ISBN: 3639047079

Das Leben schreibt manch­mal merk­wür­di­ge Geschich­ten. Wie jeder Leh­rer muss­te ich auch wäh­rend mei­nes Refe­ren­da­ri­ats eine zwei­te Staats­examens­ar­beit erstel­len. Das soll­te ein inno­va­ti­ves Unter­richts­pro­jekt sein.

Da mich Cap­tain Picard und sei­ne Crew wäh­rend des Stu­di­ums oft genug von den wich­ti­gen Din­gen des Lebens abge­hal­ten haben, dach­te ich mir: Nun gut – machs­te ein­mal etwas dazu. Die dama­li­ge Fach­lei­te­rin (Gruß, Frau Schütz!) hat­te auch nichts ein­zu­wen­den, also ab die Post. In einer 11ten KLas­se habe ich dann den Kino­film „Start­rek – Insurr­rec­tion“ bespro­chen, der im Übri­gen fast wie­der aktu­ell wer­den könn­te: Ange­hö­ri­ge eines demo­kra­tisch hier­ar­chi­schen Sys­tems rebel­lie­ren auf Grund ihrer mora­li­schen Über­zeu­gun­gen gegen die ihnen gegen­über Wei­sungs­be­fug­ten. Da hat man man heu­te als Leh­rer gele­gent­lich auch nicht übel Lust zu, aber las­sen wir das…

Pri­mär erhoff­te ich mir durch die Ein­heit den Auf­bau von Kom­pe­ten­zen im Bereich des Rezep­ti­ons­ver­hal­tens von SuS: Der Film ent­hält näm­lich eini­ge phi­lo­so­phisch hin­ter­frag­ba­re Klop­fer, die durch mani­pla­ti­ve Tech­ni­ken der Film­spra­che über­deckt werden.

Wie dem auch sei: Fünf Jah­re spä­ter, also unge­fähr vor 4–6 Wochen schreibt mich ein Ver­lag an, ob ich Ihnen nicht ein­mal mein Manu­sskript schi­cken könn­te. Das war sogar noch elek­tro­nisch vor­han­den, was bei mir schon etwas hei­ßen will, da das damals fast noch Win­dows­zei­ten waren.

Wei­ter­le­sen

class Identifikation extends Partizipation

Par­ti­zi­pa­ti­on bedeu­tet die Ein­bin­dung von Indi­vi­du­en und Orga­ni­sa­tio­nen (soge­nann­te Stake­hol­der) in Ent­schei­dungs- und Wil­lens­bil­dungs­pro­zes­sen. Aus eman­zi­pa­to­ri­schen, legi­ti­ma­to­ri­schen oder auch aus Grün­den gestei­ger­ter Effek­ti­vi­tät gilt Par­ti­zi­pa­ti­on häu­fig als wün­schens­wert. Par­ti­zi­pa­ti­on kann die unter­schied­lichs­ten Betei­li­gungs­for­men anneh­men (z. B. Bür­ger­be­tei­li­gung, Inter­es­sen­ver­band, Poli­ti­sche Par­tei). Par­ti­zi­pa­ti­on gilt als gesell­schaft­lich rele­vant, weil sie zum Auf­bau von sozia­lem Kapi­tal füh­ren kann und dann sozia­les Ver­trau­en verstärkt.

Quel­le: Wikipedia

Ich fra­ge mich in letz­ter Zeit, wie sich Par­ti­zi­pa­ti­on gene­rie­ren lässt und wel­che Fak­to­ren ihren Rea­li­sie­rungs­grad bestim­men. Ich fra­ge mich auch, war­um Par­ti­zi­pa­ti­on gera­de auch in der Schu­le oft nicht statt­fin­det. Dabei bestim­men mich die unten wie­der­ge­ge­ben Gedan­ken, die ich mit als Grund­la­ge für den Arti­kel für unse­re dies­jäh­ri­ge Auf­füh­rung der Thea­ter-AG zu ver­wen­den gedenke:

  1. Ich part­zi­pie­re ger­ne inner­halb von Sys­te­men, die mir eige­ne Gestal­tungs­mög­lich­kei­ten offe­rie­ren. Beson­ders attrak­tiv ist Par­ti­zi­pa­ti­on für mich dann, wenn ich grund­le­gen­de Wer­te und Struk­tu­ren in dann auch ger­ne lang andau­ern­den und har­ten, aber kla­ren Pro­zes­sen mit­ge­stal­ten kann.
  2. Gro­ße Sys­te­me lau­fen immer Gefahr, dass Par­ti­zi­pa­ti­on für sinn­los erach­tet wird. Die all­ge­mei­ne Poli­tik­ver­dros­sen­heit in unse­rem Land ist ein gutes Bei­spiel dafür. Wenn ich das Gefühl habe, dass immer glei­che und star­ke Mäch­te das mich umge­ben­de Sys­tem gestal­ten, bin ich wenig bis gar nicht bereit zu part­zi­pie­ren. Eine gro­ße Gefahr liegt für mich also in der schie­ren Größe.
  3. Par­ti­zi­pa­ti­on setzt für mich per­sön­lich vor­aus, in mei­nen Fähig- und Mög­lich­kei­ten ins­be­son­de­re von den Lei­ten­den eines Sys­tems prin­zi­pi­ell geach­tet zu sein. Dabei spielt der Satz „Wis­sen ist Macht“ eine zen­tra­le Rol­le: Par­ti­zi­pa­ti­on ist nur auf Basis eine soli­den Infor­ma­ti­ons­po­li­tik mög­lich. Die­se ist umso schwie­ri­ger zu gestal­ten, je grö­ßer ein Sys­tem ist. Das Schlüs­sel­wort heißt hier für mich wei­test­ge­hen­de Trans­pa­renz: Die Vor­gän­ge und Gerüch­te rund um die Lob­by­is­ten im Kanz­ler­amt oder Euro­pa­par­la­ment sind eben nicht transparent.
  4. Par­ti­zi­pa­ti­on ist nütz­lich: Es nützt den Mäch­ti­gen, da sie ent­las­tet wer­den und sich pri­mär auf rea­le Lei­tungs­kom­pe­ten­zen, z.B. der Len­kung, der Ver­mitt­lung und der Mode­ra­ti­on beschrän­ken kön­nen. Die Gemein­schaft eines Sys­tems pro­fi­tiert eben­falls von Par­ti­zi­pa­ti­on: Sie kann ihr Sys­tem mensch­li­cher gestal­ten und damit mas­siv zur Moti­va­ti­on und Atmo­sphä­re eines Sys­tems bei­tra­gen (sozia­les Kapi­tal). Par­ti­zi­pa­ti­on stirbt, wenn Mäch­ti­ge ein­sei­tig ideo­lo­gi­sche Richt­li­ni­en durch­set­zen und pri­mär dar­auf ihre Ener­gie ver­wen­den. Ein gutes Bei­spiel ist für mich dabei die öffent­li­che Debat­te um die Gesamt­schu­le, die sich ideo­lo­gisch ver­selbst­stän­digt hat und wenig sach­lich geführt wird. Die grund­sätz­li­che Fra­ge nach der Nach­hal­tig­keit ver­mis­se ich in den lau­fen­den Debatten.
  5. Wenn ein Sys­tem Par­ti­zi­pa­ti­on ermög­licht und för­dert, kommt es zu einem wei­te­ren sys­te­misch meist posi­ti­ven Begleit­ef­fekt – die Identifikation:

Die Iden­ti­fi­ka­ti­on muss nicht zwin­gend bewusst ver­lau­fen und wahr­ge­nom­men wer­den, son­dern unter­liegt oft unbe­wuss­ten Vor­gän­gen, die in der Psy­cho­ana­ly­se als Abwehr­me­cha­nis­mus eine wich­ti­ge Rol­le spielen.

Quel­le: Wikipedia

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Moodle: Was sind eigentlich Kontexte?

Ich mag Bil­der. Alle Men­schen besit­zen Rol­len. Jeder Mensch besitzt ver­schie­de­ne Rol­len, z.B. kann man Schü­ler, Sohn, Vater, Bru­der, Freund oder gar noch gleich­zei­tig Abtei­lungs­lei­ter sein. Wel­che Rol­le ich jeweils ein­neh­me, bestim­men die äuße­ren Umstän­de oder neu­deutsch: Der Kon­text, in dem ich mich bewe­ge. Als Abtei­lungs­lei­ter wer­de ich nach außen ande­re Eigen­schaf­ten trans­por­tie­ren als als Sohn. Den­noch kann ich Sohn und Abtei­lungs­lei­ter gleich­zei­tig sein. In der rea­len Welt sind die Gren­zen zwi­schen den Kon­tex­ten flie­ßend, in der Welt der Pro­gram­mie­rer ist das alles viel ein­fa­cher: Da sind die Kon­tex­te klar von­ein­an­der abge­ge­grenzt. Das macht das Ver­ständ­nis für uns Men­schen aber nicht leich­ter, da wir aus unse­rem All­tag eben nur die flie­ßen­den Über­gän­ge kennen.

In Mood­le wer­den fol­gen­de Kon­tex­te unterschieden:

  1. Die gesam­te Webseite
  2. Der Kurs­be­reich
  3. Der Unter­kurs­be­reich
  4. Der Unter­un­ter­kurs­be­reich
  5. Der Kurs
  6. Die Akti­vi­tät (Forum, Daten­bank, Feedback…)

Eine beson­de­re Stel­lung nimmt der Kon­text „Start­sei­te“ ein. Im Prin­zip ist das ein nor­ma­ler Kurs­kon­text, aber eben nur im Prin­zip, da man Ein­stel­lung für die Start­sei­te nicht in einem Kurs­me­nu, son­dern z.B. inner­halb des Men­u­punk­tes „Web­site-Rech­te“ vornimmt.

Mei­ne Rol­le und damit mei­ne Rech­te sowie Mög­lich­kei­ten kann bzw. kön­nen sich je nach Kon­text unter­schei­den. Erwäh­nens­wert ist aber das Folgende:

  1. Die Kon­tex­te sind hier­ar­chisch orga­ni­siert, d.h. es gibt eine Rang­fol­ge von oben nach unten
  2. Die Rol­le, die ich in einem Kon­text besit­ze, gilt für alle ande­ren Kon­tex­te, die in der Hier­ar­chie unter die­sem Kon­text stehen

Es kommt z.B. immer wie­der vor, dass Anwen­der auf der Start­sei­te mit dem Link „Rol­len“ alle ihre Teil­neh­men­den zu Schü­lern (Stu­dents) machen und sich dann wun­dern, dass alle in alle Kur­se kön­nen. Das gibt es so in unse­rer All­tags­er­fah­rung auch nicht. Die­ses Phä­no­men nennt sich in der Pro­gram­mier­tech­nik Ver­er­bung. Dahin­ter steckt das ers­te Prin­zip – die Hierarchie.

 

Kleingruppenergebnisse präsentieren

Der fol­gen­de Arti­kel ent­stammt alten Jugend­ar­beits­zei­ten und ist daher in der „Du-Form“ gestal­tet. Man­ches lässt sich auch in der Schu­le umsetzen..

Klein­grup­pen sind ohne Zwei­fel in der Schu­le und Jugend­ar­beit eine belieb­te Arbeits­form, ent­geht man doch auf ele­gan­te Wei­se dem Pro­blem des „Fron­tal­vor­trags“ und för­dert in gewis­ser Wei­se auch die selbst­stän­di­ge Arbeit der Teil­neh­mer. Wenn es um die Prä­sen­ta­ti­on der Klein­grup­pen­er­geb­nis­se geht, kann es lei­der sehr schnell drö­ge wer­den. Die letz­te vor­stel­len­de Grup­pe hat beson­ders schwer, da oft­mals bereits vie­les vor­her schon gesagt wor­den ist. Wie ent­geht man die­sem Dilemma?
Ich habe für euch hier ein paar „Aus­we­ge“ zusam­men­ge­stellt. Manch­mal sind die Aus­we­ge recht banal und ohne viel Vor­be­rei­tung zu beschrei­ten. In der Regel ist es aber erfor­der­lich, sich eini­ge Gedan­ken zu machen.

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Nobody is perfect

… ein net­tes Spiel für die Vetre­tungs­stun­de. Der Lehrer/die Leh­re­rin teilt die Klas­se dazu in Klein­grup­pen zu je fünf Per­so­nen auf und schreibt einen Begriff an die Tafel, den die Lern­grup­pe mit ver­hält­nis­mä­ßig gro­ßer Wahr­schein­lich­keit nicht kennt, z.B.

Drem­pel, Fock, Len­zer, Ver­kli­cker, Eng­län­der u.ä.

Jede Klein­grup­pe soll nun eine mög­lichst plau­si­bel klin­gen­de Erklä­rung für die­sen Begriff auf einen Zet­tel schrei­ben. Natür­lich muss das unter größ­ter Geheim­hal­tung gesche­hen. Der Lehrer/die Leh­re­rin schreibt der­weil die kor­rek­te Erklä­rung eben­falls auf.

Jetzt wer­den alle Erklä­run­gen in wil­der Rei­hen­fol­ge vom Lehrer/von der Leh­re­rin vor­ge­le­sen, wobei die kor­rek­te Ant­wort mit „unter­ge­mischt“ ist. Jede Grup­pe gibt nun einen Tipp ab, wel­ches die rich­ti­ge Ant­wort ist. Danach gibt es Punkte:

  1. Rät eine Grup­pe die rich­ti­ge Erklä­rung, gibt es einen Punkt
  2. Schafft es eine Grup­pe durch ihre gute Erklä­rung ande­re Grup­pen auf eine fal­sche Fähr­te zu locken, erhält sie für jede die­ser Grup­pen zwei Punkte

Dem­nach macht es also mehr Sinn, die eige­ne erfun­de­ne Erklä­rung sprach­lich und inhalt­lich hoch­wer­tig zu for­mu­lie­ren als zu hof­fen, dass man rich­tig rät. Der Lehrer/die Leh­re­rin soll­te die kor­rek­te Erklä­rung sprach­lich an die vor­han­de­nen Kom­pe­ten­zen anzu­pas­sen, da es sonst schnell zu auf­fäl­lig wird. In eine 45 Minu­ten­stun­de schafft man etwa 4–5 Durch­gän­ge – je nach sprach­li­chem Eifer der Gruppen.

Ganz neben­bei för­dert man durch die­ses Spiel eine sprach­li­che kor­rek­te und prä­gnan­te Aus­drucks­wei­se, da nur in die­sem Bereich sorg­fäl­tig arbei­ten­de Grup­pen gewinnen…

Die­ses Spiel lässt lässt sich auch asyn­chron etwa mit Hil­fe eines Mood­le­fo­rums gestalten.

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