Neue Formelfreunde (Calc||Excel)

Ich mag manch­mal nicht ger­ne mit der Maus arbei­ten –  stel­len­wei­se unge­nau und ineff­zi­ent. Eine schö­ne Bat­ch­rou­ti­ne mit hohem nice im Hin­ter­grund tut All­tags­din­ge wie Bild­kon­ver­tie­run­gen o.ä. meist viel bes­ser als Klickibunti.Es gibt aber natür­lich auch Aus­nah­men: Zu Fens­ter­zei­ten war das MS Access (Klein­weich kann auch anders), heu­te ist sind es Brow­ser, Mail­cli­ents, neu­er­dings Tweet­deck und natür­lich zuneh­mend ger­ne OpenOffice.

In Open­Of­fice habe ich in den letz­ten Tagen zwei neue Freun­de ken­nen und schät­zen gelernt: Es han­delt sich um die Funk­tio­nen ZÄHLENWENN() und SUMMENPRODUKT(). Fol­gen­de Auf­ga­ben­stel­lung galt es mit nach­fol­gen­der Tabel­len­struk­tur im Rah­men unse­rer Eva­lua­ti­ons­aus­wer­tung zu bewältigen:


A B C D E
1 Daten­satz-Id Merk­mal 1 Merk­mal 2 Fra­ge 1 Fra­ge 2
2 1 w 5 1 2
3 2 w 7 4 3
4 3 m 8 3 4
5 4 w 5 2 2
6 5 m 11 1 4
7 6 m 13 4 3
8 7 w 10 3 3
9 8 m 6 2 2
10 9 w 5 2 1
11

Es soll­te nun z.B. ermit­telt wer­den, wie oft das Merk­mal 1 über­haupt vor­kommt. Das geht sehr hübsch mit der Funktion

ZÄHLENWENN(Bereich; Kri­te­ri­en)

Als Bereich kommt z.B. Zel­le B1 bis Zel­le B10 in Betracht. Es soll geprüft wer­den, wie oft das Merk­mal „w“ (weib­lich) vor­kommt. Dann lau­tet die Syn­tax, bzw. der not­wen­di­ge Zellinhalt:

=ZÄHLENWENN(B1:B10; „=w“)

Bei Open­Of­fice Calc darf übri­gens zwi­schen den Anfüh­rungs­zei­chen bei Kri­te­ri­en auch ein regu­lä­rer Aus­druck ste­hen – sehr mäch­tig und praktisch.

Nur unwe­sent­lich schwie­ri­ger ist fol­gen­de Auf­ga­be: Wie vie­le Jun­gen haben bei Fra­ge 1 mit „1“ geant­wor­tet? Das geht mit der Funktion

SUMMENPRODUKT(MATRIX1;MATRIX2;…)

Sieht von der Syn­tax erst­mal abschre­ckend aus, ist aber eigent­lich recht ein­fach. Für unse­re Auf­ga­be lau­tet der kor­rek­te Zellinhalt:

=SUMMENPRODUKT((B1:B10=„m“)*(D1:D10=„1“))

Das Spiel­chen lässt sich belie­big erwei­tern, z.B. so:

=SUMMENPRODUKT((B1:B10=„m“)*(C1:C10=„5“)*(D1:D10=„2“))

Damit wer­den alle Daten­sät­ze gezählt, für die gilt männ­lich („m“), Klas­sen­stu­fe 5 („5“) und bei Fra­ge 1 die zwei­te Ant­wort­mög­lich­keit gewählt. Natür­lich klappt das auch über meh­re­re Tabel­len­blät­ter hin­weg. Bei vier Kri­te­ri­en wird es aber unüber­sicht­lich, ins­be­son­de­re wenn man noch auf rela­ti­ve Ver­hält­nis­se (Pro­zent­an­ga­ben) nor­miert. Toll, so eine Tabellenkalkulation…

Free Hugs – kostenlose Umarmungen

Jaja, die­se „Onli­ner“ sind schon eine Bedro­hung. Ein­mal etwas Net­tes mit schön umge­setz­ter fil­mi­scher Geschich­te von you­tube ganz ohne geis­ti­gen Erguss mei­ner­seits dazu. Mit Dank für die Emp­feh­lung an eine Frau Unbe­kannt. Sor­ry, sie heißt wirk­lich mit Nach­na­men so…

Wer mehr über die Geschich­te des Vide­os wis­sen möch­te (Hil­fe, ich bin Leh­rer und kann nicht anders…), fin­det etwas bei Wiki­pe­dia. Ob ich ich sowas mal mit SuS bei uns in der Fuß­gän­ger­zo­ne – lie­ber nicht…

Mit WordPress Hausaufgaben einsammeln

Mich nervt die kolos­sal umständ­li­che Auf­ga­ben­ver­wal­tung in z.B. Mood­le. Bis ich mich da ein­zeln durch­ge­klickt habe, las­se ich mir den Kram lie­ber als Zet­tel auf den Tisch legen. Daher expe­ri­men­tie­re ich gera­de mit einem Fea­ture von Word­Press her­um. Es erlaubt per E‑Mail zu pos­ten. Man schickt dazu ein­fach eine Mail an eine E‑Mailadresse und ruft peri­odisch wp-mail.php auf (etwa per cron­job). Der Betreff der Mail wird der spä­te­re Titel des Arti­kels und der Body dann der eigent­li­che Text. Man kann sogar HTML und Bil­der in die Mail ein­fü­gen. Jeder per Mail ein­ge­trof­fe­ne Arti­kel bekommt zunächst den Sta­tus „Ent­wurf“, erscheint also nur im Admin-Inter­face. Dort könn­te man ihn kor­ri­gie­ren, kom­men­tie­ren und über ein enspre­chen­des Plug­in per Klick an den Ein­rei­cher zurück­sen­den. Archi­vie­ren lässt sich die Geschich­te durch die Mas­sen­be­ar­bei­tung auch sehr gut: Jede Klas­se bekommt eine Kate­go­rie, jeder Schü­ler und jede Schü­le­rin eine Unter­ka­te­go­rie. Am Schluss gibt es dann ein net­tes klei­nes Port­fo­lio mit Tex­ten von jedem.

Nach­tei­le:

Man muss die Ein­sen­de­adres­se in der Lern­grup­pe publik machen und eine stan­dar­di­sier­te Sub­ject­zei­le vor­ge­ben, damit man die Auf­ga­be auch einem Schü­ler zuord­nen kann – etwa:

MAIK RIECKEN: Titel der Hausaufgabe

Wenn sich die Adres­se her­um­spricht, hat man sehr bald sehr viel Müll im Interface…Das eigent­li­che Blog muss man dann natür­lich mit .htac­cess oder so vor Bots und ande­rem Geschmeiß verrammeln.

Vor­tei­le:

Man kann Jäger und Samm­ler spie­len, sehr schnell und über­all kor­ri­gie­ren und hat die kom­for­ta­blen Mas­sen­ver­wal­tungs­funk­tio­nen von Word­Press zur Ver­fü­gung. Ich arbei­te ger­ne mit dem Backend von WP. Man kann sogar Haus­auf­ga­ben zum Kom­men­tar durch die Klas­se frei­ge­ben oder klei­ne Mini­port­fo­li­os als Argu­men­ta­ti­ons­hil­fe für den Eltern­sprech­tag anle­gen. Auch „vorher“-„nachher“-Spiele sind mög­lich: Wie schreibt jemand nach einem Jahr Riecken die glei­che Text­form. Und: Kein Log­in – kei­ne Ober­flä­chen. Ein­fach nur eine Mail verfassen.

Wie akti­vie­re ich das Ganze?

Unter Ein­stel­lun­gen => Schrei­ben fin­det sich die Rubrik „per E‑Mail blog­gen“. Mit dem Stan­dard­re­per­toire von Word­Press kann man nur die Kate­go­rie fest­le­gen, in die neue Bei­trä­ge auf­ge­nom­men wer­den. Wei­te­re Hin­wei­se fin­den sich direkt bei den Einstelloptionen.

Kristian Köhntopp und die Netzpolitik

Ich möch­te auf einen zwar recht emo­tio­na­len und radi­ka­len, aber in sei­ner Kern­aus­sa­ge abso­lut inspi­rie­ren­den Arti­kel hin­wei­sen. Es ist erstaun­lich, dass die aktu­el­len Ereig­nis­se in der „Inter­net­po­li­tik“ immer mehr Men­schen in die poli­ti­sche Debat­te zie­hen – selbst mich. Kris­ti­an ist zu diver­sen tech­ni­schen The­men ein wesent­li­cher Pflock, der mich schon sehr lan­ge beglei­tet und von dem ich viel, viel über Linux und Ser­ver­diens­te gelernt habe, dabei ken­nen wir uns nicht und haben uns auch noch nie geschrie­ben, sei es in Foren oder per Mail. Kur­ze Lese­pro­be sei­ner Gedanken:

Unse­re Net­ze sind Kopier­ma­schi­nen. Wir sagen wir ’sen­den eine Nach­richt‘, aber das Wort ist falsch. ‚Sen­den‘ impli­ziert, daß die Nach­richt sich bewegt und für den „Ab“-Sender nicht mehr da ist. Das ist in der rea­len Welt so, aber nicht im Netz: Wir kopie­ren eine Nach­richt an die Empfänger.

Kris­ti­an ver­tritt oft unkon­ven­tio­nel­le Ansich­ten, etwa zum The­ma Fire­wall und RAID, die – wenn man sei­ne Ideen offen wei­ter­trägt – bei vie­len eta­blier­ten Tech­ni­kern und Admi­nis­tra­to­ren auf Kopf­schüt­teln und Unver­ständ­nis sto­ßen (gera­de aktu­ell trat wie­der genau des­we­gen Funk­stil­le mit jeman­dem ein). Ich mag Kris­ti­an – Pseud­onym: iso­topp (auch auf Twit­ter). Lohnt sich, genau wie sein Blog.

Werbende Schulbuchverlage

Ich bin ja nun schon ein Weil­chen Leh­rer. Ich habe schon nach weni­gen Jah­ren fast auf­ge­hört, Mate­ria­li­en bei Schul­buch­ver­la­gen zu bestel­len oder deren Wer­be­brie­fe zu öff­nen. Ganz schlimm war das im Refe­ren­da­ri­at, als ich fast täg­lich mit Post von diver­sen Ver­la­gen bom­bar­diert wor­den bin. Wenn ich nun­mehr etwas benö­ti­ge, gehe ich auf Raub­zug zu Mes­sen oder in die Läden der Ver­la­ge. In der Regel schnap­pe ich Ideen bei Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen auf. Trotz­dem quillt nach wie vor mein Fach über von Wer­be­brie­fen – mit dem Ein­tritt in einen Berufs­ver­band wur­de das erst rich­tig schlimm.

Den völ­li­gen Hals bekom­me ich dann, wenn ich wirk­lich aus­nahms­wei­se ein­mal etwas direkt bei einem Ver­lag bestel­len möch­te – wohl­ge­merkt zum Lis­ten­preis: Eine Bestel­lung ist ohne Anga­be von Schul­form und Fächern oft gar nicht mög­lich – das bekommt jeder Ebay-Ver­käu­fer mit Anga­be einer Ver­sand­adres­se bes­ser hin. Trotz ISBN-Num­mer sind vie­le Arti­kel über Bar­sor­ti­men­te nicht bestell­bar. „Du willst es? Kriegs­te aber nur, wenn du uns sagst, was wir zur Opti­mie­rung unse­rer Wer­be­stra­te­gie von dir wis­sen wol­len!“ Ich möch­te die  wirt­schaft­li­chen Aus­sich­ten des Bau­markts sehen, bei dem man nur noch mit haus­ei­ge­ner Kun­den­kar­te ein­kau­fen darf. Lebt Ebay nicht irgend­wie vom Spon­tan­kauf? Ich wür­de mich als Betrieb über jedes Pro­dukt freu­en, was ich abset­zen kann. Bei der Bahn reicht die Anga­be einer Kre­dit­kar­ten­num­mer. Kau­fen kann man weit­ge­hend anonym.

Ich kann die Ver­la­ge ja ver­ste­hen. Der Kon­kur­renz­kampf ist hart, die Kopier­mo­ral an den Schu­len kennt kaum noch Schran­ken und den Para­dig­men­wech­sel durch die neu­en Medi­en haben die meis­ten Anbie­ter mei­nes Erach­tens auch völ­lig ver­schla­fen (da ist mein Mit­leid jedoch gering). Wie sol­len sie denn ihre Pro­duk­te an den Mann oder die Frau brin­gen? Per Wer­be­brief – Ent­schul­di­gung – per „kun­den­ori­en­tier­ter, ser­vice­ba­sier­ter Pro­dukt­in­for­ma­ti­on“ hat das doch jahr­zehn­te­lang bes­tens funk­tio­niert. Aber die gol­de­nen Jah­re sind zwei­fels­oh­ne vor­bei, Autoren dürf­ten immer schwe­rer zu fin­den sein und sel­bi­ge brau­chen ange­sichts der Ver­gü­tungs­sät­ze und der sons­ti­gen Arbeits­be­las­tung in den Schu­len wohl auch immer mehr Idea­lis­mus für ihre neben­be­ruf­li­che Tätigkeit.

Was soll ein Ver­lag tun?

  1. Feeds anbie­ten – sinn­voll nach Spar­ten geglie­dert. Feeds las­sen sich in weni­gen Sekun­den über­flie­gen. In Feeds lässt sich sogar Wer­bung plat­zie­ren. Man kann sta­tis­tisch aus­wer­ten, wie­vie­le Men­schen den Feed abon­nie­ren. Mich wür­de ein Feed zu Spon­tan­käu­fen animieren.
  2. Prä­senz im Web2.0 zei­gen: z.B. Twit­ter nut­zen, z.B. Face­book nut­zen. Freaks ködern mit the­men­ba­sier­ten Blogs. Mit Com­mu­ni­ty­funk­tio­nen auf der Verlagshomepage.
  3. Kun­den mit dem Bedürf­nis nach Anony­mi­tät ernst neh­men. Eine Ver­sand­adres­se ist zur Abwick­lung eines Geschäf­tes doch ausreichend.
  4. Port­fo­lio bis auf weni­ge Aus­nah­men über Bar­sor­ti­men­te anbie­ten. Was ist eigent­lich schlimm dar­an, wenn SuS Leh­rer­ma­te­ria­li­en erhal­ten kön­nen? (das wer­den eh die wenigs­ten SuS tat­säch­lich umsetzen)

Ich wür­de ger­ne mehr kau­fen. Aber oft ist die Schwel­le zum Kauf der­ma­ßen hoch, dass ich mir beim Kauf­pro­zess schon den­ke: „Bekommst du das auch nicht anders hin? Muss das jetzt sein?“.

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