsartefakten in den Blöcken arbeitet, erhält man durchaus flexible, anschauliche Ergebnisse. Viele SuS gehen noch sehr linear an die Sache heran und nutzen z.B. lediglich die mittlere Spalte. Ich bin noch nicht ganz sicher, inwieweit das einen Mehrwert zu Blogs darstellt – zumindest ist die Nutzung externer Quellen (YouTube, Vimeo, RSS…) bedeutend leichter mit Mahara. Die Ansichten können für das Kopieren durch andere (Überarbeitung, Weiternutzung) freigegeben werden, der Nutzer bestimmt, wer die jeweilige Ansicht sehen kann… Die Grupen- und Socialnetworkingfunktionen bedürfen keinerlei Einführung – das kennen die SuS irgendwoher.