Das magische Quadrat

Was man braucht:

  • Eine gro­ßen Raum oder gutes Wetter
  • Sitz­ge­le­gen­heit für jeden Teilnehmer
  • 12–30 Leu­te
  • Neun DINA4-Blät­ter, wenn mög­lich in ver­schie­de­nen Farben
  • Einen Zau­ber­stab (ca. 50cm lang)

Wie das geht:
Es han­delt sich um ein Spiel nach dem Mot­to: ‚Zwei gegen die Grup­pe‘. Die Papier­blät­ter wer­den in der Mit­te des Stuhl­krei­ses zu einem Qua­drat aus­ge­legt (3x3) und zwar so, daß jedes Blatt ca. 10 cm Abstand zum nächs­ten hat. Es gibt nun einen ‚Magi­er‘ (Spiel­lei­ter) und einen ‚Ein­ge­weih­ten‘ (ande­rer Mit­ar­bei­ter oder Grup­pen­mit­glied). Der Ein­ge­weih­te ver­lässt den Saal und die Grup­pe sucht sich ein Blatt Papier aus, wel­ches von ihm erra­ten wer­den soll. Der Ein­ge­weih­te betritt den Saal und führt mit dem Magi­er ein ‚Gedan­ken­über­tra­gungs­ri­tu­al‘ aus. Der Magi­er zeigt nun auf eines der Papier­blät­ter und fragt den Ein­ge­weih­ten: ‚Ist es das?‘ Der Ein­ge­weih­te wird nur beim rich­ti­gen Qua­drat mit dem Kopf nicken und der Magi­er wie­der­holt den Vor­gang so lan­ge, bis es soweit ist. Und noch mehr: Im spä­te­ren Ver­lauf des Spie­les wird sich her­aus­stel­len, dass der Ein­ge­weih­te das rich­ti­ge Blatt bereits benen­nen kann, nach­dem der Magi­er auf das ers­te Blatt gezeigt hat – höchst rät­sel­haft… Nunja:


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Höchst sim­pel: Die Blät­ter lie­gen in einem 3x3 Qua­drat. Die obi­ge Zeich­nung könn­te ein belie­bi­ges Blatt aus dem Qua­drat sein, aber auf jeden Fall das ers­te, auf das der Magi­er zeigt. Jedoch zeigt er nicht irgend­wie auf das Blatt, son­dern tippt mit dem Zau­ber­stab in eine bestimm­te Regi­on, die hier durch Zah­len ver­an­schau­licht wird. Zeigt er etwa auf die Regi­on ‚1‘, so ist es das Blatt in der lin­ken, obe­ren Ecke. Zeigt er auf Regi­on ‚5‘, so ist es das mitt­le­re Blatt usw. . Damit das ganz klar wird: Die Zah­len ste­hen nicht auf dem Blatt, son­dern die­nen hier nur der Erklä­rung. Es wird nur beim ers­ten Blatt auf die betref­fen­de Regi­on gezeigt! Alle ande­ren Blät­ter kön­nen irgend­wie ange­tippt werden.

Erfah­run­gen:
Es dau­ert selbst mit Erwach­se­nen ziem­lich lan­ge, bis der Gro­schen fällt. Wenn jemand glaubt, das Prin­zip durch­schaut zu haben, dann darf er selbst den ‚Ein­ge­weih­ten‘ spie­len und sein Kön­nen unter Beweis stel­len. Sei­ne Erkennt­nis soll­te er jedoch einst­wei­len für sich behal­ten (wenn sie denn stimmt…) Meis­tens kur­sie­ren die wüs­tes­ten Theo­rien durch den Raum. Es macht rein gar nichts, wenn das Spiel am Ende nicht auf­ge­löst wird. Im Gegen­teil: Dann gibt es für den Rest des Tages noch was zu grübeln.

Das Bürgermeisterspiel

Was man braucht: 

  • einen Raum oder gutes Wetter
  • Sitz­ge­le­gen­heit für jeden Teilnehmer
  • 10–20 Leu­te

Wie das geht:
Es gibt vier unter­schied­li­chen Rol­len, die zu beset­zen sind:

Gul­li (1x zu besetzen)
Bür­ger (ca. 60% der Leu­te ohne Bür­ger­meis­ter und Gulli)
Stadt­rat (ca. 40% der Leu­te ohne Bür­ger­meis­ter und Gulli)
Bür­ger­meis­ter (1x zu besetzen)

Es gibt wei­ter­hin eine fest­ge­leg­te Rang­fol­ge (abstei­gend): Bür­ger­meis­ter – Stadt­rat – Bür­ger – Gul­li. Man sitzt im Kreis, wir neh­men mal an, unse­re Grup­pe besteht aus 12 Per­so­nen und wir haben einen Bür­ger­meis­ter aus­ge­lost. Begin­nend mit dem Bür­ger­meis­ter ergibt sich ent­ge­gen dem Uhr­zei­ger­sinn fol­gen­de Rol­len­ver­tei­lung: Bür­ger­meis­ter – Gul­li – 6.Bürger – 5.Bürger – 4.Bürger – 3.Bürger – 2.Bürger – 1.Bürger – 4.Stadtrat – 3.Stadtrat – 2.Stadtrat – 1.Stadtrat (und dann kommt wie­der wer?). Jeder im Kreis hat also eine fes­te Rol­le zu Anfang des Spie­les – bis hier­her war es ja noch ein­fach, aber jetzt geht es los:

Nach unten in der Rang­fol­ge (s. oben) wird gesiezt (‚Sie‘ sagen), nach oben und bei glei­chem Rang geduzt (‚Du‘ sagen). Das bedeutet:
Der Bür­ger­meis­ter wird von allen gesiezt und er selbst duzt alle.
Ein Stadt­rat siezt den Bür­ger­meis­ter und duzt alle anderen.
Ein Bür­ger siezt alle Stadt­rä­te und den Bür­ger­meis­ter und duzt alle Bürger
Zum Gul­li kom­me ich noch …

Nun gibt es einen vor­ge­schrie­be­nen Dia­log, der wie folgt funk­tio­niert, der Bür­ger­meis­ter beginnt:

    Bür­ger­meis­ter: ‚Ges­tern abend lief ich durch die Stra­ßen unse­rer Stadt und traf den 3. Stadt­rat.‘ (nur als Bsp. er kann auch sonst­wen tref­fen, aber nicht den Gulli)
    3. Stadt­rat: ‚Wen mich?‘
    Bür­ger­meis­ter: ‚Ja, Dich.‘
    3. Stadt­rat: ‚Mich nicht.‘
    Bür­ger­meis­ter: ‚Wen dann?‘
    3. Stadt­rat: ‚Sie tra­fen den 4. Bür­ger‘ (nur als Bsp. er kann auch sonst­wen tref­fen, aber nicht den Gulli)
    4. Bür­ger: ‚Wen mich?‘
    3. Stadt­rat: ‚Ja, Dich
    4. Bür­ger: ‚Mich nicht.‘ 3. Stadt­rat: ‚Wen dann?‘
    4. Bür­ger: ‚Sie tra­fen den Bür­ger­meis­ter.‘ (nur als Bsp. er kann auch sonst­wen tref­fen, aber nicht den Gulli)
    Bür­ger­meis­ter: ‚Wen mich?‘
    4. Bür­ger: ‚Ja, Sie.‘
    … usw.

alles klar ? Der Gul­li soll eben die­sen End­los­dia­log durch mög­lichs unqua­li­fi­zier­te Äuße­run­gen stö­ren. Man jemand einen Feh­ler oder braucht er zu lan­ge, wird er selbst zum Gul­li degra­diert. Jetzt ent­steht ja eine Lücke, die durch Auf­rü­cken gefüllt wird, d.h. alle Per­son, die auf­rü­cken, stei­gen auch im Rang um eine Stu­fe (auf­pas­sen!). Bsp.: Der 1. Stadt­rat ver­has­pelt sich. Der 2. Stadt­rat wird nun 1. Stadt­rat, der 3. Stadt­rat 2. Stadt­rat usw. ( und der Gul­li – na? – der wird 4. Bür­ger!) Die Rol­len­ver­tei­lung ist nach obi­gen Schlüs­sel der Grup­pen­grö­ße anzupassen.

Erfah­run­gen:
Erst­mal eines vor­weg: Das Gan­ze hört sich kom­pli­zier­ter an als es tat­säch­lich ist und läuft nach eini­gen Pro­be­durch­läu­fen wie von selbst. Als Gul­li braucht man Phan­ta­sie, gera­de wenn der Bür­ger­meis­ter fit ist. Kar­rie­re­gei­le Men­schen soll­ten es also unbe­dingt auf den Bür­ger­meis­ter abse­hen, weil dann mit Sicher­heit alle um einen Rang stei­gen. Den 4. Bür­ger zu mal­tre­tie­ren nützt nur dem Gul­li etwas…

Das Burgspiel

Was man braucht: 

  • 10–30 Leu­te, die sich schon etwas kennen
  • zwei abge­trenn­te Räume

Wie das geht:
Es wer­den zwei Grup­pen gebil­det, wobei die eine den Raum ver­lässt. Die im Raum Ver­blie­be­nen bekom­men die Auf­ga­be eine Burg zu bau­en, indem sie einen geschlos­se­nen Kreis mit dem Köp­fen nach innen bil­den. Sie eini­gen sich vor­her auf ein Zei­chen, wel­ches zum Ein­tritt in ihre Burg berech­tigt. Die­ses Zei­chen soll­te aus einer Berüh­rung bestehen, die weder ehr­ver­let­zend noch schmerz­voll sein darf und nicht so kom­plex ist, dass sie nicht erra­ten wer­den kann.
Die ande­re Grup­pe wird her­ein­ge­be­ten. Sie muss nun das Zei­chen her­aus­fin­den, wel­ches Ein­tritt in die Burg gewährt. Dabei soll­tet ihr als Spiel­lei­ter dar­auf ach­ten, dass es auch hier nicht zu ehr­ver­let­zen­den oder schmerz­haf­ten Berüh­run­gen kommt. Ziel eines jeden ist es, in das Inne­re der Burg zu gelan­gen. Die­je­ni­gen, die es geschafft haben, dür­fen es denen, die es ‚außen‘ noch ver­su­chen nicht ver­ra­ten, wel­che Berüh­rung zum Erfolg geführt hat.

Erfah­run­gen:
Anhand die­ses Spie­les lässt sich sehr gut die Außen­sei­ter­pro­ble­ma­tik in den Blick­punkt der Grup­pe rücken. Die Gefüh­le ‚Aus­ge­schlos­sen­sein‘ und ‚Dazu­ge­hö­ren­wol­len‘ sind hier spie­le­risch zugäng­lich und kön­nen anschlie­ßend zusam­men mit der Grup­pe the­ma­ti­siert wer­den. In stark cli­quen­be­stimm­ten Grup­pen ist die­ses Spiel sehr inter­es­sant, stellt aber auch bei einer Nach­be­rei­tung eini­ge Anfor­de­run­gen an euch als Leitende.

Sitzschlange

Was man braucht: 

  • 20–40 Leu­te (mög­lichst mit annä­hernd glei­cher Statur)
  • einen mög­lichst ebe­nen Untergrund

Wie das geht:
Ihr bil­det einen Kreis, indem Ihr Euch an den Hän­den faßt und aus­ein­an­der­geht. Es ist unbe­dingt erfor­der­lich, daß Ihr ‚eiför­mi­ge‘ Anwand­lun­gen nach Mög­lich­keit ver­mei­det. Nun laßt Ihr die Hän­de los und führt eine Vier­tel­dre­hung nach rechts (im Uhr­zei­ger­sinn) aus, so daß jeder den Rücken sei­nes Vor­der­man­nes sieht. Jetzt geht Ihr seit­wärts solan­ge Schritt für Schritt der Mit­te des Krei­ses ent­ge­gen, bis nicht ein­mal eine Brief­mar­ke zwi­schen Euch und Eure jewei­li­gen Nach­barn paßt. Jetzt gibt es drei Stufen:
Stu­fe 1:
Ihr geht alle leicht in die Hocke, so daß Euer Kör­per­ge­wicht zu 50% vom Hin­ter­mann und zu 50% von Euch selbst getra­gen wird.
Stu­fe 2:
Ihr setzt Euch mit vol­lem Kör­per­ge­wicht auf den Schoß Eures Hintermannes.
Stu­fe 3:
Im Sit­zen macht ihr auf Kom­man­do gleich­zei­tig einen Schritt mit dem lin­ken und dann auf Kom­man­do mit dem rech­ten Bein, so daß sich die Sitz­schlan­ge im Kreis bewegt.

Erfah­run­gen:
Es ist hilf­reich, wenn eini­ge etwas kräf­ti­ge­re Natu­ren von außen zusätz­lich für Halt sor­gen. Mit etwas Übung ist es ohne wei­te­res mög­lich, Stu­fe 3 zu errei­chen. Unser Preet­zer Rekord liegt übri­gens bei ein­ein­halb Umrun­dun­gen mit 25 Leuten!

Rübenziehen

Was man braucht: 

  • 20–40 Leu­te
  • einen gro­ßen Raum oder gutes Wet­ter und eine Rasenfläche

Wie das geht:
Es wer­den zwei Grup­pen gebil­det. Eine Grup­pe legt im Kreis mit Armen und Köp­fen nach innen und ver­sucht, sich mög­lichst fest zu ver­kei­len, indem die Arme auf irgend­ei­ne Wei­se mit­ein­an­der ver­schlun­gen wer­den. Die ande­re Grup­pe muss ver­su­chen, ein­zel­ne Leu­te (Rüben) aus die­sem Wust zu ent­fer­nen, indem sie sie an den Bei­nen her­aus­zie­hen. Das müs­sen die­je­ni­gen in der Mit­te solan­ge ver­hin­dern, wie sie es ver­mö­gen. Es darf ’nach­ge­fasst‘ wer­den. Das Ende ist meist chao­tisch. Die Rol­len der Grup­pen wer­den dann getauscht.

Erfah­run­gen:
Ihr soll­tet ein wenig dar­auf ach­ten, daß es nicht zu bru­tal dabei zugeht. Mit Jugend­li­chen emp­fiehlt es sich, getrenn­ge­schlecht­li­che Grup­pen zu bil­den, da sich so die erfor­der­li­che ‚Nähe‘ bes­ser auf­bau­en läßt.

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