Ode des Lehrenden an die uneinsichtige Unpünktlichkeit

Dei­nes müden Auges Trauerrand

ver­hüll­te kaum das tris­te Licht

drei Minu­ten wutentbrannt

zer­schmet­tern den Appell an Pflicht.

Mor­pheus Arme soll’n der Schön­heit dienen“,

hälst du mir mit gif­t’­gem Blick entgegen.

führst dem Deutsch­kurs ange­mes­sen Schwert

der Spra­che, wie verwegen!

Mein lie­bes Kind, wenn dein der Schön­heit so bedarf,

so pfleg‘ die Seel‘ und nicht die Hülle,

denn mein Ein­stieg heut‘, der lebt von Stille.“

Titrationskurve berechnen

Eine an sich ein­fach klin­gen­de Auf­ga­be, mit der ich letz­tens in mei­nem Che­mie­kurs kläg­lich geschei­tert bin – es war zu früh, es war nicht gut vor­be­rei­tet, ich habe den Anspruch der Auf­ga­be ein­fach unterschätzt:

Auf­ga­be:

Berech­nen Sie die Titra­ti­ons­kur­ve der Titra­ti­on von 10mL Salz­säu­re der Kon­zen­tra­ti­on c(HCl)=0,1mol/L mit 20mL Natron­lau­ge der Kon­zen­tra­ti­on von c(NaOH)=0,1mol/L. Stel­len Sie dazu den pH-Wert der Lösung in Abhän­gig­keit vom zuge­ge­be­nen Volu­men an Natron­lau­ge dar.

Vor­über­le­gun­gen:

Zwei Punk­te der Titra­ti­ons­kur­ve sind rela­tiv ein­fach zu finden:

  1. Zu Anfang der Titra­ti­on (0mL Zuga­be von Natron­lau­ge) muss der pH-Wert 1 betra­gen, da ja gilt: pH=-1*lg(c(H3O+))=-1*lg(0,1)=1
  2. Defi­ni­ti­ons­ge­mäß ist am Aqui­va­lenz­punkt – also nach Zuga­be von 10mL Maß­lö­sung – ein pH-Wert von 7 erreicht, da ja gilt pKw=pH+pOH=14; c(OH-)=c(H3O+) am Äqui­va­lenz­punkt (grün), da alle zusätz­li­chen Hydro­ni­um­io­nen aus der Pro­to­ly­se der Säu­re neu­tra­li­siert sind und ledig­lich Hydro­ni­um­io­nen aus dem Ionen­pro­dukt des Was­sers den pH-Wert bestim­men. Bei basischen/sauren Sal­ze käme eine zusätz­li­che pH-Wert­ver­schie­bung hin­zu, die jedoch bei dem hier gebil­de­ten Natri­um­chlo­rid nicht berück­sich­tigt wer­den muss.

Schwie­ri­ger wird es mit den Zwi­schen­wer­ten, bzw. auch den nach­fol­gen­den Werten.

Wer­te zwi­schen pH=1 und pH=7 (rot):

Um den pH-Wert berech­nen zu kön­nen, brau­chen wir die aktu­el­le Kon­zen­tra­ti­on an Hydro­ni­um­io­nen nach jedem Zusatz von Natron­lau­ge. Um die­se Kon­zen­tra­ti­on zu bestim­men, benö­ti­gen wir jeweils eine Stoff­men­ge n und ein Volu­men V, da ja gilt:

c(H3O+)=n(H3O+)/V(Lösung)

Ver­ein­fa­chend set­zen wir vor­aus, dass die Natron­lau­ge in 1mL-Schrit­ten zuge­setzt wird. Vor­han­den sind ja schon V0=10mL Pro­be­lö­sung (Salz­säu­re). V0 sei unser Start­vo­lu­men. Mit jedem Zusatz von 1mL Natron­lau­ge kommt somit 1mL Flüs­sig­keit hin­zu. Nach dem ers­ten Zusatz von 1mL Natron­lau­ge gilt also für das Volu­men (V1):

V1=V0+1*1mL

Für belie­bi­ge Zusät­ze n, die in 1mL-Schrit­ten erfol­gen gilt dann:

Vn=V0+n*1mL

Das ging ja noch. Die Über­set­zung die­ses gan­zen Kau­der­welsch heißt also ein­fach: Nach jedem Zusatz von 1mL erhöht sich das Volu­men um 1mL. Logisch.

Bei der Stoff­men­ge n wird es nur wenig schwie­ri­ger. Auch hier brau­chen wir ein n0, also die Stoff­men­ge an Hydro­ni­um­io­nen zu Beginn der Titration.Das ist nicht wei­ter schwer, da bekannt ist:

V(HCl)=10mL=0,01L

c(HCl)=0,1mol/L

mit c=n/V bzw. n=c*V ergibt sich für n0:

n0=c(HCl)*V(HCl)=0,1mol/L*0,01L=0,001mol

Nach jeden Zusatz von Natron­lau­ge ver­rin­gert sich die Stoff­men­ge an Hydro­ni­um­io­nen um die in der Natron­lau­ge ent­hal­te­ne Stoff­men­ge an Hydr­o­xi­d­io­nen, da gemaß

H3O+ + Cl- + Na+ + OH- ==> 2H2O + Na+ + Cl-

ein Hydro­ni­um­ion durch ein Hydr­o­xi­d­ion neu­tra­li­siert wird.

In 1mL Natron­lau­ge der Kon­zen­tra­ti­on c(NaOH)=0,1mol/L sind mit

V(Natronlauge)=1mL=0,001L

c(NaOH)=0,1mol/L

gemäß c=n/V bzw. n=c*V

n(NaOH)=c(NaOH)*V(Natronlauge)=0,1mol/L*0,001L=0,0001mol

Hydr­o­xi­d­io­nen enthalten.

Die Stoff­men­ge an Hydro­ni­um­io­nen ver­rin­gert sich also mit jedem Zusatz von 1mL Natron­lau­ge um 0,0001mol. Damit gilt ana­log zum Volumen:

nn(HCl)l=n0(HCl)-n*0,0001mol

Damit kann ich für die Zuga­be von 1–9mL Natron­lau­ge V(H3O+) und n(H3O+) bestim­men.

Wei­ter­le­sen

Soll ich das wirklich hochladen?

Es gibt immer wie­der Ver­su­chun­gen – Ver­su­chun­gen, Bil­der und Tex­te ein­fach so in das Netz hoch­zu­la­den. Wenn in der Pro­fil­an­sicht einer 19-jäh­ri­gen Schü­le­rin, die laut eige­nen Anga­ben seit drei Mona­ten frisch ver­liebt ist, Wer­bung für ein neu­ar­ti­ges Ver­hü­tungs­pro­dukt auf­poppt, dann den­ke ich als miss­traui­scher Mensch, dass eine Soft­ware das Merk­mal „weib­lich“ mit dem Merk­mal „frisch ver­liebt“ kor­re­liert, obwohl es wahr­schein­lich nur ein Zufall ist – ganz bestimmt.

Ich habe mir für mei­ne SuS eini­ge Hilfs­fra­gen aus­ge­dacht, anhand derer man ent­schei­den kann, wie lan­ge man beim Hoch­la­den mit sich hadern soll (das Hoch­la­den selbst wird kei­ne die­ser Hilfs­fra­gen ver­hin­dern – so rea­lis­tisch bin ich).

  1. Wäre es in Ord­nung für dich, wenn dein Text/Foto/Forenbeitrag auf einer wei­ßen Wand vor dem Haupt­por­tal dei­ner Schu­le für jeder­mann sicht­bar stünde?
  2. Wäre es in Ord­nung für dich, wenn dein Bild auf der Titel­sei­te des Regio­nal­blat­tes erschiene?
  3. Wäre es in Ord­nung für dich, wenn in drei­ßig Jah­ren jemand aus dei­nem Umfeld dank ver­bes­ser­ter Such­al­go­rith­men, die­ses Bild, die­sen Text trotz Nick­na­me usw. dir zuord­nen könnte?
  4. Wäre es in Ord­nung für dich, wenn dein Vater/deine Mut­ter dich so sieht / sowas von dir liest?

Erläu­te­rung:

Das Netz ist ein welt­wei­tes Publi­ka­ti­ons­me­di­um. Die Reich­wei­te einer regio­na­len Ver­öf­fent­li­chung ist u.U. weit­aus gerin­ger, wenn zufäl­lig rele­van­te Such­kri­te­ri­en durch z.B. EXIF-Daten eines Fotos erfüllt wer­den. Ich gehe zusätz­lich davon aus, dass wir zuneh­mend mit unse­rer Netz­iden­ti­tät leben müs­sen und dass sol­che Daten nicht ver­lo­ren gehen. Gestoh­le­ne Kun­den­da­ten von Groß­un­ter­neh­men sind ja im stren­gen Sin­ne nicht gestoh­len – sie sind unaut­ho­ri­siert kopiert.

Viel­leicht bin ich ein miss­traui­scher Mie­se­pe­ter – natür­lich ler­nen Jugend­li­che und Kin­der nur durch Erfah­rung. Vor der Erfah­rung, im Kel­ler Schlag­zeug spie­len zu müs­sen, bewah­ren wir unse­rer Kin­der. Vor der Erfah­rung, sich ein Kin­der­zim­mer mit einem Geschwis­ter­kind tei­len zu müs­sen, zuneh­mend auch. Vor der Erfah­rung, in Leben lang mit u.U. Mist aus eige­ner Pro­duk­ti­on umzu­ge­hen bewah­ren wir sie nicht ein­mal dadurch, dass wir die­ser Bedro­hung nach­ge­hen oder sie zumin­dest ver­su­chen zu ver­ste­hen. Das eine kann Geld regeln – das ande­re nicht. son­dern nur Zeit. Die (Ganztags-)Schule wird’s richten.

Projektstart: Moodlekurs zur Medienbildung

Bei uns an der Schu­le soll es bald ein Prä­ven­ti­ons­kon­zept geben.Teil die­ses Kon­zep­tes (7. Klas­se) wird auch die Nut­zung des Inter­nets bzw. der Umgang damit sein. Ich habe mich aus meh­re­ren Grün­den für einen Mood­le­kurs entschieden:

  1. Ver­schie­dens­te KuK wer­den mit den SuS die betref­fen­den Stun­den durchführen
  2. Ich möch­te etwas Uni­ver­sel­les haben, z.B. auch für Ver­tre­tungs­stun­den
  3. Ich möch­te einen Schutz­raum für die SuS schaffen
  4. Ich möch­te Mood­le bei uns an der Schu­le noch bekann­ter machen
  5. Ich muss lei­der ent­ge­gen mei­nem sons­ti­gen Ansatz die Lehr­kraft teil­wei­se durch Mood­le substituieren

Das Pro­blem an Mood­le ist für mich jedoch unbe­streit­bar, dass es recht wenig attrak­ti­ve Inter­ak­ti­ons­mög­lich­kei­ten für SuS bie­tet (gegen in die­ser Alters­grup­pe ange­sag­te Web2.0‑Tools kann die­se Platt­form nicht ansatz­wei­se gegenanstinken).

Daher möch­te ich klei­ne Bau­stei­ne zusam­men­stel­len, die zwar in ihrer Abfol­ge eine gewis­se Logik auf­wei­sen, jedoch nicht zwin­gend in der gege­be­nen Rei­hen­fol­ge bear­bei­tet wer­den müs­sen und eine Fül­le von exter­nen Res­sour­cen ver­wen­den, damit es nicht bei Mood­le bleibt. Es sol­len klei­ne Lern­häpp­chen und ver­schie­de­ne Arbeits­for­men mög­lich sein.

Ich bin über­haupt kein Typ für das „anspre­chen­de Design“ – man mag mir anfäng­li­che Spar­ta­ni­tät etwas nach­se­hen. Der Kurs wird natür­lich unter CC hier ver­öf­fent­licht, wenn er einen gewis­sen Umfang erreicht hat. Für Rück­mel­dung bin ich in jeder Form dank­bar. Hier der Link:

http://moodle.riecken.info/course/view.php?id=2

Ein Bau­stein steht inhalt­lich. Die Aus­wahl der Bei­spie­le (Fil­me) ist nicht zufäl­lig – man kann dar­an ver­schie­de­ne Facet­ten von Her­aus­for­de­run­gen im Netz zei­gen (Urhe­ber­recht, Cyber­mob­bing, Selbst­ver­mark­tung, posi­ti­ve Netzidentität…).

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