Ideologischer Fundamentalismus

Die­ses Blog ist mit sei­ner The­men­viel­falt ver­hält­nis­mä­ßig breit auf­ge­stellt. In Teil­be­rei­chen spricht es SuS, LuL oder aber auch exter­ne, irgend­wie an Bil­dung inter­es­sier­te Men­schen an. Für mich sind vie­le Gedan­ken Aus­druck einer Suche, da ich nicht glau­be, dass irgend­je­mand im Bereich der Bil­dung Patent­re­zep­te prä­sen­tie­ren kann. Gleich­wohl kom­me ich über die­ses  immer wie­der mit Men­schen in Kon­takt, die in mei­nen Augen beden­kens­wert argumentieren.

Dazu ein Beispiel:

Ich habe hier zwei Arti­kel zum The­ma Treib­haus­ef­fekt ver­öf­fent­licht. Die­ses The­ma ist zur Zeit in der Wis­sen­schaft stark umstrit­ten – ins­be­son­de­re weil uns bis­her hin­läng­lich ver­läss­li­che Kli­ma­si­mu­la­ti­ons­pro­gram­me feh­len – es ist näm­lich sehr rechen­zeit­auf­wen­dig, „mal eben“ die gesam­te Atmo­sphä­re unse­res Pla­ne­ten zu model­lie­ren. Damit lie­gen uns bis­her ledig­lich star­ke Hin­wei­se vor, dass der Mensch die Erwär­mung der Atmo­sphä­re för­dert – einen letzt­lich unwi­der­leg­ba­ren Beweis gibt es nicht. Daher ist die Theo­rie gene­rell anfechtbar.

Und sie wird ange­foch­ten und zwar auf eine Art und Wei­se, die mich zu Zen­sur­maß­nah­men gezwun­gen haben. Die­se Art und Wei­se folgt einem bestimm­ten rhe­to­ri­schen Mus­ter, wel­ches in Kern­be­reich der Eris­ti­schen Dia­lek­tik Scho­pen­hau­ers folgt. Fol­gen­de Tak­ti­ken wer­den dabei oft und ger­ne angewendet:

Wei­ter­le­sen

Medienbildung in Vertretungsstunden

… das ist für mich momen­tan der Hort immenser Erkennt­nis­se. Bei uns sind zur Zeit Klas­sen durch Aus­tausch­ak­tio­nen (Frank­reich, Nie­der­lan­de) sehr aus­ge­dünnt und ver­tre­ten muss­te ich die­se Woche auch. Das habe ich genutzt, um ers­te Geh­ver­su­che im Bereich der Ver­mitt­lung von Medi­en­kom­pe­tenz zu machen. Das war bis­her sehr unbe­darft im Sin­ne der Akti­ons­for­schung, aber nun­ja – all­mäh­lich darf ich das. Hier ein paar Ideen:

  1. Mind­map mit Krei­de­sta­fet­te zum The­ma: Was macht ihr im Inter­net. Die ent­ste­hen­de Mind­map lässt sich noch treff­lich nach­ar­bei­ten, z.B. mit der Suche nach geeig­ne­ten Ober­be­grif­fen, leh­rer­haf­ten Recht­schreib­kor­rek­tu­ren und Klä­rung (!) der ein­zel­nen Begrif­fe (also ein biss­chen Deutsch muss sein…).
  2. Dann ein Teaser, den ich dank eines Hin­wei­ses von Andre­as Kalt ken­nen gelernt habe. Das kann man z.B. klas­sisch ange­hen, indem man sich den Inhalt des Spots beschrei­ben lässt, um den an die Mind­map anzubinden.
  3. Klei­nes Gedan­ken­spiel: „Stün­de vor der Schu­le eine rie­si­ge, wei­ße Tafel: Was von dei­nen Äuße­run­gen und Akti­vi­tä­ten im Netz wür­dest du dar­auf schrei­ben?“ Da kann man sogar in Grup­pen­ar­beit der­ar­ti­ge Tafeln  (Pla­ka­te) erstel­len las­sen. Mich wür­de es nicht wun­dern, wenn eini­ge leer­blie­ben…  Anschlie­ßend Diskussion.
  4. Wei­ter­hin z.B. eine Gru­sel­ge­schich­te
  5. Jetzt ein Kon­tra­punkt, z.B. Jas­per oder auch die­ses Bei­spiel von posi­ti­ver Netz­nut­zung im Sin­ne der eige­nen Vermarktung.
  6. Ich habe sogar völ­lig bor­niert davon gespro­chen, war­um ich blog­ge. Das hat für mich näm­lich auch etwas mit posi­ti­ver Netz­iden­ti­tät zu tun.

Wei­ter­le­sen

Der externe VGA-Ausgang…

Nach dem letz­ten K®ampf mit mei­nem Note­book und Win­dows war ich bis zum letz­ten Don­ners­tag sehr glück­lich mit mei­nem Ubun­tu Jaun­ty. Es frisst dank den gstrea­mer-Codec­pa­ke­ten „ugly und bad“ inner­halb von Open­Of­fice nahe­zu jedes Video und Audio­for­mat, sodass man im Gegen­satz zu Klein­weich Fens­ter nun gut Prä­sen­ta­tio­nen gestal­ten kann – so dach­te ich.

1. Plei­te:

Der für die Prä­sen­ta­ti­on ange­schlos­se­ne Bea­mer wur­de nur gefun­den, wenn er bereits beim Boot­pro­zess mit am exter­nen VGA-Aus­gang des Note­books hing. Nahm man das Bea­mer­ka­bel ein­mal ab und steck­te es dann wie­der dar­auf, war es aus mit der Syn­chro­ni­sa­ti­on – bis zum nächs­ten Reboot.

Die Tas­ten zum Umschal­ten der Moni­tor­aus­ga­be funk­tio­nier­ten unter gdm erst gar nicht – mit Win­dows ging das tade­los in der gewohn­ten Art und Wei­se: 1x Fn+F5 => LCD dun­kel, Bea­mer hell / 2x Fn+F5 => LCD und Bea­mer hell / 3x Fn+F5 => LCD hell, Bea­mer dunkel.

Unter Ubun­tu Jaun­ty (gdm): nix – kei­ne Reak­ti­on. Nun gut – damit kommt man not­falls noch klar, indem man Bea­mer und Note­book eben gemein­sam hoch­fährt und bis zur Prä­sen­ta­ti­on war­tet. Nase­rümp­fen von den Inter­face­lern „Und das soll’n Betriebs­sys­tem sein?“ – das muss man dann durch.

2. Plei­te:

Vide­os spiel­ten zwar wun­der­bar auf dem LCD – via Bea­mer gab es nur eine schwar­ze Flä­che zu sehen.

Vie­le inne­re Flü­che und Zwei­fel spä­ter dann die Kampf­an­sa­ge: Das muss doch gehen. Natür­lich ging es auch. Am ein­fachs­ten ließ sich die 2. Plei­te lösen:

gstrea­mer-pro­per­ties

… auf der Kon­so­le getippt und dann die Video­aus­ga­be von „auto­ma­tisch“ auf „X11“ umge­stellt – und alles war hier schon­mal gut.

Und der Rest ward peinlich…

Mein Note­book ist ein gebrauch­tes Busi­ness­note­book mit ein­ge­bau­ter, ech­ter Dual­head-Gra­fik­kar­te, d.h. da sit­zen tat­säch­lich zwei getrenn­te Gra­fik­pro­zes­so­ren drin. Das Bios schal­tet wäh­rend des Boo­tens das glei­che Bild auf bei­de Aus­gän­ge – soweit zu The­ma „es funk­tio­nier­te nach dem Booten“.

Wei­ter­le­sen

Konjugationstabellen

Eigent­lich macht man sowas im Deutsch­un­ter­richt nicht. Das ist drö­ge, stump­fe Arbeit, die ein Latein­leh­rer aber wahr­schein­lich mit Knie­fäl­len dankt.

In mei­ner 6. Klas­se habe ich gera­de die Zeit­for­men wie­der­holt – und zwar alle: Prä­sens, Prä­ter­itum, Per­fekt, Plus­quam­per­fekt, Futur I und Futur II, natür­lich im Pas­siv und Aktiv. Auf die Idee brach­te mich die Eng­lisch­kol­le­gin der Klas­se: „Sag‘ mal, haben die noch kein Pas­siv?“. Nee, haben sie laut Schul­cur­ri­cu­lum tat­säch­lich nicht. Um die gan­ze Geschich­te etwas zu ver­tie­fen, bin ich in den Com­pu­ter­raum gegan­gen, in dem die SuS nach einer kur­zen Ein­füh­rung zu Tabel­len in Open­Of­fice ihre eige­ne Kon­ju­ga­ti­ons­ta­bel­le ent­wer­fen soll­ten – natür­lich auch mit dem Verb „sein“. Hin­ter­ge­dan­ke war dabei, dass die SuS ihre eige­ne Struk­tur ent­wi­ckeln. und nicht  der Deutsch­leh­rer oder ein Lehr­werk sel­bi­ge vor­gibt. Das Ergeb­nis wies fol­gen­de Band­brei­te auf:

  1. Bei­spiel 1
  2. Bei­spiel 2

Bei­spiel 1 setzt die gege­be­nen Hil­fen zu Tabel­len­for­ma­tie­run­gen in mei­nen Augen sehr über­sicht­lich um. Die jeweils dar­ge­stell­te Zeit­form ist durch eine Schrift­aus­zeich­nung deut­lich von den Bei­spie­len unter­schie­den. Die Far­be struk­tu­riert das Ergeb­nis zusätz­lich. Das Span­nen­de ist, dass die­se Arbeit von einem Schü­ler stammt, der sich ansons­ten nicht unbe­dingt durch Struk­tur her­vor­tut, hier aber eine kom­ple­xe Auf­ga­ben­stel­lung in einer vor­ge­ge­be­nen Zeit fast voll­stän­dig bear­bei­tet – das hät­te ich nicht ver­mu­tet. Durch die­se Auf­ga­be ist jetzt mein Inter­es­se an die­sem Schü­ler geweckt.

Einen gänz­lich ande­ren Struk­tur­an­satz wählt Bei­spiel 2. Die an sich gute Idee, alle Zeit­for­men einer Ver­bes neben­ein­an­der zu stel­len, wird hier durch die merk­wür­di­ge For­ma­tie­rung zunich­te gemacht. Dazu gehört vor allem auch die Groß­schrei­bung in jeder Zelle.

Die Vor­zü­ge und Pro­ble­me bei­der Vor­schlä­ge wur­den von der Lern­grup­pe benannt und jeweils pro­ble­ma­ti­siert. In die­ser Form fin­de ich in der Rück­schau die Beschäf­ti­gung mit Kon­ju­ga­ti­ons­ta­bel­len im Deutsch­un­ter­richt ertrag­reich – schon im Hin­blick auf mei­ne ver­än­der­te Ein­stel­lung zu dem einen Schüler.

Wenn man der­ar­ti­ge Ergeb­nis­se noch „port­fo­li­sie­ren“ wür­de, wäre viel­leicht bei dem einen oder ande­ren noch eine zusätz­li­che Moti­va­ti­on vor­han­den – da kann dann ja auch immer wie­der nach­ge­ar­bei­tet werden…

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