Anti-Depressions-Video
Gefunden in einem Kommentar bei FrlKrise. Voll die manipulativen Psychotrickser, diese Babys…
Gedanken zu Bildung, Lehre und Schule
Gefunden in einem Kommentar bei FrlKrise. Voll die manipulativen Psychotrickser, diese Babys…
Einleitung:
Ich habe eine Menge Anleitungen zu Moodle gelesen, die im Wesentlichen den üblichen Standards für Anleitungen folgen – oft sind da Aneinanderreihungen von teilweise fröhlich bunt markierten Screenshots, die Klickwege vorgeben, die der Nutzer dann auswendig lernen und internalisieren muss. Manchmal gibt es auch Screencasts oder gar Videos mit virtuellen Moderatoren zu sehen – dann aufwändig produziert. Mir tritt bei derartigen Anleitungen der Kompetenzgedanke viel zu sehr in den Hintergrund. Sie sind auf den schnellen Lernerfolg bei dem noch unbedarften Moodleanwender getrimmt, der dann aber an Grenzen stößt, wenn er vor neuen, eigenständigen Problemstellungen steht oder einer neuen Moodleversion wie jetzt mit Moodle 2.0. Außerdem veralten derartige Anleitungen schnell oder sind von einem bestimmten Screendesign abhängig. Ich möchte ein Experiment wagen, ein Experiment, ob es auch anders geht. Dieser Kurs verfolgt einen objekt- und kompetenzorientierten Ansatz und wird als Serie hin- und wieder hier auf dieser Seite erscheinen.
Input 1: Ein ganz klein wenig Objekttheorie
Ich bin ein Objekt und ich habe einen Namen, der mich näher bestimmt und zu meinen Eigenschaften, den Attributen gehört. Eigentlich besitze ich eine ganze Menge Attribute:
Manche Attribute sind ziemlich statisch (= unveränderlich), z.B. mein Genom. Attribute wie meine Haarfarbe kann ich aber z.B. durch die Methode „graue Haare übertönen“ ändern. Man kann also Methoden auf mich anwenden, um z.B. Attribute zu verändern. Wichtig ist noch, dass ich auf diesem Planeten nicht allein bin, sondern zur Objektklasse „Mensch“ gehöre. Und jetzt kommt ein uralter Programmiererwitz:
Was bedeutet „Sex“? – Erfolgreich ein neues Objekt aus der Klasse Mensch zu instanzieren.
Will man eine Software erlernen, besteht die eigentliche Kunst nur darin, grundlegende Objektklassen zu kennen und Methoden zu erlernen, die man auf sie anwenden kann. Und genau damit legen wir jetzt bei Moodle los – allerdings erst im Teil 2…
Um Dinge zu nutzen, brauchen wir nur ein begrenztes Verständnis von ihrer technischen Funktionsweise. Mit einem Auto etwa wollen wir fahren. Wir wollen nicht wissen, wie ein Motor funktioniert, wir wollen es einfach benutzen. Deshalb soll im Bereich der Mediendidaktik nicht primär technisches Wissen vermittelt werden, sondern Wissen um die Herausforderungen und Potentiale der Nutzung der Medien.
So in etwa ließen sich in meinen Augen Teile der vor längerer Zeit stattfindenden Diskussion zum Spiegelartikel „Generation Null Blog“ zusammenfassen. Diese Argumentation besitzt für mich einen wahren Kern, jedoch ein absolut falsches Analogbeispiel mit den Autos, weil die Konsequenzen von Inkompetenz beim Autofahren oder bei Bedienung eines Computers auf völlig verschiedenen Ebenen liegen. Beim ersteren sind sie physikalisch erfahrbar, physisch unmittelbar erlebbar, beim zweiten sind die Konsequenzen eher diffus – allenfalls für Serverbetreiber wie auch mich ergeben sich echte Erlebnisse, wenn man sich des üblichen Grundrauschens virenverseuchter Anwenderclients erwehrt oder dank mitgesendeter Informationen theoretisch einen Client einer natürlichen Person zuordnen kann.
Das Auto
… ist ja des Deutschen liebstes Kind. Selbst aufgeschlossene Pädagogen in meinem Umfeld nutzen diesen Haufen Blech als fahrendes Wohnzimmer oder Repräsentationsgegenstand – oder was auch immer. Für mich bleibt es ein Haufen Blech, der technisch in Stand gehalten wird und so lange die dicke Beule in der Seitentür nicht gammelt, bleibt sie halt: Die Kiste ist bezahlt und nur der Schrotter wird uns irgendwann scheiden und der Kasten Getränke fliegt vor dem Einsteigen auch schon mal auf’s Dach.
Neue Autos sind so konstruiert, dass ein simpler Glühlampenwechsel oftmals einen Werkstattbesuch erfordert. Ich brauche bei meinem Auto dafür in etwa 45 Sekunden – einzig die H4-Lampe im Hauptscheinwerfer ist mit 2–3 Minuten etwas fimmliger. Es sei jedem gegönnt, ein modernes Auto zu fahren: Wirtschaftlich und vom Umweltgedanken her (ein Golf II kommt erst nach ca. 150.000km in die negative Ökobilanz gegenüber einem modernen Golf – Stichwort: Schadstoffausstoß bei der Herstellung) ist sowas oft absoluter Blödsinn. Ob die Versorgung mit elektronischen Ersatzteilen auch über Jahrzehnte hinweg gewährleistet bleibt, ist zusätzlich zu fragen. Allein die gestiegene Sicherheit ist da ein gültiges Sachargument. Die Leute benutzen halt ihre Autos – zu welchem Zweck auch immer – und das sollen sie auch. Wenn an einem Auto ein Defekt auftritt, den man nicht selbst beheben kann, muss man jemanden dafür bezahlen, der den Defekt beseitigt. Das kostet Geld und Zeit – nichts weiter. Ich fahre zur Werkstatt x, mache einen Reparaturvertrag und bekomme mein Auto zurück. Das war’s. Mein Nichtwissen um die Technik bezahle ich mit Geld. Vielleicht denkt mein Mechaniker noch: „Wieder so’n klugscheißender Lehrer“ und damit hat es sich auch schon mit dem sozialen Risiko.
Mit Moodle2.0 hat sich einiges geändert, z.B. scheint es nicht mehr möglich zu sein, Links auf Ordner im Dateisystem zu setzen. Auf moodle.org werden einige furchtbar komplizierte Würgarrounds diskutiert, die nach meinem Dafürhalten allesamt nicht notwendig sind: Es geht eigentlich ganz einfach – nur eben anders als früher. Meine Variante klappt mit Moodlebordmitteln ohne zusätzlich aktivierte Repositories.
Schritt 1 – Die Hülle erstellen:
Damit entsteht erstmal eine Art „Hülle“, in die wir jetzt Dateien einfügen können. Ein Verweis auf diese Hülle entsteht an zwei Stellen:
Schritt 2 – den Inhalt für die Hülle erstellen:
Schritt 3 – die Inhalte in Moodle einpflegen:
Schritt 4 – Der Genuss:
Entweder im Themen- oder Navigationsblock auf das Verzeichnis klicken und freuen!
Zettel überfluten mein Fach. Wegwerfen kann ich ungeöffnet nur den Verlagswerbemist – würden die mir einmal im Jahr ein Buch schenken, käme es sie günstiger und ich sähe mich in der dadurch ausgelösten positiven Stimmung vielleicht auch mal wirklich auf deren Webseiten um.
Alle Jahre wieder kommen die gleichen Zettel: Elternsprechtag, Hinweise zur Leitung von Zeugniskonferenzen, irgendwas unterschrieben Einzusammeldes, eine freundlicherweise engagiert organisierte Theateraufführung in der Schule, Abmeldungen vom Unterricht, abzugebende Zusatzaufgaben, Zettelchen mit Aufgaben für zu beaufsichtigende Klassen, teilweise ausgedruckte(!) E‑Mails irgendwelcher Web-Startups, die Abrechnung der Beihilfe, Post vom der OFD bei Besoldungsänderungen, Hilferufe der KuK zum Schulnetzwerk, Verbandsinfos, hin und wieder Probeexemplare von Übungsheftchen und und und… Ich muss es leeren, ich muss es anschauen, ich muss es gewichten und ich muss immer wieder zum Papiermüll rennen. Schade um die Bäume, die dafür verarbeitet wurden. Diese Form der Kommunikation ist nicht lustbringend, weil sie einseitig bleibt und ich abgesehen von der notwendigen Hiearchisierung zur Passivität verdammt bin.
Ich habe die Tage mit meinen SuS oft vor Mahara gesessen. Da gibt es ein Dashboard. Er stellt mir übersichtlich dar, was es an Neuigkeiten seit meinem letzten Besuch gibt. Das meiste könnte ich auch per RSS in meinen Feedreader prügeln und ich komme angeregt durch Felix‘ letzten Artikel ins Träumen…
Erste Woche im Schuljahr
Der Administrator hat eine frische Maharainstallation aufgesetzt. Alle Lehrkräfte loggen sich über das Lehrkräfte-Moodle via SSO ein und finden durch Fachobleute eingerichtete geschlossene Gruppen vor, in denen sie ihre Mitgliedschaft beantragen. Jeder Klassenlehrer richtet eine Gruppe für seine Klasse ein, der alle KuK in der Lerngruppe beitreten. Weitere Gruppen bilden sich im Schuljahr nach Bedarf.
Im Schuljahr
In den Foren der Gruppen werden Informationen bekanntgegeben, die für die jeweilige Gruppe relevant sind – wenn z.B. einzelne SuS fehlen, wenn ein pädagogisches Problem auftritt, wenn es gemeinsames Verhalten in der Lerngruppe oder Fachschaft abzustimmen gilt, wenn gemeinsam durch die Fachschaft im Schuletherpad ein Konzept zu erstellen ist, Anlagen zu den immer noch statfindenden Fachschaftssitzungen – eben alles Dinge, für die man sich meist mühsam synchron treffen müsste. Auch können Ansichten erstellt werden zu Unterrichtskonzepten, Materialien usw. – ein inhaltlicher Austausch. Der Vertretungsplan ist als Teaser per Plugin mit in die Dashboardansicht integriert. Die Schulleitung kann Informationen gezielt an die jeweiligen Gruppen z.B. durch einen Foreneintrag weitergeben – z.B. eine Änderung im Stundenplan oder im Klassenkollegium. Sie muss genau wie das Büro nicht mehr mühsam das Lehrerzimmer nach dem betroffenen Kollegen durchforsten und z.B. seine Pausenzeit in Anspruch nehmen.
Weitere Visionen
Woran wird das scheitern?
Auch das steht, diesmal allerdings in einem Kommentar zu Felix‘ Artikel: Einige KuK werden sich schlicht weigern, denn:
Achso:
Bevor es kommt…
Ich glaube nicht, dass das mit Moodle ähnlich gut funktioniert, die Moodle kaum Freiheit bei der Gestaltung seiner Struktur und Nutzerorganisaton gewährt. Das muss fast immer der Admin erledigen. Damit fällt ein Spaßfaktor komplett weg.