Technologie allein löst und initiiert nichts

In der Che­mie gibt es den Begriff des dyna­mi­schen Gleich­ge­wichts. Damit ist nicht ein sta­ti­sches Gleich­ge­wicht auf einer Pen­del­waa­ge gemeint, son­dern eines, dass sich durch stän­di­ge Ver­än­de­run­gen aus­zeich­net. Die­se Ver­än­de­run­gen voll­zie­hen sich jedoch auf der Mikroebe­ne und sind für unse­re Sin­ne nicht wahr­nehm­bar, so dass es in der Sum­me so scheint, als ver­än­de­re sich nichts. Ein gutes Bei­spiel dafür ist eine geschlos­se­ne Spru­del­fla­sche. Zwi­schen dem Spru­del­was­ser und der auch in der Fla­sche ein­ge­schlos­se­nen Luft besteht fol­gen­des Gleichgewicht:

    \[ (1)\; HCO_{3(aq)}^- + H_3O^+_{(aq)} \rightleftharpoons CO_2_{(g)} + 2H_2O_{(l)} \]

Gelös­te Koh­len­säu­re (lin­ke Sei­te) spru­delt aus der Fla­sche und zer­setzt sich dabei in Koh­len­stoff­di­oxid und Was­ser. In einer ver­schlos­se­nen Spru­del­fla­sche steigt dadurch der Druck in der Gas­pha­se unter dem Schraub­de­ckel. Mit höhe­rem Druck läuft die Glei­chung (1) wie­der rück­wärts, d.h. Koh­len­stoff­di­oxid löst sind unter Bil­dung von Koh­len­säu­re wie­der im Spru­del­was­ser. Irgend­wann pen­delt sich das ein: In dem Maße wie Koh­len­stoff­di­oxid ent­steht löst es sich auch wie­der. Sowohl der Druck in der Fla­sche als auch die Kon­zen­tra­ti­on der Koh­len­säu­re im Spru­del ändern sich nicht mehr – für uns sieht es dann so aus, als gesche­he gar nichts mehr.

Kurz­fas­sung:

Jemand, der von außen auf ein sol­ches Sys­tem schaut, sieht nichts, bzw. nimmt nichts wahr. Er weiß aber, dass meh­re­re Fak­to­ren in der Fla­sche eine Rol­le spie­len: Koh­len­säu­re, Koh­len­stoff­di­oxid, Druck usw.. Wann immer er misst, ver­fei­nert er nur sei­ne Sin­ne – die Mes­sung ändert am Sys­tem selbst nichts.

Dyna­mi­sche Gleich­ge­wich­te haben eine wit­zi­ge Eigen­schaft. Unser Außen­ste­hen­der könn­te jetzt auf die Idee kom­men, z.B. ein­fach den Druck im Sys­tem zu erhö­hen, um eine Ver­än­de­rung her­bei­zu­füh­ren. Wie reagiert das Sys­tem darauf?

Mehr Druck ist „unan­ge­nehm“ bzw. eine Stö­rung. Also wird das Sys­tem dafür sor­gen, dass mehr gas­för­mi­ges Koh­len­stoff­di­oxid gelöst wird und damit der äuße­re Druck kom­pen­siert ist – in der Che­mie sagt man, dass das Sys­tem so aus­weicht, dass die Aus­wir­kun­gen eines äuße­ren Zwan­ges mini­miert wer­den (Gesetz von Le Chate­lier). Lässt der äuße­re Druck nach, jus­tiert sich das Sys­tem wie­der auf den Ursprungs­zu­stand zurück.

Um das Sys­tem zu ändern, muss ich nicht an einem Para­me­ter dre­hen, son­dern ich muss z.B. die Fla­sche auf­schrau­ben. Das ist bei Spru­del­fla­schen begrenzt müh­sam, da das Auf­schrau­ben ja mit einer Druck­ent­las­tung ver­bun­den ist und sich der Deckel dadurch recht leicht löst. Sozia­le Sys­te­me hal­ten ihren Deckel oft von innen fest.

Und jetzt zur Technologie

Tech­no­lo­gie trifft immer auf ein sozia­les Sys­tem. Wenn ich einer Schu­le einen Com­pu­ter­raum hin­stel­le, wird mit Com­pu­tern gear­bei­tet wer­den. Es wird dabei eini­ge weni­ge geben, die damit eine neue Metho­dik und Didak­tik ent­wi­ckeln. Es wird aber auch Men­schen geben, die den impli­zi­ten Druck dadurch min­dern, dass sie gewohn­te Struk­tu­ren ein­fach digi­tal abbil­den. Mit einem iDin­gens kann ich z.B. eBooks lesen und viel­leicht bald auch Schul­bü­cher auf­schla­gen. Wenn es das ist, was ich damit pri­mär mache, wer­de ich iDin­gens doof fin­den, weil die ja teu­er und deren Akkus irgend­wann alle sind. Das ist ein Buch ja viel bes­ser. Das kann jeden­falls nicht kaputt gehen.

Hal­tung

Die Hal­tung ist idea­ler Wei­se so, dass sich der Deckel abschrau­ben lässt, das Sys­tem sich dadurch öff­net und aus dem bis­he­ri­gen Gleich­ge­wicht kommt. Die Arbeit mit loka­len Apps z.B. hal­te ich für kei­nen gro­ßen Fort­schritt, son­dern ledig­lich für eine Digi­ta­li­sie­rung von Bestehen­dem mit natür­lich(!) berech­tig­tem Stel­len­wert. Das geht aber teil­wei­se sogar so weit, dass real mög­li­che Expe­ri­men­te durch Apps ersetzt wer­den („gefähr­li­che Ver­su­che“ auf You­tube schau­en, Fall- und Beschleu­ni­gungs­expe­ri­men­te per App). Die Ergeb­nis­se sind dabei immer super und vor­her­sag­bar – mit einem Expe­ri­ment hat das aber nichts zu tun. Der Moment, in dem mir der Was­ser­schlauch damals vom Küh­ler gesprun­gen ist und mich von oben bis unten ein­ge­saut hat, war wahr­schein­lich der­je­ni­ge, der einen che­mi­schen Zusam­men­hang bei den SuS ver­fes­tigt hat (und mich seit­dem Schlauch­schel­len ver­wen­den lässt).

Jedes Expe­ri­ment ist ein wenig Auf­bruch ins Unge­wis­se – es kann etwas schief gehen, weil es in der Natur des Expe­ri­ments liegt. Peni­cil­lin und Por­zel­lan sind übri­gens zwei Pro­duk­te von „schief gegan­ge­nen Expe­ri­men­ten“. Wenn aber schon ein neu­es Gerät, dann bit­te auch die expe­ri­men­tel­le Hal­tung, auch explo­ra­tiv zu arbei­ten. Das darf sich nicht nur(!) auf Apps beschrän­ken, son­dern muss m.E. auch und an zen­tra­ler Stel­le als Fens­ter ins Netz rea­li­siert sein (dafür braucht es übri­gens kein teu­res Gerät, das geht tat­säch­lich auch mit eige­nen Devices). Die Hal­tung dabei ist die glei­che, wie sie bei jedem neu geplan­ten Expe­ri­ment ohne­hin schon vor­han­den ist. Tech­nik oder ein bestimm­tes Device haben damit erst­mal nichts zu tun – mit einer Aus­nah­me: Für mich ist der Brow­ser die Zukunft. Alles ande­re wird immer an den übli­chen Bar­rie­ren scheitern.

Learning-Lab statt PC-Raum

Als medi­en­päd­ago­gi­scher Bera­ter spü­re ich zuneh­mend die Ten­denz, das alte PC-Raum­kon­zept auf­zu­ge­ben. Prak­tisch drückt sich dar­in aus, dass so man­che Ver­ant­wort­li­che hier im Lan­de davon aus­ge­hen, ihre PC-Räu­me zu letz­ten Mal mit neu­er Hard­ware aus­zu­stat­ten. Gleich­zei­tig gibt es zwar vie­le Ideen und Expe­ri­men­te, wenn es um Kon­zep­te geht, die den PC-Raum ablö­sen sol­len – für vie­le ist das auch schon heu­te gar kei­ne Fra­ge mehr: Pads und mobi­le Gerä­te sind die Zukunft.

Mei­ne Defi­ni­ti­on von Zukunft ist, dass ich sie heu­te nicht ken­ne. Nur weil etwas für mich als Erwach­se­ner funk­tio­niert und ich es auch mit Lern­grup­pen ger­ne tue, muss es noch lan­ge nicht für ein Sys­tem funk­tio­nie­ren. Ich möch­te ger­ne her­aus­fin­den, was funk­tio­niert – und zwar nicht all­ge­mein, son­dern für mein kon­kre­tes Sys­tem – ich habe das Glück, dass der vor­han­de­ne PC-Raum aus zwei Klas­sen­räu­men besteht – also Mar­ke Schlauch. Tataa:

Beschrei­bung:

Oran­ge sind Prä­sen­ta­ti­on­be­rei­che: Das kön­nen Mimio- oder digi­ta­le- Tafel­lö­sun­gen sein. Es gibt oben einen fes­ten Bereich mit zwei Bea­mern neben­ein­an­der – dort stel­le ich mir auch sowas wie Kon­fe­ren­zen vor und es gibt an den Sei­ten fle­xi­ble Berei­che auf einem Schie­nen- oder Rol­len­sys­tem. Als Sitz­mö­bel im obe­ren Bereich den­ke ich mir sowas wie Kir­chen­tags­kar­tons in edel vor: fle­xi­bel und im Sta­pel­sys­tem auch als Raum­tei­ler nutz­bar (Viel­leicht muss man bei man­chen Klas­sen dann noch Fang­net­ze vor dem hin­te­ren Bereich installieren…).

Rot sind Tisch­sys­te­me: Die hät­te ich ger­ne mit Ether­net­do­sen aus­ge­stat­tet – ins­be­son­de­re für Arbei­ten, die Band­brei­te oder nied­ri­ge Laten­zen erfor­dern. Dort könn­ten Lap­tops ste­hen. Die ste­hen dort des­halb, weil zumin­dest bei uns auch jen­seits von tou­chibun­ti-social­me­dia-kom­mu­ni­zie­ri auch Mess­sys­te­me, Robo­tik- und Code­pro­jek­te gibt, bei denen Tablets lieb gemeint, aber auf­grund ihrer mise­ra­blen Mul­ti­tas­king­fä­hig­keit und Schnitt­stel­len­aus­stat­tung ein Voll­aus­fall sind (seri­el­le Schnitt­stel­le oder USB wäre da schon gut). Auch Din­ge wie Bild‑, Ton- und Video­be­ar­bei­tung sind bei uns nach wie vor ein The­ma.  Ich wür­de ger­ne am Rand auch Ein­zel­ar­beits­plät­ze mit leis­tungs­fä­hi­ger Hard­ware oder Anbin­dung einen einen leis­tungs­star­ken Ser­ver anbie­ten – z.B. für Rendering.

Blau sind Schrank­sys­te­me mit einem Ange­bot an End­ge­rä­ten: Das kön­nen z.B. Tablets, aber auch Note­books sein, die man sich als Lehr­kraft dann auch für Grup­pen­ar­bei­ten im nor­ma­len Klas­sen­raum aus­lei­hen kann, die aber natür­lich auch im Lab auf Kuschel- und Snoo­zele­cken genutzt wer­den dürfen.

Im Lab gibt es ein star­kes WLAN, dass allen Schü­le­rin­nen und Schü­ler auch für ihre eige­nen End­ge­rä­te zur Ver­fü­gung steht. Mit­tels RDP oder VNC kann auch von die­sen End­ge­rä­ten aus dann z.B. Soft­ware genutzt wer­den, die auf dem Ser­ver läuft und ein spe­zi­el­les OS erfordert.

Mit so einem Raum las­sen sich m.E. viel­fäl­ti­ge Erfah­run­gen sam­meln, was an Kon­zep­ten sich wirk­lich für einen brei­te­ren Ein­satz eig­net – die tech­ni­sche Umset­zung bedarf natür­lich auch einer Erpro­bung. Zudem kann ich in einem sol­chen Raum nach wie vor leh­rer­zen­triert arbei­ten – das ist wich­tig, um mög­lichst vie­le Men­schen mit ins Boot zu bekommen.

Macht eine Technologie wie LTE ein Netzwerk in der Schule überflüssig?

In Schu­len eige­ne, teu­re Netz­werk­in­fra­struk­tur auf­zu­bau­en sei irgend­wann über­flüs­sig, da schließ­lich mit UMTS und LTE neue Tech­no­lo­gien zur Ver­fü­gung stün­den, die in abseh­ba­rer Zeit jed­we­de eige­ne tech­ni­sche Instal­la­tio­nen über­flüs­sig mach­ten – die­ses Argu­ment höre ich sehr häu­fig im Netz und lese es auch gele­gent­lich in ernst­zu­neh­men­den jour­na­lis­ti­schen Texten.

Ich bin kein Spe­zia­list für Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­nik, möch­te aber den­noch begrün­den, war­um ich die­ses Argu­ment von einem heu­ti­gen Stand­punkt aus nicht gel­ten las­sen will. Dazu muss ich etwas ausholen:

LTE und UMTS sind soge­nann­te Shared-Medi­en, d.h. alle Nut­zer einer Funk­zel­le auf einem Sen­de­mast tei­len sich die maxi­ma­len Band­brei­ten, die mit die­sen Funk­tech­no­lo­gien mög­lich sind. Der Daten­trans­port bei UMTS und LTE ist ziem­lich geni­al gelöst, so dass das erst­mal nicht so auf­fällt. Ein gutes Bild dafür fin­det sich in die­sem Arti­kelLTE und UMTS-Mas­ten sen­den ein Fre­quenz­misch­masch, was mit den Stim­men auf einer WG-Par­ty ver­gleich­bar ist. In die­sem Unter­hal­tungs­brei wer­den simul­tan unglaub­lich vie­le Infor­ma­tio­nen aus­ge­tauscht. Der Umfang die­ser Klang­men­ge ist begrenzt durch die Anzahl der Spre­chen­den, die akkus­ti­sche Ver­hält­nis­se und die Gesamt­laut­stär­ke. Um eine bestimm­te Infor­ma­ti­on aus die­sem Unter­hal­tungs­brei her­aus­zu­hö­ren, muss ich mich auf die Stim­me und das Gesicht eines Men­schen konzentrieren.

Ein Han­dy oder Pad mit UMTS-Modul „kon­zen­triert“ sich nicht auf Stim­men, aber es erkennt die für sich bestimm­ten Pake­te („Wor­te“) in die­sen Fre­quenz­brei an einem Schlüs­sel, den es vor­her mit der Basis aus­ge­han­delt hat. Je mehr Teil­neh­mer „zuhö­ren“, des­to mehr muss ver­schlüs­selt und ent­schlüs­selt wer­den und des­to nied­ri­ger ist die zu Ver­fü­gung ste­hen­de Bandbreite.Die Über­ga­be an eine ande­re Funk­zel­le ist wegen der Ver­schlüs­se­lung tech­nisch nicht tri­vi­al – daher stockt heu­te schon im UMTS-Betrieb ger­ne mal der Daten­strom im Zug.

Die Ein­stiegs­klas­se bei LTE beträgt etwa 21Mbit/s. Das ent­spricht etwa 1/50 der heu­te mit güns­ti­gen Schrad­del­ka­bel­net­zen erreich­ba­ren Geschwin­dig­keit. Sur­fen 25 SuS in einem Raum mit ihren Pads, bleibt für jeden eine Band­brei­te von 0,84Mbit/s, also etwa DSL768. Macht das unse­re Schu­le mit der Hälf­te (700) der Schü­ler gleich­zei­tig, sind es noch 0,03Mbit/s – also etwa Modem­ge­schwin­dig­keit. Aller­dings unter fol­gen­der Idealisierung:

  • es ent­steht kein Over­head durch die Verschlüsselung/Protokollfehlerkorrektur
  • die Ver­hält­nis­se erlau­ben die Ver­bin­dung mit Maximalspeed
  • die Gerä­te stö­ren sich nicht gegenseitig
  • in der Funk­zel­le ist nie­mand außer den SuS unterwegs

Mit einem bil­li­gen Schrad­del­netz­werk­ka­bel und x Acces­s­points der neus­ten Gene­ra­ti­on (ca. in einem Jahr), errei­chen unse­re 700 Schü­ler eine Geschwin­dig­keit von 1,4Mbit/s – garan­tiert. Das reicht für HD-Mate­ri­al durch­aus aus – wenn es gut kodiert ist. Und es geht schon heu­te – nicht erst wenn der LTE-Aus­bau vor­an­ge­schrit­ten ist. Vor­aus­set­zung ist hier natür­lich auch wie beim Mobil­funk­sen­de­mast ein geeig­net dimen­sio­nier­ter Uplink ins Netz.

Man kann das dadurch lösen, dass man mehr Funk­zel­len baut, stößt dabei aber auch irgend­wann an Gren­zen, da der für UMTS und LTE nutz­ba­re Fre­quenz­be­reich schmal ist und unter meh­re­ren Mit­be­wer­bern auf dem Markt auf­ge­teilt wer­den muss. Zudem eig­net sich für Mobil­funk­an­wen­dun­gen eben nicht jeder Fre­quenz­be­reich glei­cher­ma­ßen gut.Die Strah­len­be­las­tung sinkt übri­gens para­do­xer­wei­se durch den Auf­bau wei­te­rer Mas­ten. Han­dys fun­ken dann am stärks­ten, wenn sie auf dem letz­ten Bal­ken röcheln.

Die Geschwin­dig­keits­zu­wäch­se im Mobil­funk­be­reich der letz­ten Jah­re sind im Ver­gleich zum klas­si­schen WLAN- und LAN-Bereich eher nied­lich. Gera­de in der Glas­fa­ser steckt erheb­li­ches Poten­ti­al. Noch nicht im Ansatz aus­ge­schöpft sind die Mög­lich­kei­ten von Ad-Hoc-Net­zen, die es zur­zeit nur zu hor­ren­den Prei­sen als fer­ti­ge Lösun­gen oder eben gebas­telt mit fri­cke­li­gen Cli­ent­ein­stel­lun­gen gibt, die dann nie­mand ver­steht.  Ich stel­le mir den Unter­richt der Zukunft schon mit qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­gen und damit band­brei­ten­hung­ri­gen Medi­en vor. Video- und Audio­kon­fe­ren­zen mit ande­ren Schu­len auf der Welt wären doch auch was.

In Zei­ten von ACTA möch­te ich zudem nicht auf rein cloud­ba­sier­te Lösun­gen ange­wie­sen sein und eine gro­ßer Ver­trag (Inter­ne­tu­plink) kommt in der Regel immer güns­ti­ger als 1400 klei­ne Einzelverträge.

Wäre UMTS/LTE wirk­lich eine Lösung, wür­de ich heu­te in Betrie­ben Fem­to­zel­len erwar­ten. Die gibt es, z.B. bei Goog­le. Aber dort über­tra­gen sie Tele­fon­ge­sprä­che und kei­ne Mul­ti­me­dia­da­ten. Wäre UMTS/LTE für die loka­le Anbin­dung von Gerä­ten an das Inter­net eine nach­hal­ti­ge Lösung, wären doch gro­ße Play­er die ers­ten, die so etwas nutzen.

Viel­leicht spielt bei den LTE-Hoff­nun­gen eher hin­ein, dass an Schu­len extrem schlech­te Erfah­run­gen mit den Netz­wer­ken gemacht wer­den. Das liegt aber an ande­ren Din­gen, z.B. an der Aus­le­gung der­sel­ben. Klar funk­tio­niert UMTS/LTE super – aber selbst ein GSM-Netz bricht zusam­men, wenn vie­le End­ge­rä­te auf engem Raum zusam­men­kom­men. Und dann gibt es kei­nen Schul­trä­ger, den man fra­gen kann, son­dern einen Tech­no­lo­gie­part­ner aus der Wirt­schaft, an den man selbst und die SuS mit Zeit­ver­trä­gen gebun­den ist. Mei­ne Defi­ni­ti­on von Frei­heit sieht da anders aus.

Die Ent­wick­lung in die­sem Bereich geht wei­ter – klar. Unglaub­lich viel habe ich hier unglaub­lich ver­ein­facht dar­ge­stellt. Aber auch die Phy­sik wird wei­ter gel­ten. Fre­quen­zen sind unglaub­lich wert­voll und gehen für Mil­li­ar­den über den Tisch. Nicht nur inter­net­ba­sier­te Diens­te schie­len auf Geschäfts­mo­del­le auf Basis von Kommunikationsnetzen.

Paducation

Padu­ca­ti­on über­all, die Ret­tung des ver­krus­te­ten deut­schen Schul­sys­tems ist nah! Schick, modern, leicht zu bedie­nen und tech­no­lo­gisch auf Höhe der Zeit! Alles ganz ein­fach, oder? Erst­mal expe­ri­men­tie­ren und Erfah­run­gen sam­meln. Dann ergibt sich alles Weitere!

Ich habe kürz­lich einen alten Arti­kel zur Ein­rich­tung von Com­pu­ter­räu­men aus den 90ern gele­sen. Struk­tu­rell scheint mir die Padu­ca­ti­onsze­ne unver­än­dert: Immer noch geht man über End­ge­rä­te. Wird das neue Inter­face aus Glas, wer­den die neue Geschlos­sen­heit und Sta­bi­li­tät von sich aus Unter­richt ver­än­dern? Oder sind es halt nur ein­fa­che­re Inter­faces, die von Men­schen mit einer bestimm­ten Hal­tung benutzt wer­den müs­sen, damit eine Ler­nevo­lu­ti­on einsetzt?

Kri­tik ist die eine – Aus­ein­an­der­set­zung eine ande­re Ebe­ne. Hier mal eine klei­ne Mind­map, die mir beim Padu­ca­ti­on­the­ma in den Sinn kam:

Natür­lich gibt es der Über­sicht hal­ber die Map auch als Bilddatei:

Und hier die Gedan­ken dazu:

Finan­zie­rungs­mo­dell

Ein Finan­zie­rungs­mo­dell benö­tigt man, wenn eltern­fi­nan­zier­te Gerä­te ins Spiel kom­men. Schul­fi­nan­zier­te Gerä­te lau­fen schließ­lich ganz nor­mal über den Ver­mö­gens­haus­halt des Schul­trä­gers oder eben als Pro­jekt mit exter­nen Part­nern. Bei einer Finan­zie­rung soll­te man zwi­schen Lea­sing und Raten­zah­lung unter­schei­den. Lea­sing ist schwie­ri­ger zu orga­ni­sie­ren, da die Gerä­te einem Tech­no­lo­gie­par­ter gehö­ren müs­sen, der sie ggf. auch verwaltet.

Bei Finan­zie­run­gen kann man sehr schön an bestehen­de Kon­zep­te ando­cken, etwa an die Blä­ser­klas­sen oder Strei­cher­klas­sen.  Hier­für gibt es mit loka­len Ban­ken meist bereits Bund­les aus einem Raten­ver­trag und einer Gerä­te­ver­si­che­rung. Das Gerät wird über monat­li­che Raten über einen fest­zu­le­gen­den Zeit­raum erwor­ben. Die Finan­zie­rungs­be­din­gun­gen hän­gen von ver­schie­de­nen Fak­to­ren ab, etwa dem Umfang der gewünsch­ten Ver­si­che­rungs­leis­tun­gen, dem Dar­le­hens­zins­satz und natür­lich der zu finan­zie­ren­den Gesamt­sum­me – immer­hin hat die Bank auch eini­gen Ver­wal­tungs­auf­wand. Da die Eltern den Ver­trag direkt mit der Bank oder ande­ren Finan­zie­rungs­part­ner abschlie­ßen, muss sich die Schu­le selbst weder um Ver­si­che­rungs­fäl­le noch um Fak­tu­ra kümmern.

Eine schö­ne Lösung ist immer eine Part­ner­schaft mit einer loka­len Bank. Der per­sön­li­che Kon­takt vor Ort ist mei­ner Erfah­rung nach nur durch wenig zu erset­zen und auf jeden Fall auch einen auf den ers­ten Blick viel­leicht schlech­te­ren Zins­satz wert. Kulanz ist für eine loka­le Bank genau wie ein sol­ches Pro­jekt schließ­lich auch ein Garant für gute Presse.

Admi­nis­tra­ti­on

Ein Pad soll­te mit rela­tiv wenig Auf­wand in den Ursprungs­zu­stand zurück­zu­set­zen sein. Schön ist auch eine Mög­lich­keit, eine bestehen­de Instal­la­ti­on auf ver­schie­de­ne Gerä­te zu klo­nen. Auch ein voll­stän­di­ges Back­up des gesam­ten Pads (Nach­rich­ten, Mails, Fotos, Vide­os, Apps usw.) ist Pflicht.  Android und iOS kön­nen das bei­de, wobei iOS für mich zumin­dest in der Grund­kon­fi­gu­ra­ti­on die Nase vorn hat. Bei den Andro­ids ist man zwar durch unter­schied­li­che Apps fle­xi­bler, muss aber vie­le Funk­tio­na­li­tä­ten, die Apple­ge­rä­te von Hau­se aus mit­brin­gen, erst ein­mal kon­fi­gu­rie­ren. Ner­vig ist, dass es bei iOS wohl kei­nen lega­len Weg zu geben scheint, meh­re­re Gerä­te ser­ver­sei­tig zu klo­nen. Bei einem Ein­zel­ge­rät klappt das wun­der­bar und auch im Rah­men der Nut­zungs­be­din­gun­gen. Da wird Apple aber mit Sicher­heit bald nachbessern.

Die Pfle­ge von Pads ist gegen­über Deploy­ment­lö­sun­gen, wie man sie aus dem Linux- (FAI) oder Win­dows­be­reich (OPSI) kennt, jedoch ein ech­ter Rück­schritt. Turn­schuh­ad­mi­nis­tra­ti­on wird zumin­dest bei schul­fi­nan­zier­ten Gerä­ten dann zur Kof­fer­bück­ad­mi­nis­tra­ti­on – oder man macht eine Par­ty mit reich­lich Hop­fen­kalt­scha­le dar­aus… Auch bei Eltern­fi­nan­zie­rung wird man nicht um Fra­gen her­um­kom­men wie

  • Oh, die App hab‘ ich noch gar nicht!“
  • Ach, der Ord­ner ist gelöscht!“
  • Kann ich das auch damit machen?“
  • Mein Akku ist alle!“
  • Das WLAN geht nicht!“
  • Die App stürzt immer ab!“

Fai­rer­wei­se muss man sagen, dass PXE-Lösun­gen auch bei den Linux- und Win­dow­stabs eher kaum anzu­tref­fen sind, wohl aber durch ent­spre­chen­de Boot­op­tio­nen und eine vor­be­rei­te­te SD-Kar­te nach­zu­ah­men sind – wenn eine Netz­werk­kar­te ver­baut ist.

Kos­ten

Ein brauch­ba­res Pad kos­tet ca. 500,- Euro. Wenn man einen opti­mis­ti­schen Aus­tausch­zy­klus von drei bis vier Jah­ren ein­kal­ku­liert, müs­sen inner­halb einer durch­schnitt­li­chen Schul­zeit ca. drei Gerä­te beschafft bzw. ersetzt wer­den. Das Argu­ment, Tech­nik wür­de immer güns­ti­ger, zieht für mich nur bedingt. Wer qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Ware auf tech­no­lo­gi­scher Höhe der Zeit erwer­ben möch­te, wird immer im höher­prei­si­gen Seg­ment lie­gen, weil er natür­lich auch tech­no­lo­gisch erwei­ter­ten Mög­lich­kei­ten nut­zen möch­te. Es gibt z.B. her­vor­ra­gen­de gebrauch­te Note­books am Markt, die alles tun, was bis­her in Schu­le und oft noch nicht ver­langt wird: Die wol­len aber nur weni­ge Schu­len haben – es muss neue und aktu­el­le Hard­ware sein.

Pads benö­ti­gen eine Grund­aus­stat­tung hoch­wer­ti­ger Apps und müs­sen in einer sich schnell wan­deln­den Zeit auch regel­mä­ßig mit Updates ver­sorgt wer­den – Updates sind bei einer gewis­sen Markt­sät­ti­gung nicht mehr wirt­schaft­lich zu rea­li­sie­ren, wenn sie kos­ten­los sind. Auch hier sind gewis­se lau­fen­de Kos­ten zu kalkulieren.

Kos­ten­kom­pen­sa­tio­nen

Wenn Ver­la­ge die erspar­ten Druck­kos­ten und die finan­zi­el­len Vor­tei­le durch eine Direkt­ver­mark­tung an die Kun­den wei­ter­rei­chen, kann ggf. jedes Schul­buch durch ein güns­ti­ge­res digi­ta­les Pen­dant ersetzt wer­den – die Vor­tei­le digi­ta­ler Unter­richts­ma­te­ria­li­en kauft man als Mehr­wert ja gleich dazu. Zudem ent­fällt an der Schu­le selbst ggf. ein büro­kra­ti­scher Auf­wand durch die Orga­ni­sa­ti­on der meist kos­ten­pflich­ti­gen Schul­buch­aus­lei­he.  Die Kos­ten hie in Nie­der­sach­sen sind mit ca. 50–80 Euro pro Jahr (je nach und Beschaf­fungs­mo­dell) nicht unerheblich.

Gleich­zei­tig kön­nen Din­ge wie Taschen­rech­ner mit Alge­bra­sys­tem, Mess­pro­gram­me, Daten­ban­ken, Nach­schla­ge­wer­ke etc. durch kos­ten­lo­se Onlin­ever­sio­nen ersetzt wer­den, wodurch wei­te­res Ein­spar­po­ten­ti­al entsteht.

Lei­der wer­den durch geschlos­se­ne Store­sys­te­me, die fes­te Bei­trä­ge vor­schrei­ben, die an einen Her­stel­ler abzu­füh­ren sind, die Prei­se für digi­ta­le Schul­bü­cher wahr­schein­lich nur wenig fal­len. Die Ver­la­ge müs­sen – wie es vie­le Anbie­ter auf iTu­nes auch schon tun – eige­ne Apps für den Zugriff auf ihren Shop ent­wi­ckeln. Mal sehen, was z.B. Apple dazu sagt.

Fort­bil­dung

Die­ser Arti­kel nähert sich der 3000 Worte­mar­ke. Man könn­te den Ein­druck gewin­nen, schon ganz viel geschafft zu haben, wenn die bis­her erwähn­ten Punk­te abge­han­delt sind. Lei­der hat man nach mei­ner Erfah­rung dann noch gar nichts geschafft, son­dern alle­falls 15% des Ackers gepflügt. Die Pads wol­len ja nicht ver­stau­ben wie vie­le Gerä­te in der Schu­le, son­dern sie wol­len im Unter­richt metho­disch und didak­tisch sinn­voll ein­ge­setzt wer­den. Das erfor­dert ein auf­wän­di­ges Schulungskonzept.

Die KAS-Koeln hat etwas – wie ich fin­de – sehr Geschick­tes gemacht: Die ange­schaff­ten Pads wur­den erst­mal für eini­ge Mona­te inter­es­sier­ten Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen zur Ver­fü­gung gestellt. Damit bau­en sich natür­lich schon ein­mal Vor­be­hal­te und Hemm­schwel­len ab. Das Gerät ist dabei das eine – Web2.0‑Dienste und Apps noch­mal etwas ganz ande­res. Fol­gen­de Fra­ge­stel­lun­gen wären bei Schu­lun­gen für mich wichtig:

  1. Wel­che Unter­richts­sze­na­ri­en las­sen sich mit Hil­fe von Apps unterstützen?
  2. Wel­che Web2.0‑Dienste eig­nen sich für wel­che Art von Kol­la­bo­ra­ti­on? (und soll­ten geschult werden)
  3. Wel­che tech­ni­schen Anfor­de­run­gen erge­ben sich dar­aus? (iPads kön­nen z.B. nicht so ohne Wei­te­res über Web­for­mu­la­re Datei­en uploaden)
  4. Wel­che fach­be­zo­ge­nen Ein­satz­mög­lich­keit erge­ben sich?
  5. Sind die Pads Ergän­zung oder Ersatz für … ?
  6. Wie ent­wi­ckelt sich der Pad­ein­satz über die Schulzeit?
  7. Ver­traue ich auf die neu­en Mög­lich­kei­ten oder füh­re ich doch par­al­lel die gewohn­ten Gerä­te ein (z.B. CAS-Rechner)?
  8. Wie orga­ni­sie­re ich Unter­richt in einem gro­ßen Sys­tem mit Leh­rer­wech­sel im Zwei­jah­res­in­ter­val­len, damit die Pads von Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen auch nach­hal­tig ein­ge­setzt werden?
  9. Wie orga­ni­sie­re ich der Ver­an­ke­rung der Pads im Schul­cur­ri­cu­lum? Wer schreibt es?
  10. Wel­che Hal­tung brau­che ich als Lehr­kraft, um die erwei­ter­ten Mög­lich­kei­ten der Pads zu nut­zen? (allein die­se Frage…)

Wenn man sich kei­ne Gedan­ken um die­se letz­ten Fra­gen macht, schafft man kein neu­es Ler­nen, son­dern neue Com­pu­ter­räu­me und Sprach­la­bo­re… Bei­des sind Bei­spie­le dafür, dass tech­no­id fokus­sier­te Ansät­ze in der Ver­gan­gen­heit untaug­lich waren, bzw. nur sehr wenig bewirkt haben.

Der Mensch muss sich inter­es­sie­ren und von Tech­no­lo­gie bzw. ihren Mög­lich­kei­ten bewegt sein. Die Hoff­nung, das mit Pads errei­chen zu kön­nen, ist nicht mehr oder weni­ger berech­tigt wie die dama­li­ge Hoff­nung mit Com­pu­ter­räu­men Schu­le ver­än­dern zu kön­nen. Ein Pad ist ja erst­mal nichts als ein ver­ein­fach­tes Inter­face, was dem Men­schen vie­le Ent­schei­dun­gen und Frei­hei­ten abnimmt. Was „damals“ die Freaks und Nerds waren, sind heu­te eben die Inter­net­be­geis­ter­ten.  Und die­se Grup­pe ist nicht groß, zumin­dest wenn man schaut, wer ide­al­ty­pisch im Netz pro­sumiert und wer ledig­lich konsumiert.

Hal­tungs­än­de­run­gen wer­de ich nicht durch punk­tu­el­le Schu­lun­gen errei­chen, son­dern durch kon­ti­nu­ier­li­che, per­so­nal­in­ten­si­ve Beglei­tung.  Dafür braucht es in den Schu­len per­sön­li­che Ein­sied­ler­krebs­netz­wer­ke.

E.T.A. Hoffmann – Der Sandmann

End­lich ein­mal wie­der etwas aus dem Unter­richt – begin­nend mit einem Textauszug:

Er stell­te sich und Kla­ra dar, in treu­er Lie­be ver­bun­den, aber dann und wann war es, als grif­fe eine schwar­ze Faust in ihr Leben und ris­se irgend­ei­ne Freu­de her­aus, die ihnen auf­ge­gan­gen. End­lich, als sie schon am Trau­al­tar ste­hen, erscheint der ent­setz­li­che Cop­pe­li­us und berührt Kla­ras hol­de Augen; die sprin­gen in Natha­na­els Brust, wie blu­ti­ge Fun­ken sen­gend und bren­nend, Cop­pe­li­us faßt ihn und wirft ihn in einen flam­men­den Feu­er­kreis, der sich dreht mit der Schnel­lig­keit des Stur­mes und ihn sau­send und brau­send fort­reißt. Es ist ein Tosen, als wenn der Orkan grim­mig hin­ein­peitscht in die schäu­men­den Mee­res­wel­len, die sich wie schwar­ze, weiß­haup­ti­ge Rie­sen empor­bäu­men in wüten­dem Kamp­fe. Aber durch dies wil­de Tosen hört er Kla­ras Stim­me: „Kannst du mich denn nicht erschau­en? Cop­pe­li­us hat dich getäuscht, das waren ja nicht mei­ne Augen, die so in dei­ner Brust brann­ten, das waren ja glü­hen­de Trop­fen dei­nes eig­nen Herz­bluts – ich habe ja mei­ne Augen, sieh mich doch nur an!“ – Natha­na­el denkt: Das ist Kla­ra, und ich bin ihr eigen ewig­lich. – Da ist es, als faßt der Gedan­ke gewal­tig in den Feu­er­kreis hin­ein, daß er ste­hen bleibt, und im schwar­zen Abgrund ver­rauscht dumpf das Getö­se. Natha­na­el blickt in Kla­ras Augen; aber es ist der Tod, der mit Kla­ras Augen ihn freund­lich anschaut.

aus: E.T.A. Hoff­mann „Der Sandmann“

Auf­ga­be:

Ver­fas­sen Sie den Anfang des Gedich­tes, wel­ches hier in Pro­sa umschrie­ben wird. Gestal­ten Sie ihn so, dass Kla­ra kei­ne ande­re Wahl hat, als das Werk zu ver­nich­ten, so wie sie es auch mit Natha­na­els Werk im wei­te­ren Ver­lauf der Hand­lung tut.

Zwei Men­schen voll treu­er Lie­be und erfüll­ter Lebensfreude

Getrennt durch einen Schat­ten der dunk­len Tiefe.

Vor dem Altar, um sich ewig zu bin­den und in Lie­be zu leben,

Der Bräu­ti­gam mit­ge­ris­sen und verschleppt.

Wie ein Sturm reist das Böse ihn durch dunk­le Gassen

Die Braut ihren Gelieb­ten wie­der ins Licht holt

Sacht ihm ver­sucht die Augen zu öffnen.

Einen Moment vom Bösen entfernt

geret­tet

wie­der zurück ins Schwar­ze gezogen

trü­gen die Augen der Braut

Der Bräu­ti­gam auf ewig gefan­gen in den Zwän­gen des Schattens.

Es gab noch wei­te­re Gedich­te – jam­bi­sche mit Kreuz­reim, Tex­te mit Bild­spra­che, jedes für sich ein Lern­an­lass zu Gedich­ten. Die­ses jedoch schien uns als Kurs pas­send zur Auf­ga­be. Die Ver­dich­tung inner­halb der Kür­ze der zur Ver­fü­gung ste­hen­den Zeit fin­de ich schon beacht­lich. Und die Auf­ga­be schien den meis­ten aus dem Kurs Freu­de gebracht zu haben – und ein pro­ba­tes Mit­tel, um sich in einen Text zu ver­s­tie­fen, ist es allemal.

 

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